Titel: Ueber die Baumwollwaaren-Fabrikation in Frankreich.
Fundstelle: Band 59, Jahrgang 1836, Nr. XLVII., S. 299
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XLVII. Ueber die Baumwollwaaren-Fabrikation in Frankreich. (Auszuͤge aus der im Recueil industriel enthaltenen Zusammenstellung der von dem franzoͤsischen Handelsministerium gepflogenen Untersuchungen.) Ueber die Baumwollwaaren-Fabrikation in Frankreich. Die Gesammtproduction an Baumwollwaaren betraͤgt in Frankreich nach den Aussagen des Hrn. Mimerel, die der Wahrheit so ziemlich nahe kommen duͤrften, nicht weniger als 600 Millionen Fr. Der Arbeitslohn sammt den Transportkosten laͤßt sich hiebei auf 400 Mill.; der Preis des Rohstoffes sammt den Kosten des Bleichens und des Faͤrbens auf 110 Mill. Fr. anschlagen. Die Interessen der in den verschiedenen Fabriken verwendeten Capitalien belaufen sich auf 30 Mill.; die Verminderung des Werthes der Fabrikeinrichtungen laͤßt sich zu 5 Proc. gerechnet auf 15 Mill. anschlagen, und eine gleiche Summe kann man fuͤr Unterhaltung der Fabriken rechnen. In gewoͤhnlichen Zeiten duͤrfte sich der jaͤhrliche Gewinn der Producenten auf 30 Mill. Fr. berechnen. In besonders guͤnstigen Jahren betrug die Production uͤber 600 Mill.; im Jahre 1829 hingegen belief sie sich nur auf 450 Mill. Fr., wo dann ein Ausfall im Arbeitslohn von 100 Mill., und ein wirklicher Verlust von 20 Mill. Fr. fuͤr die Producenten zum Vorscheine kam. An den angegebenen 600 Mill. kommt die rohe Wolle mit 70 Mill. in Anschlag; das Baumwollengespinnst hingegen mit 180 Mill., indem der Werth der Baumwolle durch das Spinnen um das 1 1/2 fache steigt. Nach den Angaben des Hrn. Nicolas Koͤchlin laͤßt sich die Gesammtproduction und Consumtion an Baumwolle folgender Maßen berechnen. Die Vereinigten Staaten liefern 175,000,000 Kilogr. Ostindien   30,000,000   – Brasilien   12,000,000   – Bourbon, Cayenne u.a. Colonien     3,000,000   – Aegypten und der Orient   10,000,000   – ––––––––––––––– Summa 230,000,000 Kilogr. England verarbeitet jaͤhrlich 150,000,000   – Frankreich   40,000,000   – Die Vereinigten Staaten   18,000,000   – China   15,000,000   – Die Schweiz, Preußen, Sachsen, Belgien   17,000,000   – ––––––––––––––– Summa 240,000,000 Kilogr. Die Consumtion beliefe sich hienach jaͤhrlich um 10 Mill. Kilogr. hoͤher als die Production; und so sonderbar dieß auch klingen mag, so ergibt sich doch aus den Zollregistern dasselbe Resultat. Hieraus erklaͤrt sich aber auch die jaͤhrliche Verminderung der Vorraͤthe und mithin auch das Steigen der Preise. Nach einer im Jahre 1832 in England erschienenen Statistik waren damals daselbst 11 1/2 Mill. Spindeln mit Baumwollspinnerei beschaͤftigt und lieferten jaͤhrlich 115,700,000 Kilogr. Gespinnst. Das in den Maschinen und Fabriken stekende Capital betrug 300 Mill. Fr. In Frankreich duͤrfte sich die Consumtion nur auf den vierten Theil obiger Quantitaͤt belaufen; und da in Frankreich etwas mehr Gespinnst auf die Spindel kommt, als in England, so kann man fuͤr Frankreich 3 bis 3 1/2 Mill. Spindeln rechnen, welche jaͤhrlich 34 Mill. Kilogr. verschiedener Gespinnste erzeugen. Die Spindel zu 30 Fr. gerechnet, ergibt sich als Werth der franzoͤsischen Maschinen und Fabriken die Summe von 105 Mill. Fr. Fruͤher kam eine gut eingerichtete Spinnerei, wie man sie z.B. im Elsaß findet, mit Grund und Boden, Triebkraft etc. auf 50 bis 55 Fr. per Spindel zu stehen; gegenwaͤrtig hingegen berechnen sich die Errichtungskosten, der verbesserten Maschinen ungeachtet, nur auf 40 bis 45 Fr. per Spindel. §. 1. Baumwollspinnerei. 1. Ueber die Spinnerei im Departement des Ober- und Niederrheines, der Vogesen, der Haute-Saone und des Doubs. Auszuͤge aus den Aussagen des Hrn. Roman von Wesserling, Abgeordneten der dortigen Fabriken. Im Elsaß befinden sich 56 Spinnereien, wovon 40 auf den Oberrhein, 4 auf den Niederrhein, und die uͤbrigen 12 auf die benachbarten Departements kommen. In allen zusammen befinden sich gegenwaͤrtig (1834) 700,000 Spindeln in Thaͤtigkeit, deren Zahl jedoch schon im naͤchsten Jahre auf 800,000 gestiegen seyn wird. Da auf jede Spindel im Durchschnitte 10 Kilogr. Baumwolle zu rechnen sind, so werden im Jahre 1835 schon 8 Mill. Kilogr. Baumwollgespinnst erzeugt werden, wozu 9 bis 9 1/2 Mill. Kilogr. rohe Baumwolle noͤthig sind. An roher Baumwolle kommen 15,000 Ballen aus Aegypten und 38 bis 40,000 aus Amerika. Das Kilogramm kommt im Durchschnitte auf 3 Fr. zu stehen; das Kilogramm Gespinnst hingegen gilt 5 Fr. 6 Cent., so daß also jaͤhrlich fuͤr 45 bis 50 Mill. Fr. Baumwollgespinnst erzeugt werden. Das Betriebscapital laͤßt sich auf 60 Mill. Fr. anschlagen. In einigen Gegenden, in welchen man hauptsaͤchlich nur Kinder verwendet, zaͤhlen die Spinnstuͤhle nur 216 bis 240 Spindeln. Diese Maschinen sind sehr leicht, gehen leicht und produciren viel. In anderen Gegenden, wo man auch maͤnnliche Spinner haben muß, zaͤhlt ein Stuhl gegen 360 Spindeln. Im Ganzen glaube ich, daß in dieser Hinsicht zwischen der franzoͤsischen und der englischen Production kein großer Unterschied bestehen duͤrfte; obschon ich nicht in Abrede stellen moͤchte, daß die Englaͤnder bei den Preisen in Masse einen kleinen Vorzug vor uns voraus haben. Der Grund hievon liegt darin, daß von den englischen Fabriken bei der großen Production dieses Landes eine jede nur eine bestimmte Anzahl von Gespinnst: nummern liefert, und selten uͤber diesen Kreis von Nummern hinaus greift; und daß die Fabrikation in England keine Unterbrechung erleidet und regelmaͤßiger geht. Von unseren Gespinnsten wird Einiges in das Innere von Frankreich versendet; dafuͤr bezieht aber Elsaß eine beinahe