Titel: | Bericht des Hrn. Péclet über die neuen Kamine des Hrn. Bronzac. |
Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. CV., S. 428 |
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CV.
Bericht des Hrn. Péclet uͤber die neuen Kamine des
Hrn. Bronzac.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. October 1831, S. 458.
Bronzac, uͤber die neuen Kamine.
Die Kamine, welche Hr. Bronzac
der Gesellschaft vorstellte, bestehen: 1) aus einem Vordertheile aus Gußeisen oder
aus Messing, welches sehr wenig gegen eine senkrechte Linie geneigt ist. 2) aus
einem gußeisernen Kasten oder Gehaͤuse, dessen Kanten in jene des inneren
Rahmens des Vordertheiles passen, und der sich bis hinter den Vordertheil erstrekt.
Der obere Theil dieses Kastens endet mit einem Theile eines Cylinders, dessen Achse
horizontal und parallel mit dem Rahmen des Vordertheiles laͤuft; an seiner
unteren Flaͤche befindet sich eine Oeffnung, durch welche der Rauch in die
Rauchfangroͤhre geleitet wird. 3) aus einer beweglichen Schuͤrze,
welche nach Belieben den inneren Rahmen des Vordertheiles bilden kann, und welche,
wenn sie erhoben wird, sich auf die obere cylindrische Oberflaͤche des
erwaͤhnten gußeisernen Kastens beugt. 4) aus einem gußeisernen, auf drei
kleinen Raͤdern beweglichen Wagen, welcher in den gußeisernen Kasten gebracht
wird, und den man in verschiedener Tiefe anhalten, und selbst ganz außer den
Vordertheil stellen kann. Auf diesen Wagen wird das Brennmaterial gelegt.
Will man sich dieses Apparates bedienen, so legt man das Brennmaterial auf den Herd,
bringt einige gluͤhende Kohlen darunter, und laͤßt die Schuͤrze
herab. Dadurch entsteht sogleich ein starker Zug, durch welchen das Brennmaterial
schnell entzuͤndet wird. Dann zieht man die Schuͤrze in die Hohe, und
schiebt den Herd so weit nach Vorwaͤrts, bis das Brennmaterial sich auf jenem
Grade der Thaͤtigkeit befindet, auf welchem man dasselbe erhalten will: der
Zug vermindert sich naͤmlich in dem Maße, in welchem der Herd nach
Vorwaͤrts kommt, wobei zugleich die Ausstrahlung der Hize von dem
Brennmaterials vermehrt wird.
Hieraus erhellt, daß die Kamine des Hrn. Bronzac, wie andere Kamine mit feststehendem Herde, den Vortheil
gewaͤhren, daß man an denselben die Ventilation und Verbrennung nach Belieben
moderiren kann; daß sie aber eine weit groͤßere Wirkung als diese Kamine mit
feststehendem Herde hervorbringen, weil an diesen lezteren der Herd immer mehr oder
weniger eingeschlossen ist, waͤhrend er an den Kaminen des Hrn. Bronzac bis außer die Kamine
gebracht werden kann.
Der Bericht-Erstatter hat zwei dieser Apparate den ganzen Winter uͤber
in der Ècole centrale des arts et manufactures
beobachtet, und sich von den Vorzuͤgen derselben uͤberzeugt. Auch hat
die Fabrikation dieser Kamine, auf welche Hr. Bronzac am 25. Mai 1829 ein Patent nahm, sich in
den lezten zwei Jahren bedeutend vermehrt, was ein sprechender Beweis ihrer
Vortheile ist.
Wir wollen am Schlusse nur noch bemerken, daß Hr. Chaussenot im J. 1829 der Gesellschaft einen
Kamin vorstellte, der sich von jenem des Hrn. Bronzac nur durch die Art der Bewegung des
Herdes unterscheidet. An dem Kamine des Hrn. Chaussenot ist naͤmlich der Herd
aufgehaͤngt, und dreht sich dabei um eine horizontale Achse. Dieser Apparat,
uͤber welchen der Gesellschaft ein vortheilhafter Bericht erstattet wurde,
war bloß ein Versuch, und hat seither eine regelmaͤßige und vervollkommnete
Benuzung erhalten.
Hr. Bronzac hat seine
Niederlage und seine Fabrik zu Paris in der Straße St.
Dominique-St. Germain N. 25.
Das Comité schlaͤgt vor, ihm fuͤr seine Erfindung und
Mittheilung den Dank der Gesellschaft zu bezeugen.