Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LV., S. 308
Download: XML
LV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 24. Nov. 1832 bis 22. Jan. 1833 in England ertheilten Patente. Dem Thomas Todd, Schiffsagent in Kingston upon Hull: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Heben des Wassers und anderer Fluͤssigkeiten. Dd. 24. Nov. 1832. Dem George Rudall und John Mitchell Rose, beide Floͤtenfabrikanten zu Piazza in der Pfarrei St. Paul, Covent Garden: auf gewisse Verbesserungen an den Floͤten. Dd. 27. Nov. 1822. Dem Thomas Howard, Kaufmann im Copthall-Court, fruͤher in New Broad Street, in der City, von London: auf gewisse Verbesserungen an seiner patentirten Wasserdunst-Maschine (vapour engine) und die Anwendung gewisser Theile derselben bei Dampfmaschinen. Dd. 29. Nov. 1832. Dem Robert Cattle, Esq. im Grove House, in der Grafschaft York und William Greaves North, Gentleman in der Vorstadt York: auf eine Verbesserung an Feuersprizen. Dd. 4. Dec. 1832. Dem William Ranger, Baumeister zu Brighton, in der Grafschaft Sussex: auf ein Caͤment oder eine Composition, die er Ranger's kuͤnstlichen Stein nennt. Dd. 4. Dec. 1832. Dem Julien Frederic Maillard Dumeste, Professor der Chemie in Paris Street N. 33, Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf eine Maschine, wodurch man den Kautschuk (das Federharz) in elastischen Faden von verschiedener Groͤße schneiden kann. Dd. 7. Dec. 1832. Dem John Hornby Maw, Verfertiger chirurgischer Instrumente zu Aldermanbury, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen in der Form und Einrichtung von Klystiersprizen. Dd. 17. Dec. 1832. Dem Joseph Hardwick, Gentleman zu Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 17. Dec. 1832. Dem George Frederick Muntz, Metallwalzer zu Birmingham: auf verbesserte Bolzen und andere Befestigungsmittel beim Schiffsbau. Dd. 17. Dec. 1832. Dem John Langham, Bobbinnet-Spizen-Fabrikant zu Leicester: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 17. Dec. 1832. Dem William Crofts, Maschinist in Radford, in der Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 18. Dec. 1832. Dem Thomas Alcock, Spizenfabrikant in der Pfarrei Claines, in der Grafschaft Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 18. Dec. 1832. Dem Thomas Parsons jun., Gentleman im Furnivals Inn: auf gewisse Verbesserungen an Schloͤssern fuͤr Thuͤren und zu anderen Zweken. Dd. 20. Dec. 1832. Dem Joseph Saxton, Mechaniker in Sussex Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im Forttreiben der Wagen, so wie der Schiffe bei der inlaͤndischen Schifffahrt. Dd. 20. Dec. 1832. Dem Robert Selby, Weinhaͤndler in Burleigh Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Verfertigung und Einrichtung von Bettstaͤtten, Sofa's und anderen Meubles. Dd. 20. Dec. 1832. Dem William Gutteridge, Mechaniker in den Minories, in dem Borough of the Tower Hamlets und George Stevens, Zukerraffinirer zu Norwood, in der Grafschaft Surrey: auf einen Apparat zum Fabriciren und Raffiniren von Zuker und anderen Extracten, der auch zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 21. Dec. 1832. Dem William Henson, Spizenfabrikant in der Stadt Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 26. Dec. 1832. Dem William Gratix, Seidenfaͤrber zu Salford, in der Grafschaft Lancaster: auf ein verbessertes Verfahren verschiedenen Geweben oder dem Garn, woraus jene verfertigt werden sollen, die Farbe zu ertheilen, welche noͤthig ist, um die darauf verlangten Muster zu bilden. Dd. 5. Jan. 1833. Dem John Reynolds, Eisenmeister zu Oakwood, bei Neath, in der Grafschaft Glamorgan: auf einen verbesserten Apparat, der durch Dampf oder andere Triebkraͤfte in Bewegung gesezt werden kann. Dd. 9. Jan. 1833. Dem William Thomas Shallcroß, Mechaniker zu Holt Town, in der Pfarrei Manchester, in der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen Webestuͤhlen fuͤr baumwollene, seidene und leinene Tuͤcher. Dd. 9. Jan. 1833. Dem Samuel Hall, Baumwollweber zu Basford, in der Grafschaft Notts: auf eine verbesserte Methode die Kolben, Kolbenstangen, Ventile oder Haͤhne der Dampfmaschinen zu schmieren und den Dampf solcher Maschinen, welche durch das durch eine Verdichtung entstehende Vacuum getrieben werden, zu verdichten; ferner auf eine zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbare Verdichtungsmethode. Dd. 9 Jan. 1833. Dem Joseph Gibbs, mechanischem Ingenieur in Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren, Hanf, Flachs und andere vegetabilische Faserstoffe zum Spinnen, zur Papierfabrikation und anderen Zweken vorzubereiten. Dd. 9. Jan. 1833. Dem Thomas Moore Evans, Kaufmann zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten des Flachses, Hanfes und anderer Faserstoffe. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. Jan. 1833. Dem Samuel Parker, Bronzirer in Argyle Street, Oxford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Bereitung von Extracten aus Kaffee und anderen Substanzen. Dd. 11. Jan. 1833. Dem William Harrold, Kaufmann zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen an den Papiermaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1833. Dem Walter Hancock, zu Stratford, in der Grafschaft Essex: auf eine Verbesserung an Dampfkesseln. Dd. 15. Jan. 1833. Dem Alexander Clark, zu Bagille, in der Pfarrei Holywell, Grafschaft Flint, North-Wales: auf gewisse Verbesserungen an Blasemaschinen. Dd. 15. Jan. 1833. Dem Robert William Sievier, Gentleman in Southampton Row, in der Pfarrei St. George, Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Verfertigung elastischer Fabrikate, welche zu mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken anwendbar sind. Dd. 17. Jan. 1833. Dem Thomas Affleik, in der Stadt Dumfries, Grafschaft Dumfries, Schottland: auf seine Erfindung gewisser Verbesserungen im Ausgraben des Bettes der Fluͤsse, im Entfernen der Sandbaͤnke und anderer Hindernisse der Schifffahrt. Dd. 19 Jan. 1833. Dem James Macdonald, Gentleman im University Club House, Pall Mall, East, in der Pfarrei St. Martin in the Fields: auf seine Verbesserungen im Baue eiserner und anderer Bruͤken, welche Erfindung auch zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar ist. Dd. 22. Januar 1833. