Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XII., S. 71
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XII. Miszellen. Miszellen. Preise, welche die Society of Arts zu London fuͤr die Jahre 1833 und 1834 ausschrieb. 1. Die goldene Medaille fuͤr die beste Methode den Dampf fuͤr Maschinen auf eine solche Weise zu erzeugen, daß dessen Menge oder Kraft wesentlich uͤber jene Menge und Kraft hinaus, die man nach, den gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Methoden erhaͤlt, vermehrt wird, ohne daß jedoch die Gefahr oder die Kosten dabei wachsen. – (Die Bewerber haben eine vollkommene Beschreibung des Processes, welchen sie befolgten, so wie Zeugnisse uͤber die gelungene Anwendung desselben beizubringen.) 2. Die goldene Medaille oder 100 Pf. Sterl. fuͤr eine wirksame, durch die Praxis bewaͤhrte, und bessere Methode als sie bisher gebraͤuchlich war, um das Entweichen von dikem Rauche aus den Kaminen und Feuerstellen zu verhindern. (Es sind Zeugnisse uͤber die Leistungen der neuen Methode vorzulegen.) 3. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste Zusammenstellung der gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Methoden den Rauch zu verzehren oder zu verdichten, mit Beruͤksichtigung ihrer respectiven Vortheile und Nachtheile, und in Verbindung mit einer Auseinandersezung der Ursachen, welche deren allgemeine Einfuͤhrung in den Oefen und Fabriken und besonders in den Brauereien hinderten. 4. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr eine wirksame, durch Versuche bewaͤhrte, und die bisher uͤblichen uͤbertreffende Methode den schaͤdlichen Einfluͤssen verschiedener Dampfe in chemischen und anderen Fabriken abzuhelfen. 5. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr die beste Methode den Nachtheilen abzuhelfen, welche sowohl fuͤr das vegetabilische als thierische Leben aus den schwefeligen, arsenikalischen oder anderen schaͤdlichen Dampfen, die sich beim Schmelzen der Kupfer-, Zink-, Blei-, Zinn-, Eisen-Erze etc. im Großen entwikeln, erwachsen, und fuͤr eine Methode, nach welcher man diese schaͤdlichen Daͤmpfe auf eine bessere Weise, als bisher geschah, zu einem nuͤzlichen Zweke verwenden kann. 6. Die goldene Medaille fuͤr denjenigen, der mit irgend einem anderen Brennmaterials, als mit Holzkohle die groͤßte Menge (nicht unter 40 Tonnen) eines Stabeisens erzeugt, welches dem besten schwedischen und russischen Eisen an Guͤte gleichkommt, und welches sich auch in Stahl verwandeln laͤßt. (Muster von dem Eisen und dem daraus erzeugten Stahle muͤssen der Gesellschaft vorgelegt werden, und zwar von ersterem nicht unter 1/4 Centner, von lezterem nicht unter 7 Pfund. Auch muͤssen Zeugnisse daruͤber beigebracht werden, daß die ganze erzeugte Quantitaͤt Eisen und Stahl durchaus von gleicher Guͤte ist.) 7. Die goldene Medaille fuͤr eine Methode das Kupfer so von dem Erze zu trennen, es zu reinigen und fein zu machen, daß es zu denselben Zweken, wie das schwedische Kupfer verwendet, und um denselben Preis wie dieses auf den Markt gebracht werden kann. (Es sind Zeugnisse beizubringen, daß nicht weniger als 3 Tonnen Kupfer auf diese Weise erzeugt und gereinigt wurden; auch ist ein 14 Pfund schweres Muster von diesem Kupfer an die Gesellschaft einzusenden.) 8. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr das Ausbringen von Zink, aus den Zinkerzen nach einer besseren Methode, als sie bisher befolgt wurde, damit dieser Zink zur Verfertigung von seinem Messinge verwendet werden koͤnne. (Bedingungen wie in N. 7.) 9. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr ein Verfahren, um aus englischen oder irlaͤndischen Materialien besseres Messing zu erzeugen, als bisher. (Das ganze Verfahren, so wie die Verhaͤltnisse der Ingredienzien muͤssen angegeben werden; auch ist ein Zeugniß beizubringen, daß wenigstens eine Tonne Messing hiernach verfertigt wurden. Die Gesellschaft verlangt auch ein Muster von wenigstens 14 Pfunden.) 10. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr die beste Methode, den Nikel so zu reinigen, daß er dem aus Deutschland eingefuͤhrten vollkommen gleichkommt, und dabei mit diesem lezteren Concurrenz halten kann. (Das ganze Verfahren ist zu beschreiben und außerdem ein Muster von 3 Pfunden einzusenden.) 11. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr die Verfertigung von besseren und nicht zu theuren Schmelztoͤpfen fuͤr Messinge, Eisen- und andere Metall-Gießer. (Das ganze Verfahren muß beschrieben werden, auch sind einige Muster vorzulegen.) 