Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XIII., S. 70
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XIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 27. Junius bis 26. Julius 1838 in England ertheilten Patente. Dem Nathan Defries, Ingenieur in Paddington Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Gasmessern. Dd. 27. Jun. 1838. Dem John Perry in Leicester: auf Verbesserungen an den Kaͤmmen zum Kaͤmmen der Wolle. Dd. 27. Jun. 1838. Dem Charles Green in Birmingham: auf Verbesserungen in der Verfertigung kupferner und messingener Roͤhren. Dd. 27. Jun. 1838. Dem Daniel Beckham, am Sussex Place in der Grafschaft Surrey: auf ein verbessertes Verfahren Abguͤsse in Gold, Silber etc. zu erhalten. Dd. 27. Jun. 1838. Dem James Robinson, Kaufmann in Huddersfield in der Grafschaft York: auf ein verbessertes Verfahren durch Faͤrben verschiedene Figuren oder Objecte von mannigfaltigen Farben in wollenen, baumwollenen, seidenen und anderen Geweben hervorzubringen. Dd. 27. Jun. 1838. Dem Edward White Benson in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von kohlensaurem Blei. Dd. 27. Jun. 1838. Dem Richard Badnall in Cotton Hall, Grafschaft Stafford: auf eine gewisse Verbesserung in der Fabrication von Teppichen und aͤhnlichen Artikeln, indem in dieselben eine Substanz eingewoben wird, die man bisher noch nicht zu diesem Zweke anwandte. Dd. 27. Jun. 1838. Dem George Round und Samuel Whitford, beide in Birmingham: auf eine verbesserte Methode gewisse Theile der Flinten- und Pistolenschloͤsser zu verfertigen. Dd. 30. Jun. 1838. Dem Harrison Grey Dyar im Cavendish Square, und John Hemming in Edward Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 30. Jun. 1838 Dem Augustus William Johnson in Upper Stamford Street, Pfarrei St. Mary, Grafschaft Surrey: auf eine Methode die Incrustation der Dampfkessel und Dampfentwikler zu verhindern. Dd. 30. Jun. 1838. Dem Matthew Uzielli, Kaufmann in Fenchurch Street in der City von London: auf Verbesserungen an Schloͤssern; von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 30. Jun. 1838. Dem William Dobbs, Gelbgießer in Penn Road, Wolverhampton: auf Verbesserungen an den Rollen etc. fuͤr Fensterschirme etc. Dd. 30. Jun. 1838. Dem George Carter in Lombard Street in der City von London: auf Verbesserungen an Saͤgemuͤhlen. Dd. 2. Jul. 1838. Dem Joseph Needham Tayler, Capitaͤn bei der koͤnigl. Marine, im Red Lion Square, Bloomsbury: auf ein Verfahren den Stoß der Wogen gegen Doks, Landungsplaͤze etc. zu vermindern, so daß dieselben weniger beschaͤdigt werden koͤnnen. Dd. 4. Jul. 1838. Dem Edward Davy, Chemiker in Fleet Street, in der City von London: auf Verbesserungen an den Apparaten, um telegraphische Mittheilungen oder Signale mittelst elektrischer Stroͤme zu machen. Dd. 4. Jul. 1838. Dem Frederick Joseph Burnett in St. Mary-at-Hill, in der City von London, und Hippolyte Francois, Marquis de Bouffet Montauban, Oberst bei der Cavallerie: auf Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 4. Jul. 1838. Dem Henry Elkington in Northfield in der Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen an Maschinen, die durch Dampf, Luft oder andere Fluͤssigkeiten getrieben werden. Dd. 6. Jul. 1838. Dem Cornelius Alfred Jaquin im Huggin Lane, in der City von London: auf Verbesserungen in der Knopffabrication. Dd. 7. Jul. 1838. Dem William Knight, Eisengießer in der City von Chichester, Grafschaft Sussex: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Heben von Wasser. Dd. 7. Jul. 1838. Dem George Salter, in West Bromwich, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Wiegen. Dd. 9. Jul. 1838. Dem Claude Schroth, im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren die Werkzeuge oder Apparate zu verfertigen, welche man beim Pressen oder Releviren von Leder und anderen Substanzen anwendet. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Jul. 1838. Dem William Palmer in Sutton Street, Clerkenwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 10. Jul. 1838. Dem William Barnett, Eisengießer in Brighton in der Grafschaft Sussex: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 10. Jul. 1838. Dem John Thomas Betts in Smithfield Bars, City von London: auf Verbesserungen in der Bereitung geistiger Fluͤssigkeiten zur Branntweinfabrication. Dd. 10. Jul. 1838. Dem Louis Cyprian Callet in Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie oder den Apparaten, um Triebkraft fuͤr Boote, Schiffe, Wagen, Maschinen etc. zu erzeugen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jul. 1838. Dem Henry Van Vart in Birmingham, und Samuel Aspinwall Goddard, ebendaselbst: auf Verbesserungen an den Apparaten zur Locomotion auf Eisenbahnen und zur Dampfschifffahrt; sie sind zum Theil auch auf die stationaͤren Dampfmaschinen anwendbar. Dd. 11. Jul. 1838. Dem John Bethell, im Meklenburgh Square, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren, um Holz, Leder, gewobene und gefilzte Artikel, Seilwerk, Steine dauerhafter und weniger vom Wasser durchdringlich oder weniger entzuͤndbar zu machen. Dd. 11. Jul. 