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1833, S. 124.) Verzeichniß der vom 9. bis 23. Febr. 1819 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Henry Ewbank, Kaufmanns zu London: auf eine Maschine zum Reinigen des rohen Reißes, um ihn fuͤr die Kuͤche brauchbar zu machen. Dd. 9. Febr. 1819. Des James Simpson, Esq. in Edinburgh: auf verbesserte Verfahrungsarten, das Beleuchtungsgas anzuwenden. Dd. 9. Febr. 1819. Des Robert Willis, Gentleman in Upper Norton Street, St. Mary-le-bone, Middlesex: auf eine Verbesserung an der Pedal-Harfe. Dd. 13. Febr. 1819. Des Edward Heard, Chemikers in Brighton, Sussex: auf ein Verfahren Talg und andere thierische Fette und Oehle so hart zu machen, daß man daraus bessere Kerzen als gegenwaͤrtig verfertigen kann. Dd. 12. Febr. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVII. S. 209.) Des Thomas Brocksopp, Materialist und Theehaͤndler in Fore Street, Cripplegate, London: auf eine Maschinerie zum Zerreiben des Zukers. Dd. 23. Febr. 1819.) (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1833, S. 123.) Geschichte der Dampfbothe. Hr. William Symington von Bromly theilte im Mechanics' Magazine N. 488 eine Abbildung und Beschreibung des Dampfbothes mit, womit sein Vater im Jahre 1788 auf dem Dalswinton Lake und im Jahre 1789 auf dem Forth- und Clyde-Canale Versuche anstellte. Da diese Sache jedoch bloß in historischer Hinsicht merkwuͤrdig ist, indem Symington's Dampfboth das erste englische Dampfboth gewesen seyn soll, so begnuͤgen wir uns damit, diejenigen, die an der Geschichte der Erfindungen besondern Antheil nehmen, auf den angefuͤhrten Artikel aufmerksam gemacht zu haben. Zahl der Dampfwagen-Patente. Das Interesse und die große Aufmerksamkeit, welche England gegenwaͤrtig auf die Eisenbahnen und Dampfwagen richtet, erhellt wohl am besten daraus, daß die Zahl der Patente, welche auf wirkliche oder vermeintliche Verbesserungen in diesen beiden Theilen der Mechanik genommen wurden, so außerordentlich zunimmt. Im Jahre 1832 wurden nicht weniger als 18 Patente auf verbesserte Eisenbahnen und Dampfwagen genommen, und gegenwaͤrtig liegen bereits schon wieder 11 Erfindungen vor, die naͤchstens patentirt werden sollen, obschon jedes Patent fuͤr Großbritannien und Irland die ungeheure Summe von 300 Pfd. St. (3600 fl.) kostet. (London Journal of Arts. December 1832, S. 424.) Notiz uͤber die Norfolk-Kettenbruͤke. Das Mechanics' Magazine, N. 486 enthaͤlt eine Notiz uͤber die Kettenbruͤke, welche gegenwaͤrtig unter der Leitung des Hrn. Tierney Clark bei New-Shoreham erbaut wird, und gibt sogar eine Ansicht der Einfahrt derselben, die wir jedoch wegen Mangel an Raum nicht mittheilen koͤnnen, und die wir um so fuͤglicher weglassen koͤnnen, als unsere Leser keine neue Einrichtung daraus ersehen wuͤrden. Wir beschraͤnken uns daher auf die Angabe einiger Details uͤber diese Bruͤke. Die von einem Aufhaͤngepunkte zum anderen gezogene Sehne mißt 284 Fuß, die Kruͤmmung der Ketten 20 Fuß 2 Zoll, mithin 1/141. Die zwischen den beiden Brustwehren befindliche Platform hat 28 Fuß 6 Zoll Breite, wovon 20 Fuß auf den Fahrweg und 8 Fuß auf die beiden Fußwege kommen. An jede der beiden Seiten der Bruͤke kommen drei Ketten-Linien, welche zusammen einen Durchschnitts-Flaͤchenraum von 84 Quadratzoll einnehmen. Die Stangen oder Schienen sind von einem Auge oder Ohre zum anderen 8 Fuß 10 1/2 Zoll lang, 6 1/4 Zoll breit und 1 1/8 Zoll dik; an den Oehren betraͤgt ihre Breite 8 3/4 Zoll. Die Verbindungs-Bolzen haben 2 1/2 Zoll im Durchmesser. An den Aufhaͤngepunkten liegen die Ketten auf gußeisernen Rollen von 10 1/2 Zoll Durchmesser, deren schmiedeiserne Zapfen 2 3/4 Zoll im Durchmesser haben. Die Glieder, welche auf den Rollen liegen, haben im Koͤrper 6 1/2, an den Oehren hingegen 9 Zoll Breite. Die Platform der Bruͤke weicht etwas von der gewoͤhnlichen Einrichtung ab. Die Quer-Traͤger bestehen naͤmlich aus Gußeisen, und sind in der Mitte 14 Zoll, da wo sie mit den Tragstangen in Verbindung stehen, 10 Zoll, und an den Enden 6 Zoll hoch bei einer Dike von 1 Zoll. Oben und unten sind sie mit einem hervorstehenden Rande versehen, auch werden dieselben nicht an ihren aͤußersten Enden getragen, sondern an den Seiten des Fahrweges, so daß die Fußwege auf jenen Enden dieser Quer-Traͤger ruhen, die uͤber die Tragstangen hinausragen. Bei dieser Methode faͤllt die sonst gewoͤhnlich gebraͤuchliche doppelte Reihe von Tragstangen sammt den dazu gehoͤrigen Theilen weg. Hr. Clark versichert, daß er sich durch zahlreiche Versuche uͤberzeugt habe, daß man sich auf die Festigkeit der Theile hinreichend verlassen kann, wenn man sie gehoͤrig verfertigen laͤßt. An die oberen hervorstehenden Raͤnder der Quer-Traͤger sind Knaͤufe angegossen, die zum Festhalten der drei Zoll diken eichenen Bohlen dienen, auf welche dann noch eine andere Lage Holz gelegt ist. Nur die Fahrstraße geht durch den in den beiden Tragpfeilern angebrachten Bogen; die beiden Fußwege laufen außen an denselben herum. Die Landpfeiler sind fest aus Quader- und Baksteinen erbaut: jeder derselben wiegt 900 Tonnen. Die Laͤnge der Platform betraͤgt 268 Fuß, und das ganze Gewicht, welches in der Centraloͤffnung getragen wird, wird mit Einschluß der angenommenen Last, welche 62 Pfund per Quadrat-Fuß der Platform betraͤgt, auf 356 Tonnen berechnet. Vergleichung der Schnelligkeit der englischen und franzoͤsischen Diligencen. Die Entfernung von London nach Exeter ist eben so groß, wie jene zwischen Calais und Paris, denn sie betraͤgt zwischen beiden Orten 173 engl. Meilen. Zum Zuruͤklegen dieser Streke sind nun der englischen Diligence nicht mehr als 18 Stunden gestattet, waͤhrend die franzoͤsische deren 30 braucht und brauchen darf, so daß man in England uͤber 9, in Frankreich hingegen nicht ein Mal 6 engl. Meilen in einer Stunde zuruͤklegt! Und dieß nennt man in Frankreich eine schnelle Fahrt! Wahrscheinlich im Vergleiche mit den deutschen Eil- und Postwaͤgen, deren