Titel: Ueber eine verbesserte Parallelbewegung für Dampfmaschinen, von der Erfindung des Hrn. Isaac Dodds, Ingenieur an den Eisenwerken von Horseley bei Birmingham.
Fundstelle: Band 62, Jahrgang 1836, Nr. LXII., S. 361
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LXII. Ueber eine verbesserte Parallelbewegung fuͤr Dampfmaschinen, von der Erfindung des Hrn. Isaac Dodds, Ingenieur an den Eisenwerken von Horseley bei Birmingham.Hr. Dodds erhielt von der Gesellschaft die silberne Medaille fuͤr seine Erfindung zuerkannt. A. d. N. (Aus den Transactions of the Society of Arts. Vol. L. P. II., S. 81.) Mit Abbildungen auf Tab. VI. Dodds's Parallelbewegung fuͤr Dampfmaschinen. Die von Hrn. Dodds erfundene und in der Sammlung der Gesellschaft im Modelle niedergelegte Parallelbewegung eignet sich nach der Ansicht des Erfinders hauptsaͤchlich fuͤr sogenannte Pfosten- oder tragbare Maschinen (standard or portable engines), und zwar namentlich fuͤr solche, die zum Behufe des Aufhaͤngens der Kolbenstangen der Vacuumpumpe mit einer groͤßeren Anzahl von Zapfen versehen sind, als dieß gewoͤhnlich der Fall ist. Die Radiusstange ist nicht wie gewoͤhnlich an der Seite des Cylinders angebracht, sondern sie wird von einer aus dem Pfosten hervorragenden Leiste getragen. Diese in der Stellung des Stuͤzpunktes der Radiusstange vorgenommene Veraͤnderung ist an den tragbaren Maschinen von großem Vortheile; denn der Kolben kann nunmehr zum Behufe der Erneuerung der Liederung herausgezogen werden, ohne daß man irgend etwas von dem Gestelle abzunehmen brauchte. In Fig. 20, woraus man die neue Parallelbewegung ersieht, ist ein Theil des Gestelles und die Leiste, an deren Ende die Radiusstange o angebracht ist, durch punktirte Linien angedeutet. p ist die rechte Haͤlfte des Balanciers, an welchem sich drei Baͤnder, an denen an beweglichen Zapfen drei senkrechte Gelenkstuͤke angebracht sind, befinden. a, a, a sind drei zum Aufhaͤngen dienende Zapfen, von denen der aͤußere fuͤr die Kolbenstange, die beiden anderen hingegen fuͤr die Pumpenstangen bestimmt sind. Das Gelenkstuͤk e ist unten mit der Radiusstange verbunden; die beiden anderen Gelenkstuͤke stehen nach Unten wie gewoͤhnlich mit der Parallelstange in Verbindung, und diese selbst ist durch die Stange m mit der Radiusstange in Zusammenhang gebracht. Diese Stange m ist, wie die Zeichnung zeigt, an ihrem Ende mit einem Schraubengewinde versehen; sie kann daher so adjustirt werden, daß die allmaͤhliche Abnuͤzung der Baͤnder stets ausgeglichen wird. An den gewoͤhnlichen Parallelbewegungen laͤßt sich dem durch die Abnuͤzung erwachsenden Fehler bekanntlich nur durch eine allgemeine Ausbesserung abhelfen. Die hier beschriebene Vorrichtung ward bereits an mehreren Dampfmaschinen mit Vortheil angewendet: namentlich in einer Zukersiederei in London.

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