Titel: Verbesserungen an den Hähnen zum Abziehen von Flüssigkeiten, auf welche sich John Dixon von Wolverhampton, und James Vardy, ebendaher, am 13. December 1830 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XCVIII., S. 353
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XCVIII. Verbesserungen an den Haͤhnen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten, auf welche sich John Dixon von Wolverhampton, und James Vardy, ebendaher, am 13. December 1830 ein Patent ertheilen ließen. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octbr. 1831, S. 197.) Mit Abbildungen auf Tab. VI. Dixon und Vardy, Verbesserungen an Haͤhnen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten Unsere Erfindung ist an jenen Hahnen anwendbar, in deren Innerem ein Pfropfen oder eine Klappe enthalten ist, der so eingerichtet ist, daß er eine entsprechende, in dem Durchgange, durch welche die Fluͤssigkeit beim Abziehen gehen muß, angebrachte, Oeffnung ausfuͤllt oder verschließt. Dieser Pfropfen oder diese Klappe kann durch eine Schraube, welche an dem Schafte oder der Spindel desselben angebracht ist, und mit einer, in das Metall des Hahnes gebohrten, Schraubenmutter correspondirt, in die Oeffnung seiner Buͤchse herabgedruͤkt werden. Wenn der Pfropfen oder die Klappe mit ihrer Schraube so umgedreht wird, daß derselbe in seine Buͤchse herabgeschraubt ist, so wird auf diese Weise der Durchgang der Fluͤssigkeit durch den Hahn verhindert seyn; dreht man hingegen die Schraube und damit zugleich auch den Pfropfen oder die Klappe, zuruͤk, so steigt der Pfropfen aus der Oeffnung in der Buͤchse empor, gelangt dadurch in einen weiteren Raum, so daß die Fluͤssigkeit rund um den Pfropfen und die Klappe fließen, und dann durch die Oeffnung in die Buͤchse gelangen und abgezogen werden kann. – Damit man nun an diesen, gegenwaͤrtig gewoͤhnlich gebraͤuchlichen, Hahnen diese Schraube und den inneren Pfropfen oder die Klappe von Außen mittelst eines Griffes oder eines Schluͤssels umdrehen kann, gelangt das obere Ende des Schaftes oder der Spindel des Pfropfens, an dessen unterem Theile sich die Schraube befindet, von dem inneren, ober der Buͤchse fuͤr den Pfropfen zum leichteren Durchgange der Fluͤssigkeit erweiterten, Theile bis an die aͤußere Seite des Hahnes. Dabei ist an dem Schafte oder der Spindel auch genau ein lederner Halskragen angebracht, um das Entweichen der Fluͤssigkeit zu verhindern. Unsere Erfindung besteht nun in Anwendung der Wirkung und der Kraft des aͤußeren Umdrehgriffes, mit welchem der innere Pfropfen oder die Klappe und seine Schraube umgedreht wird, um denselben entweder aus seiner Buͤchse emporzuheben oder ihn niederzudruͤken, und zwar durch eine Verbindung mit dem unteren Ende eines kleinen Schaftes oder einer Spindel, welche unten aus dem Pfropfen oder der Klappe hervorragt und durch den Mittelpunkt der Oeffnung der Buͤchse geht. Dieser aͤußere, sich umdrehende Griff, und seine Verbindung mit dem unteren Schafte des Pfropfens oder der Klappe, ist nun hier abgebildet, und soll gleich beschrieben werden. In Folge unserer Verbesserung geschieht die Mittheilung der noͤthigen Bewegung von dem aͤußeren, sich umdrehenden Griffe an den inneren Pfropfen oder an die Klappe und ihre Schraube durch einen Schaft oder Stiel, der von der unteren Seite des Pfropfens oder der Klappe herabsteigt, und unter oder jenseits der Buͤchse, in welche er einpaßt, statt daß diese Verbindung durch eine Verlaͤngerung jenes Schaftes Statt findet, der von der oberen Seite des Pfropfens uͤber die Buͤchse emporsteigt. Es bedarf keiner Fuͤtterung, keines ledernen Ringes um den Schaft, durch welchen die drehende Bewegung von dem aͤußeren, sich drehenden Griffe an den Pfropfen oder die Klappe mitgetheilt wird; und wenn der Pfropfen oder die Klappe genau in seine Buͤchse paßt, so gibt es folglich keine andere Stelle, durch welche die Fluͤssigkeit von dem Theile uͤber und vor der Buͤchse entweichen koͤnnte. Fig. 22 