Eilfertigkeit, wie man allgemein versichert, noch geringer ist, als jene der franzoͤsischen Eilwagen. Darf man hieraus nicht etwa schließen, zu welchem Werthe beilaͤufig die Zeit bei Volk und Regierung in diesem und jenem Lande angeschlagen wird? Und ist man da weit vorwaͤrts geschritten, wo man noch nicht ein Mal das Kostbarste, die Zeit, zu schaͤzen gelernt hat? (Atlas.) Verbesserungen an den astronomischen Sonnen-Ringen und Robert's astronomische Wage. Der astronomische Sonnenring ist eines der aͤltesten Instrumente. Hr. Henri Robert hat aber an dem seinigen eine Verbesserung angebracht, wodurch dessen Brauchbarkeit sehr erhoͤht wird. Diese Verbesserung besteht nun darin, daß er statt der hohl gravirten Grade auf einem matten bronzefarbenen Grunde weiße und glaͤnzende Punkte anbringt, so daß der Augenblik, in welchem die Lichtlinie auf den Grad faͤllt, mit weit groͤßerer Genauigkeit erkannt werden kann, als dieß moͤglich ist, wenn diese Linie auf eine vertiefte Linie faͤllt, die theils an und fuͤr sich, theils wegen des Staubes, womit sie sich fuͤllt, weniger zum Zuruͤkwerfen des Lichtes geeignet ist. – Bei der Einrichtung seiner astronomischen Wage bezweite Hr. Robert vorzuͤglich eine groͤßere Genauigkeit, als man mit dem Sonnenringe zu erreichen im Stande ist. Er verdoppelte, indem er den Sonnenstrahl auf eine schiefe Flaͤche auffallen laͤßt, die Schnelligkeit seines Laufes fuͤr das Auge des Beobachters; denn waͤhrend der Sonnenstrahl hier die von dem Rande gebildete schiefe Flaͤche durchlaͤuft, durchlief er, wenn er nach der gewoͤhnlichen Methode auf eine Flaͤche fiel, die mit seiner Richtung parallel lief, nur die Hoͤhe dieser schiefen Ebene. Will man sich dieses Instrumentes zum Messen der Hoͤhe der Sonne uͤber dem Horizonte bedienen, so verbindet Hr. Robert dasselbe mit einem in Grade getheilten Quadranten. Uebrigens gibt er ihm auch noch verschiedene andere Einrichtungen und verschiedene Groͤßen, damit man mehrere Beobachtungen nach einander damit machen kann. Bei der Methode der correspondirenden Hoͤhen zum Aufsuchen des wahren Mittags, wozu diese Instrumente sehr bequem sind, hat man den Vortheil, daß man die Stunde erfaͤhrt, ohne daß man auf die Breite des Beobachtungsortes Ruͤksicht zu nehmen braucht; daß man deren mehrere machen kann, um einen mittleren Durchschnitt daraus zu ziehen; daß alle Schwierigkeiten des Ziehens eines Meridians wegfallen, daß man die Stunde oͤfter erhalten kann, als durch die Beobachtung des Durchganges der Sonne durch den Meridian, welche durch eine Wolke und manche andere Zufaͤlle richtig gemacht werden kann. – Hr. Robert behauptet keineswegs, daß er mit seinem Instrumente eine astronomische Genauigkeit erreiche; allein es gibt doch wenigstens genauere Beobachtungen als der astronomische Sonnenring, und da es bisher keine einfachen, fuͤr Jedermann anwendbaren Instrumente gab, welche die Secunden von 15 zu 15 geben, welche sich leicht handhaben lassen, und uͤberdieß auch wohlfeil sind, so hat sich Hr. Robert durch seine Erfindung jedenfalls großen Dank erworben. Man findet diese Instrumente in der Uhrmachern des Hrn. Robert zu Paris, Palais-Royal Nr. 164. (Recueil industriel. October 1832, S. 83.) Parker's goldartiges Metall, welches zuweilen auch Mosaik-Gold genannt wird, ist eine von diesem sehr verschiedene Metall-Legirung, die, wie man sagt, aus gleichen Theilen Kupfer und Zink bestehen soll. Die Vorzuͤge dieser Legirung bestehen weniger darin, daß sie einen hoͤheren Glanz als das Messing besizt, sondern vielmehr darin, daß sie weder vergoldet noch lakirt zu werden braucht, um die Farbe des Goldes zu bekommen, die ihr an und fuͤr sich eigen ist. (Mechanics' Magazine, N. 487) Bompas's Patent-Methode das Kupfer und andere Metalle gegen Oxydation zu schuͤzen. Unsere Leser wissen, daß sich ein Hr. Georg Givinett Bompas Esq., Med. Dr., zu Fishponds bei Bristol, im Mai 1831 ein Patent auf eine neue Methode das Kupfer und andere Metalle gegen Rost und Oxydation zu schuͤzen geben ließ; sie wuͤrden aber sehr irren, wenn sie unter diesem Patente auch etwas wirklich Neues suchen wuͤrden. Die ganze Erfindung beschraͤnkt sich naͤmlich auf die bekannte Entdekung des beruͤhmten Davy, auf deren Princip sich auch schon Hr. G. Patlison Esq. ein Patent ertheilen ließ. Hr. Bombas sagt naͤmlich in seiner Patent-Erklaͤrung, daß die Oxydation der Metalle durch eine elektrische oder galvanische Einwirkung des Wassers auf das Metall vor sich gehe, und daß folglich, um die Oxydation zu verhindern, nichts weiter noͤthig sey, als diese galvanische Einwirkung aufzuheben, indem man z.B. mit dem negativen Metalle eine gehoͤrige Quantitaͤt eines positiven Metalles in Verbindung bringt. Das Metall, welches er zu diesem Behufe vorschlaͤgt, ist eine Legirung aus Zink und Zinn in verschiedenen Verhaͤltnissen, je nach dem Metalle, welches gegen Rost oder Oxydation geschuͤzt werden soll, und je nachdem das Wasser, welches auf das Metall wirkt, ein weiches oder ein hartes Wasser ist. Diese Verhaͤltnisse nun sollen durch Versuche, bei denen sich Hr. Bompas eines Instrumentes bedient, welches die Intensitaͤt des Galvanismus anzeigt, bestimmt werden. Die Legirung findet nicht bloß an dem Beschlage der Schiffe, sondern auch an Wasserbehaͤltern und kurz uͤberall ihre Anwendung, wo es sich um Verhuͤtung der Oxydation des Metalles handelt. (London Journal of Arts. December 1832, S. 418.) Ueber das Bronziren des Eisens und besonders der Flintenlaͤufe. Man pflegt bekanntlich verschiedene eiserne Gegenstaͤnde und namentlich die Flintenlaͤufe haͤufig zu bronziren, weil sie in Folge der Behandlung, die sie dabei erleiden, dem Roste besser widerstehen sollen. Als eine der besten Methoden, dem Eisen und den Flintenlaͤufen eine solche Bronzirung zu geben, theilt nun das Journal des connaissances usuelles, December 1832, S. 310 folgende Vorschrift mit: Man trage, wenn das Eisen vollkommen, blank gemacht worden, eine leichte Schichte Spießglanzbutter auf dasselbe auf, und wiederhole diese, wenn die erste nicht hinreichen sollte, selbst ein zweites und drittes Mal. Dadurch erhaͤlt das Eisen