12. Die goldene Isis-Medaille fuͤr denjenigen, der Kronen-Glas erzeugt, welches eben so durchsichtig und frei von aller gruͤnen und blauen Farbe ist, wie das deutsche Tafelglas, und welches auch nicht hoͤher zu stehen kommt, als dieses. (Es sind Zeugnisse beizubringen, daß wenigstens 2 Centner Glas verfertigt wurden; es ist eine ganze Tafel und zwei der groͤßten Viereke, welche man ausschneiden kann, vorzulegen, auch ist eine genaue Beschreibung des Verfahrens, so wie eine Angabe der Verhaͤltnisse der Ingredienzien beizufuͤgen.) 13. Die goldene Medaille fuͤr denjenigen, der ein Verfahren angibt, wornach man Flintglas erzeugen kann, welches ohne alle Adern, und eben so dicht und durchsichtig und zu allen optischen Arbeiten eben so tauglich ist, als das beste, gegenwaͤrtig gebraͤuchliche Flintglas. (Das ganze Verfahren ist genau zu beschreiben, und dessen wiederholtes Gelingen durch Zeugnisse zu bestaͤttigen, welche zugleich auch zu bezeugen haben, daß wenigstens 20 Pfund Flintglas nach dieser Methode erzeugt wurden. Eben so ist zu erweisen, daß aus diesem Glase Objectiv-Glaͤser von wenigstens 3 1/2 Zoll Durchmesser fabricirt wurden. Auch verlangt die Gesellschaft rohe und bearbeitete Muster des Glases.) 14. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr eine schoͤne schwarze Tinte zum Schreiben, welche besser ist, als die gegenwaͤrtig bekannten Tinten, welche sich durch keine chemischen Agentien zerstoͤren laͤßt, und welche leicht aus der Feder fließt. (Zeugnisse muͤssen beweisen, daß wenigstens 2 Gallons solcher Tinte bereitet wurden, die ganze Bereitungsmethode ist zu beschreiben, und 2 Quart sind der Gesellschaft als Muster einzusenden.) 15. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr die beste und alle bisher bekannten Schwaͤrzen uͤbertreffende Buchdruker-Schwaͤrze, welche sich auch zum Abdruken der feinsten Kupferstiche eignet. (Es muͤssen wenigstens 112 Pfund solcher Schwaͤrze bereitet worden seyn, und mit der Beschreibung der Bereitungsart sind auch 6 Pfund als Muster einzusenden.) 16. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr die beste, wohlfeilste und wirksamste Methode, nach welcher sich troken eingesalzene Lebensmittel besser als bisher vor dem Ranzig- und Schimmeligwerden bewahren lassen. (Der Beschreibung sind Zeugnisse beizufuͤgen, daß sich die vorgeschlagene Methode bei wiederholten Versuchen bewaͤhrt habe.) 17. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr eine Methode, welche sich besser, als alle bisher bekannten zum Aufbewahren des Fleisches fuͤr lange Seereisen eignet. (Bedingungen wie bei N. 16.) 18. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr eine bessere Methode dem Trokenmoder des Holzes vorzubeugen, als man bisher befolgte. (Die Gesellschaft verlangt die Details des Verfahrens, durch wiederholte Versuche im Großen bestaͤttigt.) 19. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste Beschreibung der Veraͤnderungen, welche beim Beginne und waͤhrend des sogenannten Trokenmoders des Holzes in der Struktur desselben vorgehen, durch mikroskopische und andere Zeichnungen erlaͤutert. 20. Die goldene Medaille fuͤr ein Verfahren, welches man bei der Papier- oder Canevaß-Fabrikation in Anwendung bringen kann, oder welches sich auch an bereits fertigem Papier oder Canevaß benuzen laͤßt, um diese Substanzen gegen das Schimmeligwerden zu schuͤzen. (Der ausfuͤhrlichen Beschreibung muͤssen auch vollguͤltige Beweise uͤber die Wirksamkeit des vorgeschlagenen Verfahrens beigelegt werden.) 21. Die goldene Medaille oder 50 Pf. Sterl. fuͤr ein wohlfeiles, bequemes, wirksames und durch wiederholte gelungene Versuche bewaͤhrtes Verfahren, durch welches den Zerstoͤrungen, die die Motten und andere Insecten in Pelzen, Wollenzeugen, naturhistorischen Gegenstaͤnden anrichten, sicherer vorgebaut werden kann, als durch irgend ein anderes bekanntes Mittel. (Die Beschreibungen sind mit Zeugnissen zu belegen.) 22. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste Beschreibung der verschiedenen Arten von Motten und anderen Insecten, welche auf den zu England gehoͤrigen Inseln den Seiden-, Wollen- oder Pelz-Waaren, so wie naturhistorischen Gegenstaͤnden schaͤdlich werden, durch Zeichnungen dieser Thiere unter ihren verschiedenen Metamorphosen erlaͤutert. 23. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr eine schwarze Farbe auf Seide oder Wolle, welche schoͤner und dauerhafter als irgend ein anderes bisher bekanntes Schwarz ist. (Nebst der Beschreibung des Verfahrens sind der Gesellschaft Zeugnisse und Muster so gefaͤrbter Seide und Wolle vorzulegen.) 24. