Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. LIV., S. 236 |
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LIV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der in England vom 1. bis 22. December 1831
ertheilten Patente.
Dem Robert William
Sievier, Gentleman in Southampton Row, Pfarrei St. George,
Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen in der Fabrikation von Kabeln, Tauen und anderen
Geraͤthschaften zum Wallfischfang. Dd. 1. Dec. 1831.
Dem Cornelius March
Payne, Seidendruker in Stratford, Pfarrei
West Ham, in der Grafschaft Essex: auf gewisse Verbesserungen im Druken der
Seide, Baumwolle und anderer Fabrikate. Dd. 3. Dec. 1831.
Dem Claude Marie
Savoye, Kaufmann in Oxford Street, in der
Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Muͤhlen oder Maschinen zum
Mahlen des Getreides und anderer Substanzen. Dd.
15. Dec. 1831.
Dem Abraham Adolph
Moser, Mechaniker in Canterbury Row, Kennington Road, in der Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an gewissen
Arten von Feuergewehren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Dec.
1831.
Dem Thomas Alcock,
Spizenfabrikant in der Pfarrei von Claines in der
Grafschaft Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den gegenwaͤrtig
gebraͤuchlichen Maschinen zur Fabrikation von Kloͤppelspizen. Dd. 15. Dec.
1831.
Dem Isaac Strombom,
Kaufmann in Old Broad Street, in der City von London: auf eine Medicin fuͤr innerliche und
aͤußerliche Uebel (!). Dd. 17. Dec. 1831.
Dem Daniel Ledsam und
William Jones,
beide in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Steknadeln,
Nietnaͤgeln, Holzschrauben und Naͤgeln. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem Henry Gore,
Maschinenfabrikant in Manchester: auf Verbesserungen an
sogenannten Throstle-Maschinen und Spinnrahmen. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem Pierrepont
Greaves, Gentleman zu Chorley in der
Grafschaft Lancaster: auf ein Verfahren um sogenanntes
Mode-Baumwollengarn zur Verfertigung oder Verzierung von Baumwollenwaaren
und anderen Zeugen zu fabriciren. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem John Christopher Tobias
Kreeft, Kaufmann in Old Bond Street, in der City von London: auf einen verbesserten Apparat
zum Bearbeiten (Treiben) von Metallplatten, um daraus mannigfaltige
Gegenstaͤnde zu verfertigen. Derselbe wurde ihm von den
Auslaͤndern Stephen von Keesz und Moritz von
Joschoffen mitgetheilt. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem Samuel Hall,
Cottonfabrikant in Basford, in der Grafschaft
Nottingham: auf einen verbesserten Kolben und Ventil
fuͤr Dampf-, Gas und andere Maschinen, so wie auf ein verbessertes
Verfahren die Kolben, Kolbenstangen und Ventile oder Haͤhne solcher
Maschinen anzuordnen und die Kessel solcher Dampfmaschinen, welche durch den
durch Verdichtung des Dampfes erzeugten leeren Raum in Bewegung gesezt werden,
mit Wasser zu speisen. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem Benedict Nott,
Esq. zu Liverpool: auf gewisse Verbesserungen in der
Einrichtung von Oefen zur Erzeugung der Hize und an den Apparaten um sie zu
mannigfaltigen Zweken anzuwenden, sie sind eine Vervollkommnung seines am 4. Nov. 1830 erhaltenen Patentes. Von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 22. Dec. 1831.
Dem Malcolm Muir,
Mechaniker, Hutchison Town, Glasgow, in Schottland: auf
gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Zurichten von
Brettern fuͤr Fußboͤden und zu anderen Zweken. Dd. 22. Dec.
1831.
Dem Robert Walter
Wingfield, Geldgießer in Birmingham, in
der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von
Bettstaͤtten, welche zum Theil auch bei anderen Gegenstaͤnden
anwendbar sind. Dd. 22. December 1831.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jan. 1832, S. 161.)