eben so große Menge Gespinnst aus anderen Gegenden Frankreichs; so daß sich annehmen laͤßt, daß wir beinahe eben so viel Gespinnst verarbeiten, als wir erzeugen. Die große Masse unserer Gespinnste besteht aus Nr. 30 bis 45; eine große Menge wird auch von Nr. 80 bis Nr. 150 gesponnen. Wir zaͤhlen 7 bis 8 Spinnereien, welche in feinen Nummern von 140 bis 150 spinnen. Die Spinnereien des Elsaß beschaͤftigen zwischen 17 und 18,000 Individuen von jedem Geschlechte und Alter. Kinder verdienen taͤglich 40 bis 50 Cent., Weiber 75 Cent. bis 2 Fr., und Maͤnner 1 Fr. 25 Cent. bis 3 Fr. Die Zahl der Arbeitsstunden betraͤgt 13. In den meisten Fabriken laͤßt man die Kinder die Elementarschulen besuchen, die in den Fabriken selbst errichtet sind. Die großen Schwankungen in den Preisen der Baumwollgespinnste fanden von den Jahren 1822 bis 23 und 1825 bis 27 Statt. Die Hauptursachen davon lagen 1) in einem Sinken der Preise der Rohstoffe; und 2) in dem groͤßeren Aufschwunge, den die Fabriken nahmen, indem sich gerade in jenen Jahren die groͤßte Thaͤtigkeit der Industrie zeigte. Die auf das Eisen und die fremden Maschinen gelegten Zoͤlle scheinen fuͤr Frankreich guͤnstig gewesen zu seyn, indem sie im Vaterlande groͤßere Etablissements, deren wir so sehr bedurften, hervorriefen. Wir bestellen gegenwaͤrtig auch wirklich in Frankreich Maschinen, die wir fruͤher aus England kommen ließen; und diese Maschinen kommen uns, da der Zoll und die Transportkosten wegfallen, etwas wohlfeiler zu stehen, als die englischen. Der englische Preis, auf welchen der Zoll und die Transportkosten geschlagen werden, dient naͤmlich unseren Mechanikern bei der Bestimmung ihrer Preise als Basis. Der Einfluß des Zolles, der auf der rohen Baumwolle lastet, berechnet sich auf 25 Cent. per Kilogr. Gespinnst, und ist daher nicht bedeutend. Es kommen naͤmlich hienach auf die Elle Calico 3 bis 4, und auf die Elle Musselin 2 bis 2 1/2 Cent. Dieser Zoll ist, was den Absaz im Inneren betrifft, nicht so groß, als daß er der Zunahme der Consumtion Eintrag thun koͤnnte; und in Hinsicht auf den Absaz nach Außen verliert er vollends alle Wirkung, indem er durch die gegenwaͤrtig bestehende Ausfuhrpraͤmie hinlaͤnglich ruͤkverguͤtet wird. Unsere Baumwollspinnereien sind in Aufnahme befindlich, und in diesem Augenblike sind nicht weniger als 120,000 Spindeln im Baue. Auch in hoͤheren Nummern, in denen uns die Englaͤnder voraus waren, wurden guͤnstige Versuche angestellt. Schlumberger stellte bei der lezten Industrieausstellung sehr schoͤnes Gespinnst von Nr. 300 und Hartmann von Nr. 320 aus; gewoͤhnlich spinnen sie jedoch nur die Nummern bis 200. Uebrigens sendet Elsaß gegenwaͤrtig keine Baumwollgespinnste nach dem Auslande. Was die Frage der Aufhebung des Einfuhrverbotes oder der Ersezung desselben durch einen Schuzzoll betrifft, so duͤrfte sich dieselbe am Ende darauf reduciren zu ermitteln, ob ein Zoll der franzoͤsischen Industrie hinlaͤnglichen Schuz gewaͤhren koͤnne; denn die Absicht der Regierung ist doch gewiß ihr diesen Schuz zu gewaͤhren und sie nicht dem Auslande zu opfern. Wenn es erwiesen ist, daß sich nur sehr schwierig ein genuͤgender Schuzzoll ermitteln laͤßt, so werden die Einwendungen, die wir geltend machen wollen, nur noch groͤßeres Gewicht bekommen. Je naͤher ein Fabrikat dem rohen Naturzustande kommt, um so genauer kennt man dessen Werth und um so mehr ist die Concurrenz eine directe. Das Spinnen ist nun die erste Bearbeitung, die man der Baumwolle gibt. Wenn daher die englische Spinnerei einen merklichen Vortheil vor der franzoͤsischen voraus hat, so wird sich dieser Vortheil durch nichts ausgleichen lassen, und noch groͤßer seyn, wenn die Englaͤnder den Rohstoff wohlfeiler beziehen koͤnnen, als wir. Die Folge hievon ist, daß es fuͤr den franzoͤsischen Spinnereibesizer sehr gefaͤhrlich waͤre, wenn er in directe Concurrenz mit England versezt wuͤrde. Um den Unterschied, der zwischen unseren gewoͤhnlichen Nummern und denselben Nummern, so wie sie in England gesponnen werden, besteht, herzustellen, will ich die Schweizergespinnste vergleichsweise zu Grunde legen. Die Schweiz spinnt wie wir Nr. 25 bis 40 fuͤr ihre Calico's, und davon kommt ihr das Pfund auf 42 bis 44 Sous zu stehen, waͤhrend es uns 52 bis 56 Sous kostet. Der Unterschied belaͤuft sich demnach zu Gunsten der Schweiz auf 20 Proc. Die Schweiz kann sich das Eisen um wohlfeilen Preis verschaffen; der Arbeitslohn steht daselbst niedrig, und die Maschinen werden groͤßten Theils durch Wasserkraft betrieben. Wenn nun aber aller dieser Vortheile ungeachtet ihre Gespinnste gegen die englischen dennoch nicht Concurrenz halten koͤnnen, wie will man dieß vollends von den franzoͤsischen Gespinnsten verlangen? Aus diesem Grunde glaube ich daher, daß die franzoͤsischen Spinnereien durch keinen Zoll, wie groß er auch seyn mag, geschuͤzt werden koͤnnen. Der Zoll von 4 Fr. per Kilogr., gegen welchen die Handelskammer von Tarare die Nummern unter 142 frei einfuͤhren lassen will, ist eigentlich nichts weiter als ein Einfuhrverbot unter einem anderen Titel; der Zoll wuͤrde fuͤr manche Nummern so hoch werden, daß er umgangen werden muͤßte. Um einen etwas gleichmaͤßigen Zoll herzustellen, muͤßte man die Nummern in Kategorien bringen, und in keiner dieser Kategorien mehr als 5 Nummern zusammenfassen. Ich begreife uͤbrigens nicht, warum man z.B. die Nummern von 40 bis 50 einfuͤhren lassen will, da die franzoͤsische Industrie diese genuͤgend zu liefern im Stande ist. Ich weiß allerdings, daß man gegenwaͤrtig uͤber den hohen Preis des Gespinnstes klagt; allein die Ursache hievon liegt im Steigen der Preise des Rohstoffes, welches