alsogleich die bekannte, angenehme, roͤthlich-braune, hornartige Farbe, die dasselbe gegen den Rost schuͤzt, und nachdem es diese Farbe erreicht hat, wischt man es sorgfaͤltig ab, erwaͤrmt es gelinde und reibt es so lange mit weißem Wachse, bis keine Spur mehr von dem Wachse zu sehen ist. Durch diese Behandlung mit Wachs wird das Eisen erst recht vollkommen geschuͤzt. – Wir haben zwar von mehreren unserer deutschen Buͤchsenmacher bereits ein aͤhnliches Verfahren befolgen sehen, wissen jedoch nicht, daß es allgemein bekannt waͤre; auch wollen wir dasselbe keineswegs als das beste empfehlen. Ueber das Aezen der Stahlstiche. Ein Hr. Percy Heath hat eine Methode erfunden, die Stahlplatten abermals zu aͤzen, wodurch er im Stande seyn soll, auch jene Farben hervorzubringen, die man gewoͤhnlich fuͤr unausfuͤhrbar haͤlt. Man hofft, daß sich diese Methode vorzuͤglich zur Wiederherstellung und Ausbesserung abgenuͤzter Platten eignen duͤrfte. Das Mechanics' Magazine, N. 486 gibt leider keinen weiteren Aufschluß uͤber diese Erfindung. Ueber die Stahl-Bereitung ohne Caͤmentation, und uͤber eine leichte Methode die Pflugscharen zu staͤhlen. Hr. Bréant hat bei den Untersuchungen, die er uͤber die Natur verschiedener Stahlarten anstellte, bekanntlich, gefunden, daß man einen guten Stahl erhaͤlt, wenn man gleiche Theile Spaͤne von grauem Gußeisen und oxydirte Eisenfeile in einem Tiegel zusammenschmilzt. Hr. de Nansouty hat nun diese Methode mehr im Großen probirt und fand sie sehr empfehlenswerth. Er nahm einen Theil von der obersten Schichte eines Haufens grauen Gußeisen-Pulvers, einen Theil aus der Mitte dieses Haufens und einen Theil von der untersten Schichte desselben, schmolz Alles dieses zusammen, und erhielt auf diese Weise einen vortrefflichen, sehr weichen, nervigen und leicht bearbeitbaren Stahl. Er versichert ferner, daß man, wenn man das Metall langsam abkuͤhlen laͤßt, nachdem man es waͤhrend des Schmelzens gut umgeruͤhrt hat, einen sehr schoͤnen Damascener-Stahl erhalten kann, der sogar elastischer und geschmeidiger seyn soll, als der orientalische Damascener-Stahl. – Die bequemste Methode zum Staͤhlen der Pflugscharen, nach welcher die Landleute dieses Staͤhlen leicht selbst verrichten koͤnnen, ist folgende: Man macht die Pflugscharen rothgluͤhend und reibt sie in diesem Zustande an allen Stellen, die man gestaͤhlt haben will, mit einem gleichfalls rothgluͤhenden Stuͤcke eines gußeisernen Topfes oder Tiegels. (Journal du conn. usuelles. N. 88. S. 43.) Truman's Methode Weißblech dauerhafter zu machen. Die Methode, nach welcher Hr. Joseph Truman zu Philadelphia in den Vereinigten Staaten das Weißblech auf eine dauerhaftere Weise vor Rost bewahren will, und auf welche er am 29. September 1831 ein Patent erhielt, besteht darin, daß er die zum Dachdeken, zu Dachrinnen, Roͤhren etc. bestimmten Weißblechplatten in geschmolzenes Blei eintaucht, nachdem er sie vorher mit gepuͤlvertem Harze oder einem anderen Flußmittel uͤberstreut hat. Die fuͤr Dachrinnen bestimmten Blechstreifen fuͤgt er gewoͤhnlich vorher zusammen, um sie dann durch geschmolzenes Blei laufen zu lassen. So wie sie aus diesem Bade kommen, laͤßt er sie dann zwischen einem oder mehreren Paaren hoͤlzerner Walzen oder solcher metallener Walzen durchlaufen, die, um sie etwas nachgiebig zu machen, mit etwas Tuch umwunden worden. Die Walzen muͤssen beoͤhlt oder mit Talg befettet werden. (Repertory of Patent-Inventions. Januar 1833, S. 25.) Ueber Glokengießerei. Der beruͤhmte Glokengießer James Harrison, uͤber dessen Umstuͤrzung der bisherigen Principien der Glokengießerkunst wir bereits fruͤher ein Mal eine Notiz bekannt machten, vertheidigt sich nun im Mechanics' Magazine, N. 488, S. 163 gegen einige der Einwuͤrfe, die ihm von seinem nicht minder beruͤhmten Collegen Drury gemacht wurden, und behauptet bei dieser Gelegenheit neuerdings, daß er gefunden habe, wie man mit der geringsten Menge Metall den staͤrksten und zugleich am meisten harmonischen Ton hervorbringen koͤnne, und daß man nach seinem Geseze fuͤr jede Staͤrke und Art des Tones mit Gewißheit die Dimension und das Verhaͤltniß fuͤr die Gloken ausfindig machen koͤnne. Die Dike der Gloken und folglich auch deren Schwere soll nach seiner Methode um Vieles vermindert werden. Wir werden sehen, ob sich bei diesen Versprechungen eine hinreichende Anzahl von Subscribenten auf das Werk, in welchem er seine Erfindung bekannt machen will, findet. Kautschuk zur Aufbewahrung von Manuscripten, Medaillen u. dgl. Man hat in lezterer Zeit mehrere Male Versuche angestellt, ob sich der Kautschuk nicht auch zur Aufbewahrung von Manuscripten, Medaillen u. dgl. an feuchten Orten eignen wuͤrde, und ist dabei zu so guͤnstigen Resultaten gelangt, daß man gegenwaͤrtig diese Aufbewahrungs-Methode fuͤr einige wichtige Faͤlle allgemein empfiehlt. Man hat beschriebenes Pergament und Muͤnzen in Kautschuk-Flaschen gebracht, welche man gut verschloß und an einem feuchten Orte in der Naͤhe eines Baches vergrub. Diese Flaschen zeigten sich nach zwei Jahren vollkommen unversehrt, und eben so waren es auch die in ihnen eingeschlossen gewesenen Gegenstaͤnde. Wenn man die Muͤnzen und derlei Gegenstaͤnde, welche man bei Grundsteinlegungen einzumauern pflegt, in solche Kautschuk-Flaschen braͤchte, so wuͤrden dieselben gewiß der Nachwelt sicherer erhalten werden, als dieß bei der gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Methode der Fall seyn duͤrfte. Eben so koͤnnte man zur See wichtige Papiere, die man bisher in Flaschen zu bringen pflegte, weit sicherer in Kautschuk-Flaschen aufbewahren. Man glaubt sogar, daß man sich des Kautschuks auch zum Einbalsamiren bedienen koͤnnte, und ist gegenwaͤrtig in Frankreich mit Versuchen hieruͤber beschaͤftigt. – Das Verschließen solcher Flaschen kann auf verschiedene Weise geschehen. Das Journal de connaissances usuelles, Januar 1833, S. 47 gibt hauptsaͤchlich folgende drei Methoden an: 1) Man uͤberzieht das Innere des Halses der Flaschen mit etwas Kautschuk-Aufloͤsung in Steinoͤhl oder Steinkohlen-Oehl, und bringt die Waͤnde dann mittelst eines mit gleicher Aufloͤsung uͤberzogenen Bindfadens an einander. 