Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 57, Jahrgang 1835, Nr. XXX., S. 156
Download: XML
XXX. Miszellen. Miszellen. Ueber einen neuen Dampfwagen des Hrn. Leroy. Hr. Leroy von Nantes hat einen Dampfzugkarren (remorqueur á vapeur) erfunden, der eine Art von sogenanntem Tricycle vorstellt, welcher eine gewoͤhnliche Diligence zu ziehen hat. Die Triebkraft hat mehr als 12 Pferdekraͤfte, zu deren Anwendung der Erfinder zwei oscillirende Cylinder abwechselnd spielen laͤßt, indem der Dampf mittelst eines sehr sinnreichen Mechanismus abwechselnd unterhalb und oberhalb der Kolben eintritt. In Folge einer eigenen Einrichtung, durch welche die Raͤder von ihrer Achse unabhaͤngig gemacht sind, kann sein Wagen mit Leichtigkeit uͤber alle Hindernisse, die ihm auf der Straße aufstoßen, weggleiten, und eben so leicht allen moͤglichen Kruͤmmungen folgen. Mittelst eines eigenen Mechanismus kann der Erfinder jedes beliebige Rad eine beliebige Zeit uͤber so bremsen, daß der Wagen sehr kurz nach Rechts oder Links umwenden kann, ohne daß die Bewegung des Wagens selbst auch nur einen Augenblik unterbrochen wird. Die Raͤder des Wagens haben 8 Fuß im Durchmesser; der Kessel gehoͤrt zu den roͤhrenfoͤrmigen, und die Kohle wird durch einen eigenen Speisungsapparat eingetragen. Anstatt zur Ueberwindung des Widerstandes, den das Ansteigen einer Anhoͤhe darbietet, die Triebkraft zu verdoppeln, vermindert Hr. Leroy nur die Geschwindigkeit verhaͤltnißmaͤßig, und diese Verminderung kann er sogar bis auf den achten Theil treiben, ohne daß der Wagen dabei auch nur einen Augenblik lang zum Stillstehen kommt. Er bedient sich hiezu der Methode des Hrn. Dieß; doch pflanzt er die rotirende Bewegung der einen Achse nicht durch eine Kette, sondern durch ein ledernes Laufband an die andere fort. (Bulletin de la Société d'encouragement. Maͤrz 1835, S. 135.) Willis Boot mit Windmuͤhlfluͤgeln. Ein Amerikaner, Namens John Willis, hat abermals das Project auszufuͤhren gesucht, die Ruderraͤder eines Fahrzeuges nicht mit Dampf, sondern durch vier große Segel, die sich gleich Windmuͤhlfluͤgeln, aber horizontal, umdrehen, in Bewegung zu sezen. Der geringste Wind, und von welcher Seite er auch immer wehen mag, soll hinreichen, um die Ruderraͤder in Bewegung zu sezen. (Bulletin de la Société d'encouragement. Maͤrz 1835.) Eine Verbesserung an den Raͤdern der Wagen fuͤr Eisenbahnen. In dem lezten Jahresberichte der Baltimore-Ohio-Eisenbahn liest man folgende bemerkenswerthe Stelle: „Abgesehen von den Verbesserungen, die an den Locomotivmaschinen vorgenommen wurden, hat man auch noch an den Raͤdern der Lastwagen eine zu ihren Gunsten ausschlagende Verbesserung angebracht. Man hat naͤmlich in das Rad beim Gießen eine Eisenstange eingesezt, wodurch nicht nur die Oberflaͤche beim Abkuͤhlen an Haͤrte gewinnt, sondern wodurch die Festigkeit des Rades selbst bedeutend erhoͤht wird.