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr einen rothen Faͤrbestoff, welcher sich mit Oel und Wasser anwenden laͤßt, der an Ton und Glanz dem besten Carmin und Lak gleichkommt, und welcher ebenso dauerhaft, aber oͤkonomischer ist. (Es sollen der Gesellschaft 4 Unzen dieses Faͤrbestoffes und eine Vollkommene Beschreibung seiner Bereitung vorgelegt werden. Die Farbe darf weder durch den gewoͤhnlichen Einfluß des Tageslichtes, noch durch Daͤmpfe oder andere Ausduͤnstungen eine Veraͤnderung erleiden. Ueber den rothen Lak, welchen man aus dem Galium tinctorium bereitet, siehe die Abhandlungen der Gesellschaft Bd. 46. S. 138.) 25. Die goldene Isis-Medaille oder 30 Pf. Sterl. fuͤr einen blauen Faͤrbestoff, der an Farbe, Glanz und Dauerhaftigkeit dem besten natuͤrlichen Ultramarin gleichkommt, aber wohlfeiler ist. (Bedingungen wie bei N. 24.) 26. Die goldene Isis-Medaille fuͤr eine genaue Beschreibung und Darstellung der Methoden, nach welchen die deutschen und franzoͤsischen Chemiker das neue Surrogat fuͤr das natuͤrliche Ultramarin bereiten. (Bedingungen wie bei N. 24.) 27. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die Entdekung eines Steinlagers in Großbritannien oder Irland oder irgend einer der Colonien, welches lithographische Steine liefert, die den besten deutschen Steinen an Guͤte gleichkommen. 28. Die goldene Medaille fuͤr das beste Muster zu Vorhaͤngen aus Seiden-Damask. Das zweit beste Muster erhaͤlt die silberne Medaille. 29. Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beste Zeichnung eines Musters fuͤr Papier-Tapeten, die Zeichnung muß colorirt seyn, auch muß das Muster so eingerichtet seyn, daß, wenn die Streifen an einer groͤßeren Oberflaͤche angewendet werden sollen, durch das theilweise oder unvollkommene Deken des Musters keine unangenehme Anordnung der Linien entsteht. Das zweit beste Muster erhaͤlt die silberne Medaille. (Aus dem Mechanics' Magazine, N. 495.) Preisaufgaben der Société Académique zu Saint-Quentin. Die Société académique zu Saint-Quentin hat fuͤr das Jahr 1833 drei goldene Medaillen, jede im Werthe zu 150 Franken, fuͤr die besten Beantwortungen folgender drei Fragen als Preise ausgeschrieben: Auf welchen Basen soll der Primaͤr-Unterricht in Frankreich beruhen, und welche Ausdehnung soll demselben gegeben werden? Ist der Staat schuldig fuͤr den Primaͤr-Unterricht des Volkes zu sorgen? Welche Bewirthschaftungs-Methode eignet sich am besten fuͤr das Departement de l'Aisne, um in demselben die Brache so bald als moͤglich zu unterdruͤken? Die Abhandlungen muͤssen vor dem 14. Julius 1833 eingesendet werden. Preisaufgaben der Société royale et centrale d'agriculture fuͤr das Jahr 1833. Die Société royale et centrale d'agriculture hat fuͤr das Jahr 1833 folgende Preise ausgeschrieben: 1) Goldene und silberne Medaillen fuͤr diejenigen, welche in irgend einer Gegend Frankreichs Duͤngerarten einfuͤhren, welche bisher daselbst nicht gebraͤuchlich waren. – 2) Goldene oder silberne Medaillen oder landwirthschaftliche Werke, fuͤr vollkommene oder auszugsweise Uebersezungen guter Werke oder Abhandlungen aus dem Gebiete der Land- und Hauswirthschaft. – 3) Gleiche Preise fuͤr biographische Notizen uͤber Oekonomen. – 4) Gleiche Preise fuͤr Werke aus dem Gebiete der Thierheilkunde. – 5) Gleiche Preise fuͤr die praktische Ausfuͤhrung von Bewaͤsserungen. – 6) Gleiche Preise fuͤr Aufschluͤsse oder Nachweisungen uͤber die Statistik der Bewaͤsserungen, oder uͤber die Geseze, welche in fremden Laͤndern in Hinsicht auf Wasserleitungen und Bewaͤsserungen guͤltig sind. – 7) Ein Preis von 1000 Franken und ein zweiter Preis von 500 Franken fuͤr ein Handbuch, welches die Landbewohner und die Arbeiter bei den laͤndlichen Bauten fuͤhren und leiten koͤnnte. – 8) Goldene und silberne Medaillen fuͤr die Anpflanzung von Most-, Aepfel- und Birn-Baͤumen in jenen Gegenden, in welchen man bisher noch keine solchen zog. – 9) Goldene und silberne Medaillen fuͤr die Bekanntmachung populaͤrer Vorschriften fuͤr die Departemente, wornach den Bewohnern und Landwirthen in denselben gezeigt wurde, auf welche Weise sie die Thiere, welche durch Krankheit, aus Alter oder durch irgend einen Zufall zu Grunde gingen, auf eine nuͤzliche Weise verwenden koͤnnten; fuͤr die Anwendung der zu diesem Behufe angegebenen Mittel, und zwar vorzuͤglich jener, welche in der juͤngst gekroͤnten Preisschrift des Hrn. Payen enthalten sind, und endlich fuͤr die Errichtung von Anstalten, in denen diese oder jene Theile dieser Thiere verarbeitet wuͤrden. – 10) Ein Preis von 2000 Franken und ein zweiter Preis von 1500 Franken fuͤr die beste Handmaschine, womit das Getreide bei der groͤßten Ersparniß so ausgedroschen und gereinigt werden kann, daß man bei