Titel: Ueber eine Pumpe zum Speisen der Dampfkessel mit heißem Wasser. Von G. M.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XVIII., S. 81
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XVIII. Ueber eine Pumpe zum Speisen der Dampfkessel mit heißem Wasser. Von G. M. Aus dem Mechanics' Magazine, N. 505. S. 25. Mit einer Abbildung auf Tab. II. [Ueber eine Pumpe zum Speisen der Dampfkessel mit heißem Wasser.] Wenn man die vielen Unfaͤlle, die durch das Bersten der Dampfkessel wegen Mangels an gehoͤriger Speisung mit Wasser erfolgen, in Erwaͤgung zieht, so wird man das Streben nach Auffindung eines Mittels, wodurch diesem Nachtheile abgeholfen werden kann, hoͤchst noͤthig und nuͤzlich finden. Ich nehme mir daher die Freiheit auch meinerseits einen Plan hiezu vorzulegen, der, wie ich glaube, meinen Collegen in der Mechanik vielleicht einigen Nuzen gewaͤhren koͤnnte. Man sieht den Apparat, den ich in Vorschlag bringe, in Fig. 15. AA ist ein vierekiger oder laͤnglicher Behaͤlter aus Gußeisen oder irgend einem anderen zwekdienlichen Metalle. Die Pumpe befindet sich in diesem Behaͤlter, der jedoch tiefer seyn muß, als die Pumpe hoch ist, und der bestaͤndig mit Wasser gefuͤllt erhalten werden muß. B ist der Stiefel der Pumpe, uͤber dessen Verhaͤltnisse ich nichts zu sagen brauche; er muß genau gebohrt seyn, und am Boden des Behaͤlters befestigt werden. CC ist der Weg, durch welchen das Wasser, welches in der Pumpe enthalten ist, in den Kessel tritt. D ist eine in der Biegung oder Kruͤmmung der Roͤhre CC befestigte Klappe, welche das Zuruͤktreten des Wassers in den Stiefel in Folge des Drukes des Dampfes auf dasselbe hindert. E ist eine Klappe oder ein Schoͤpfer, desgleichen man sich auch an den gewoͤhnlichen Pumpen bedient, und der mit Flachs oder Hanf oder einer anderen geeigneten Liederung in die zu dessen Aufnahme dienende Fuge H eingesezt ist, mit Ausnahme jedoch der umgekehrten Spindelklappe F, deren Herabfallen durch einen Stift gehindert wird, den man durch ein in der Spindel angebrachtes Loch G stekt. H ist ein Durchschnitt der Klappe E, woran man einen Quersitz sieht, der zur Aufnahme der Spindel der Klappe F dient. Das Spiel dieser Pumpe geht auf folgende Weise von Statten. Wenn der Behaͤlter AA mit Wasser gefuͤllt ist, so wird auch der Stiefel B damit gefuͤllt, indem es uͤber den Scheitel desselben laͤuft. Da sich nun der Schoͤpfer E und die Klappe F oben an dem Stiefel befinden, und zwar in Bereitschaft, um von der Maschine herabgedruͤkt zu werden, so wird das zwischen der Klappe F und dem Boden des Cylinders befindliche Wasser durch die Roͤhre C getrieben, wenn der Schoͤpfer oder die Klappe E herabsteigt und wenn die Klappe F geschlossen ist. Die Klappe D schließt sich unmittelbar, nachdem der Schoͤpfer seinen Hub oder Gang vollendet hat, und verhindert so das Zuruͤktreten des Wassers. Wenn nun hierauf der Schoͤpfer L wieder emporgehoben wird, so fuͤllt sich der Stiefel wieder mit Wasser, indem dasselbe durch seine eigene Schwere die Klappe F so weit herabdruͤkt, als der Stift lang ist, und mithin auf diese Weise in den Stiefel fallen kann. Ich weiß wohl, daß an dieser Pumpe beim Emporziehen des Schoͤpfers oder Kolbens der Druk der Luft zu uͤberwinden ist; allein wenn man die vielen Klappen an den gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Pumpen und die Unsicherheit ihrer Wirkung in Anschlag bringt, so duͤrfte, wie mir scheint, der Druk der Luft doch noch weniger Unannehmlichkeit darbieten, als die eben erwaͤhnten Hindernisse.

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Tafel Tab. II
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