in Aegypten gegen 100 Proc. betrug, und in dem Wassermangel mancher Fabriken im heurigen Jahre. Lezterem Uebel ist bereits durch Anschaffung neuer Dampfmaschinen gesteuert, und schon im naͤchsten Jahre duͤrfte unsere inlaͤndische Concurrenz allen Beduͤrfnissen genuͤgen und ein Steigen der Preise verhindern. Ich sehe nicht ein, welcher Vortheil aus den von Lyon in Vorschlag gebrachten graduirten Zoͤllen erwachsen soll; denn, werden diese Zoͤlle bezahlt, so kommen die englischen Gespinnste theurer als die unserigen. Es scheint demnach, daß man hiebei auf die Schmuggelei rechnet. Nicht die Calicofabrikation, welche Garn von Nr. 25 bis 50 bedarf, verlangt diese Maßregel; sondern jene eigenthuͤmliche, immer sehr beschraͤnkte Fabrikation, die in Lyon aus einem Gemisch von Seide und Baumwolle zu Baͤndern und Gazen betrieben wird. Ich glaube daher, daß hier mehr das allgemeine Interesse zu beruͤksichtigen waͤre, und daß dieses durch Aufhebung des Einfuhrverbotes sehr beeintraͤchtigt werden wurde. Ich weiß zwar, daß sich Hr. Schlumberger einen Augenblik, und namentlich in dem Gutachten der Handelskammer in Muͤlhausen, hinreißen ließ, die Erlaubniß der Einfuͤhrung aller Baumwollgespinnste gegen Entrichtung eines Zolles fuͤr zwekmaͤßiger zu halten; allein es scheint mir, daß er seine Ansicht geaͤndert haben duͤrfte, indem er selbst gezwungen war die Spinnerei jener Nummern, deren Einfuhr gegen einen Zoll gestattet wurde, aufzugeben. Er verkauft wenigstens gegenwaͤrtig diese Nummern nicht mehr, und sezte seinen Tarif um 20 Proc. herab. Ueberdieß kommt noch zu bemerken, daß nicht selten groͤbere Nummern als feinere eingefuͤhrt werden; und daß in einem Lande mit so ausgedehnten Graͤnzen, wie sie Frankreich hat, die Schmuggelei troz aller Sorgfalt nicht verhuͤtet werden kann. Kurz ich glaube, daß sich die geringen Vortheile, die sich aus der Aufhebung des Einfuhrverbotes der Baumwollengarne fuͤr das allgemeine Beste ergeben wuͤrden, mit den großen Nachtheilen, die die ganze in unseren Spinnereien beschaͤftigte Menschenmasse erfahren wuͤrde, nicht in Vergleich bringen laͤßt. Wenn sich ein Mal die Verhaͤltnisse, unter denen Frankreich und England arbeiten, so ausgeglichen haben werden, daß nur mehr ein Zoll von 8 Proc., bei welchem die Schmuggelei nicht der Muͤhe lohnt, noͤthig ist, dann wird es Zeit seyn zu untersuchen, ob das gegenwaͤrtige System im allgemeinen Interesse abgeaͤndert werden soll. 2. Auszuͤge aus den Angaben des Hrn. Nicolas Koͤchlin, Praͤsidenten der Handelskammer in Muͤlhausen. Nach meiner Ueberzeugung haben wir in jenen Nummern, die 9/10 unserer Consumtion ausmachen, durchaus nichts von den Englaͤndern zu befuͤrchten. Unsere Gespinnste sind wie die ihrigen von groͤßerer oder geringerer Vollkommenheit, und zerfallen hienach in drei Classen, die verhaͤltnißmaͤßig bezahlt werden. Elsaß fuͤhrte davon waͤhrend der lezten Krise eine ziemlich bedeutende Menge nach der Schweiz aus, und hielt daselbst mit den Englaͤndern Concurrenz. Eben so verhaͤlt es sich in Tarare, wo man seit langer Zeit mehr uͤber den Mangel an Vorrath und uͤber die hohen Preise, als uͤber die Qualitaͤt klagt. Mehrere unserer Spinnereibesizer besuchten in den lezten Jahren England, und alle versicherten, daß unsere Elsasser Gespinnste eben so gut seyen, als die englischen, mit Ausnahme der hoͤheren Nummern. Daß wir in den hoͤheren Nummern nachstehen, ruͤhrt davon her, daß man bei uns, einige Fabriken abgerechnet, durchaus nicht darauf achtete, daß man, um irgend eine Reihe von Baumwollgespinnst wohlfeil und vollkommen erzeugen zu koͤnnen, die Maschinensortimente hienach berechnen muͤsse. Ohne dieß wird man sich vergebens abmuͤhen, um auf den fuͤr grobe Nummern bestimmten Maschinen gute feine, und auf den fuͤr feine Nummern berechneten wohlfeile grobe Nummern zu erzeugen. In der Mißachtung dieses Grundsazes und in der geringen Sorgfalt, die man auf die Wahl der Baumwolle wendet, und die bei der Feinspinnerei von hoͤchster Wichtigkeit ist, liegt der Grund, warum man in Frankreich in der Feinspinnerei zuruͤkgeblieben ist, obschon ich sowohl in England, als von Hrn. N. Schlumberger vielfach versichern hoͤrte, daß diese Fabrikation weniger Schwierigkeiten darbiete, als man allgemein glaubt. Ich kann uͤbrigens hierin nicht aus eigener Erfahrung sprechen, denn ich selbst erzeuge nur Gespinnst bis zu Nr. 120 fuͤr die gedrukten Musseline. Die Erzeugung der feinsten Nummern uͤber 160 und 180 ist uͤderdieß nicht von so hoher Bedeutung; es bestehen selbst in England nur 3 oder 4 Fabriken, die sie spinnen, und diese deken den Bedarf der ganzen Welt; sie bestehen schon seit vielen Jahren, ihr Capital ist geloͤscht, und es waͤre schwer mit ihnen in Concurrenz zu treten. In England selbst ist in lezter Zeit keine neue Fabrik dieser Art erstanden. Aus einer im Jahre 1832 erschienenen Statistik und aus einer eben so neuen Statistik des Oberrheins ergibt sich, daß Frankreich mit 3 1/2 Mill. Spindeln jaͤhrlich 34 Mill. Kilogr. Baumwollgespinnst erzeugt, die in mittleren Jahren einen Werth von 170 Mill. Fr. repraͤsentiren. Rechnet man hievon die 37 Mill. Kilogr. rohe Baumwolle mit einem Werthe von 88 Mill. Fr. ab, so bleiben fuͤr Arbeitslohn, Brennmaterial, Unterhaltung der Fabriken, Interessen und Gewinn 82 Mill. Fr. Die Zahl der in den Spinnereien verwendeten Individuen betraͤgt zwischen 80 und 90,000; und der Lohn im Durchschnitte 1 Fr. 30 Cent. per Kopf. Vergleicht man unsere Fabrikation mit der englischen, so muß man zugestehen, daß unsere Maschinen zur Zeit der Kriegsjahre weit zuruͤk waren. Ich selbst war ganz erstaunt, als ich im Jahre 1810 England bereiste, und zwar um so