gleichen Kosten einen Ertrag erhaͤlt, der wenigstens um 1/4 hoͤher ist, als jener, den man beim Ausdreschen mit den Dreschflegeln, lezteren taͤglich zu 150 Kilogrammen gepuzten Getreides fuͤr jeden Drescher angenommen, zu erwarten berechtigt war. – 11) Ein Preis von 1500 Franken fuͤr das Bohren von artesischen Brunnen um springendes, zum landwirthschaftlichen Gebrauche verwendetes Wasser zu erhalten. – 12) Preise fuͤr die Vermehrung guter Obstbaͤume durch den Samen. Wie weit die Canal-Schifffahrt auf manchen Canaͤlen Englands zuruͤk ist. Obwohl die Canal-Schifffahrt in England im Ganzen auf einen hohen Grad von Vollkommenheit getrieben worden, und besonders in neuerer Zeit, wo sie an den Eisenbahnen so gefaͤhrliche Nebenbuhler erhielt, noch auf jede moͤgliche Weise gefoͤrdert wurde, so gibt es doch noch, viele Canale, auf welchen die Schifffahrt an manchen Stellen auf eine Weise betrieben wird, die gewiß Niemand im gegenwaͤrtigen Jahrhunderte noch vermuthen sollte. Bekanntlich gehen viele der Canaͤle Englands durch sogenannte Tunnels, welche durch Huͤgel oder Berge getrieben sind. Die Weite und Hoͤhe dieser Tunnel ist in den meisten Faͤllen so groß, daß neben dem Canale auch noch ein Saumweg fuͤr die Pferde durch den Huͤgel oder Berg laͤuft; in einigen Faͤllen hingegen ist er aber auch so gering, daß die Canalschiffe ziemlich genau hindurch passiren koͤnnen. In diesem lezten Falle werden den nun die Schiffe sehr haͤufig auf folgende aͤußerst muͤhsame und viele Menschenleben kostende Weise durch die Tunnel getrieben. Man befestigt an dem einen Ende des Verdekes der Barke ein beilaͤufig 5 Fuß langes Brett, welches in horizontaler Stellung uͤber die Barke hinausragt. Ruf dieses Brett legt sich ein Bothsknecht mit dem Ruͤken, so daß seine Fuͤße nach Oben gekehrt sind, und in diesem Zustande haͤlt sich derselbe mit den Armen an dem Brette fest, waͤhrend er sich mit den Fuͤßen gegen das Gemaͤuer stemmt, und auf diese Weise das Both vorwaͤrts treibt! Jaͤhrlich gehen bei diesem Manoͤver, welches hoͤchst anstrengend ist und bei welchem die Arbeiter in Schweiß gebadet werten, mehrere Menschenleben zu Grunde; wenn man aber auch dieses in England als eine Kleinigkeit betrachtet, so ist es doch unbegreiflich, wie man in einem Lande, in welchem die Mechanik so große und allgemein verbreitete Fortschritte gemacht hat, ein solches, so sehr gegen dieselbe verstoßendes Verfahren dulden kann. (Mechanics' Magazine, N. 492, S. 246.) Ueber die Erfindung der Muschel-Schleusen und der Canaͤle mit kuͤnstlichen Zwischen-Wasserbehaͤltern. enthaͤlt die Biblioteca italiana, October 1832, S. 50 rinen Aufsaz, in welchem bewiesen wird, daß die Muschel-Schleuse (sostegus à conca) keineswegs die Erfindung der beruͤhmten italienischen Hydrauliker Filippo von Modena und Fioravente von Bologna ist, wie dieß Bruschetti behauptete, und wie auch allgemein geglaubt wurde, sondern daß dieselbe schon eine uralte, spaͤter aber wieder verloren gegangene Erfindung ist, die schon zu Zeiten Ptolemaͤus bei dem Canale in Anwendung gebracht wurde, der damals den Nil mit dem rothen Meere verband. Eben so wird in demselben Artikel gezeigt, daß die sogenannten kuͤnstlichen Wasserbeken oder kleinen Seen, welche in Europa zuerst am Seine- und Loire-Canale im J. 1605 von dem Ingenieur Crosnier, und spaͤter im J. 1668 auch am großen Languedoc-Canale in Anwendung gebracht wurden, um einen Canal mit zwei Abhaͤngen zu speisen, schon um viele Zeit fruͤher in China an dem großen Canale Yun-liang-ho benuzt wurden, wie dieß aus den Beschreibungen, die die Missionare Duhalde, Magaillans und Martini davon geben, deutlich hervorgeht. Soviel zur Berichtigung der Geschichte dieser beiden mehrfach angesprochenen Erfindungen. Ueber die Compensations-Pendel fuͤr halbe Secunden-Uhren. Die gewoͤhnliche Compensations-Methode fuͤr halbe Secunden-Uhren ist die, daß man die Pendelstange aus einer einfachen Platinna-Roͤhre und die Linse aus Zink verfertigt, indem zwischen den Ausdehnungen dieser beiden Metalle ein solcher Unterschied Statt findet, daß man durch genaue Berechnungen derselben eine vollkommene Correction erhaͤlt. Der beruͤhmte Uhrmacher, Hr. Heinrich Robert zu Paris, theilte nun aber der Société d'encouragement kuͤrzlich eine noch einfachere Methode eine Compensation fuͤr die halben Secunden-Pendel zu erhalten mit. Er richtete seine Aufmerksamkeit aus die hoͤlzernen Pendel-Stangen, um dieselben an Pracht-Uhren anzubringen, fuͤr welche sich die Zink- und Platinna-Pendel wegen ihres glanzlosen Aussehens nicht wohl eigneten. Es gelang ihm hierbei auch wirklich diese hoͤlzernen Pendelstangen auf