Titel: Verbesserungen an den Pumpen, worauf sich Daniel Chambers, Fabrikant in Carey Street Lincoln's Inn, und Joseph Hall, Zinngießer in Margaret Street, Cavendish Square, beide in der Grafschaft Middlesex, am 7. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XLIX., S. 179
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XLIX. Verbesserungen an den Pumpen, worauf sich Daniel Chambers, Fabrikant in Carey Street Lincoln's Inn, und Joseph Hall, Zinngießer in Margaret Street, Cavendish Square, beide in der Grafschaft Middlesex, am 7. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Novbr. 1837, S. 286. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Chambers's und Hall's verbesserte Pumpe. Unsere Erfindung beruht auf der Anwendung eigenthuͤmlicher biegsamer Kolben an den Pumpen. Fig. 19 ist ein seitlicher Aufriß einer Pumpe, an der unsere Erfindung angebracht ist. Fig. 20 gibt eine Ansicht vom Ende her. Fig. 21 ist ein Durchschnitt von Fig. 19, woraus die innere Anordnung der Ventile und des Kolbens zu ersehen ist. Fig. 22 endlich zeigt einen biegsamen, aber soliden Kolben in groͤßerem Maaßstabe im Grundrisse und im Durchschnitte. An saͤmmtlichen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. In dem Stiefel oder in der Kammer a, a bewegt sich der Kolben K, der aus Leder oder irgend einem anderen entsprechenden Materiale bestehen kann. Das Leder wird uͤber einen Blok von der Gestalt, welche der Kolben bekommen soll, gespannt, d.h. der Blok ist in der Mitte mit einer Versenkung versehen; seine Raͤnder sowohl als der mittlere Theil sind aber hiebei flach gelassen, wie in Fig. 22 deutlich zu ersehen ist. In einigen Faͤllen uͤberziehen wir die ledernen Kolben, um sie gegen die Einwirkung des Wassers und anderer Fluͤssigkeiten zu schuͤzen, auf folgende Weise mit Kautschuk. Wir schneiden naͤmlich duͤnne Kautschukscheiben von solcher Groͤße aus, daß sie uͤber die Raͤnder des mittleren Theiles des ledernen Kolbens hinausragen, und leimen diese, nachdem dieser mittlere Theil versenkt worden ist, an beiden Seiten mit dem im Handel vorkommenden Kautschukcemente auf. Die Kolbenstange c ist an ihrem Ende mit einer kreisrunden Scheibe d ausgestattet, und mit dieser an dem biegsamen Kolben befestigt, wie dieß aus der Zeichnung deutlich zu ersehen ist. An dieser Scheibe d ist mit Schrauben ein kreisrunder Ring e befestigt; und zwischen diesem und der Scheibe befindet sich die biegsame Substanz, aus der der Kolben besteht. Es wird demnach ein wasserdichtes Gefuͤge gebildet, waͤhrend die Kolbenstange durch den Mittelpunkt des biegsamen Kolbens geht, wie dieß aus Fig. 22 erhellt. Dieser Kolben ist mittelst des Ringes f, der im Inneren des Pumpenstiefels herumlauft, und mittelst des Ringes g in dem Stiefel befestigt. Der aͤußere Umfang des biegsamen Kolbens kommt naͤmlich zwischen die Ringe f und g zu liegen, und wird, indem man diese anzieht, zwischen ihnen festgehalten, so daß auf diese Weise ein luft- und wasserdichtes Gefuͤge gebildet ist. Unserer Ansicht nach ist dieß die beste Methode den Kolben an der Kolbenstange und in dem Pumpenstiefel zu befestigen; wir beschraͤnken uns jedoch keineswegs ausschließlich auf sie allein. Der biegsame Kolben hat keine Oeffnung oder keinen Canal, durch den das Wasser von der einen Seite desselben zur anderen gelangen koͤnnte; er wirkt wie ein massiver Kolben, so daß das Wasser an der einen Seite desselben aus dem Stiefel a ausgetrieben wird, waͤhrend es an seiner anderen Seite in diesen einstroͤmt. 1 ist das an der einen Seite des Kolbens befindliche Einlaßventil, und da sich an derselben Seite auch das Auslaßventil befindet, so wird alles bei 1 eintretende Wasser durch die Bewegung des Kolbens bei m ausgetrieben werden. An der entgegengesezten Seite des Kolbens ist h das Einlaß- und i das Auslaßventil; das bei ersterem eingetretene Wasser wird bei lezterem wieder ausgetrieben. Die Ventile l und i oͤffnen sich in die uͤber der Pumpe angebrachte Luftkammer j. Die Kolbenstange wird durch eine Kurbel mittelst des Griffes k und eines Raͤderwerkes in Bewegung gesezt. Unsere Erfindung beschrankt sich auf keine bestimmte Combinirung der mechanischen Theile der Pumpe, da diese nach dem Zweke, zu welchem die Pumpe bestimmt ist, abgeaͤndert werden kann. Es ist uns keineswegs neu, daß schon oͤfter biegsame Kolben an den Pumpen in Anwendung gebracht wurden; allein in allen fruͤheren Faͤllen befanden sich in diesen Kolben Oeffnungen mit Ventilen, durch welche das Wasser von einer Kolbenseite zur anderen gelangen konnte. Wir beschraͤnken unsere Patentanspruͤche demnach auf die Anwendung undurchbrochener biegsamer Kolben an den Pumpen.

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