Verzeichniß der vom 7. bis 23. Jan. 1818 in England ertheilten
und jezt verfallenen Patente.
Des Edward Cowper,
Drukers in Nelson Square, Surrey: auf Verbesserungen an
Drukerpressen oder Maschinen zum Druken. Dd. 7. Jan. 1818.
Des John Collier, zu
Frocester, Gloucestershire: auf Verbesserungen an
einer Maschine zum Scheren der Tuͤcher. Dd.
15. Jan. 1818.
Des John Lewis,
Tuchmachers, William
Lewis, Faͤrbers und William Davies, mechanischen Ingenieurs,
alle in Brinscomb, Gloucestershire: auf Verbesserungen an Schermaschinen zum
Scheren der Tuͤcher, als weitere Vervollkommnung eines von John Lewis auf eine verbesserte Schermaschine am 27. Julius 1815 erhaltenen Patentes. Dd. 15. Jan.
1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
XXXVII. Z. R. S. 327.)
Des Philip Taylor,
praktischen Chemikers in Bromley, Middlesex: auf ein Verfahren Hize bei gewissen
Processen anzuwenden, wobei man bisher eine andere Methode befolgte; deßgleichen
auf Verbesserungen an Refrigeratoren. Dd. 15. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXVI. Z. R. S. 321.)
Des William Mault,
Bedford Square, Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 15. Jan.
1818.
Des John Holworthy
Palmer, Gentleman in Regent Street, St. John's, Westminster: auf
ein Verfahren gewisse Gasarten zu reinigen. Dd.
15. Jan. 1818.
Des John Theodore
Koster, Kaufmanns in Lancashire: auf eine verbesserte Einrichtung
von Wagen und Wagenraͤdern. Dd. 15. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXIV. Z. R. S. 342.)
Des James Fraser,
Mechaniker und Kupferschmied in Long Acre, St. Martin in the Fields: auf einen
Kochapparat, wodurch man auf Schiffen das Seewasser ohne eine besondere
Schlangenroͤhre (einen Verdichter) destilliren kann. Dd. 15. Jan.
1818.
Des Charles Brightly,
Drukers in Bungay, Suffolk und Bryan Donkin, mechanischen Ingenieurs in Orange Road,
Bermondsey: auf eine Drukerpresse, wodurch man Lettern, Metallplatten oder
hoͤlzerne Formen abdruken kann. Dd. 15. Jan. 1818.
Des Marc Isambard
Brunel, mechanischen Ingenieurs in Lindsay Row,
Chelsea, Middlesex: auf ein Verfahren unterirdische
Gaͤnge oder Tunnels zu errichten. Dd. 20. Jan. 1818.
Des Hugh Ronalds,
Gentleman in Hammersmith, Middlesex: auf Verbesserungen in der Lederbereitung.
Dd. 23. Jan.
1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
XXXIII. Z. R. S. 200.)
Des Joseph Corty,
Kaufmanns in Harley Street, Cavendish Square, Middlesex: auf Verbesserungen an
Destillirapparaten und im Destillationsproceß. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 20. Jan. 1818. (Beschrieben im Repertory
Bd. XXXIV. Z. R. S. 6.)
Des Benjamin Wilson,
Flachsfabrikant in Abbey Street, Bermondsey: auf eine verbesserte Maschine zum
Brechen, Schwingen und Vorbereiten des Flachses oder Hanfes. Dd. 23. Jan.
1818.
Des Richard Banks,
Mechanikers in Hadley, Wellington, Salop: auf weitere Verbesserungen an
Raͤderfuhrwerken. Dd. 23. Jan. 1818.
Des Thomas
Calderbank, in Liverpool, Lancashire: auf
Verbesserungen im Treiben der Pumpen und anderer Maschinen. Dd. 23. Jan.
1818. (Beschrieben im Repertory Bd.