2) Man kann die innere Wand des Halses dadurch zum Theil aufloͤsen, daß man ein sehr heißes Eisen in denselben schiebt; das weitere Verfahren ist dann wie im ersten Falle. 3) endlich, kann man den Hals einige Minuten lang in siedendes Wasser halten, dann mittelst eines gut schneidenden Messers einen Theil der inneren Waͤnde abschneiden und sie hierauf schnell einander naͤhern, wo dann gleichfalls eine innige Viereinigung der Raͤnder erfolgen wird. Zu groͤßerer Vorsorge kann man den Hals uͤberdieß auch noch mit dem bekannten Kautschuk-Zeuge uͤberziehen. Sonderbare chinesische Spiegel. Hr. Brewster erhielt kuͤrzlich ein Schreiben des Hrn. Georg Swinton Esq. zu Calcutta, worin ihm dieser eine Notiz uͤber einige sonderbare chinesische Spiegel mittheilt und ihn um eine Erklaͤrung der Erscheinungen, die sie darbieten, ersucht. Die Spiegel bestehen aus sogenanntem chinesischem Silber, welches bekanntlich eine Legirung von Kupfer und Zinn ist, deren man sich auch zur Verfertigung von Spiegeln fuͤr Teleskope bedient; sie sind kreisfoͤrmig und haben einen Durchmesser von 5 bis 8 Zoll. Die polirte Flaͤche hat einen solchen Grad von Convexitaͤt, daß sie ein Bild gibt, welches halb so groß ist, als das natuͤrliche Bild. Am Ruͤken der Spiegel befindet sich in deren Mitte ein Knopf, mit welchem man dieselben halten kann; uͤbrigens sind auf dem Ruͤken auch noch verschiedene erhabene Verzierungen angebracht, wie z.B. mehrere Kreise mit einer griechischen Borduͤre, ein Drache etc. Das Eigene und Sonderbare dieser Spiegel ist nun, daß man, wenn man mit deren polirter Oberflaͤche die Sonnenstrahlen zuruͤkwirft, das Bild der auf dem Ruͤken des Spiegels angebrachten Verzierungen deutlich auf einer beschatteten Wand sieht. – Hr. Swinton meint, diese Erscheinung ruͤhre vielleicht von einer verschiedenen Dichtheit des Metalles her, die durch das Aufdruͤken der Verzierungen auf den Ruͤken entstuͤnde, und in Folge deren von den mehr oder minder comprimirten Theilen desselben mehr oder weniger Licht zuruͤkgeworfen wuͤrde. Diese Erklaͤrung waͤre, wie Hr. Brewster im London and Edinburgh Philos. Magazine, December 1832, S. 438 bemerkt, auch wirklich die einzige moͤgliche, wenn die Metalle vollkommen undurchsichtig waͤren, und wenn das Licht, welches sie zuruͤkwerfen, nie in deren Masse eindraͤnge; sie ist aber unstatthaft, da es erwiesen ist, daß die Oberflaͤche eines jeden Metalles bis in eine gewisse Tiefe durchsichtig ist. Hr. Brewster erklaͤrt daher diese auf den ersten Blik hoͤchst sonderbaren Erscheinungen durch folgende Beobachtungen, die er anzustellen Gelegenheit hatte. Er zeichnete ein Mal das Bild, welches ein sehr fein polirter vergoldeter Knopf im Spectrum gab, und fand dabei, daß dasselbe 16 Strahlen zeigte, die wie die Speichen eines Rades aussahen, und die nur gegen das Oehr des Knopfes hin etwas verworren waren. Auf dem Ruͤken dieses Knopfes waren mehrere Worte tief eingepraͤgt, die jedoch in dem zuruͤkgeworfenen Bilde nicht zu entdeken waren. Er untersuchte seither mehrere solcher Knoͤpfe und fand, daß sie, wie vollkommen sie auch polirt seyn mochten, immer Strahlen oder concentrische Ringe zeigten, oder beides zugleich. Den Grund dieser Erscheinungen entdekte er, als er die Oberflaͤche dieser Knoͤpfe im Sonnenlichte am Rande eines Schattens beobachtete; denn hierbei zeigte sich, daß sich dieselben Ringe, die das zuruͤkgeworfene Bild zeigten, auch auf der Oberflaͤche der Knoͤpfe befanden, und wahrscheinlich von der Einwirkung des Polir-Pulvers, oder manchmal von dem Dreh-Instrumente herruͤhrten. Hr. Brewster ist hiernach der Meinung, daß die chinesischen Kuͤnstler mit ihren Spiegeln bloß eine Taͤuschung bewirken, d.h. daß nicht das auf dem Ruͤken derselben befindliche Bild sichtbar wird, sondern daß sie dieses Bild zuerst auch auf die vordere Flaͤche des Spiegels zeichnen und es dann durch einen hohen Grad von Politur dem ungeuͤbten Auge unbemerklich machen. Um z.B. das Bild des angefuͤhrten Drachen zu erhalten, braucht man, wenn der Spiegel fertig ist, nur einen solchen mit sehr zarten Linien auf die Spiegelflaͤche zu zeichnen, oder ihn durch eine Saͤure darauf zu aͤzen, und diesen Spiegel dann zu poliren. Dieses Poliren darf aber nicht mit Pech geschehen, welches die Zeichnung ganz wegnehmen wuͤrde, sondern man muß es mittelst Tuch verrichten, wie dieß auch bei einigen Linsen geschieht. Auf diese Weise werden auch die vertieften Stellen eben so gut polirt werden, als die uͤbrigen, so daß die Figur nur bei sehr starkem Sonnenlichte sichtbar werden wird. Ueber Gas-Beleuchtung. Wir machen alle Freunde einer schoͤnen und zwekmaͤßigen Straßen-Beleuchtung auf ein Werkchen aufmerksam, welches Hr. J. O. N. Rutler kuͤrzlich unter folgendem Titel herausgab: Practical observations on Gas-Lighting. 12°. London 1832, by Longman et Comp. Man hat bisher ziemlich allgemein geglaubt, daß die Gas-Beleuchtung nur in groͤßern Staͤdten mit Vortheil eingefuͤhrt werden koͤnne, und daß dieselbe daher immer in ihrer Anwendung mehr oder weniger beschraͤnkt bleiben muͤsse; in der angegebenen Broschuͤre ist nun aber durch numerische Daten bewiesen, daß, in England wenigstens, jede Stadt, welche nur 2 bis 3000 Einwohner zaͤhlt, auf keine Weise vortheilhafter beleuchtet werden koͤnne, als mit Gas. Die Daten sind aus den officiellen Dokumenten der Stadt Lymington in Hampshire genommen, welche bei einer Einwohnerzahl von 3357 und bei einer Haͤuserzahl von 700 die Gas-Beleuchtung einfuͤhrte, und sehr gut dabei faͤhrt. Man findet in Hrn. Rutler's Werkchen außerdem eine sehr gute und sichere Anweisung, wie man bei solchen Unternehmungen zu Werke zu gehen hat; alle seine Angaben sind von großem praktischem Werthe und sehr klar und verstaͤndlich mitgetheilt. Ueber das Chlor, das Jod und das Brom als Desinficirungsmittel. Hr. Edward Browne Esq. ließ in der Sizung der Royal Society vom 21. Junius eine sehr interessante Abhandlung uͤber die Kraft der einfachen Verbrennungs-Traͤger in Hinsicht auf die Zerstoͤrung giftiger Krankheitsstoffe und giftiger Gase vorlesen, in