“ Dem Mechanics' Magazine zu Folge ist dieses Verfahren die Erfindung eines Hrn. Dean Walker. Die erwaͤhnte Eisenstange ist ein Draht von 1/2 Zoll, der beim Gießen in den Reif des Rades eingeschlossen wird. Ueber einige nordamerikanische Canaͤle. Man begann in den lezten Jahren in den Vereinigten Staaten von Nordamerika die Ausfuͤhrung eines Canales, der uͤber die Alleghanykette die Verbindung zwischen dem Chesapeake und dem Ohio herstellen soll, damit auf diese Weise die Communication der westlichen Staaten mit dem atlantischen Ocean vermittelt, und Washington mit Neu-Orleans und dem mexikanischen Meerbusen verbunden werde. Der Canal, welcher 550,000 Meter oder 137 Stunden lang werden und 398 Schleusen bekommen soll, wird von Washington aus beginnen, und von da laͤngs des Flusses Potomac bis zum Alleghanygebirge fortlaufen. Hier befindet sich auf einer Hoͤhe von 404 Meter die Wasserscheide, und von hier wird er in das Thal des Flusses Youghagany hinabsteigen, um bei Pittsburgh in den Ohio zu muͤnden. Von lezterem Orte aus wird ein anderer Canal in den Eriesee fuͤhren. Der Canal wird Schiffe von 60 Tonnen Ladung tragen, und bei einer Tiefe von 1,52 Meter am Boden eine Breite von 10,5, am Wasserspiegel hingegen eine Breite von 14,62 Meter bekommen. Die Schleusen sollen bei 4,27 Meter Breite und 31,9 Meter Laͤnge einen Fall von 2,44 Meter bekommen, und aus Quadern, Baksteinen und hydraulischem Moͤrtel gebaut werden. Die Kosten des ganzen Canales sind auf 121,275,000 Fr. angeschlagen. Der Bau wurde im Jahr 1827 begonnen, und schon im Jahr 1830 war die zwischen Washington und Point-of-Rocks gelegene Streke von 50 engl. Meilen vollendet, obwohl sich bei der Ausfuͤhrung die groͤßten Schwierigkeiten ergaben. Zu noch groͤßerer Belebung des Verkehrs fuͤhrte man von Baltimore aus auch eine Eisenbahn, die bei Frederik an den Canal stoͤßt. – Zur Erleichterung und Sicherung des Handels wurden ferner ein Canal, der vom Chesapeake an den Delaware fuͤhrt, ein anderer von der Chesapeakebay zum Rariton, ein dritter, der bis Easton in das Innere fuͤhrt, und 4 Eisenbahnen errichtet. Diese lezteren Canale sind nicht wegen ihrer Laͤnge und wegen der Schwierigkeiten, die ihrem Baue im Wege standen, sondern deßwegen merkwuͤrdig, weil sich Seeschiffe von 300 Tonnen Ladung, die 2 Meter tief im Wasser gehen, darin kreuzen koͤnnen, und weil sie einen Theil eines Schifffahrtssystemes ausmachen, welches man laͤngs der ganzen Kuͤste der Vereinigten Staaten im Binnenlande errichten will, damit der Verkehr im Falle eines Krieges mit eben so großer Leichtigkeit von Statten gehen kann, wie im Frieden. Noch muͤssen wir bei dieser Gelegenheit bemerken, daß man die Faͤlle des Ohio zu Louisville, die fruͤher bloß bei hohem Wasserstande schiffbar waren, durch einen Seitencanal unschaͤdlich gemacht hat. Die große Handelsstraße zwischen New-York und Neu-Orleans ist dadurch von allen Hindernissen befreit, und der Verkehr ist daher auch schon so lebhaft, daß taͤglich ein Dampfboot von Neu-Orleans nach Louisville abgeht. Abgesehen davon will man aber auch zwischen Washington und Neu-Orleans eine Straße bauen, die 400 Stunden Laͤnge bekommen wird. Großen Vorschub leisten hiebei die von Town erfundenen Bruͤken; die bloß aus doppelt gekreuzten und mit Zapfen verbundenen Dielen bestehen, und bei deren Anwendung sich immer mehr und mehr folgende Vortheile bewaͤhren. 1) eine große Ersparniß im Baue; 2) Vermeidung alles Drukes gegen die Widerlager und Pfeiler; 3) freier Durchzug fuͤr die Schiffe, wie dieß bei den Kettenbruͤken der Fall ist; 4) Moͤglichkeit eines beweglichen Fluͤgels, wie an den Haͤngebruͤken, und 5) große Leichtigkeit bei allen sich ergebenden Reparaturen. (Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement. Maͤrz 1835, S. 133.) Ueber das von Burges erfundene Instrument zum Zeichnen, Paneidolon genannt. Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in seiner No. 601 einen Artikel uͤber den zum Zeichnen bestimmten Apparat, auf welchen sich ein Hr. Burges im Jahr 1832 ein Patent ertheilen ließ, und der unter dem Namen Paneidolon bekannt zu werden anfaͤngt. Wir entnehmen hieraus Folgendes. Das Paneidolon besteht in der Hauptsache aus einer aufrecht gestellten Glassaͤule, auf welche die Umrisse der Gegenstaͤnde, die man durch dieselbe sieht, wenn man den Kopf ruhig und unbeweglich haͤlt, im wahren Perspective gezeichnet werden koͤnnen. Bis hieher ist die Vorrichtung laͤngst bekannt; das Neue der Erfindung liegt nun aber darin, daß man ein Stuͤk feinen Gaz dicht uͤber das Gras spannt, so daß hierdurch durch die Durchsichtigkeit des Glases nicht aufgehoben ist, waͤhrend man in Stand gesezt ist, mit einem gewoͤhnlichen Bleistifte auf den Gaz zu zeichnen. Das Glas mit dem Gaze wird in ein vierekiges Gehaͤuse eingepaßt, welches 5 Fuß hoch uͤber dem Boden auf einem Gestelle befestigt wird, und den zu zeichnenden Gegenstaͤnden gegenuͤber offen ist. Die Seitenwaͤnde des Gehaͤuses, welche rechte Winkel mit dem Glase bilden, geben dem Kopfe des Zeichners, der in das Gehaͤuse gestekt werden muß, und nicht bewegt werden darf, gehoͤrige Staͤtigkeit, so daß die Gegenstaͤnde genau im Umrisse gezeichnet werden koͤnnen. Wenn die Zeichnung auf Gaz vollendet ist, so bringt man sie auf den Stuͤk weißes Papier, und uͤbertraͤgt sie auf dieses. – Vergleicht man das Paneidolon mit Dr. Wollaston's Camera lucida, so ergibt sich, daß es folgende Vorzuͤge vor dieser voraus hat. 1) Der Bleistift wird nach dem Umrisse der Gegenstaͤnde selbst, und nicht nach ihrem Reflexe gefuͤhrt, so daß diese Umrisse also nicht so verdreht werden koͤnnen, wie in lezterem Falle. 2) Man kann die Spize des zeichnenden Bleistiftes deutlicher sehen, so daß selbst jene, die nicht gewohnt sind, mit diesem Instrumente zu zeichnen, nicht leicht in Verlegenheit kommen koͤnnen. 3) Das Paneidolon laͤßt sich, wenn die Zeichnung unterbrochen werden muͤßte, leicht wieder genau so stellen, daß man in der fruͤheren Zeichnung fortfahren kann; waͤhrend bei der Camera lucida, wenn die Stellung ein Mal veraͤndert worden, die fruͤheren Punkte nur zufaͤllig wieder zu erhalten sind. 4) Das Auge wird weniger ermuͤdet, indem man nicht immer durch ein kleines Loch zu guken braucht, wie dieß bei der Camera lucida der Fall ist. – Die Camera lucida hingegen hat vor dem Paneidolon folgende Vorzuͤge voraus. 1) ist ihr Format bequemer, indem sie mit einigen Bleistiften, Kautschuk und einem Messer in ein Taschenetui gebracht werden kann, waͤhrend das Paneidolon nur schwer mit sich getragen werden kann. 2) wird bei ihr die Zeichnung gleich deutlich auf Papier gebracht, waͤhrend sie mit dem Paneidolon zuerst auf Gaz gezeichnet wird, und dann erst auf Papier uͤbertragen werden muß, so daß zwei Operationen erforderlich sind. 3) kann man mit der Camera lucida auch Oehlgemaͤlde und Kupferstiche von allen Groͤßen genau copiren, und in jedem beliebigen Grade vergroͤßern oder verkleinern: Eigenschaften, die dem Paneidolon entweder gar nicht, oder in sehr beschraͤnktem Grade zukommen. 