mehr, als ich damals fuͤr Hrn. Schlumberger die ersten Maschinen fertigte. Gegenwaͤrtig hingegen findet man im Elsaß kaum mehr eine der alten Maschinerien unveraͤndert; ja die meisten wurden bereits zum dritten Male umgewandelt. Elsaß ist in dieser Hinsicht weiter voran, als das Departement du Nord; und selbst Englaͤnder staunten uͤber die Feinspinnerei, welche die HH. Schlumberger und Comp. bereits seit dem Jahre 1826 errichtet haben. In England kommen bei den großen bestehenden Etablissements, bei der großen Concurrenz und bei dem wohlfeilen Preise der Steinkohlen und des Eisens die Maschinen und die uͤbrigen fuͤr eine Spinnerei noͤthigen Gegenstaͤnde wohlfeiler zu stehen, als in Frankreich. Im Elsaß kommt ein Spinnstuhl ohne Zugehoͤr auf 10 Fr. per Spindel; in England nur auf 6 Fr. Gluͤklicher Weise wird dieses Mißverhaͤltnis jedoch durch den Gestehungspreis der Bauten etwas ausgeglichen: denn ein Gebaͤude, wovon in England der Quadratyard auf 30 bis 32 Schill., oder der Quadratmeter auf 40 Fr. kommt, laͤßt sich im Elsaß fuͤr 28 bis 30 Fr. per Quadratmeter errichten. Im Ganzen kann man annehmen, daß sich die Herstellungskosten einer Spinnmuͤhle in England beinahe um den dritten Theil niedriger berechnen, als in Frankreich. Dieser Umstand ist allerdings sehr zu beruͤksichtigen, besonders wenn man zugleich auch noch die Seltenheit der Capitalien und den Widerwillen unserer Capitalisten gegen industrielle Unternehmungen in Anschlag bringt. Die Regierung sollte diesem nachtheiligen Einflusse durch Herabsezung des Einfuhrzolles auf die Maschinen, und durch Herstellung zahlreicherer und wohlfeilerer Communicationsmittel abhelfen, damit wir uns die Steinkohlen um den moͤglich niedrigsten Preis verschaffen koͤnnen. Denn obschon eine große Anzahl unserer Spinnereien mit Wasserkraft arbeitet, und also der Steinkohlen nur zum Heizen der Locale bedarf, so bedienen sich doch auch mehrere der Dampfkraft. In lezteren betraͤgt der Preis der Steinkohlen 4–5 Proc. von dem Verkaufspreise der Gespinnste, waͤhrend in Manchester das Brennmaterial nur zu 1 Proc. angeschlagen wird. Wir bezahlen die 100 Kilogr. Steinkohlen fuͤr 4 Fr., waͤhrend sie in Manchester nur 90 Cent. oder 1 Fr. kosten. Doch darf hiebei nicht vergessen werden, daß die Englaͤnder weniger auf die Ersparnis an Kohlen sehend mit Maschinen von niederem Druke arbeiten und 5 Kilogr. Steinkohlen auf 1 Kilogr. Gespinnst von Nr. 30 bis 40 verbrauchen; waͤhrend wir mit unseren Hochdrukmaschinen und unserer Sparsamkeit nur 4 Kilogr. Kohlen auf 1 Kilogr. Gespinnsi rechnen. Die Spinnstuͤhle zaͤhlen in Frankreich gewoͤhnlich 216, 240 und 360 Spindeln; gegenwaͤrtig verfertigt man sie meistens zu 360 und selbst zu 396. In unserer Fabrik zu Muͤlhausen haben wir Stuͤhle zu 366 Spindeln, und jeder derselben liefert woͤchentlich 90 Kilogr. von Nr. 30, wonach 1 Kilogr. auf 4 Spindeln kommt. In England, wo zur Anschaffung ein geringeres Capital erforderlich ist, waͤhrend die Unterhaltungskosten groͤßer sind, kommt auf zwei Stuͤhle, die zusammen 6 bis 800 Spindeln zaͤhlen, gewoͤhnlich nur ein Spinner. In einer der bedeutendsten Muͤhlen in Manchester rechnet man, daß ein Spinner mit 2 Stuͤhlen von 620 Spindeln woͤchentlich 125 Kil. (280 engl. Pfd.) Garn von Nr. 30 (36 bis 38 engl.) erzeugt, wonach 1 Kilogr. auf 5 1/2 Spindeln kommt. Unsere Elsasser Spinner arbeiten viel und ich glaube nicht, daß sie hierin den englischen nachstehen; Hr. Schlumberger ist derselben Ansicht. In England ist die Zahl der Arbeitsstunden in den Spinnmuͤhlen gesezlich auf woͤchentlich 69 reducirt; waͤhrend im Elsaß gewoͤhnlich 13 und 14 Stunden des Tages gearbeitet wird, die Essenszeit nicht mitgerechnet. Nach den Forschungen, die ich an mehreren unter gleichen Verhaͤltnissen arbeitenden Orten in Hinsicht auf den Arbeitslohn und den Gestehungspreis der Gespinnste anstellte, habe ich gefunden, daß die Schweiz einen sehr geringen Vortheil vor uns voraus hat, und daß sich auch dieser nur an den mit Dampf betriebenen Fabriken beurkundet; daß ferner Frankreich, Alles in Anschlag gebracht, einen Vortheil vor England hat, und daß dieser Vortheil in dem Maaße steigen duͤrfte, in welchem die Zoͤlle auf den Rohstoff und auf das Eisen fallen, und in welchem die Privilegien der Haͤfen mit dem Prohibitivsysteme verschwinden. Ich weiß wohl, daß die Abgeordneten des Oberrheines behaupteten, es bestehe zwischen dem Gestehungspreise in der Schweiz und im Elsaß ein Unterschied von 20 Proc., und zwischen Frankreich und England ein noch groͤßerer; allein ich bin uͤberzeugt, daß sich diese Herren hieruͤber keine klaren Vorstellungen gemacht, weßhalb sie denn auch, als man sie uͤber England befragte, mit der Schweiz antworteten. Ihren Angaben nach kaͤme in der Schweiz dasselbe Pfund Gespinnst, welches uns 52 bis 56 Sous kostet, nur auf 42 bis 44 Sous zu stehen; sie wollten damit wahrscheinlich sagen, daß dieß die Verkaufspreise seyen. Dieß gibt aber noch keinen Maaßstab fuͤr den Gestehungspreis; auch scheinen diese Herren nicht daran gedacht zu haben, daß man in der Schweiz die Gespinnste nach dem englischen Pfunde zu verkaufen pflegt. Unser Haus in Loͤrrach, welches viel Schweizergespinnst bezieht, bezahlte dasselbe damals zu einem Gulden oder zu 2 Fr. 15 Cent.; rechnet man aber hiezu noch 21 1/2 Cent. fuͤr den Gewichtsunterschied, und 12 1/2 Cent. fuͤr den Ruͤkzoll, der in Frankreich bei der Ausfuhr verguͤtet wird, so gibt dieß einen Preis von 2 Fr. 49 Cent. per Kilogr., wonach mithin der Unterschied schon nicht mehr so bedeutend erscheint. Unser Haus in Loͤrrach erhielt kuͤrzlich auch englisches Gespinnst, welches ihm beinahe eben so hoch zu