der er durch mehrere Versuche nachweisen zu koͤnnen glaubt, daß das Chlorgas nicht bloß die Anstekungsfaͤhigkeit des Pokengiftes, sondern auch jene des Trippergiftes vollkommen zu zerstoͤren im Stande ist. Eben dieselbe Eigenschaft soll aber seinen Versuchen zu Folge auch das Jod und das Sauerstoffgas haben, und der Analogie nach vermuthet er dieselbe auch bei dem Fluor und dem Brom. Die Seeluft soll, wenn sie ja die desinficirende Eigenschaft hat, die ihr einige zuschreiben, lediglich auf Rechnung des Jods und vielleicht des Broms kommen, die in ihr enthalten seyn duͤrften. (London and Edinburgh Phil. Mag. November 1832. S. 386.) Ueber die sogenannten Riegelwaͤnde. Bei den Veraͤnderungen, die der Herzog von Wellington in neuerer Zeit an seiner Residenz, Apsley-House, vornehmen ließ, zeigte sich ein Theil des Gebaͤudes, der erst im Jahre 1772 erbaut worden war, und der von Außen noch vollkommen gut aussah, bei genauer innerer Untersuchung in einem so hoͤchst ruinoͤsen Zustande, daß man allgemein behauptet, die Waterloo-Helden befanden sich bei keiner Schlacht, die sie je mitmachten, in einer so drohenden Gefahr, wie bei dem Feste, welches sie jaͤhrlich am Jahrestage der Schlacht von Waterloo zu Apsley-House feierten. – Man wundert sich in England jezt allgemein uͤber die unsinnige Art, auf welche ein Theil der Mauern des Gebaͤudes aufgefuͤhrt worden war, und diese Art und Weise ist nichts Anderes als der sogenannte Riegelbau, den man hier und da noch fortwaͤhrend in Deutschland befolgt sieht. – Die in den Mauern befindlichen Balken waren in Apsley-House innerhalb 60 Jahren fast ganz zu Moder zerfallen, so daß das Gemaͤuer nur durch einige wenige festgebliebene Knorren des Holzes und durch eine aͤußere Ziegelbekleidung von 1/2 Ziegeldike noch aufrecht erhalten wurde. (Mechanics' Magazine, N. 488.) Ueber die Anwendung des mineralischen Harzes zu Kitt und zu Steinplatten. Man hat vor einiger Zeit angefangen, die Altanen verschiedener Haͤuser mit einer Masse zu deken, welche man mit dem aus Steinkohlen gewonnenen mineralischen Harze bereitete. So vortheilhaft und schaͤzenswerth man anfangs diese Masse fand, so sehr ist man jezt dagegen eingenommen, und zwar, wie es scheint, lediglich deßhalb, weil man den bituminoͤsen Kitt entweder nicht recht zu verfertigen verstand, oder weil die Arbeiter mit der Anwendung desselben nicht umzugehen wußten. Wie sehr dauerhaft und empfehlenswerth diese Masse jedoch ist, erhellt am besten daraus, daß man vor mehreren Jahren auf dem Boulevard Saint-Martin eine Streke des Trottoirs mit Steinen von Volvik, eine Stelle hingegen mit Steinplatten, die aus dem bituminoͤsen Kitte verfertigt waren, belegte, und daß diese leztere Stelle die ganze Zeit uͤber der zerstoͤrenden Einwirkung der Witterung sowohl, als der großen Menge der taͤglich daruͤbergehenden Menschen eben so gut widerstand als erstere. Ein zweiter auf dem Boulevard Poissonnière angestellter Versuch scheint dasselbe guͤnstige Resultat zu geben, so daß sich das Journal des connaissances usuelles, November 1832, S. 248 veranlaßt fuͤhlt, den mit mineralischem Harze bereiteten Kitt vorzuͤglich zum Auspflastern von Gemaͤchern und großen Fabrikgebaͤuden, so wie zum Trokenlegen feuchter Zimmer zu empfehlen, da er in diesen und andern aͤhnlichen Faͤllen ganz vorzuͤgliche Dienste leisten duͤrfte. Bereitung eines wohlfeilen Kittes zum Ueberziehen der Kornboͤden etc. Man nehme zwei Theile guten Kalk, einen Theil fein gesiebte Steinkohlen-Asche und eine sehr geringe Menge Toͤpferthon. Lezteren ruͤhre man an und knete ihn dann mit dem Kalke und der Steinkohlen-Asche ab; den Moͤrtel, den man auf diese Weise erhaͤlt, zerarbeite man gut, um ihn hierauf 10 bis 12 Tage lang auf einem Haufen liegen zu lassen. Nach dieser Zeit knete man ihn wieder, lasse ihn noch ein Mal 3 oder 4 Tage lang ruhen, und knete ihn hierauf zum dritten Male und noch staͤrker, bis sich die Masse zaͤh, klebrig und mild anfuͤhlt. Diese Masse trage man auf den vorher geebneten Boden 2 bis 2 1/2 Zoll hoch auf, indem man sie mit einer Kelle ebnet. Je trokner und waͤrmer die Witterung ist, um so besser gelingt die Operation; bei solcher Witterung troknet der Kitt gewoͤhnlich auch innerhalb 24 Stunden. Wenn man nun vor dem vollkommenen Troknen der Masse eine einen Viertelzoll dike Schichte Aezkalk auftraͤgt, den man mit Buttermilch und etwas Eiweiß angeruͤhrt hat, und wenn man diese Schichte mit einem Richtscheite schnell ebnet, so kann man dieselbe, nachdem sie getroknet ist, mit gesiebtem Bimssteine und Oehl poliren. Man kann auf diese Weise Kornboͤden und Tennen bereiten, die so eben und so glaͤnzend sind wie Eis, und welche nicht nur Stoͤße gut aushalten, sondern auch ihre Politur lange Zeit erhalten. (Journal d. connaiss. usuell. November 1832, S. 249.) Neue sehr gute Wischer fuͤr Zeichner. Die Zeichner bedienen sich zum Verwischen der Kreide bekanntlich der sogenannten Wischer, die sie aus zusammengerollten und an den Enden kegelfoͤrmig zugeschnittenen Lederstuͤken oder Papierstreifen verfertigen. Die besten dieser Wischer gibt aber das schwammige Mark der Staͤngel des Hollunders und der Topinambours, des Helianthus tuberosus L. Man sammelt zu diesem Behufe die Staͤngel dieser Pflanzen, troknet sie im Schatten und schneidet sie in Stuͤke von beliebiger Laͤnge und von gehoͤriger Form, um sie dann auf die gewoͤhnliche Weise anzuwenden. Mit dieser Art von Wischern kann man die Zeichnungen vollendeter und markiger machen, als man dieß mit den gewoͤhnlichen Wischern zu bezweken im Stande ist. (Journal des connaissances usuelles. November 1832, S. 261.) Nachricht fuͤr Violinmacher. Ein Mailaͤnder, Namens Galbassera, hat eine eigene Methode das Holz zur Verfertigung von Violinen zuzubereiten erfunden, nach welcher man die Violinen bloß aus drei Stuͤken verfertigen kann, waͤhrend man sie bisher aus zehn Stuͤken zusammensezte. Diese neuen Violinen sollen einen viel staͤrkeren und mehr harmonischen Ton besizen. (Galignani's Messenger, N. 5544.) Analyse des Wassers des beruͤhmten Essig-Flusses oder Rio-Vinagro in Suͤdamerika. Hr. Boussingault