XXXIV. Z. R. S. 68.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jan. 1832, S. 59.)
Englische Patent-Ungerechtigkeiten.
Ein Hr. G. M. fraͤgt im Mechanics' Magazine N. 421
S. 430, ob es richtig sey, daß, wenn Jemand eine Erfindung macht, und diese, ehe er
ein Patent darauf nimmt, einem Freunde zur Beurtheilung mittheilt, dieser Freund,
wenn er eine Niedertraͤchtigkeit begehen will, den Erfinder um das Recht
bringen kann, sich ein Patent auf seine Erfindung geben lassen zu koͤnnen.
Das Mech. Magazine beantwortet diese Frage bejahend,
indem es zur Erlangung eines ausschließlichen Patentes nothwendig ist, daß die
Erfindung, die man patentiren lassen will, noch nicht mitgetheilt, oder so
oͤffentlich bekannt gemacht ist, daß sie dem Lande auch ohne Ertheilung des
Monopoles zum Nuzen gereichen kann. In diesem Falle befindet sich nun der nicht
mehr, der seine Erfindung einem betruͤgerischen Freunde mittheilte, durch den
sie zur Kenntniß von Tausenden gelangt seyn kann. Der einzige Trost, der, wie das
Mech. Magazine sagt, einem auf diese Weise
betrogenen Erfinder bleibt, ist der, daß der Betruͤger selbst nicht auftreten
kann, um die Erlangung des Patentes streitig zu machen, sondern daß hiezu ein
Dritter noͤthig ist, der sich als Werkzeug brauchen laͤßt! D.h. also
mit anderen Worten, ein Schurke muß einen anderen zu einer, der seinigen
gleichkommenden Niedertraͤchtigkeit verleiten, um sicher zu seyn, einem
anderen mit vollem Recht schaden zu koͤnnen, und
dabei ohne alle Gefahr fuͤr sich selbst wegzukommen! Auf solchen Principien
beruht ein Theil der englischen Rechtspflege, der so haͤufig in Anspruch
genommen wird!
Auf welche Weise vielleicht manch Mal Schießgewehre
zufaͤllig losgehen.
Es ist allgemein bekannt, daß durch schnelle Compression der Luft eine solche
Erhoͤhung der Temperatur entsteht, daß in Folge derselben leicht brennbare
Koͤrper entzuͤndet werden koͤnnen; auf diese Erscheinung
gruͤnden sich auch die sogenannten pneumatischen Feuerzeuge. Ein Hr. C. meint
nun im Mechanics' Magazine N. 438 S. 239, daß, wenn man
bei der Ladung von Flinten feste Koͤrper, wie Karten, Korkscheiben, und dgl.,
die ganz genau in den Flintenlauf passen, zur Fuͤtterung nimmt, und wenn man
diese Fuͤtterung sehr schnell mit dem Ladstoke in den Lauf treibt, durch die
Compression der Luft eine solche Hize entstehen koͤnne, daß das Pulver
dadurch entzuͤndet wird, und die Flinte unvermuthet losgeht.
Es versteht sich, daß, damit dieß geschehen koͤnne, das Zuͤndloch so
verstopft seyn muß, daß die Entweichung der Luft gaͤnzlich oder wenigstens
groͤßten Theils verhindert ist. – Ob die Vermuthung des Hrn. C. in der
Praxis begruͤndet ist, ist eine Frage, fuͤr jeden Fall duͤrfte
es gerathen seyn, durch eine minder genau passende Fuͤtterung einem Unfalle
vorzubeugen, der allerdings im Reiche der Moͤglichkeit liegt.
Samuel Roberts Platir-Methode.