stehen kommt, wie das schweizerische. Unsere Spinnerei in Muͤlhausen hat den doppelten Zwek unsere Weberei und Drukerei in Loͤrrach in gewoͤhnlichen Zeiten, wo der Unterschied in den Preisen der franzoͤsischen, englischen und schweizerischen Gespinnste nicht groß ist, mit Gespinnst zu versehen, und uͤberdieß Gespinnst fuͤr das Innere von Frankreich zu liefern. In 8 Jahren war es aber fuͤr Loͤrrach nur in 27 Monaten vorteilhafter englisches oder schweizerisches anstatt unseres eigenen Gespinnstes zu beziehen; zwei Beweise, daß die Concurrenz des Auslandes bei weitem nicht so furchtbar ist, als man sie waͤhnt. Was den auf dem Rohstoffe lastenden Zoll betrifft, so hat derselbe unter dem Prohibitivsysteme keinen anderen Nachtheil als den, daß er die Waare vertheuert; da wir jedoch bei der Ausfuhr einen Ruͤkzoll verguͤtet bekommen, so lastet dieser Nachtheil nur auf dem inlaͤndischen Konsumenten, Wuͤrde hingegen das Einfuhrverbot durch Schuzzoͤlle ersezt, so waͤre es hoͤchst nothwendig den Rohstoff frei zu machen, indem der Zoll den Gestehungspreis der Gespinnste von Nr. 30 bis 40 beilaͤufig um 5, und jenen der groͤberen Nummern sogar um 8 bis 10 Proc. erhoͤht. Ich habe mich schon fruͤher geaͤußert, daß ich es fuͤr vortheilhaft hielte, wenn das Einfuhrverbot durch einen Schuzzoll ersezt wuͤrde; beifuͤgen muß ich jedoch noch, das das Garn fuͤr viele davon abhaͤngige Fabrikationszweige gleichsam als ein Rohstoff zu betrachten ist, und auch als solcher behandelt werden muͤsse. Preußen beurtheilt diesen Gegenstand gleichfalls von diesem Gesichtspunkte aus, und belegt daher die Gespinnste nur mit einem sehr schwachen Zoll. Wuͤrde auf die Gespinnste bei uns ein Zoll von 25 Proc. gelegt, so waͤre dieß gewiß ein heilsamer Zaum gegen allenfallsige uͤbermaͤßige, durch augenblikliche Vermehrung der Fabrikation bedingte Anspruͤche der Spinnereibesizer; und ich muß bei der Ansicht beharren, daß das Einfuhrverbot schon gegenwaͤrtig ohne allen Nachtheil fuͤr die Baumwollwaarenfabrikation im Allgemeinen gegen einen Schuzzoll vertauscht werden kann. Dieser Zoll muͤßte je nach den Preisen der Gespinnste in Frankreich graduirt seyn, und beilaͤufig 25 Proc. dieser Preise betragen; auch sollte er jaͤhrlich um 1 Proc. vermindert werden, bis er auf 15 Proc. herabgesunken ist. Man macht fortwaͤhrend von den Krisen, waͤhrend welcher die Englaͤnder unser Land mit ihren Producten uͤberschwemmen wuͤrden, großes Aufheben; allein hat man dann nicht den Schuzzoll, der sonst in gewoͤhnlichen Faͤllen ohnedieß zu hoch waͤre? Und haben die Gespinnste nicht immer einen positiven Werth, der viele Speculanten in Versuchung ziehen wird, wenn sie unter ihren wahren Werth herabsinken sollten? Man darf endlich nicht vergessen, daß der Preis der Gespinnste den groͤßten Einfluß auf den Preis der Gewebe uͤbt; und daß die Ausfuhr dieser lezteren um so mehr zunehmen wird, je maͤßiger und constanter deren Preis wird. Am meisten sind in der Industrie jene Erschuͤtterungen zu fuͤrchten, die Alles hemmen und aus dem Geleise bringen. Allein ich frage die Fabrikanten, die sich an die Krisen von den Jahren 1827 und 1831 erinnern, ob sie nicht froh sind, daß sie durch die Nothwendigkeit gezwungen wurden, in ihren Fabrikationsmethoden alle moͤglichen Ersparnisse einzufuͤhren; ob sie nicht sogar einen Stolz darein sezten, auf den fremden Maͤrkten beinahe in allen Artikeln concurriren zu koͤnnen; und ob sie nicht zugeben, daß ihre Stellung nach den Krisen eine besser war, und groͤßere Sicherheit darbot als vorher? Diese Gruͤnde veranlaßten die Handelskammer in Muͤlhausen die Regierung zu bitten uns durch Handelsvertraͤge die fremden Maͤrkte zu eroͤffnen, und dafuͤr das Einfuhrverbot, diese hoͤchst gefaͤhrliche Schuzwaffe, zu opfern. 3. Auszuͤge aus den Angaben des Hrn. Mimerel von Roubaix, Abgeordneten der Handelskammer in Lille. Im Bezirke von Lille befinden sich beilaͤufig 150 Baumwollspinnereien, in denen sich gegen 600,000 Spindeln bewegen. In ihnen und in den Webereien finden gegen 100,000 Personen Beschaͤftigung. Die Baumwolle wird groͤßten Theils aus den Vereinigten Staaten, zum Theil auch aus Brasilien und Aegypten bezogen. Roubaix besizt 36 Dampfmaschinen mit beilaͤufig 300 Pferdekraͤften, Lille 28 mit beilaͤufig 400 Pferdekraͤften und Tourcoing 18 mit 150 Pferdekraͤften. Auf eine Pferdekraft rechnet man stuͤndlich 5 Kilogr. Steinkohlen, und fuͤr 15 Arbeitsstunden wird 16 Stunden lang geheizt. Man arbeitet mit Steinkohlen von Mons, da jene von Anzin, obwohl sie um 20 Proc. wohlfeiler kommen, fuͤr uns nicht taugen. Jede Pferdekraft sezt beilaͤufig 800 Feinspinn- und 600 Grobspinnspindeln in Bewegung. Unsere Stuͤhle zaͤhlen groͤßten Theils nur 216 Spindeln, auch laͤßt sich deren Zahl nicht leicht vermehren, weil unsere Spinnraͤume nur 30 Fuß Laͤnge haben, und also nicht wohl laͤngere Stuͤhle aufzunehmen im Stande sind. Ich erzeuge in meiner Fabrik mit einem Betriebscapitale, welches ungefaͤhr die Haͤlfte des Werthes der Production betraͤgt, jaͤhrlich 60,000 Pfd. Garn im Werthe von 360 bis 370,000 Fr. In Maschinen steken 520,000 Fr., da ich 13,000 Spindeln zaͤhle, wovon eine zu 40 Fr. angeschlagen werden muß. Unsere Maschinen sind zwar gegenwaͤrtig beinahe eben so gut, als die englischen; allein sie kommen theuerer zu stehen. In England rechnet man z.B. die Spindel, die bei uns 40 Fr. kostet, nur auf 20 Fr. Der Grund hievon liegt theils in dem Mangel an Communicationsmitteln, theils in dem hohen Einfuhrzoll, theils in der Strenge, womit man in England die Ausfuhr verhindert. Ich bemerke in dieser Hinsicht nur, daß die Fabrikanten in Birmingham im Jahre 1833 die Summe von 25,000 