theilte der Akademie kuͤrzlich die Resultate einer Analyse mit, der er das Wasser des Rio-Vinagro oder Rio-Posambio, welches wegen seines auffallend sauren Geschmakes beruͤhmt ist, unterwarf. Er fand, daß diese Saͤure, so wie einige sonstige Eigenschaften dieses Wassers, der Gegenwart von freier Schwefelsaͤure und Salzsaͤure zuzuschreiben seyen. Das Wasser enthaͤlt uͤbrigens: Schwefelsaͤure            0,00110 Salzsaͤure 0,00091 Thonerde 0,00040 Kalkerde 0,00010 Natrum 0,00012 Kieselerde 0,00028 Eisenoxyd, eine Spur. (Journal de Pharmacie, December 1832, S. 714.) Ure's Reinigungs-Methode des rohen oder groben Zukers. Hr. Dr. Ure ließ sich im April 1831 ein Patent auf eine Methode, den rohen oder groben Zuker zu reinigen geben, welche lediglich darin besteht, daß er den Zuker mit schwach gesaͤuertem Weingeiste behandelt, um auf diese Weise den darin enthaltenen Kalk und Kleber aufzuloͤsen. Er nimmt zu diesem Behufe Weingeist von 40 Procent Ueberprobe und sezt diesem per Gallon eine Unze Schwefel-, Salz- oder Salpetersaͤure zu. Diesen gesaͤuerten Weingeist troͤpfelt er dann, nachdem der Zuker in dem Kuͤhl-Apparate gekoͤrnt worden, auf denselben, und zwar so, daß auf 2–300 Pfund Zuker beilaͤufig 1 Gallon Weingeist kommt. Der Weingeist, der durch den Zuker durchsikert, und der die angefuͤhrten Bestandtheile aufgenommen hat, wird gesammelt, mit Wasser gemengt, und nachdem man ihn mit Kalk neutralisirt hat, zur Branntwein-Destillation verwendet. Nach dieser Operation soll der Zuker bei 120 bis 160° F. getroknet werden, wo dann die Krystalle so hart werden, daß sie aus der Luft beinahe gar keine Feuchtigkeit anziehen, und daß man den Zuker eben so gut in Saͤke, als wie in Faͤsser paken kann. (London Journal of Arts. December 1832, S. 414) Goodlet's sogenannte Verbesserung des Mehles. Ein Hr. Georg Goodlet zu Leith, Eigenthuͤmer der London-, Leith- und Edinburgh-Dampfmuͤhlen, ließ sich am 3 Mai 1832 ein Patent auf eine neue Methode geben, nach welcher das rohe Weizenmehl, so wie das rohe Mehl anderer Getreidearten zubereitet werden soll, ehe es zu feinem Mehle verarbeitet wird, und nach welcher man auch das Gersten-, Malz- oder sonstige Mehl behandeln soll, ehe man es zum Behufe der Bierbrauerei oder der Branntweinbrennerei in den Maisch-Bottich bringt. Diese neue Methode, unter welcher man nach dem langen Titel des Patentes wohl sehr viel Neues vermuthen koͤnnte, ist nun, dem Repertory of Patent-Inventions, December 1832, S. 340 zu Folge, mit kurzen Worten nichts mehr und nichts weniger, als ein gewoͤhnlicher Troken oder Darr-Proceß, welchem Herr Goodlet auch das rohe Weizen-, Gersten- und Hafermehl unterworfen wissen will, ehe man es in den Baͤkereien oder Brauereien weiter verwendet. An dem Darr-Processe selbst ist nichts Neues, denn Hr. Goodlet bewirkt ihn durch eine Dampfmaschine oder durch die Feuerzuͤge einer solchen, die er unter der Darrstube weglaufen laͤßt. Der Patent-Traͤger versichert, daß das Mehl bei dieser Behandlung viel feiner und ergiebiger werde; daß man neues Mehl, welches auf diese Weise behandelt wurde, eben so gut brauchen koͤnne, wie altes, und zwar ohne allen Zusaz von altem Mehle; daß Brod, welches aus solchem Mehle erzeugt wurde, weit besser und schmakhafter sey, und endlich, daß man schlechtes und ungesundes Mehl nach seiner Methode sehr gesund und nahrhaft machen koͤnne. Er unterstuͤzt diese Versicherung durch die Zeugnisse mehrerer Baͤker, denen wir, was die Guͤte des Mehles in Hinsicht auf Brod-Erzeugung angeht, gern Gerechtigkeit widerfahren lassen wollen, obschon wir ihnen uͤber die Gesundheit oder Ungesundheit eines Brodes kein competentes Urtheil zugestehen koͤnnen. Das Troknen und Darren des Getreides vor dem Mahlen und besonders das Darren des frischen Kornes und Weizens ist uͤbrigens nichts Neues; es wird bei uns in Deutschland schon seit undenklichen Zeiten, und besonders in nassen Jahren, nicht selten befolgt. Watt's verbesserte Kerzen-Fabrikation. Ein englischer Arzt, Namens Watt, zu Clapham, hat eine eigene Methode den Talg zuzubereiten und zu reinigen erfunden, nach welcher man ihm allen Geruch nehmen kann, und die uͤberdieß nicht hoͤher zu stehen kommen soll, als der gewoͤhnliche Schmelzungs-Proceß desselben. Man versichert, daß die Watt'schen Kerzen ohne allen Geruch und Rauch mit sehr schoͤner Flamme brennen. Der nach diesem Verfahren behandelte Talg soll sehr schnell erhaͤrten, so zwar, daß man gegossene Kerzen selbst bei einer Temperatur von 70° F. (+ 16,89° R.) schon nach zwei Stunden aus den Modeln nehmen kann. Hr. Watt behandelt auch ranziges Fett und verschiedene Kuͤchen-Abfaͤlle nach seiner Methode. Das London Journal of Arts, December 1832, S. 424, aus welchem wir diese Notiz entlehnten, gibt leider keine weiteren Angaben uͤber das Watt'sche Verfahren. Verbesserte Pillen-Schachteln. Die HH. Mosley und Bell zu Wandsworth, Surrey, erhielten kuͤrzlich ein Patent auf eine Maschine zur Fabrikation von Pillen-Schachteln, mittelst welcher der obere und der untere Theil der Schachteln aus Einem Stuͤke verfertigt werden kann. Hiedurch wird nicht nur an Arbeit erspart, sondern es wird auch dem so haͤufigen und laͤstigen Herausfallen des Dekels und des Bodens aus den gewoͤhnlichen Schachteln abgeholfen. Die neuen Pillen-Schachteln sollen sehr elegant und zierlich seyn, und aus steifem festen Papiere bestehen, auf welchem mittelst der Maschine mannigfaltige Verzierungen aufgedrukt werden koͤnnen. – Das London Journal of Arts, December 1832, S. 424 bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß die Pillenschachtel-Fabrikation keineswegs so ganz geringfuͤgig sey, als man allenfalls glauben moͤchte, indem sich, angestellten Erkundigungen zu Folge, der Bedarf von diesen heil- und unheilschwangeren Buͤchschen in England allein jaͤhrlich auf viele Tausend Groß (12 Duzend) belaͤuft, welche bisher meistens von Kindern verfertigt wurden. Neuhollaͤndische Manna. Die englischen Apotheken fangen gegenwaͤrtig an einen Theil ihres Manna-Bedarfes aus Neuholland zu beziehen, wo dieselbe in großer Menge von einem Baume gewonnen wird, den Hr. Mudie