gibt eine Ansicht eines, nach unserer Erfindung verfertigten Klappenhahnes von Außen. Fig. 23 ist ein Durchschnitt, aus welchem man die inneren Theile bei gesperrtem Hahne sieht, wenn die Klappe oder der Pfropfen herabgeschraubt ist. Fig. 24 ist ein aͤhnlicher Durchschnitt mit gehobener Klappe, so daß der Durchgang fuͤr die Fluͤssigkeit offen ist. A ist der Durchgang, durch welchen die Fluͤssigkeit aus irgend einer Roͤhre, an welche der Hahn angekittet ist, oder aus irgend einem Gefaͤße, in welches er eingesenkt wird, in den Hahn gelangt. B ist die Oeffnung, aus welcher die Fluͤssigkeit beim Abziehen derselben ausfließt. C ist der runde Pfropfen oder die Klappe, D ist die Kammer, die den Pfropfen oder die Klappe aufnimmt, wenn er, wie Fig. 24 zeigt, aus seiner Buͤchse emporgehoben wird; und E ist die Buͤchse, welcher der Pfropfen angepaßt ist, und in welche derselbe herabgedruͤkt wird, wenn der Durchgang verschlossen werden soll. a ist der Schaft, der von dem oberen Theile des Pfropfens emporsteigt, und in den 6, 7 oder 8 Schraubengange geschnitten sind, welche sich unter einer starken Neigung gegen die Achse um denselben winden. Die Schraube wird von einer entsprechenden Mutterschraube aufgenommen, die bei b in das Metall des oberen Theiles der Kammer gedreht ist; allein die Hoͤhlung, in welcher die Schraube angebracht ist, geht an der Spize der Kammer nicht ganz durch das Metall. Die Buͤchse E ist aus einem eigenen Metallstuͤke verfertigt, und mit der Kammer D durch eine Schraube verbunden, welche um den aͤußeren Theil jenes Stuͤkes geschnitten ist, in welchen die Klappe oder der Pfropfen paßt, und die sich in eine weibliche, in den unteren Theil der Kammer D geschnittene, Schraube einschraubt. Der untere Rand dieser Kammer ist ein wenig in eine kreisfoͤrmige Vertiefung eingelassen, die in die ebene Oberflaͤche der Schulter rund um die Schraube der Buͤchse paßt; und um diese Verbindung genau schließen zu machen, ist ein kleiner lederner Ring in diese Vertiefung eingelassen. Der untere Rand der Kammer D ist mit scharfen excentrischen Ringen ausgedreht, damit er in das Leder eingreift, wenn das Gefuͤge fest zugeschraubt wird. Von der unteren Seite der Buͤchse E steigt eine kurze Centralroͤhre ee herab, und der sich umdrehende Griff 1 hat eine cylindrische Scheide 2 2, welche um diese Centralroͤhre ee paßt, so daß sie sich außen frei um denselben bewegt. Der untere Theil der Scheide 2 2 verengert sich nach Abwaͤrts, so daß sie die Roͤhre B bildet. 3 ist der kleine Schaft, der von dem Pfropfen oder der Klappe C nach Abwaͤrts hervorsteht, und der durch den Mittelpunkt der Oeffnung der Buͤchse E und ihrer Roͤhre ee nach Abwaͤrts geht; das Ende dieses Schaftes 3 steigt unter das Ende der Roͤhre ee herab, so daß es in der Mitte der Roͤhre B herabhaͤngt. In das untere Ende des Schaftes 3 ist ein kleines Zapfenloch geschnitten, welches zur Aufnahme des kleinen Querschluͤssels 4 dient, der fest in diesem Zapfenloche befestigt ist und dessen Enden an beiden Seiten aus dem Schafte 3 hervorragen, so daß sie in zwei aufrechte Falzen eingreifen, die innen an der Oeffnung der Roͤhre B, parallel mit der Mittellinie derselben, auf den einander entgegengesezten Seiten eingeschnitten sind. Da die Enden des Querschluͤssels von den eben beschriebenen Falzen aufgenommen werden, so bilden sie auf diese Weise das Mittel, dessen wir uns bedienen, um die umdrehende Bewegung von dem aͤußeren Griffe 1 auf den Pfropfen oder die Klappe C zu uͤbertragen; die Enden dieses Querschluͤssels koͤnnen jedoch in diesen Falzen frei steigen und fallen. Wird nun der Griff um den unteren Schaft 3 des Pfropfens oder der Klappe C gedreht, waͤhrend sich zugleich der obere Schaft oder die Schraube a mit einer entsprechenden Bewegung und durch die Spiralgaͤnge in der Schraube a dreht, die in jenen ihrer Scheide oder der Mutterschraube b arbeiten, so wird der Pfropfen oder die Klappe sich aus der Buͤchse emporheben, wenn die Drehung