4) laͤßt sich die Camera lucida mit einem Mikroskope in Verbindung bringen, so daß man vergroͤßerte Bilder so genau abzeichnen kann, daß auch nicht die kleinsten Details daran ausbleiben. 5) kommt sie wohlfeiler, als das Paneidolon, indem man sie fuͤr 24 Shill. (16 fl.) haben kann, waͤhrend leztere 4 oder 5 Pfd. St. (48–60 fl.) kostet. 6) endlich kann man mit der Camera lucida zwei Mal groͤßere Zeichnungen liefern, als mit dem Paneidolon. – Hieraus ergibt sich demnach, daß beide Instrumente sehr brauchbar sind, daß die Camera lucida jedoch im Allgemeinen den Vorzug vor dem Paneidolon verdient. Berthier's Bleistifthaͤlter. Nach einem im Bulletin de la Société d'encouragement enthaltenen Berichte fabricirt Hr. Berthier gegenwaͤrtig aus Messing sogenannte Bleistifthaͤlter ohne Ende, die fruͤher um das Zehnfache theurer lediglich aus Silber verfertigt wurden. Sie sind wie diese lezteren mit einem Bleistiftmagazine und einem ewigen Kalender versehen; auch sind an ihrer Laͤnge sowohl die metrischen, als die alten Maaße angedeutet. Der Absaz dieses hoͤchst einfachen, nuͤzlichen und nunmehr auch sehr wohlfeilen Apparates hat bereits eine nicht unbedeutende Ausdehnung erlangt. Ueber die chinesischen Lake von de Villiers. Hr. de Villiers zu Paris, rue de Crussol No. 1, bereitet gegenwaͤrtig Lake fuͤr Holz, Eisenblech oder Pappmasse, die den chinesischen in Hinsicht auf die Farben, und auf die Verbindung des Goldes mit dem Perlmutterartigen vollkommen aͤhnlich sind. Am meisten Aufsehen unter seinen Fabrikaten erregen jene mit lakirtem Grunde, an denen aber alle Verzierungen perlmutterartig oder in Perlmutter-Avanturin angebracht sind. Das Verfahren, welches er hiebei befolgt, ist hauptsaͤchlich folgendes. Wenn das Geraͤth, welches man lakiren will, vollendet und ganz troken ist, so uͤberzieht man dasselbe gewoͤhnlich mit einem schwarzen Grunde aus Copalfirniß; auf diesen traͤgt man dann, nachdem er troken und gebimst worden, in Gold oder mit Farben die Verzierungen, die man anbringen will, worauf man dann das Ganze mit einem schoͤnen durchsichtigen Firnisse uͤberzieht. Die Perlmutter wird in den Grund selbst incrustirt; Hr. de Villiers graͤbt seine Zeichnungen zu diesem Behufe mit einer eisernen Spize ein, und zwar bis auf eine solche Tiefe, daß man alle uͤberschuͤssigen Theile leicht abloͤsen kann. Dieß ist leider Alles, was der Bulletin de la Société d'encouragement hieruͤber mittheilt. Einfache Methode saffianene Frauenzimmerschuhe in gewoͤhnliche schwarzlederne Schuhe zu verwandeln. Eine Elisabeth Celnart fand sich durch die vielen Klagen, die die franzoͤsischen Frauenzimmer daruͤber erhoben, daß das Oberleder der saffianenen Schuhe, die man jezt allgemein traͤgt, so außerordentlich schnell abgenuͤzt und unbrauchbar werden, veranlaßt, ihren Leidensgefaͤhrtinnen folgende einfache Methode diese abgetragenen Schuhe in gewoͤhnliche schwarzlederne umzuwandeln, bekannt zu machen. Man soll naͤmlich den Saffian ringsum mit Bimsstein abreiben, um ihm seinen firnißartigen Ueberzug zu benehmen. Dann soll man mit einem Pinsel eine Aufloͤsung von gruͤnem Eisenvitriol auftragen, die durch die in dem Leder enthaltene Gallaͤpfelsaͤure schnell schwarz werden wird. Dergleichen Tuͤnchen muͤssen nach dem jedesmaligen Troknen auch noch eine 2te, 3te und 4te aufgetragen werden, worauf man zulezt noch eine Schichte Tinte darauf pinseln soll. Nach dieser Behandlung koͤnnen die Schuhe auf gewoͤhnliche Weise gewichst werden. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Mai 1835, S. 342.) Ueber die im Jahre 1834 in London und dessen Vorstaͤdten ausgebrochenen Feuersbruͤnste. Der um die Loͤschanstalten Londons hochverdiente Hr. Will. Baddeley gibt im Mechanics' Magazine, No. 601, S. 349 eine Zusammenstellung der Feuersbruͤnste, die sich im Jahre 1834 in London selbst und in den dazu gehoͤrigen Vorstaͤdten ereigneten. Wir entnehmen daraus folgende Daten. Es entstand im Ganzen 651 Mal Feuerlaͤrm, wie folgende Tabelle zeigt. Monate.      Zahl der  wirklichenFeuersbruͤnste.      Zahl derBruͤnste wobei Menschen zuGrunde gingen.     Zahl derverungluͤkten   Personen.   Feuerlaͤrmedurch Feuer in  der Kaminen    veranlaßt. FalscheLaͤrme. Januar.         32       1       1           5      5 Februar.         40       1       1         12      4 Maͤrz.         37       1       1         11      3 April.         27       1       1         13      7 Mai.         37       –       –           7      6 Junius.         37       –       –         12      1 Julius.         44       –       –           5      4 August.         49       –       –           5      7 September.         40       –       –           7      5 Oktober.         40       –       –         15    11 November.         56       1       3           6      6 December         43       –       –           8      4 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Summa       482       5       7       106    63 Bei den 482 wirklichen Feuersbruͤnsten brannten 28 Gebaͤude ganz ab, 116 wurden bedeutend beschaͤdigt und 338 erlitten nur leichte Beschaͤdigungen. Vergleicht man diese Zahlen mit jenen des vorigen Jahres, so wird man finden, daß die Anzahl der ausgebrannten oder schwer beschaͤdigten Gebaͤude bedeutend abgenommen hat, was bei der geringen Steigerung der Feuersbruͤnste im Allgemeinen sehr zu Gunsten der Loͤschanstalten spricht. Die Vertheilung der erwaͤhnten Bruͤnste nach den Tagesstunden war folgende: 1 Uhr. 2 U. 3 U. 4 U. 5 U. 6 U. 7 U. 8 U. 9 U. 10 U. 11 U. 12 U. Vormittag. 29 19 23 14   9 11   8   8 13   8 18 19 Nachmittag. 13 10 11 12 15 16 26 34 48 47 45 26 Den Tagen nach kamen auf den Sonntag 70, auf Montag 68, auf Dienstag 57, auf Mittwoch 78, auf Donnerstag 84, auf Freitag 59 und auf Samstag 66. Den Gewerben nach ergab sich folgende Vertheilung: Apotheker 2, Baͤker 14, Barkenbauer 1, Korbflechter 1, Buchhaͤndler, Buchbinder und Schreibmaterialienhaͤndler 7, Taͤndler 3, Kunstschreiner 1, Zimmerleute 19, Kerzenzieher 2, Chemiker 4, Kirchen 1, Chocolademacher 1, Cigarrenfabrikant 1, Kutschenbauer 4, Kaffeeroͤster 1, Kaffeesieder 6, Zukerbaͤker 2, Muͤller 1, Kornhaͤndler 2, Farbwaarenfabrikanten 2, Destillateurs 5, Faͤrber 2, Garkuͤchen 5, Federhaͤndler 1, Paͤchter 2, Feuerwerker 2, Messing- und Eisengießer 2, Gaswerke 2, Glasblaͤser 2, Glase und Schmirgelpapier-Fabrikanten 1, Leimsieder 1, Gewuͤrzkraͤmer 3, Schießpulverhaͤndler 1, Kurz, und Modewaarenhaͤndler 4, Hutmacher 3, Hanf- und Flachshaͤndler 1, Gasthaͤuser 7, Kautschukverarbeiter 2, Lampenschwarzfabrikanten 