Titel: Bericht des Hrn. Péclet über die Lampen der HH. Chabrier und Comp. in Paris rue de la Monnai, No. 9.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XXII., S. 121
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XXII. Bericht des Hrn. Péclet uͤber die Lampen der HH. Chabrier und Comp. in Paris rue de la Monnai, No. 9. Aus dem Bulletin de la société d'encouragement, Novbr. 1836, S. 411. Mit Abbildungen auf Tab. III. Péclet's Bericht uͤber Chabrier's Lampen. Die HH. Chabrier und Comp. haben der Gesellschaft mehrere Stuͤke ihrer neuen Lampen mit Pumpenstange, welche wie die mit Uhrwerk versehenen Lampen brennen, vorgelegt. Die Commission hat sich durch mehrfache Versuche uͤberzeugt, daß diese Lampen ihrem Zweke vollkommen entsprechen; und da die Erfinder die ersten sind, denen es gelang Lampen zu verfertigen, an denen der Oehlbehaͤlter oben angebracht ist, und an denen die Verbrennung regelmaͤßig in einer Entfernung von dem Schnabel von Statten geht, ohne daß ein Aussikern Statt findet, so glaubt die Commission, diese Lampen auf empfehlenswerthe Weise bekannt machen zu muͤssen; und zwar um so mehr, als dieselben bis in alle Details mit groͤßter Genauigkeit gearbeitet sind. Fig. 5 zeigt die vorzuͤglichsten Theile dieser Lampen im Durchschnitte und in natuͤrlicher Groͤße. a ist der bewegliche Glastraͤger, mit dessen Huͤlfe man die Flamme reguliren kann, indem dieselbe lebhaft oder schwach wird, je nachdem man das Glas nach Aufwaͤrts oder nach Abwaͤrts schiebt. b ist der innen verzinnte oder auch mit Silber ausgefuͤtterte Schnabel, welcher an der Basis eine Anschwellung besizt, die ihm nicht nur eine groͤßere Festigkeit gibt, sondern zugleich auch gestattet die Zaͤhne des Getriebes diker zu machen. Der obere Theil dagegen laͤuft etwas duͤnner zu, damit immer nur so viel Oehl an den Docht gelangt, als zur Unterhaltung der Verbrennung erforderlich ist. c ist eine von dem Oehlbehaͤlter ausgehende Roͤhre, die das Oehl an den Schnabel leitet; sie ist ziemlich weit und fest an den Schnabel geloͤthet. d die untere oder luftfuͤhrende Roͤhre aus Weißblech; sie ist an das messingene Stuͤk e, welches sich am Ende des Schnabels befindet, und an welches der Abtropfbecher geschraubt wird, geloͤthet. f eine Schale, die mit dem Becher aus einem Stuͤke besteht. g eine nach Unten zu verschlossene Scheide, welche zur Aufnahme der Zahnstange, deren Bahn sie bildet, dient, und welche an der Stelle des Getriebes etwas staͤrker ist. h ein mit einem geraͤnderten Knopfe versehener Schluͤssel, womit der Docht empor bewegt wird. i ein an der Spindel dieses Schluͤssels angebrachtes Getrieb. Dieses ist etwas schief gestellt, damit das Oehl, welches allenfalls außen an dem Schnabel herablaͤuft, nicht durch die Stopfbuͤchse k entweichen kann. Leztere ist mit einer an den Schnabel geloͤtheten Basis versehen. l eine messingene, an dem Dochttraͤger befestigte Zahnstange, womit dieser hoͤher oder tiefer gestellt werden kann. Die Stellung dieser Zahnstange muß eine solche seyn, daß die Zaͤhne des Getriebes stets gehoͤrig in dieselbe eingreifen koͤnnen. m der mit drei Spangen versehene Dochttraͤger; diese Spangen, welche Federn bilden, zwaͤngen den Docht gehoͤrig ein. n der Becher, welcher zur Aufnahme des abtropfenden Oehles dient. Diese Lampen zeichnen sich besonders durch die Sorgfalt, womit sie gearbeitet sind, so wie auch dadurch aus, daß sie ein eben so starkes Licht geben, wie die Carcel'schen, wenn ihr Schnabel eben so weit ist, wie er an diesen zu seyn pflegt. Die Verzinnung oder die Fuͤtterung des Schnabels nach Innen beugt der Entstehung von Gruͤnspan vor, und da man mit einem 5 Linien hohen Dochte brennt, so kann der Schnabel weder unrein werden, noch auch sich abnuͤzen. Die Zahnstange ist so angebracht, daß das Getrieb stets in sie eingreift, und daß der Dochttraͤger m selbst dann nicht aus der Roͤhre d treten kann, wenn man Gewalt auf den Knopf h ausuͤben wuͤrde. Diese Lampen bestehen ganz aus polirtem Messing; ihr Reflector bildet ein laͤngliches Vierek und ist außen mit einem schoͤnen schwarzen Lake, nach Innen hingegen mit einem Ueberzuge versehen, der wie mattes Silber aussieht und ein sehr mildes Licht verbreitet. Sie brennen 7 bis 8 Stunden lang, ohne daß ihr Licht merklich schwaͤcher wird. Der Verbrauch an Oehl wechselt je nach dem Caliber der Schnaͤbel von einer halben bis zu anderthalb Unzen in der Zeitstunde. Die HH. Chabrier liefern Lampen von viererlei Caliber, deren Schnaͤbel von 7 bis zu 15 Linien im Durchmesser wechseln. Der Preis betraͤgt hienach von 12 bis zu 22 Franken. Sie verfertigen nach demselben Principe auch Haͤngelampen mit drei Schnaͤbeln, die sehr schoͤn und geschmakvoll gearbeitet und verziert sind, und welche zum Beleuchten von Speisesaͤlen, Billards etc. dienen; dergleichen Lampen kommen auf 140 Fr. zu stehen.

Tafeln

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Tab. III