Fr. zusammenschossen, womit sie Agenten besoldeten, die hinter den Zollbeamten her uͤber Verhuͤtung der Maschinenausfuhr wachen mußten. Unsere Arbeiter arbeiten im Sommer von 5 1/2 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends; im Winter von Tagesanbruch bis 9 Uhr Abends. Dabei sind ihnen 2 Stunden Ruhe zum Essen gegoͤnnt, waͤhrend welcher jedoch manche Arbeiter gegen einen Mehrlohn gleichfalls arbeiten. Die Arbeiter bestehen zur Haͤlfe aus Erwachsenen und zur Haͤlfte aus Kindern; leztere arbeiten so lange als erstere, und sind großen Theils nur 8, einige sogar nur 6 Jahre alt. Die Kinder sind zwar meistens gesund; allein bei dem Aufenthalte in den Fabriken werden sie wenig kraͤftig, und daher liefern die Fabrikdistricte auch weniger zum Militaͤrdienste taugliche Individuen, als die Agriculturdistricte. Ein Spinner verdient taͤglich 3 Fr.; die Weiber haben 24 bis 25 Sous Lohn; die nach dem Taglohne arbeitenden Maͤnner verdienen 35 bis 40 Sous; die Kinder, welche nicht zur Schule gehen, 10 bis 12 Sous. Gegenwaͤrtig sind unsere Arbeiter zufrieden; im Jahre 1829 hingegen waren sie beinahe am Bettelstabe. Die Gespinnste von Nr. 80 bis 120 m/m gelten gegenwaͤrtig 6 3/4 C., jene von Nr. 120 bis 130 gelten 7 1/2 C., und jene von 130 bis 140 gelten 8 C. Ueber diese Nummern hinaus wird bei uns nichts mehr gesponnen. Die Preise sind uͤbrigens fortwaͤhrend gesunken. Garn Nro. 150 fuͤr Musselin, nach dem alten Systeme, galt im Jahre 1819 16 Fr.; 15 Fr. im Jahre 1824; 11 Fr. im Jahre 1829, und 9 Fr. im Jahre 1832. Die Ursachen dieses Sinkens liegen darin, daß unsere Arbeiter groͤßere Gewandtheit bekamen; daß wir unsere Maschinen verbesserten und dadurch bedeutende Ersparnisse an den Productionskosten machten, und endlich daß wir mehr Erfahrung gewannen. Uebrigens wird von unseren Gespinnsten nichts ausgefuͤhrt, sondern Alles im Inneren verbraucht. Unter welchen Verhaͤltnissen wir im Vergleiche mit England arbeiten, mag aus Folgendem hervorgehen. Dieselbe Baumwolle, die man in Liverpool zu 2 Fr. kauft, muͤssen wir in Havre zu 2 Fr. 40 Cent. bezahlen, was theils von der groͤßeren Geschaͤftsgewandtheit der Englaͤnder, theils von den Vorzuͤgen ihrer Schifffahrt, theils von der groͤßeren Ausdehnung ihrer Gegengeschaͤfte herruͤhrt. Koͤnnten wir unseren Rohstoff in Liverpool, anstatt in Havre kaufen, so waͤren wir besser daran. Manchester bezieht seine Baumwolle sehr wohlfeil auf den besten Communicationswegen; wir hingegen muͤssen sie auf der Achse von Havre herbeifuͤhren, wozu 12 Tage erforderlich sind, und wodurch Geld und Zeit verloren geht. England hat hoͤchst wohlfeiles Eisen und wohlfeile Steinkohlen, waͤhrend uns beide um 8 Proc. hoͤher zu stehen kommen. Die Gruͤndungskosten einer Fabrik sind in England viel geringer; denn die Spindel kommt bei uns auf 40, in England nur auf 20 Fr. Der Zoll endlich ist bei uns gleichfalls hoͤher, so daß wir, alle diese Punkte zusammengenommen, gegen England um 28 Proc. im Nachtheile stehen. Dabei ist noch gar nicht in Anschlag gebracht, daß die englischen Arbeiter als geuͤbter und mehr industriell gebildet fuͤr denselben Lohn mehr und bessere Arbeit liefern; und daß die Englaͤnder den Rohstoff besser zu benuzen wissen, als wir: so zwar, daß sie Garn von Nr. 100 aus einer Baumwolle zu 2 Fr. 20 Cent. spinnen koͤnnen, waͤhrend wir zu derselben Nummer Baumwolle zu 2 Fr. 40 Cent. verwenden muͤssen. Der Grund hievon ist lediglich in dem Umstande zu suchen, daß wir, indem bei uns das Mauthsystem bestaͤndig in Frage gezogen und geaͤndert wird, aus Furcht unser aufgewendetes Capital uͤber Nacht um die Haͤlfte vermindert zu sehen, die alten Maschinen nicht den Englaͤndern gleich bestaͤndig durch neuere bessere ersezen koͤnnen, sondern uns mit Ausbesserungen begnuͤgen muͤssen. Nichts schadet meiner Ansicht nach dem Fortschreiten der Industrie so sehr, als die fortwaͤhrenden Discussionen uͤber das zu befolgende Mauthsystem. Ich glaube nicht, daß einzelne Industriezweige fuͤr sich eine Herabsezung der Zoͤlle der Steinkohlen und des Eisens in Anspruch nehmen koͤnnen; denn saͤmmtliche Zweige stehen mit einander in Verband, und wenn wir fuͤr uns einen Schuz verlangen, so muͤssen wir ihn auch fuͤr andere wollen. Wer klagt denn auch, und wer verlangt denn eine Abaͤnderung? Etwa unsere Haͤfen, deren Geschaͤfte sich mit Ausnahme von Bordeaux seit 1817 verdoppelt und selbst verfuͤnffacht haben? Etwa die Banquiers, die den Fortschritten unserer Industrie ihre Hauptgeschaͤfte verdanken? Oder die Rentiers, denen man die groͤßten Opfer bringt? Oder die Landeigenthuͤmer, deren Producte durch hohe Zoͤlle geschuͤzt sind? Oder die Weinbauer? Wie gegruͤndet die Klagen lezterer sind, mag man daraus abnehmen, daß in den Hafen von Duͤnkirchen und des Pas de Calais im Jahre 1831 nur 28,555 Hectoliter, im Jahre 1832 hingegen wegen der Zunahme der Industrie schon 78,156 Hectoliter, und im Jahre 1833 gar 93,545 Hectoliter Wein von Bordeaux eingefuͤhrt worden! Kurz wir brauchen unter Beibehaltung des gegenwaͤrtigen Systemes keine anderen Beguͤnstigungen von Seite des Staates, als ein festes, stabiles Mauthsystem und Herstellung wohlfeiler und schneller Communicationswege. Die Umwandlung des Einfuhrverbotes in einen Schuzzoll scheint mir, da der Staat denn doch die Absicht hat unsere Industrie zu schuͤzen, nur eine Aenderung des Wortes. Man erschrikt vor dem Worte Verbot und will dafuͤr ein anderes, ohne daß dadurch an der Sache etwas geaͤndert werden soll. Dieser Zwek wird aber auf diese Weise nicht erreicht werden; denn, welchen Zoll man auch festsezen mag, so wird er nie genuͤgen, weil er immer umgangen werden wird. Man sehe nur die