Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von schwefelsaurem Natron oder Glaubersalz, worauf sich William Neale Clay, Chemiker in West Bromwich in der Grafschaft Stafford, am 28. Sept. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XLVIII., S. 194 |
Download: | XML |
XLVIII.
Verbesserungen in der Fabrication von
schwefelsaurem Natron oder Glaubersalz, worauf sich William Neale Clay, Chemiker in West Bromwich in der Grafschaft Stafford, am 28. Sept. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius
1837, S. 298.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Clay's Verbesserungen in der Fabrication von schwefelsaurem
Natron.
Meine Erfindung bezwekt Verdichtung des groͤßeren Theiles jener
Salzsaͤure, die bei der Zersezung des Kochsalzes mit Schwefelsaͤure in
offenen oder Windoͤfen entweicht. Ich beseitige auf diese Weise nicht nur die
nachtheiligen, der ganzen Nachbarschaft laͤstigen Daͤmpfe, sondern ich
gewinne das schwefelsaure Natron auch in jener Form, der man in England den Vorzug
gibt, und welche man mit dem Namen „Furnace Salt
Cake“ bezeichnet.
Ich bediene mich hiebei eines gewoͤhnlichen Wind- oder Reverberirofens
von der bekannten Einrichtung, dessen Ausmuͤndung in der beigefuͤgten
Zeichnung mit A bezeichnet ist. Diese Ausmuͤndung
geht in einen horizontalen Zug oder Schlauch B von
beilaͤufig 90 Fuß uͤber, den ich am besten unter der Erde anbringe,
und den ich aus gut gebrannten oder glasirten Baksteinen, Sandsteinen, oder einem
anderen entsprechenden Materiale baue und so verstreiche, daß er wasserdicht wird.
Diesen Schlauch fuͤhre ich an der am weitesten vom Ofen A (Fig. 15) entfernten
Stelle durch die Oeffnung C in die Kammer E, in der sich der Ruß abzuscheiden hat, und die ich zum
Behufe der bequemeren Reinigung uͤber dem Erdboden erbaue. Sie ist von der
Art, wie sie die Beinschwarz-Fabrikanten wohl kennen; d.h. die Abscheidung
des Rußes wird dadurch bewirkt, daß der Zug durch mehrere Abbiegungen Unterbrechung
erleidet. Von dieser Rußkammer fuͤhre ich einen dem ersteren
aͤhnlichen Schlauch D nach Abwaͤrts und
dann parallel mit demselben, und zwar in einer Laͤnge von nicht weniger als
30 Yards, damit so viel Gas als moͤglich darin verdichtet werde. Dieser
Schlauch soll am Grunde hoͤher liegen als der Schlauch B; auch soll zwischen beiden Schlaͤuchen am Grunde von D eine Communication eroͤffnet werden, damit alle
Fluͤssigkeit, die sich allenfalls in D ansammelt,
in den Schlauch B abfließe.
Fuͤr einen einzigen Zersezungsofen gebe ich dem Schlauche D im Querdurchschnitte einen Flaͤchenraum von 15
Quadratfuß; und fuͤr jeden Ofen, der noch dazu kommt, erhoͤhe ich
diesen Flaͤchenraum um 10 Quadratfuß. Diesen Schlauch fuͤlle ich mit
Truͤmmern Granit, Kieselsteinen, Feuersteinen, Kohks, Schlaken oder anderen
Substanzen, auf die die Salzsaͤure keine Wirkung aͤußert, und die von
solchem Umfange seyn muͤssen, daß sie den Zug des Ofens nicht hemmen. Oder
ich bringe in dem Schlauche in Entferungen von beilaͤufig 6 Zoll von einander
Reihen von gut gebrannten oder glasirten Baksteinen an, die ich selbst wieder 6 Zoll
weit von einander lege. Ueber diesen den Schlauch D
erfuͤllenden Substanzen fuͤhre ich nach seiner ganzen Laͤnge
und in einer Entfernung von einigen Zoll von seiner Woͤlbung eine bleierne
oder auch andere Roͤhre von 1 1/4 Zoll im Lichten hin. Diese Roͤhre,
an deren oberer Seite in Entfernungen von 6 Zoll von einander ganz kleine
Loͤcher anzubringen sind, versehe ich mit einem Sperrhahne; wird dieser
geoͤffnet, so wird das Wasser, welches von einem mehrere Fuß hoͤher
gelegenen Behaͤlter herbeistroͤmt, gewaltsam gegen die Woͤlbung
des Schlauches ausgetrieben, so daß es von dieser in Gestalt eines Regens auf die im
Schlauche enthaltenen Substanzen herabfaͤllt, und die Gase verdichtet. Das
Ende des Schlauches D hat mit dem Schornsteine zu
communiciren.
Weder die Zersezung von Kochsalz durch Schwefelsaure in offenen oder
Windoͤfen, noch die Leitung des salzsauren Gases uͤber Wasser oder
irgend eine andere in dem Schlauche enthaltene Fluͤssigkeit; noch auch die
Ablagerung des Rußes in einer eigens dazu eingerichteten Kammer gehoͤren in
den Bereich meiner Patentanspruͤche; sondern diese bestehen lediglich darin,
daß ich das aus offenen oder Windoͤfen entwikelte Gas, nachdem es einiger
Maßen uͤber Wasser abgekuͤhlt worden ist, nachdem die heiße Luft einen
Theil dieses Wassers in
Dampf verwandelt, und nachdem es den in ihm enthaltenen Ruß abgesezt hat, durch
einen horizontalen Schlauch leite, in welchem Baksteine, Kohks oder eines der
angegebenen Materialien enthalten sind und uͤber die bestaͤndig Wasser
gesprizt wird.