eine einfache Weise so gegen die Einfluͤsse der Atmosphaͤre zu schuͤzen, daß man sie an jeder Art von Uhr statt der besten metallenen Compensatoren anbringen kann. Hr. Robert benuzte hierbei die wohlbekannte Eigenschaft des Fichtenholzes unter jeder Temperatur seine Laͤnge unveraͤndert beizubehalten, und hatte daher nur auf das Werfen, welchem dasselbe durch das Einsaugen von Feuchtigkeit aus der atmosphaͤrischen Luft ausgesezt ist, zu sehen. Diesem Werfen beugt er nun dadurch vor, daß er das hoͤlzerne Pendel in eine metallene Buͤchse einschließt, deren Ausdehnung er durch die Ausdehnung der Line corrigirt. Dieses einfache Pendel vereinigt alle Eigenschaften eines guten Compensators in sich, und kann zugleich auch sehr leicht zusammengesezt werden; es nimmt wenig Raum ein, hat eine sehr einfache Form, und kann so elegant gemacht werden, als man will. Eine Methode Abdruͤke von Medaillen zu nehmen. Hr. James Cox gibt folgendes Verfahren an, nach welchem man sich ganz genaue Abdruͤke von Medaillen verschaffen kann. Man nimmt eine Unze gepulverte Hausenblase, und gibt diese in eine halbe Pinte Alkohol, welche man in einer Phiole gut verstopft. Diese Phiole seze man dann, um die Aufloͤsung zu beschleunigen, 3 oder 4 Stunden lang unter oͤfterem Aufruͤhren einem maͤßigen Feuer aus. Ist die Aufloͤsung vollendet, so seihe man sie durch ein Tuch und gebe sie in eine gut verschlossene Phiole. Will man sich nun dieser Aufloͤsung bedienen, so verseze man den Gummi in fluͤssigen Zustand, indem man die Phiole an das Feuer bringt, und uͤbergieße die Medaille dann mit der Aufloͤsung. Den auf diese Weise gebildeten Ueberzug hebe man, wenn er troken geworden (was im Sommer innerhalb zwei Tagen erfolgt), mit der Spize eines Federmessers ab; er wird sich sehr leicht abloͤsen, und einen durchsichtigen, schoͤnen Abdruk geben, der selbst die kleinsten und zartesten Theile der Medaille auf's Genaueste copirt enthaͤlt. (Recueil industriel. October 1832, S. 66.) Curtis's verbesserte Geblaͤse fuͤr Schmieden und dergl. Hr. P. C. Curtis zu Utica, New-York, erhielt am 27. Maͤrz 1832 ein Patent auf ein verbessertes Geblaͤse fuͤr Schmieden und andere aͤhnliche Werkstaͤtten, womit erhizte Luft in das Feuer eingeblasen werden soll, ohne daß ein Theil desselben dem Ausbrennen durch das Feuer ausgesezt ist. Nach dieser Erfindung besteht nun die Ruͤkenwand der Schmiede aus einem gußeisernen Behaͤlter von beilaͤufig 12 Zoll Laͤnge, 10 Zoll Hoͤhe und 6 Zoll Tiefe. Dieser Behaͤlter ist aus zwei Theilen gegossen, welche luftdicht zusammengefuͤgt werden koͤnnen; in ihn tritt die Luft, welche aus dem Blasebalge kommt, bei dem einen Ende ein, waͤhrend sie durch eine in der vorderen Wand, d.h. der Ruͤkenwand der Schmiede, befindlichen Oeffnung in das Feuer austritt. Der Behaͤlter ist ferner durch eine Platte von 12 Fuß Laͤnge und 10 Fuß Hoͤhe in zwei Theile getheilt; in dieser Platte befinden sich viele kleine Loͤcher, und eine groͤßere Oeffnung, welche dem in der vorderen Platte befindlichen Loche entspricht. Die Roͤhre, die die Luft oder den Wind in das Feuer leitet, paßt in diese beiden, einander entsprechenden Loͤcher oder Oeffnungen, so daß alle Luft aus der Hinteren Kammer kommen muß, waͤhrend die aus den Blasebalgen eintretende Luft in die vordere Kammer gelangt. Die ganze Operation ist hiernach leicht zu verstehen: die Luft, welche in die vordere Kammer tritt, hat, bevor sie in das Rohr oder die Schnauze tritt, durch die in der Mittelplatte angebrachten kleinen Loͤcher zu gehen, nach: dem sie vorher mit der erhizten Ruͤkenplatte in Beruͤhrung getreten ist, und durch diese Beruͤhrung sich selbst erhizt, die Platte hingegen abgekuͤhlt hat. Der Patenttraͤger versichert, daß man bei dieser Vorrichtung eine bedeutende Menge Brennmaterial ersparen kann. Dieß leuchtet wohl Jedermann ein; zweifeln wird man aber duͤrfen, daß durch die beschriebene Einrichtung auch das Ausbrennen oder Verbrennen der gußeisernen Ruͤkenwand der Schmiede verhindert wird. (Repertory of Patent-Inventions Januar 1833, S. 28.) Robinets Instrument zum Blasen des Krystallglases. Die koͤnigl. franzoͤsische Academie der Wissenschaften hat bekanntlich jedes Jahr einen von Herrn von Montyon gegruͤndeten Preis demjenigen zu erkennen, welcher ein Mittel entdekt hat, wodurch irgend eine Kunst oder ein Gewerbe der Gesundheit weniger nachtheilig gemacht wird. Sie hat im vergangenen Jahre diesen Preis im Betrag von achttausend Franken dem Herrn Ismaël Robinet, Glasblaser in der Krystallglasfabrik zu Bacarat, fuͤr sein Instrument zum Blasen des Krystallglases (das wir im polytechnischen Journal Bd. XLVI. S. 