Hr. Samuel Roberts ließ sich am
26. Julius 1830 ein Patent „auf seine neu erfundenen Verbesserungen im
Platiren oder Ueberziehen des Kupfers, Messings oder der Legirungen beider, mit
anderen Metallen oder Materialien, mit 2 Metallen auf einander, so wie auch auf
eine eigene Verfertigungsweise geben, nach welcher er aus dem, nach seinen
Verfahren platirten, Metalle solche Artikel und Geraͤthe verfertigt, die
bisher entweder ganz aus Silber, oder aus Kupfer, aus Messing, oder aus einer
Legirung aus beiden, oder aus einem einfach platirten Metalle verfertigt
wurden.“ Die Erklaͤrung, welche Hr. Roberts von seinem Patente gibt, ist
kuͤrzer als der Titel desselben; seine Erfindung besteht naͤmlich
lediglich darin, daß er, um zu verhindern, daß die platirten Gegenstaͤnde
nach der Abnuͤzung des Silbers kein so garstiges Aussehen bekommen, das
Kupfer oder Messing zuerst mit einer Schichte des sogenannten deutschen Silbers
belegt, und auf dieser erst die Platirung anbringt, oder daß er die beiden Metalle
mit einander auflegt. Das Platiren des Drahtes vollbringt der
Patent-Traͤger ganz auf dieselbe Weise; uͤber das Verfahren
selbst sagt er uͤbrigens keine Sylbe, sondern sezt dasselbe als bekannt
voraus. (Aus dem London Journal of Arts. October 1831,
S. 24.)
Ueber die Destillation der Weintraͤbern.
Da man die Weintraͤbern bei der Destillation mit einer großen Menge Wasser
verduͤnnen muß, so schlaͤgt Hr. Dalloz von Dôle in einem Briefe an Hrn.
Dubrunfaut vor, statt des
Wassers gegohrnen Erdaͤpfel-Syrup zuzusezen, indem man auf diese Weise
vielleicht aus beiden mit geringerem Aufwande an Zeit und Brennmaterial eine
groͤßere Menge Weingeist erhalten koͤnnte. Es bleibt jedoch noch
auszumitteln, ob der auf diese Weise gewonnene Weingeist besser ist als jener, den
man gewoͤhnlich aus den Traͤbern destillirt, und wie groß der Ertrag
bei diesem neuen Verfahren ist. Der gewoͤhnliche
Traͤbern-Weingeist wird vorzuͤglich durch ein wesentliches Oehl
verdorben oder verschlechtert, welches sich aus den Trauben-Baͤlgen
entwikelt, wenn diese einer Temperatur ausgesezt werden, die 80°
uͤbersteigt; auch enthalten die Traͤbern sehr viele
Aepfelsaͤure. Hr. Dalloz meint, daß vielleicht ein groͤßerer oder geringerer
Zusaz von gegohrnem Erdaͤpfel-Syrupe den einen oder den anderen dieser
schaͤdlichen Stoffe einhuͤllen koͤnnte, und daß sich das
wesentliche Oehl bei dieser Verduͤnnung der Traͤbern mit Syrup in
geringerer Menge entwikeln duͤrfte. Ließe sich der
Runkelruͤben-Syrup statt des Erdaͤpfel-Syrupes zu dieser
Verduͤnnung verwenden, so moͤchte die Arbeit vielleicht noch einfacher
werden; wahrscheinlich wuͤrde jedoch der Geschmak des Weingeistes hierbei
leiden. Hr. Dubrunfaut bemerkt
im Agriculteur manufacturier, August 1831, S. 278 (der
uns erst vor wenigen Tagen zukam), daß ihm die Idee des Hrn. Dalloz aller Beruͤksichtigung zu
verdienen scheine; er empfiehlt sie den Branntweinbrennern, ohne jedoch selbst einen
Versuch mit ihr gemacht zu haben.
Oehl aus den Baumwollsamen.