des Griffes nach der einen und in dieselbe herabgedruͤkt werden, wenn die Drehung nach der entgegengesezten Richtung geschieht. Der Winkel oder die Neigung, unter welcher die Schraubengaͤnge um die Schraube a laufen, muß eine solche seyn, daß, wenn die Griffe 1 zugleich mit dem Schafte 3, dem Pfropfen oder der Klappe C und der Schraube a um den vierten Theil einer ganzen Umdrehung umgedreht werden, die Klappe oder der Pfropfen so hoch aus der Buͤchse gehoben wird, daß so viel Fluͤssigkeit in dieselbe eintreten kann, als nothwendig ist, damit dieselbe in vollem Strome bei der unteren Oeffnung der Roͤhre B ausfließen kann. Anmerkung 1. Die sich drehende Scheide 2 2, aus welcher der Griff 1 entspringt, wird durch zwei kleine Schraubenstifte 5 5, welche an zwei entgegengesezten Seiten fest durch das Metall der Scheide 2 2 geschraubt werden, an der aͤußeren Seite der Roͤhre ee gehalten, und dadurch verhindert, an derselben herabzugleiten. Die Enden dieser Schraubenstifte senken sich in eine kreisfoͤrmige Rinne, welche rings um die aͤußere Seite der Centralroͤhre ee laͤuft. Statt dieser continuirlich rings um die Roͤhre ee laufenden Rinne ist es auch hinreichend, wenn man zwei Segmente einer solchen anbringt, von denen ein jedes etwas weiter, als um den vierten Theil der Roͤhre laͤuft, und die einander gegenuͤber in solcher Stellung angebracht sind, daß sie die Enden der Schraubenstifte 5 5 aufnehmen. Rund um die aͤußere Seite der Roͤhre ee ist gleichfalls eine kreisfoͤrmige Rinne angebracht, die zur Aufnahme eines schmalen Lederstreifens dient an welchen das Innere der Scheide 2 2 wasserdicht anschließt. Dieses Leder bewirkt auch, daß sich der Griff 1 beim Bewegen mit einer steten und angenehmen Bewegung dreht. Anmerkung 2. Statt daß man den Querschluͤssel 4 in einem durch den Schaft 3 gehenden Zapfenloche befestigt, kann man denselben auch aus Einem Stuͤke mit diesem Schafte, dem Pfropfen oder der Klappe C und dem oberen Schafte, oder der Schraube a verfertigen. Statt daß man ferner die Buͤchse E und ihre Roͤhre ee aus einem verschiedenen Stuͤke macht, welches auf die oben beschriebene Weise in den unteren Theil der Kammer D eingeschraubt wird, kann man auch die Buͤchse und die Roͤhre ee, welche von derselben herabsteigt, aus einem und demselben Stuͤke mit dem Koͤrper des Hahnes verfertigen, wie es in Fig. 25 im Durchschnitte ersichtlich ist; in diesem Falle muß jedoch an dem Scheitel der Kammer D uͤber der Buͤchse eine hinlaͤnglich große Oeffnung gelassen werden, damit man ein gehoͤriges Instrument zum Ausbohren des Inneren der Buͤchse und der Roͤhre ee, und auch die Klappe oder den Pfropfen C durch dieselbe einfuͤhren und an ihre Stelle bringen kann. Diese Oeffnung muß man dann mit einem Schraubendekel F verschließen, der mit einem dazwischen gelegten ledernen Ringe auf dieselbe Weise eingeschraubt wird, die wir oben bei dem Schraubengefuͤge beschrieben haben, durch welches die Buͤchse E in den unteren Theil der Kammer D eingeschraubt ist. Dieser Deke! F hat einen hervorspringenden Theil, der sich von dem Mittelpunkt desselben nach Abwaͤrts erstrekt, und der die Mittelschraube zur Aufnahme der Schraube a enthaͤlt. Unsere Erfindung besteht in den hier beschriebenen und abgebildeten Vorrichtungen, deren Theile so angebracht sind, daß sie die erforderliche drehende Bewegung, die man dem aͤußeren Griffe mittheilt, auf den inneren Pfropfen oder die Klappe und auf die Schraube an dem oberen Schafte derselben fortpflanzen, und zwar mittelst der hier beschriebenen Verbindung mit dem unteren Ende eines Schaftes, der von der unteren Seite des Pfropfens oder der Klappe herabsteigt, und durch die Oeffnung der Buͤchse derselben geht. Das Repertory bemerkt zu Gunsten der Patent-Traͤger dieser, wie es scheint vollkommen neuen Erfindung, daß das Wesentliche derselben durch die Bekanntmachung vielmehr unterstuͤzt, als neuen Versuchen ausgesezt wird.

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