406 beschrieben und abgebildet haben) ertheilt. Goodyear's Feder und Hebel-Hahn. Das Repertory of Patent-Inventions, Januar 1833, S. 31 gibt, folgende Beschreibung der sogenannten Goodyear'schen Feder- und Hebel-Haͤhne, auf welche sich Carl Goodyear zu Philadelphia in den Vereinigten Staaten am 16. Maͤrz 1832 ein Patent ertheilen ließ. Die Haͤhne sehen von Außen den gewoͤhnlichen zinnernen Hahnen aͤhnlich; allein sie werden nicht wie diese durch einen Schrauben-Zapfen oder einen sich umdrehenden Schluͤssel, sondern dadurch geoͤffnet, daß man eine Klappe, welche mittelst einer Spiralfeder herabgehalten wird, senkrecht emporhebt. Das aͤußere Ende des Hahnes bildet einen hohlen, senkrechten Cylinder, dessen Scheitel durch einen Dekel verschlossen ist, waͤhrend dessen unteres Ende offen steht. Um dieses untere Ende laͤuft ein Rand oder eine Schulter, durch welche die Oeffnung kleiner gemacht wird, als die daruͤber befindliche cylindrische Roͤhre, und auf der die Klappe aufruht. Die Klappe besteht aus einer kreisrunden Metallschere, an deren unterer Flaͤche sich eine Roͤhre befindet, welche die Schnauze bildet. Diese Roͤhre paßt genau in den Rand oder Reif, auf welchem die Klappe aufruht, und wenn daher die Klappe emporgehoben wird, so schiebt sich ein Theil dieser Roͤhre in der cylindrischen Kammer empor. In die Seite der Roͤhre ist eine Oeffnung gebohrt, und wenn die Roͤhre auf die angegebene Weise emporgehoben wird, so kann die Fluͤssigkeit folglich aus der Hinterroͤhre oder dem Zapfen des Hahnes durch diese Roͤhre abfließen. Von dem Dekel der Kammer erstrekt sich bis an den Scheitel der Klappe eine Spiralfeder, wodurch die Klappe an ihrer Stelle erhalten wird. Gehoben wird die Klappe durch zwei Drahte, welche außen und einander gegenuͤber von dem Scheitel der Kammer herabsteigen, und unten an Ohren befestigt sind, die an der Roͤhre hervorstehen. Diese Draͤhte sind am Scheitel mit einander verbunden, und werden beim Heben durch einen kleinen Hebel in Bewegung gesezt; damit sie jedoch immer an gehoͤriger Stelle bleiben und nur senkrecht emporsteigen koͤnnen, laufen sie durch Loͤcher, welche eigens zu diesem Behufe in hervorstehenden Raͤndern angebracht sind. – Das Repertory glaubt, daß Haͤhne dieser Art zwar sehr gute Dienste leisten muͤßten, daß die Spiralfeder aber, da sie immer von der Fluͤssigkeit umgeben ist, von einigen dieser Fluͤssigkeiten angegriffen, von anderen hingegen verlegt werden duͤrfte. Nachricht fuͤr jene, welche sich im Aezen von Kupferstichen uͤben wollen. Viele Leute, sagt Hr. Dakin im Mechanics' Magazine, N. 492, S. 246, wuͤrden sich gewiß die Kunst zu aͤzen eigen machen, wenn ihnen die Anschaffung von Kupferplatten nicht zu kostspielig waͤre, und wenn es ihnen nicht zu viele Muͤhe machte, die geaͤzten Platten jedes Mal zu einem Buchdruker zu schiken, um Abdruͤke ihrer Arbeiten oder Versuche zu erhalten. Ich habe gefunden, daß Zinnplatten fuͤr die Erlernung dieser schoͤnen und angenehmen Kunst beinahe eben so tauglich sind, wie Kupferplatten, und daß man keinen Buchdruker braucht, um sich Abdruͤke der geaͤzten Zinnplatten zu verschaffen, indem die Abdruͤke eben so gut auch in einem Schmied-Schraubstoke zwischen zwei flachen, diken, gußeisernen Stuͤken verfertigt werden koͤnnen. Die einzige Bedingung ist, daß die Platten nicht groͤßer seyen als Karten: eine Große, welche fuͤr Anfaͤnger in der Kunst immer groß genug ist. Man waͤhle, wenn man nun einen Versuch nach dieser von mir vorgeschlagenen Methode machen will, eine Zinnplatte, auf welcher sich gar keine Krazer befinden, uͤberziehe diese mit dem Aezgrunde oder mit Wachs, zeichne in diesen die verlangten Gegenstaͤnde, seze hierauf den gewoͤhnlichen wachfernen Rand auf, und aͤze dann mit einer Saͤure, welche aus 1 Theile Salpetersaͤure auf 5 bis 6 Theile Wasser besteht. Die Saͤure darf auf diesen Zinnplatten nicht so lang verweilen, als man sie auf den Kupferplatten zu lassen pflegt; besonders muͤssen die lichteren Stellen der Zeichnung fruͤhzeitig der Einwirkung der Saͤure, welche hier sehr lebhaft von Statten geht, entzogen werden. Veraͤnderungen, welche die Vervollkommnung der Maschinen in dem englisch-ostindischen Handel erzeugten. Die Zunahme und Ausdehnung, deren sich die Baumwollwaaren-Fabrikation in England in Folge der Wohlfeilheit, erfreut, mit der man diese Artikel mit Huͤlfe der sinnreichsten Maschinen zu verfertigen vermag, ist nicht als eine bloße Uebertragung oder Uebersiedelung dieses Fabrikations-Zweiges von Indien nach England zu betrachten. Der Indier sendet zwar seine Calicos und seine gefaͤrbt ten Baumwollzeuge nicht mehr nach England; wir