Titel: Verbesserte Methode, gewisse thierische Fette, und vegetabilische sowohl als animalische Oehle zu bleichen, worauf sich William Septimus Losh, Gentleman von Walker, in der Grafschaft Northumberland, am 17. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 55, Jahrgang 1835, Nr. LXVI., S. 356
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LXVI. Verbesserte Methode, gewisse thierische Fette, und vegetabilische sowohl als animalische Oehle zu bleichen, worauf sich William Septimus Losh, Gentleman von Walker, in der Grafschaft Northumberland, am 17. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Januar 1835, S. 279. Verbesserte Methode gewisse thierische Fette etc. zu bleichen. Der Patenttraͤger sagt, daß seine Erfindung dann bestehe, daß et die Fette und Oehle, auf welche seine Methode anwendbar ist, mit Wasser mischbar mache, damit dieselben mit einer Chlorkalkaufloͤsung gebleicht werden koͤnnen. Sein Verfahren beschreibt derselbe auf folgende Weise. Ich nehme eine beliebige Quantitaͤt der zu bleichenden fetten oder oͤhligen Substanz und verseze sie mit dem zwanzigsten Theile ihres Gewichtes Aezkali oder Aeznatrum, oder mit dem zwoͤlften Theile kohlensauren oder salzsauren Kali's oder Natrums, welches ich vorher in einer der Quantitaͤt der zu bleichenden Substanz gleichkommenden Menge siedenden Wassers aufgeloͤst habe, und womit ich die fettige Substanz so lange abruͤhre, bis sie gleichfoͤrmig damit vermischt ist, und nirgendwo Knoten bemerkbar sind. Nachdem dieß geschehen, loͤse ich dem Gewichte nach den vierten Theil kaͤuflichen Chlorkalk in kaltem Wasser auf, und zwar in einem solchen Verhaͤltnisse, daß 600 Gallons Wasser auf 100 Pfd. Chlorkalk kommen; die klare, von dem Ruͤkstande abgegossene Aufloͤsung des Chlorkalkes lasse ich dann unter bestaͤndigem Umruͤhren langsam in das nach obiger Weise bereitete fettige Gemisch traͤufeln, welches zu diesem Behufe auf einer solchen Temperatur erhalten werden muß, daß es sich in fluͤssigem Zustande befindet. Gleich nachdem diese Mischung vorgenommen, beginnt der Bleichproceß, um so lange zu dauern, bis der Substanz die Farbe benommen ist. Die auf diese Weise behandelte und gebleichte fettige Masse bringe ich dann in einen Kessel, der der Einwirkung der Schwefelsaͤure zu widerstehen vermag. Am geeignetsten fand ich hiezu einen gewoͤhnlichen eisernen, innen mit Blei gefuͤtterten Kessel. In diesem Kessel nun koche ich die Masse in verduͤnnter Schwefelsaͤure, die ich mir bereite, indem ich einen Theil Schwefelsaͤure von 120° unter 20 Theile Wasser menge; und dieses Kochen seze ich so lange fort, bis aller Kalk und alle alkalische Substanz, die sich waͤhrend des Bleichprocesses mit dem Fette verbunden hat, wieder ausgeschieden ist, und bis das Fett ganz rein und klar oben auf der sauren Fluͤssigkeit schwimmt, und in reines Wasser gebracht werden kann, um es daselbst durch Abwaschen von allen anhaͤngenden sauren Theilen oder sonstigen Unreinigkeiten zu befreien. Die Quantitaͤten und Verhaͤltnisse der hier angegebenen Substanzen koͤnnen sehr verschieden abgeaͤndert werden, ohne daß der Proceß dadurch eine wesentliche Veraͤnderung erleidet. Ich bemerke daher nur, daß ich gefunden habe, daß der Bleichproceß bei den angegebenen Verhaͤltnissen sehr schnell und vollkommen gelingt, und daß er sich vorzuͤglich auf Leinsamen- und Palmoͤhl, Fisch- und Seehundthran, unreinen Talg und sogenanntes Kuͤchenfett anwenden laͤßt.