Das Franklin Journal und aus diesem das Register of Arts, Mai 1831, S. 54. enthaͤlt einen
Brief des Hrn. D. R. Williams
in Suͤd-Carolina an die HH. Follet und Smith in Petersburg in Virginien, aus welchem sich ergibt, daß das
Oehl, welches aus den Baumwollsamen ausgepreßt wird, nicht nur in Nordamerika in den
Kuͤnsten, Gewerben, und in Haus- und Landwirthschaft bald eine große
Rolle spielen wird, sondern daß dasselbe binnen Kurzem zu einem bedeutenden
Ausfuhrartikel werden duͤrfte. Die Samen der Baumwolle wurden vor der
Erfindung der Maschine zum Aushuͤlsen, die man den HH. Follet und Smith verdankt, lediglich als Duͤnger
benuzt, so daß die Besizer großer Baumwollfabriken in Amerika froh waren, wenn ihnen
ein Nachbar das wegfuͤhrte, was ihnen Millionen Dollars haͤtte tragen
koͤnnen. Die Aushuͤls-Maschine der HH. Follet und Smith entspricht, nach Hrn. Williams, ihrem Zweke auf eine ganz
vorzuͤgliche Weise, und ist so einfach, daß sie von Jedermann, wenn er auch
vorher nie eine aͤhnliche Maschine sah, geleitet werden kann. Nach dem
Aushuͤlsen werden die Samen in einer gewoͤhnlichen deutschen
Oehlmuͤhle gemahlen und ausgepreßt. Das Oehl, welches man hierdurch
erhaͤlt, ist in den meisten Faͤllen, nach Hrn. Williams Versicherung, dem Leinoͤhle
vorzuziehen, und wird, wie man vermuthet, auch bald in der Kochkunst verwendet
werden. Es laͤßt sich auf eine hoͤchst einfache und wohlfeile Weise
reinigen, und kommt dann in allen seinen Anwendungen dem besten Wallrathe gleich.
Auch zum Mahlen ist es sehr tauglich, indem man dasselbe eben so leicht troknen
machen kann, als das Leinoͤhl; Sachverstaͤndige versichern sogar, daß
es mehr Koͤrper als Lezteres besize, und daher bei Weitem den Vorzug
verdiene. Es brennt ferner ganz vorzuͤglich, und ist wegen seiner
Geruchlosigkeit zur Beleuchtung aͤußerst tauglich, und selbst dem besten
thierischen Oehle vorzuziehen, Hr. Williams empfiehlt es daher zur Beleuchtung aller groͤßeren
Anstalten. Der ausgepreßte Ruͤkstand, der sogenannte Oehlkuchen gibt
uͤberdieß ein vortreffliches Nahrungsmittel fuͤr Hausthiere, besonders
fuͤr Milchkuͤhe und Schweine; so daß die
Aushuͤls-Maschine dadurch allein schon unendlichen Vortheil
gewaͤhren wuͤrde. Der Baumwollpflanzer naͤmlich, welcher 4
Saͤke Baumwolle erzielt, wird gegenwaͤrtig nebenbei auch 40 Bushel
Viehfutter gewinnen, die wenigstens einer gleichen Quantitaͤt Eicheln an
Guͤte und Kraft gleichkommen; in Neu-England zieht man wenigstens den
Bushel Oehlkuchen aus Baumwollsamen einem Bushel Eicheln weit vor. – –
Fuͤr uns hat diese Benuzung der Baumwollsamen vor der Hand
hauptsaͤchlich insofern eine große commercielle Wichtigkeit, als dadurch, daß der
Baumwollenbau noch einen anderen betraͤchtlichen Gewinn abwirft, die
Baumwolle nothwendig in ihrem Preise noch mehr sinken muß, als sie bereits gesunken
ist.
Clerk's Sattelgurten.
Wir haben bereits unter den Patent-Verzeichnissen angezeigt, daß sich ein Hr.