verfertigen sie uns selbst. Dafuͤr sendet er aber jezt 40 Mal mehr rohe Baumwolle, als er vor der Einfuͤhrung der Maschinen bei uns ausfuͤhrte. Im J. 1781 fuͤhrten wir 5 Millionen Pfund rohe Baumwolle ein; im J. 1828 betrug diese Einfuhr aber schon 210 Millionen Pfund, eine Masse groß genug, um daraus 1260 Millionen Yards Baumwollzeug, oder fuͤr jeden Bewohner der Welt 2 Yards zu erzeugen! Der Arbeiter an den Ufern des Ganges webt nun nicht mehr im Schatten eines Mango-Baumes an seinem einfachen, aus Bambusrohr erbauten Webestuhle, um uns mit Calico's zu versehen; er sammelt aber dafuͤr 40 Mal so viel Baumwolle, als er fruͤher fuͤr uns sammelte; er baut fuͤr uns 40 Mal so viel Indigo, als er fruͤher baute. Die Baumwoll-Ausfuhr veranlaßte, daß selbst das hindostanische Volk dadurch gezwungen wurde, europaͤische Pakmaschinen fuͤr dieselbe anzuwenden, so wenig es auch sonst, geneigt ist, die Erfindungen des Auslandes aufzunehmen. Die Chinesen, welche diesen Widerwillen noch nicht besiegen konnten, muͤssen ihre Baumwolle viel wohlfeiler verkaufen, als die Indier, und dieß lediglich deßhalb, weil sie die Baumwolle wegen Mangels an zwekmaͤßigen Maschinen weit lokerer paken, so daß sie mehr Raum wegnimmt, und folglich auch weit hoͤhere Fracht bezahlt. Welchen neuen Beweis fuͤr den hohen Werth der Maschinerien kann man hieraus ziehen! (Aus dem Werke: Results of Machinery.) Amerikanische verbesserte Spinnmaschine. Die HH. William Calvert, Royal Southwick und Alfred Messinger zu Lowell, Massachusetts, ließen sich am 31. Maͤrz 1832 ein Patent aus eine verbesserte Methode Wolle fuͤr grobe und schwere Zeuge und vorzuͤglich fuͤr Teppiche zu spinnen geben, welche den Versicherungen der Patenttraͤger zu Folge ganz Außerordentliches leisten soll. Ihre Maschine gleicht jenen Maschinen, dem man sich gegenwaͤrtig gewoͤhnlich zum Spinnen von Wolle und Baumwolle bedient; allein die Walzen sind naͤher an einander gebracht, als in den Wollspinn- oder sogenannten Worsted-Maschinen, und groͤßer, als in den Baumwollspinn-Maschinen, so daß die Maschine folglich ein Garn liefert, welches man bisher mittelst keiner der beiden erwaͤhnten Maschinen zu erhalten im Stande war. Die Wolle gelangt von dem Kardaͤtsch-Condensator an eine Speisungs-Walze, von der aus sie dann durch drei Walzen-Paare laͤuft: zwei dieser Walzen sind klein, und befinden sich zwischen den gewoͤhnlichen Strekwalzen. Die Speisungs-Walze soll bisher noch nie an der Drossel-Maschine angewendet worden seyn. Das Spinnen selbst geschieht durch eine continuirliche Bewegung, indem der Faden so schnell auf die Spulen aufgewunden wird, als die Schnuͤre von den Walzen abgesehen werden; die Walzen stehen naͤmlich nicht, wie dieß an den gewoͤhnlichen Maschinen der Fall ist, still, waͤhrend die Schnuͤre ausgezogen und gedreht werden. – Die Patenttraͤger versichern, daß ihre Maschine drei Mal so viel Garn spinnt, als eine gewoͤhnliche Maschine, indem man mit 6 Spindeln eben so viel zu erzeugen im Stande ist, als sonst mit 18. Dabei soll die Qualitaͤt des Garnes auch noch weit besser seyn, indem die Fasern beinahe gerade gezogen werden. Die Patenttraͤger fuͤhren noch mehrere Vorzuͤge ihrer Maschine auf; allein aus der Beschreibung dieser lezteren erhellt eben so wenig, auf welche Weise diese Vorzuͤge erreicht werden koͤnnen, als man uͤberhaupt aus der ganzen Patent-Erklaͤrung unmoͤglich ein etwas deutliches Bild der Erfindung erhaͤlt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar 1833, S. 29.) Concurs fuͤr Pfluͤge und Pfluͤger. Wir haben im Polytechn. Journale, Bd. XLVI. S. 79 Bericht uͤber den Concurs erstattet, welchen Hr. Beauvais im J. 1831 fuͤr Pfluͤge und Pfluͤger veranstaltet hatte. Ein aͤhnlicher Concurs fand nun auch im verflossenen Jahre an dem oͤkonomischen Institute zu Grignon Statt, wobei jedoch nur 8 Concurrenten erschienen, waͤhrend sich deren Zahl bei dem ersten Concurse auf 14 belief. Den ersten Preis erhielt ein kleiner Pflug mjt kurzem Ohre oder Streichbrette, Hrn. Duroc aus der Nachbarschaft von Dammartin gehoͤrig. Dieser Pflug hat das Eigene, daß er die oberflaͤchliche Schichte des Erdreiches zwei Zoll tief losmacht, um sie hierauf, zugleich mit den darauf befindlichen Pflanzen und Kraͤutern bei einer naͤchstfolgenden Pfluͤgung unter die Erde zu schaffen. – Den zweiten Preis erhielt ein Pflug ohne Vordergestell, welchen Hr. Pluchet der Versammlung vorgelegt hatte. Ueber die Saͤe-Maschine des Hrn. Hugues. Hr. Hugues, Oekonom zu Pessac bei Bordeaux, hat die Zahl der Saͤe-Maschinen neuerlich wieder um eine vermehrt, und zwar, wie Sachverstaͤndige behaupten, durch eine der