Titel: Verbesserungen in der Kerzenfabrikation und an den Apparaten zum Halten der Kerzen oder an den Leuchtern, auf welche sich William Palmer, Kerzenfabrikant zu George Place, Old Street Road in der Grafschaft Middlesex, am 29. September 1832 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. XLII., S. 226
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XLII. Verbesserungen in der Kerzenfabrikation und an den Apparaten zum Halten der Kerzen oder an den Leuchtern, auf welche sich William Palmer, Kerzenfabrikant zu George Place, Old Street Road in der Grafschaft Middlesex, am 29. September 1832 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1833. S. 271. Palmer's Verbesserungen in der Kerzenfabrikation. Das Princip der Verbesserung in der Kerzenfabrikation, welche Hr. Palmer bezwekt haben will, besteht in der Anwendung einer Abkuͤhlungsfluͤssigkeit, mittelst welcher das specifische Gewicht der Kerzen vermehrt, und das Knistern derselben durch eine Regulirung ihm Temperatur waͤhrend des lezten Zeitraumes ihrer Fabrikation verhindert wird.Das Abkuͤhlen der Model, in die die Kerzen gegossen werden, ist etwas Uraltes, welches, wie alle Lichtzieher auf dem Continente wissen, bereits auf mannigfache Weise bezwekt und erreicht wurde.A. d. Ueb. Er bedient sich zu diesem Behufe eines in drei Faͤcher getheilten, vierekigen Rahmens oder Gestelles, welcher mit einer duͤnnen Messing- oder Kupferplatte bedekt ist, in der sich zur Aufnahme der gewoͤhnlichen Kerzenmodel mehrere Loͤcher befinden. Der Boden dieses Gestelles bildet eine aͤhnliche Platte, in welcher sich gleichfalls solche Loͤcher befinden, die zur Aufnahme der oberen Enden der Kerzenmodel dienen. An der Seite des Gestelles befindet sich eine Roͤhre, durch die das Wasser oder die sonstige zum Abkuͤhlen dienende Fluͤssigkeit schnell in den Behaͤlter laͤuft, und daselbst eine niedrige Temperatur unterhalt, bei welcher die Stearine oder die sonstige zur Kerzenfabrikation verwendete Substanz, gradweise und gleichmaͤßig fest wird, und auch so bleibt. Der zweite Theil des Patentes des Hrn. Palmer besteht in einer Ausdehnung des Principes, nach welchem die Kutschenlaternen verfertigt werden, auf die gewoͤhnlichen Leuchter. An seinem Leuchter befindet sich naͤmlich eine Roͤhre mit einer Drahtfeder oder Schraube. Diese Feder wird, wenn die Kerze noch ganz ist, durch das Gewicht der Kerze selbst, indem dieselbe in eine am Grunde der Schraube befindliche Scheide eingesezt wird, gespannt erhalten. Ein an dem oberen Theile der Schraube angebrachtes, sogenanntes Mundstuͤk paßt an das obere Ende der Kerze, und gestattet der Flamme gehoͤrigen Austritt. So wie nun die Kerze in Folge der Verbrennung allmaͤhlich leichter und leichter wird, laͤßt die Spannung der Feder nach, so daß die Kerze auf diese Weise immer uͤber das Mundstuͤk erhoben gehalten wird. An dem oberen Theile der Schrauben- oder Federroͤhre ist ein Rahmen fuͤr einen Lichtschirm angebracht. Das ganze Instrument hat ein sehr zierliches Aussehen.