Samuel Clerk von South
Down, Brixham, in der Grafschaft Devon, ein Patent auf gewisse Verbesserungen in der
Fabrikation der Sattelzeuge und Sattelgurten geben ließ, durch die das Hin-
und Hergleiten der Saͤttel bei den Pferden und anderen Lastthieren verhindert
wuͤrde. Diese saubere Erfindung besteht nun dem Register of Arts, Junius 1831, S. 75 nach darin, daß der
Patent-Traͤger in die Sattelzeuge oder in die Sattelgurten in geringer
Entfernung von einander dike Strike weben laͤßt, welche dann in die Haut des
Thieres eingreifen oder einschneiden und auf diese Weise den Sattel unbeweglich fest
halten sollen! – Das Register schlaͤgt
hierbei vor, daß man, um dem Patent-Traͤger die wohlthaͤtigen
Wirkungen seiner Erfindung recht begreiflich zu machen, eine solche Gurte
uͤber den Sattel ziehen, dann den Patent-Traͤger darauf sezen,
und ihn 30 Meilen weit in Trott jagen soll. Dieses Experiment wuͤrde ihn
gewiß hinreichend uͤber Barbarei gegen Thiere, die er wissentlich oder
unwissentlich in Vorschlag braͤchte, aufklaͤren. Uebrigens fordert das
Register auch noch die Gesellschaft zur Abstellung
der Grausamkeiten gegen Thiere auf, dem unmenschlichen Patent-Traͤger,
wo moͤglich bessere Gesinnungen beizubringen, und das Publikum vor seiner
Erfindung zu warnen.
Fallschirm fuͤr Schlittschuhlaufende
Frauenzimmer.
Ein Francis Macerone hat im Mechanics' Magazine Nr. 436 S. 202 einen Fallschirm fuͤr solche
Frauenzimmer vorgeschlagen, die das Vergnuͤgen des Schlittschuhlaufens mit
ihrer Weiblichkeit vereinbar finden. Seine Vorrichtung besteht aus einem
glokenfoͤrmigen Weidengeflechte, welches am Grunde 5 Fuß, an der Spize aber,
durch welche die Schultern gehen muͤssen, nach der Staͤrke des
Individuums, 12 14 oder 15 Zoll im Durchmesser hat. Die Hoͤhe dieses
Geflechtkegels muß sich nach der Groͤße der Traͤgerin richten; d.h. er
muß von den Achseln bis zu den Knoͤcheln reichen. Sein oberer Rand muß gut
mit Roßhaar gepolstert, und mit Zeug uͤberzogen seyn. Die ganze Vorrichtung
wird uͤber den Kopf angethan, und mit Riemen uͤber den Schultern
befestigt. Die Fuͤße koͤnnen sich demnach ganz frei bewegen, so wie
aber der Koͤrper eine groͤßere Neigung erhaͤlt, so wird
derselbe durch den Fallschirm unter den Armen gestuͤzt, und mithin vor dem
Fallen geschuͤzt werden. In dem Maße, als man Fortschritte in der Kunst
macht, kann man kleinere Fallschirme brauchen. – Wir zweifeln sehr, daß diese
Vorrichtung bei unserem schoͤnen Geschlechte eine gute Aufnahme finden wird,
denn gerade diejenigen, die sich zum Schlittschuhlaufen herbeilassen, werden sich
auch lieber in einer anderen Stellung zeigen wollen, als in einer solchen, in
welcher ihr Leib in eine Art von Huͤhnersteige gezwaͤngt oder dahinter
verstekt ist. Alle Beruͤksichtigung duͤrfte aber diese Vorrichtung
verdienen, um Knaben ohne Gefahr diese schoͤne und angenehme, leider aber oft
halsbrecherische, Kunst zu lehren. Ein Hr. Wilkinson meint zwar im Mech. Magazine Nr. 438 S. 235, daß ein solcher Fallschirm große Gefahr
bringen wuͤrde, wenn das Eis bricht; dieß koͤnnen wir aber nicht
einsehen, sondern glauben vielmehr, daß er zur Rettung sehr Viel beitragen
muͤßte.