2, Leinwandhaͤndler 4, Wohnhaͤuser 33, Maͤlzer 1, Musikinstrumentenmacher 1, Oehl- und Farbenhaͤndler 2, Oehlraffineurs 1, Buntpapierfabrikanten 1, Pfandverleiher 1, Parfumeurs 1, Pechsieder 1, Buchdruker 1, Gefaͤngnisse 1, Privatwohnungen 183, oͤffentliche Gebaͤude 3, Lumpenhaͤndler 1, Saͤgemuͤhlen 1, Schiffe 6, Schiffbauer 3, Schiffhaͤndler 3, Seidenweber 3, Kramlaͤden 33, Staͤlle 7, Dampfboote 1, Zukerraffineurs 3, Talg- und Wachskerzenfabrikanten 2, Zinngießer 6, Terpenthindestillirer 1, Gerber 1, Theater 1, unbewohnte Gebaͤude 7, unter Reparatur begriffene Gebaͤude 3, Tapezierer 1, Victualienhaͤndler 16, Essigsieder 1, Wattmacher 1, Magazine 12, Verfertiger wasserdichter Zeuge 1, Wein- und Branntweinhaͤndler 4, Arbeitshaͤuser 3. In Hinsicht auf Entstehung der Feuersbruͤnste ergab sich, so schwierig dieser Umstand auch auszumitteln ist, daß von den 482 Bruͤnsten 40 durch verschiedene Zufaͤlle, 34 durch Unvorsichtigkeit mit Kerzen, 112 durch Entzuͤndung der Fenster- oder Bettvorhaͤnge mit den Kerzen, 25 durch Gas, 3 durch Schießpulver, 9 durch Pech und Terpenthin, 2 durch Trunkenheit, 65 durch Maͤngel oder Ueberhizen der Feuerzuͤge und Rauchfaͤnge, 3 durch unvorsichtiges Raͤuchern, 11 durch Ueberhizen etc. von Kesseln, 1 durch Erhizung von Heu, 3 durch Erhizung von Kalk, 1 durch Erhizung von Gerberlohe, 6 durch Entzuͤndung von Hobelspaͤnen, 15 durch Anwendung von Hize bei verschiedenen Manufacturprocessen, 3 durch Lesen im Bette, 20 durch Ueberhizen, fehlerhaftes Sezen oder andere Fehler an den Oefen, 6 durch Tabakrauchen, 9 durch absichtliche Brandlegung, und 114 aus unbekannten Ursachen. Von den 28 Gebaͤuden, welche ganz ausbrannten, waren 7 sehr alte, hoͤlzerne oder solche Haͤuser, in denen sich das Feuer sehr leicht verbreiten konnte, 7 waren mit so hoͤchst brennbaren Substanzen gefuͤllt, daß das Feuer unmoͤglich geloͤscht werden konnte, und die Aufgabe sich auf Rettung der benachbarten Haͤuser erstrekte; 6 waren so klein, daß sie ausgebrannt waren, bevor Huͤlfe kommen konnte; 4 waren so weit von den Loͤschanstalten entfernt, daß die Huͤlfe nicht zeitig genug kommen konnte; 4 gingen aus Mangel an Wasser verloren. Fehlerhafter Bau und unvollkommenes Kehren der Feuerzuͤge und Kamine war auch in diesem Jahre wieder eine sehr ergiebige Quelle von Feuersbruͤnsten; denn abgesehen von den bereits aufgezaͤhlten 65 Ungluͤksfaͤllen dieser Art, kann man annehmen, daß in London monatlich 100 bis 150 Kamine in Brand gerathen! Von den 7 verungluͤkten Personen verbrannten 3 in ihren Wohnungen, 1 bei dem Versuche sich zu retten, und 3 dadurch, daß ihre Kleider Feuer fingen. Ganz besonders vortheilhaft bei der Rettung von Menschenleben zeigte sich die von Hrn. Baddeley verbesserte tragbare Feuerleiter, die im Polyt. Journale Bd. LV. S. 427 beschrieben ist. Nach dem beruͤhmt gewordenen Parliamentsbrande war von besonderer Merkwuͤrdigkeit eine in einem Oehl- und Poͤkelfleischmagazine ausgebrochene Brunst. Das Feuer entstand in einem Keller durch Unvorsichtigkeit mit einem Lichte, und der Dampf und Gestank war so unertraͤglich, daß die Sprizenleute alle Muͤhe hatten dem Feuer beizukommen. 