unter dem Namen Eucalyptus mannifera beschrieb. Die graulich-weiße Rinde dieses Baumes laͤßt naͤmlich, wenn man Einschnitte in dieselbe macht, oder wenn sie von Insecten beschaͤdigt wird, eine Menge suͤßlichen Saftes ausschwizen, der in seinen Bestandtheilen sowohl, als in seiner Wirkung der europaͤischen Manna gleichkommt. Es ist dieß um so merkwuͤrdiger, als die uͤbrigen Gattungs-Verwandten dieses Baumes nur harzige und zusammenziehende Saͤfte enthalten. (Aus dem Journal de Pharmacie. December 1832, S. 706.) Ueber die Baumwollwaaren-Fabrikation in England. Das Glasgow Chronicle enthaͤlt folgenden interessanten Artikel uͤber die Baumwollwaaren-Fabrikation in England: „Die Baumwoll-Fabrikation ist noch fortwaͤhrend im Zunehmen, und die Verminderung des Gewinnes bei derselben hat die Fabrikanten nicht nur nicht entmuthigt, sondern sie nur scharfsiniger und erfinderischer gemacht. Maͤnner, Weiber, Kinder und Maschinen arbeiten in die Wette und liefern eine unglaubliche und immer zunehmende Menge von Fabrikaten. Die Quantitaͤt der Baumwolle, die im eben verflossenen Jahre in Großbritannien versponnen wurde, belaͤuft sich auf nahe an 288 Millionen Pfund, wovon beinahe der fuͤnfte Theil auf Schottland kommt. Von dieser Quantitaͤt roher Baumwolle lieferten die Vereinigten Staaten 213 Millionen Pfund, Ostindien 20 Millionen und Westindien nur 1,600,000 Pfund. Alle diese Baumwolle, mit Ausnahme der oft- und westindischen, zahlt einen Einfuhrzoll von 5/8 Den. per Pfund. Der Zoll fuͤr Baumwolle allein belief sich daher im verflossenen Jahre auch auf 690,000 Pfd. Sterl. In dem Borough Stockport befinden sich nicht weniger als 10,000 Weberstuͤhle, und jeder Stuhl liefert im Durchschnitte woͤchentlich 125 Yards Baumwollzeug, so daß in diesem Orte allein woͤchentlich 1,250,000 Yards oder 710 Meilen 400 Yards Baumwollzeug fabricirt werden. Die Gebaͤude, welche hiezu noͤthig sind, die Dampfmaschinen etc. moͤgen an 800,000 Pfd. Sterl. kosten. Die Fabrikation beschaͤftigt an 15,000 Menschen, und erfordert außerdem 1428 Pferdekraͤfte. Die Menge Kohlen, welche zur Erzeugung dieser Kraft und zum Heizen der Fabriken erforderlich ist, belaͤuft sich stuͤndlich auf 22,848 Pfund Steinkohlen oder woͤchentlich auf 734 Tonnen 17 Zentner!“ An solche Orte gehe man, um zu sehen, was Fabrikation ist, und um zu studiren, welche Vortheile und Nachtheile ein so hoher Grad von Industrie unter gewissen Ortsverhaͤltnissen hervorbringt. (Galignani's Messenger, N. 5565.) Oeffentliche Versammlung des Vereins „Bund der Voͤlker fuͤr Handel und Gewerbe.“ Am 27. Januar d. J. hatte die zweite oͤffentliche Versammlung der Theilnehmer und Foͤrderer des Vereins, „Bund der Voͤlker fuͤr Handel und Gewerbe,“ zur Kenntnißnahme und Verstaͤndigung uͤber Zwek und Mittel der Gesellschaft, Statt. Hr. Hotop hielt einen Vortrag uͤber die Garantien der Unternehmung. Die Errichtung der Eisenbahn ward als erstes Filialgeschaͤft der allgemeinen Association hervorgehoben und bemerkt, daß die Statuten derselben bereits genehmigt seyen. Die Garantie der Sicherheit der Capitalien sezt der Redner auf folgende acht Punkte: 1) Ueberzeugung von dem Nuzen der Unternehmung und einer zu ermittelnden Dividende von 15 Proc. und daruͤber; 2) materielle Moͤglichkeit der Ausfuͤhrung; 3) Vorhandenseyn der noͤthigen technischen Kenntnisse (Ritter von Baader, Hr. List in Hamburg – Unternehmer einer der groͤßten Eisenbahnen in Amerika – Oberberginspector Schaͤffer in Hessen, der bereits eine Eisenbahn von 4000 Fuß auf dem Meisner angelegt); 4) zwekmaͤßige Leitung durch eine einsichtsvolle Direktion und einen sachkundigen technischen Rath; 5) weise und gerechte Principien, Geseze und Statuten; 6) gehoͤrige Verwendung der eingeschossenen Gelder (eine Anzahl der vermoͤgensten Einwohner Kassels sind zu Cassencuratoren bestellt); 7) Oeffentlichkeit der Verhandlungen; 8) jaͤhrliche Rechnungsablage. Hr. Strubberg theilte sodann die Grundzuͤge der Statuten der Geschaͤftsbank mit. Hr. Habich d. aͤ. sprach von der einzufuͤhrenden Oeffentlichkeit aller Geschaͤftsverhandlungen. Hr. Schmitz sprach sodann uͤber das belebende Princip aller producirenden Thaͤtigkeit. Er fuͤhrte an, wie die bluͤhende Rhein-Dampfschifffahrt lediglich durch Credit geschaffen sey; die rheinisch-westindische Compagnie aber eben darum hinter ihrem Zweke zuruͤkgeblieben, weil sie erst die Kapitalien kuͤmmerlich ansammeln wollen. Hr. Architect Hartdegen sprach hierauf umstaͤndlich uͤber die Vortheile der Eisenbahnen. Derselbe schlug die Anlegung einer Eisenbahn zwischen Luͤbeck und Donauwerth, 94 Meilen lang, vor. Die Erbauungskosten berechnet er nach Analogie der zwischen St. Etienne und Lyon angelegten, 8 3/4 deutsche Meilen langen Eisenbahn. Waͤhrend die deutsche Meile der franzoͤsischen Eisenbahn 395,345 Thlr. gekostet, berechnet er die Kosten der deutschen auf die Meile nur zu 300,000 Thlr.; er hat aber eine Einrichtung erfunden, mittelst der in der halben Zeit die Bahn mit 1/3 der Kosten (100,000 Thlr. fuͤr die Meile) erbaut werden koͤnne. Dieß betraͤgt auf 130 Meilen (die Matronalbahn naͤmlich 94 Meilen, und 3 Filialbahnen, von Bremen nach Wisselhovede 7 M., von Hannover nach Braunschweig 7 M., und von Guxhagen, oberhalb Kassel, nach Frankfurt a. M. 22 M.) 13 Mill. Thlr., dazu noch fuͤr Grundstuͤke, Wagen, Maschinen, Gebaͤude, technische und administrative Leitung 2 Mill. Thlr., in Allem 15 Mill. Thlr. Der Zeitaufwand der Transporte von Luͤbeck bis Donauwerth (94 Meilen) betraͤgt nur 18 3/4 Stunden. Die ganze jaͤhrliche Einnahme auf dieser Bahn (mit Analogie der Bahn zwischen St. Etienne und Lyon) 7,266,666 Thlr., die Ausgabe 2,726,666, welches Resultat eine Dividende von etwa 33 Procent herausstellen wuͤrde. Zum Baufonds uͤbergehend wird dessen Anschaffung auf drei verschiedene Weisen angegeben: 1) durch Ausgabe von Actien gegen Baar; 2) durch Ausgabe von Grundpfandbriefen (Hypothekenbank) und 3) durch Ausgabe von Transportbillets, auf welche 1/4 des Werthes sogleich bezahlt wird, das Uebrige aber nach Vollendung der Bahn zu bezahlen und alsdann bei den Frachten in Zurechnung zu bringen ist.