Folgen der vor kurzer Zeit erfolgten Zulassung der feinen Nummern gegen einen Zoll von 7 bis 8 Fr. per Kilogr. Man glaubte, daß bei diesem Zolle unsere Fabriken fortfahren wuͤrden wie fruͤher auch feine Gespinnste zu liefern; allein man irrte sich; diese Fabrikation ist beinahe ganz verschwunden, und von den beiden Fabrikanten, denen man zur Aufmunterung die goldene und die silberne Medaille ertheilte, ist der eine ein englischer Commissionaͤr geworden, und der andere hat sein Etablissement veraͤußert. Es ist unbestreitbar, daß wir unter dem Prohibitivsysteme 500 Tullwebestuͤhle besaßen; eben so gewiß ist aber auch, daß gegenwaͤrtig in Frankreich kein Gespinnst mehr fuͤr diese erzeugt wird. Wollte man auf die Wirkungen der Vertraͤge von 1786 und 1814 zuruͤkgehen, und wollte man die nachtheiligen Folgen beruͤksichtigen, die fuͤr die belgischen Fabriken aus der Zulassung der auslaͤndischen Baumwollfabrikate gegen einen Schuzzoll von 15 Proc. erwuchsen, so wuͤrde man sich noch augenscheinlicher von dem Gesagten uͤberzeugen. Mit Einem Worte, ich bin uͤberzeugt, daß, welchen Zoll man auch annehmen, und welche Maßregeln die Mauth auch treffen mag, um uͤber dessen Erhebung zu wachen, die Schmuggler dennoch denselben zu umgehen wissen werden. Die Wegnahme im Inneren wuͤrde, wenn sie bei dem Schuzzoll beibehalten wuͤrde, nimmermehr das leisten, was sie gegenwaͤrtig bei dem Einfuhrverbote leistet. Es wuͤrde z.B. in anderen Fabrikationszweigen dieselbe Methode befolgt werden, der sich gegenwaͤrtig viele Tullfabrikanten hingeben; d.h. sie wuͤrden sich einen Vorrath verzollter Gespinnste zum Vorzeigen anschaffen, und ihren taͤglichen Bedarf durch Schmuggelei deken. Was endlich den Vorwurf betrifft, daß unsere Fabriken ohne fremde Concurrenz nicht fortschreiten, so kann derselbe nur von Leuten kommen, die die Muͤhen und Plagen eines Fabrikanten nicht kennen, und die nicht wissen, wie man sich zusammennehmen muß, um der Concurrenz des Inlandes die Stirn bieten zu koͤnnen. Ein Beispiel mag genuͤgen um zu beweisen, daß von dem viel verschrieenen ruhigen Genusse eines Monopoles hier nicht die Rede seyn kann. Im Jahre 1825 hatte ein wahres Fabrikationsfieber alle Koͤpfe ergriffen, und es erstanden eine Menge von Spinnereien; die Folge davon war die Krisis vom Jahre 1829, die bis zum Jahre 1831 dauerte, und die nicht eher aufhoͤrte, als bis im Departement du Nord allein 500 Spinnstuͤhle untergegangen waren! – Moͤgen die Englaͤnder mit ihren Capitalien zu uns kommen, und auf gleichem Boden und unter gleichen Verhaͤltnissen wie wir zu arbeiten beginnen, und wir werden ihre Concurrenz nicht im Geringsten scheuen. – Welches uͤbrigens das Resultat dieser Untersuchung seyn mag, so bitte ich dieselbe schnell zu Ende zu fuͤhren, deren Resultat in Kuͤrze zur Oeffentlichkeit zu bringen, und innerhalb wenigstens 5 Jahren nicht abermals eine neue vorzunehmen. Ich bin in Zeit von 9 Jahren nicht weniger als 5 Mal wegen Abaͤnderungen im Zolltarife einberufen worden, und wie nachtheilig ein so unsicherer Zustand auf alle Fortschritte und Unternehmungen wirken muß, erhellt von selbst. 4. Auszuͤge aus den Angaben der HH. Joly und Bouchardat-Demarolles, Abgeordnete der Handelskammer in Saint-Quentin. In Saint-Quentin und in dessen Umgebung befinden sich 37 Spinnereien mit 210,000 Spindeln, mit 200 Dampf-Pferdekraͤften, mit 100 durch Wasser gelieferten Pferdekraͤften, und in einem Gesammtwerthe von 9 bis 10 Millionen Franken, wobei jedoch das Betriebscapital nicht mitgerechnet ist. Es werden jaͤhrlich gegen 3 Mill. Pfd. Garn gesponnen, welche, das Pfund zu 4 Fr. gerechnet, einen Werth von 12 Mill. Fr. geben. Wir schaͤzen unsere Gespinnste im Allgemeinen hoͤher, als jene von Rouen, weil sie feiner sind. Wir spinnen von Nr. 40 m/m bis Nr. 150, 180 und 200; die große Masse unserer Fabrikation faͤllt jedoch zwischen Nr. 60 und 120, indem diese hauptsaͤchlich zum Weben der Musseline, façonnirten Jaconnets und uͤberhaupt aller leichten Baumwollenzeuge dienen. Ueberdieß beziehen wir von Lille, Roubaix und aus Elsaß gegen 2 1/2 Mill. Pfund Baumwollgespinnst, welche, zu 4 1/2 Fr. das Pfund gerechnet, eine Summe von 11,025,000 Fr. ausmachen. Wir verbrauchen jaͤhrlich gegen 3,750,000 Pfund rohe Baumwolle, die wir aus den Vereinigten Staaten, Brasilien und Aegypten beziehen, und welche im Durchschnitte zu 1 Fr. 75 Centimen gerechnet, einen Werth von 6,562,500 Fr. repraͤsentiren. Wir verbrauchen unsere Gespinnste durchaus selbst, und nur eine Spinnerei mit 10,000 Spindeln versendet welche. Unsere Spinnstuͤhle oder Mulejennys haben 216 bis 400 Spindeln; auf eine Pferdekraft rechnet man 500 Spindeln, welche Nr. 30 bis 40, 800, welche Nr. 80 bis 100, und 1000, welche Nr. 110 und daruͤber spinnen. Das Betriebscapital, womit St. Quentin arbeitet, betraͤgt 35 bis 40 Mill. Fr. Jene Spinner, die keine Verbesserungen in den Maschinen vornahmen, haben ihr Capital geloͤscht; allein sie sind auch so zuruͤkgeblieben, daß sie keinen Gewinn mehr realisirten oder ihre Etablissements sogar verloren. Aus diesem Grunde zaͤhlt St. Quentin gegenwaͤrtig auch um 65,000 Spindeln weniger als im Jahre 1825. Jene Fabrikanten, welche ihre Maschinerien fortwaͤhrend verbesserten, konnten natuͤrlich nichts von ihrem Capitale tilgen, und mußten ihren Gewinn in diese Verbesserungen steken. – Von den Arbeitern in der Stadt verdienen die Kinder 10 bis 25, die Weiber 18 bis 25, und die Maͤnner 30 Sous bis 3 Fr.; auf dem Lande verdienen die Kinder 6 bis 12, die Weiber 14 bis 20, und die Maͤnner 20 bis 40 Sous. Die Zahl der Arbeitsstunden betraͤgt fuͤr Jung und Alt 13 Stunden des Tages. Wir verbrauchen jaͤhrlich 