Titel: William Elliot Lee's gewundener Holzbohrer (patentirt für Frankreich den 19. Mai 1825 auf 10 Jahre).
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. CVII., S. 411
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CVII. William Elliot Lee's gewundener Holzbohrer (patentirt fuͤr Frankreich den 19. Mai 1825 auf 10 Jahre). Mit Abbildungen auf Tab. VII. Lee's gewundener Holzbohrer. Dieser Bohrer, welcher zum Bohren cylindrischer Loͤcher in Holz mit Schnelligkeit und Genauigkeit benuzt werden kann, und der in Deutschland noch nicht so haͤufig angewendet wird, als er verdient, ist in Fig. 74 seiner Laͤnge nach abgebildet; in Fig. 75 zeigt der untere Theil a, daß die spiralfoͤrmig gewundene Stahlplatte von zwei parallelen Ebenen und zwei dazwischenliegenden hohlen Flaͤchen begraͤnzt wird, von denen im oberen Theile der Fig. 75 drei zu sehen sind. Fig. 76 ist eine Ansicht des unteren schneidenden Endes, und Fig. 77 eine Abbildung der zwischen den Spiralwindungen hindurchgehenden mittleren Stange, deren Ende mit einer Holzschraube zum Vorbohren versehen ist. Die Spirale des Bohrers wird gebildet, indem man eine Stahlschiene von dem Querschnitt a, Fig. 75, in schiefer Richtung um einen cylindrischen Dorn biegt, so daß zwischen den einzelnen Windungen ein Zwischenraum von der Breite der Schiene bleibt; am unteren Theile des Bohrers befinden sich zwei Schneiden; die eine in Form eines Hohlmeißels soll horizontal, die andere in Form eines Messers vertikal schneiden; die beiden Schneiden werden mit einem gewoͤhnlichen Schleifsteine angeschnitten. Die in der Mitte befindliche Stange ist oberhalb angeschraubt, uͤbrigens aber von den Spiralwindungen, welche an dieselbe dicht anschließen, unabhaͤngig, und steht unten ein Stuͤk uͤber die Schneide vor. In dem Querschnitte a durch die Stahlschiene ist die kleinere parallele Seite ungefaͤhr vier Mal kleiner als die laͤngere; die leztere ist ungefaͤhr 2/3 des Durchmessers, welchen der vollendete Bohrer haben soll; die Staͤrke oder der Abstand der beiden parallelen Seiten betraͤgt ungefaͤhr die Haͤlfte der groͤßten Breite. Oberhalb ist die Stahlschiene an ein Eisenstuͤk geschweißt, welches den Kopf des Bohrers darstellt und in der Mitte als Verlaͤngerung des zwischen den Spiralwindungen gebliebenen hohlen Raumes eine hohle Schraube fuͤhrt, um die Befestigung des mittleren Stabes zu gestatten. Die hohlmeißelaͤhnliche Schneide entsteht, indem man die nach Oben gekehrte ausgekehlte Flaͤche der Stahlschiene zuschaͤrft; zugleich wird bei Vorrichtung der unteren Schneiden Sorge getragen, daß die gefertigte Oeffnung ein klein wenig groͤßer als der Durchmesser des gewundenen Bohrers wird. (Aus den Brevets d'invention, Bd. XXX. im polytechn. Centralblatt 1838, Nr. 7.)

Tafeln

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