besten unter den bisher bekannten. Seine Maschine besaͤet 5 Zeilen auf ein Mal, und bedekt die Samen zugleich auch mit Erde. Sie stampft die Samen mit vollkommener Regelmaͤßigkeit, und gibt daher eine nicht unbedeutende Ersparniß am Saatkorne. Man stellt gegenwaͤrtig an dem oͤkonomischen Institute zu Grignon, so wie auf den Meiereien des Hrn. Beauvais und zu Egrenay Versuche mit dieser Maschine an. Hr. Hugues erbietet sich allen Oekonomen Frankreichs auf seine Kosten Versuche anzustellen, wenn sie im Falle des Gelingens seine Maschine anschaffen. (Recueil industriel. October 1832. S. 86.) Einige Notizen uͤber die Fabrikation des Ciders oder Obstmostes. Wir entlehnen aus dem Recueil industriel, October und November 1832 folgende Vorschriften uͤber die Behandlung einiger Arten von Cider oder Obstmost, da dieselben vielleicht manchem Oekonomen erwuͤnscht seyn duͤrften. 1. Um den Obstmost zu klaren und zu verbessern wird empfohlen, auf 1 Mud (184,28 Wiener Maß) Obstmost 4 bis 5 Liter (den Liter zu 0,7068 Wiener Maß) guten Branntwein, eine Unze Cochenille, ein Pfund Alaun und 3 Pfund Candiszuker zu nehmen. Die drei lezteren festen Substanzen soll man in einem Moͤrser zusammenstoßen, und sie dann einen oder 2 Tage lang mit dem Branntweine uͤbergossen stehen lassen. Diese ganze Mischung gebe man hierauf unter Umruͤhren in den Obstmost, den man dann zuspundet und 5 bis 6 Monate lang gut verschlossen aufbewahrt. Nach dieser Zeit kann der klar gewordene Most in Flaschen abgezogen werden. Der Weingeist soll dem sonst so haͤufigen Zerspringen der Flaschen abhelfen. – 2. Wenn der Obstmost saͤuerlich zu werden beginnt, so soll man ihm, um ihn wieder gut und haltbar zu machen, auf ein Stuͤkfaß 1 Liter Honig und 1 Liter Branntwein, welchen man mit etwas basisch kohlensaurem Kali (sal tartari) versezte, zusezen und das Ganze wohl umruͤhren. Der auf diese Weise behandelte Cider wird nach einiger Zeit Ruhe seine Saͤure verloren haben. – 3. Nenn der Obstmost nicht mit großer Sorgfalt bereitet wurde, und besonders, wenn man ganze Stuͤke von Aepfeln in den Most gerathen ließ, so nimmt er sehr leicht einen fauligen oder schimmeligen Geschmak an. Diesem groben Fehler desselben kann man dadurch abhelfen, daß man ihn mit Hausenblase behandelt und zugleich, etwas Senfsamen hineinwirft, um ihn dann abzuziehen. – 4. Um den Obstmost zu verfeinern und ihm eine Ambra-Farbe zu geben, nehme man das Eiweiß von 6 Eiern und eine Handvoll feinen, gut ausgewaschenen Sand, und klopfe beides gut mit einander ab. Dann koche man einen Liter Melasse bis zur Candiszuker-Consistenz ein, und seze ihr, um sie nach dem Einsieden wieder abzukuͤhlen, Cider zu. Ist dieß geschehen, so menge man diese Melasse unter das Eiweiß und den Sand, und bringe hierauf die ganze Mischung unter Umruͤhren in ein Faß Obstmost. Der auf diese Weise behandelte Obstmost laͤßt sich mehrere Jahre lang aufbewahren. Die Melasse fuͤr sich allein kann zwar den Cider verbessern und ihm eine schoͤnere Farbe mittheilen; allein besser ist es, wenn man ihn mit einer gleichen Quantitaͤt Branntwein vermengt anwendet, indem dadurch dem Sauerwerden des Ciders vorgebaut wird. Literatur. Franzoͤsische. Mémoires de la société royale d'agriculture et des arts du département de Seine-et-Oise, publiés depuis sa séance publique du 25 juillet 1831 jusqu'à celle du 22 juillet 1832. Trente deuxième année. In 8° de 14 feuilles 1/4 plus une planche. Imp. de Marlin, à Versailles. La science de' l'ingénieur, divisée en trois parties, où l'on traite des chemins, des ponts, des canaux et des aqueducs. Par J. R. Delaistre; revue et augmentée par M. Laguerenne. Deuxième édition. Deux volumes in 4°, ensemble de 116 feuilles, plus un atlas mince, format d'une demi feuille, plus 57 planches (la 55e ètant bis). A Paris ches l'éditeur, rue de Rohan N. 27; à Lyon chez Faverio. Alphabet des arts et métiers, suivi d'un traité d'arithmétique. In 12° de 3 feuilles plus une gravure et un frontispice. A Troyes chez Anner-André. Mémoire sur la culture des indigofères tinctoriaux et sur la fabrication de l'indigo. Par M. Perottet. In 8° de 3 feuilles 1/4 plus une planche. Imp. de Duverger, á Paris. Traité de mécanique. Par S. B. Poisson. Seconde édition, considérablement augmentée. Tom. 1er. In 8° de 45 feuilles 3/4 plus 4 planches. A Paris chez Bachelier. Pr. 18 Fr. Battoir mécanique pour le blé et autres espèces de graines établi à Ruffey, ou ci-devant prieuré Saint-Christophe, par Mademoiselle Virginie Renault et M. Galliot, médecin. Autorisé par l'ordonnance royale du 16 Avril 1832. In 8° d'une feuille. Impr. de Courbet à Lons-le-Saulnier.