150,000 Hectoliter Steinkohlen, wovon der groͤßere Theil von Anzin zu 37 bis 40 Sous, der kleinere Theil von Mons zu 42 bis 46 Sous bezogen wird. Der Zoll der Steinkohlen ist unbedeutend, wohl aber ist die Fracht groß, welche 37 bis 75 Cent. per Hectol. betraͤgt. Diese großen Schwankungen in der Fracht sind theils durch die mehr oder minder dringende Nachfrage, durch Mangel an Kohlen an den Gruben, durch die Canalausbesserungen, hauptsaͤchlich aber durch die Verbindungen der Schiffer bedingt. Ueber den Zoll, der auf dem Eisen lastet, koͤnnen wir uns nicht beschweren, da unsere Huͤttenwerke eben so gut Schuz brauchen, als wir selbst. Der auf die rohe Baumwolle gelegte Zoll vertheuert das Pfund Gespinnst beilaͤufig um 12 Cent., das Stuͤk Calico von 30 Ellen und 3/4 Breite um 1 Fr., und das Stuͤk Vorhangmusselin um 60 Cent. – Die Fabrikation war bei uns vom Jahre 1816 bis 1829 im Fortschreiten; von 1830 bis 1831 im Stillstehen oder Abnehmen; seither ist sie neuerdings im Zunehmen. Doch wurden einige abgebrannte Fabriken nicht wieder aufgebaut, weil der Gewinn in den franzoͤsischen Spinnereien nicht sehr bedeutend ist, und weil vollends die Furcht vor Zulassung der fremden Gespinnste entmuthigt. Einige Zwirnstuͤhle, die man zu St. Quentin errichtete, kamen nicht in Aufschwung; besser ging es damit in Lille und Douai, allein auch dort hat man sie seit der Einfuhrerlaubniß der feinen Nummern beinahe ganz aufgegeben, da man seine Rechnung nicht mehr dabei findet. 5. Auszuͤge aus den Angaben der HH. Fauquet-Lemaître und Crepet Sohn, Abgeordnete der Spinnereibesizer in Rouen. Unser Departement zaͤhlt 240 kleine und große Spinnereien, welche woͤchentlich 248,000 Kil. Gespinnst liefern. Das Capital laͤßt sich auf 960,000 Spindeln zu 40 Fr. und auf 38,400,000 Fr. fuͤr Gebaͤude und Zugehoͤr anschlagen. Wir verbrauchen jaͤhrlich 13,144,000 Kil. rohe Baumwolle. Der Unterschied zwischen dem Preise der verzollten Baumwolle in Havre und Liverpool betraͤgt 16 Cent. per Kilogr. Wir beziehen unsere Steinkohlen von Mons, deren Preis von 3 Fr. 85 Cent. bis 4 1/2 Fr. per Hectoliter wechselt. Unsere Maschinen sind in Frankreich gebaut, und nicht ganz so gut wie die englischen; doch haben wir ein Haus im Elsaß welches Spindeln liefert, die eben so gut sind, als die englischen. Zwischen den Preisen der englischen Maschinen und jenen des Elsaß besteht ein Unterschied von beilaͤufig 40 Proc. Unsere Maschinen zaͤhlen meistens 240, die neuesten 360 Spindeln. Wir rechnen 600 Spindeln auf eine Pferdekraft, und eine solche verzehrt stuͤndlich 5 Kil. Steinkohlen. Jaͤhrlich verbrauchen wir fuͤr 70,000 Fr. Steinkohlen. Rouen zaͤhlt 40 bis 45 Dampfmaschinen von verschiedener Staͤrke, welche taͤglich 340 Hectoliter Steinkohlen verzehren. Die Spinnerei beschaͤftigt 12,000 Individuen, von denen die Maͤnner im Durchschnitte 3 Fr., die Weiber 1 Fr. 25 C. und die Kinder 60 C. verdienen. Die Arbeiter sind das ganze Jahr taͤglich 13 1/2 Stunde beschaͤftigt. Der mittlere Preis unserer Gespinnste betraͤgt 46 bis 48 Sous das Pfund; und davon kommen 3/4 auf Gespinnst von Nr. 28 bis 34 und 1/2 auf Gespinnst von Nr. 16 bis 24. Zwischen unseren und den englischen Preisen besteht ein Unterschied von 20 bis 25 Proc., obschon wir gegenwaͤrtig fuͤr 1 Fr. 60 Cent. liefern, was im Jahre 1818 noch 5 Fr. per Kilogr. galt. Wir glauben nicht, daß das Einfuhrverbot ohne Nachtheil fuͤr uns durch einen Schuzzoll ersezt werden koͤnnte. Einen Beweis hiefuͤr lieferte die Zulassung der feinen Gespinnste; denn obwohl Hr. Nicol. Schlumberger mir und anderen vor 15 Monaten schrieb, seine Spinnerei befinde sich auf einem Hoͤhenpunkte, auf welchem sie die englische Concurrenz nicht zu fuͤrchten hat, so gesteht er gegenwaͤrtig dennoch, daß er unter dieser Concurrenz erliegen muͤsse. Ich bin uͤberzeugt, daß Zulassung der groben Nummern auf unsere saͤmmtlichen Spinnereien dieselbe Wirkung aͤußern wuͤrde; daß uns kein Schuzzoll gegen Schmuggelei zu schuͤzen vermag; und daß daher ein Schuzzoll nur dann von Erfolg seyn koͤnnte, wenn er nur ganz klein zu seyn braucht. Je hoͤher die Zollschranke seyn wird, um so leichter wird man unter derselben durchgelangen; und wenn die Englaͤnder auch in gewoͤhnlichen Zeiten unsere Maͤrkte nicht uͤberschwemmen werden, so wird dieß doch zuverlaͤssig bei den in England so haͤufigen Krisen, bei denen mit großem Verluste losgeschlagen wird, geschehen. Die Schmuggelei wuͤrde selbst bei der Beibehaltung der Wegnahme im Inneren sehr leicht seyn; denn die Englaͤnder wuͤrden ihr Garn nach franzoͤsischer Methode winden und paken, wo es dann der erfahrenste Fabrikant nicht mehr zu erkennen im Stande waͤre. Wer immer uͤber die industrielle Wohlfahrt unserer Inselnachbarn nachgedacht hat, wird gefunden haben, daß dieselbe auf einer Basis ruht, bei der es thoͤricht waͤre, ihnen dieselbe streitig machen zu wollen, wenn man nicht dieselben Vortheile genießt, wie sie. Die Natur hat fuͤr England Alles gethan, und Niemand wußte hieraus auch mehr Vortheil zu ziehen als der Englaͤnder. England weiß uͤberdieß, daß seine Existenz von seiner industriellen Superioritaͤt bedingt ist; es wuͤrde mithin auch kein Opfer scheuen, um diese zu behaupten. Meine Ansicht ist kurz diese: der vermeintliche Schuzzoll ist entweder zu niedrig, und dann gewaͤhrt er uns keinen Schuz; oder er ist so hoch, daß er einem Verbote gleichkommt; und warum sollte man dann einem Systeme entsagen, welches unsere Wohlfahrt begruͤndete; warum will man eine Maßregel, deren Vortheile unbestreitbar sind, durch eine andere ersezen, von der man hoͤchstens fuͤr den Betrug einen wahrscheinlichen Gewinn erwarten darf? (Fortsezung folgt.)