40 Maschinen arbeiteten 5 1/2 Stunden lang unausgesezt; der Keller war beinahe mit Wasser gefuͤllt, und das ganze Gebaͤude mit Wasser getraͤnkt; auch schien das Feuer gedampft, als ploͤzlich die Flammen durch das ganze Gebaͤude mit solcher Heftigkeit emporschlugen, daß Jedermann daruͤber erstaunt war. Neue Anstrengungen der Sprizenleute daͤmpften jedoch endlich das Feuer gaͤnzlich. – Man vergleiche hiemit die fruͤhere Zusammenstellung der Feuersbruͤnste im Jahre 1833 im Polyt. Journale Bd. LI. S. 346. G. Baxter's farbiger Druk. Hr. G. Baxter, Holzschneider in Goswell-Road, Ring's Square, hat, wie Dr. Thomson in seinen Records of General Science schreibt, einen so gelungenen farbigen Druk mit Holz erfunden, daß alle in der Drukerkunst Interessirten, und namentlich auch die Naturforscher, darauf aufmerksam gemacht zu werden verdienen. Hr. Thomson versichert, er habe eine Zeichnung von Howard's Modificationen der Wolken vor sich liegen, woraus die Vorzuͤge der neuen Methode vor der gewoͤhnlichen Colorirmethode auf das Auffallendste und Augenscheinlichste hervorgehen. Literatur. Bibliopegia or the Art of Bookbinding in all its Branches. Illustrated with Engravings. By John AndrewsArnett. 18. London 1835 by Groombridge. A Treatise on Isometrical Drawing, as applicable to Geological and Mining Plans, Picturesque Delineations of Ornamental Grounds, Perspective Views and Working Plans of Buildings and Machinery and to general purposes of Civil Engineering etc. By T. Sopwith, Landmine-Surveyor. With 34 Copper plate Engravings. 8. London 1835 by Weale. Two Reports addressed to the Liverpool and Manchester Railway Company on the projected North Line of Railway from Liverpool to the Manchester, Bolton, and Bury Canal near Manchester, exhibiting the Extent of its Cuttings and Embankments: with Estimates of the Cost of Completing the said Railway. By CharlesVignolesEsq. and JosephLockeEsq. 8. 1835 by Wales and Baines. Records of General Science. By RobertThomsonM. D., with the assistance of ThomasThomsonM. D. F. R. S. Prof. of Chemistry at Glasgow. 8. London by John Taylor. (Erscheint vom Jahre 1835 an heftweise.) A Treatise on Elemental Locomotion and Interior Communication, wherein are explained and illustrated the History, Practice and Prospects of Steam. Carriages, and the Comparative Value of Turnpike-Roads, Railways and Canals. Second Edition improved and enlarged. By Alex. GordonEsq. London 1834. By Tegg and Comp. A Treatise on Internal Intercourse and Communication in civilyzed States and particularly in Great Britain. By ThomasGrahame. 8. London 1834. ByLongmanandComp. A Theoretical and Practical Treatise on the five Orders of Architecture, containing the most plain and simple Rules for Drawing and executing them in the purest Style etc. etc. 4. London 1835, with 100 Steel Engravings (35 Shill.) Practical Carpentry, Joinery and Cabinet-Making, being a new and complete System of Lines for the use of workmen, with their application in Carpentry, in Joinery and in Cabinet-Making. 4. London 1835 with 90 Steel Plates. (30 Shill.) Practical Masoury, Bricklaying and Plastering, both plain and ornamental etc. etc. 4. London 1835, with 60 Steel Plates (30 Shill.) Die lezteren drei Werke sind einzelne Abdruͤke aus der neuen verbesserten Ausgabe des Werkes „The Practical Builder, containing a mass of the most valuable Information worthy the attention of the Architect, Surveyor and Gentleman.“