1838. Dem Job Cutler, im Lady Poole Lane, in der Pfarrei Aston, im Borough Birmingham, und Thomas Gregory Hancock in Princes Street, ebendaselbst: auf ein verbessertes Verfahren den Dampf bei Dampfmaschinen zu verdichten und mit dem so gebildeten Wasser ihre Kessel zu speisen. Dd. 12. Jul. 1838. Dem Joseph Bennett, bei Glossop in der Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen der Wolle, Baumwolle, des Flachses und anderer Faserstoffe; zum Theil sind sie auch an den Maschinen zum Streken, Dupliren, Vorspinnen und Spinnen der Faserstoffe anwendbar. Dd. 12. Jul. 1838. Dem James Milne in Edinburgh: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Fortleiten des Leuchtgases. Dd. 13. Jul. 1838. Dem Alexander Cochrane in Arundel Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 13. Jul. 1838. Dem Thomas Robert Sewell, Spizenfabrikant in Carrington, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 14. Jul. 1838. Dem Richard March Hoe, Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein Instrument, um die Breite oder Laͤnge irgend eines Ortes oder die Lage der Schiffe zur See, so wie die Abweichung der Magnetnadel zu bestimmen; es wurde ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt, und er will es Sherwood's Magnetic Geometer nennen. Dd. 18. Jul. 1838. Dem Henry Ross in Leicester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Kaͤmmen und Streken der Wolle. Dd. 18. Jul. 1838. Dem Henry Bridge Cowell, Eisengießer in Lower Street, Islingto Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat, um Blaͤtter oder Stuͤke von Papier oder Tuch etc. in flacher Lage unter leichtem Druke zu erhalten. Dd. 18. Jul. 1838. Dem John Robertson in Great Charlotte Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Architektur und an architektonischen Verzierungen. Dd. 18. Jul. 1838. Dem Richard Treffry, Chemiker in Manchester: auf eine verbesserte Methode gewisse thierische und vegetabilische Substanzen gegen Faͤulniß zu schuͤzen, so wie auf einen Apparat, um diese Substanzen mit der geeigneten Fluͤssigkeit zu traͤnken. Dd. 23. Jul. 1838. Dem George Richards Elkington, und Oglethorpe Wakelin Barratt in Birmingham: auf Verbesserungen im Faͤrben gewisser Metalle, ferner in der Methode sie mit einer duͤnnen Schichte von anderen zu uͤberziehen. Dd. 24. Jul. 1838. Dem Joseph Price, Flintglasfabrikant in der Pfarrei Gateshead, Grafschaft Durham: auf Verbesserungen in der Construction der Dampfkessel der Dampfboote, Locomotive und stationaͤren Maschinen. Dd. 26. Jul. 1838. Dem Charles Wye Williams in Liverpool: auf Verbesserungen in der Zubereitung des Torfes als Brennmaterial. Dd. 26. Jul. 1838. Dem John Gray, Ingenieur in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den Dampfmaschinen und den damit verbundenen Apparaten, besonders solcher fuͤr Dampfboote. Dd. 26. Jul. 1838. Dem William Madeley in Manchester: auf Verbesserungen an den Spinnmaschinen. Dd. 26. Jul. 1838. Dem Ritter Sir William Burnett in Somerset House, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Holz gegen Faͤulniß zu schuͤzen. Dd. 26. Jul. 1838. Dem Alexander Croll in Greenwich, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der Leuchtgasfabrication. Dd. 26. Jul. 1838. Dem Frederic Eduard Fraissinet, im Covent Garden Square, in der City von Westminster: auf ein verbessertes Verfahren die Dampfboote fortzutreiben, so daß sie mit einem geringeren Kraftaufwand eine groͤßere Geschwindigkeit erlangen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jul. 1838. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions August 1838, S. 122.) Ueber Heizung von Dampfschiffen mit Torf. Unter den Dampfschiffen, welche seit den gluͤklichen Fahrten des Sirius und des Great Western in mehreren Haͤfen Englands fuͤr den Verkehr zwischen England und Nordamerika ausgeruͤstet worden, verdient der am 5. Julius l. J. von Liverpool mit 40 Passagieren abgegangene Royal William besondere Beachtung. Man hat naͤmlich die Kohlenmasse, die man fuͤr den Bedarf waͤhrend der Fahrt berechnete, mit einem Antheile Torf vermengt. Man glaubt hiedurch nicht nur die sogenannte todte Last zu vermindern, sondern man hofft auf diese Weise auch die Kessel schneller heizen zu koͤnnen, als dieß mit unvermischten Steinkohlen allein moͤglich waͤre. Man haͤlt sich fuͤr so uͤberzeugt hievon, daß man glaubt, der Royal William duͤrfte in Folge dieser Vermengung der Steinkohlen mit Torf eine selbst um 1000 Meilen groͤßere Entfernung zuruͤklegen koͤnnen, als jene zwischen New York und Liverpool ist. Bei den auf dem Mersey damit angestellten Probefahrten heizte man ein Mal zwei Stunden lang hindurch nur zwei der drei Kessel, ohne daß deßhalb die Geschwindigkeit merklich abgenommen haͤtte. Hieraus folgt, daß einer der Kessel im Falle der Roth einer Reparatur unterworfen werden kann, ohne daß die Fahrt eine Unterbrechung erleidet. (Civil Eng. and Architects Journal. Jul. 1838.) Versuche mit einigen fuͤr Fluͤsse und Canaͤle bestimmten Dampfbooten. Die Mersey and Irewell Navigation Company machte kuͤrzlich einige Probefahrten mit dem kleinen eisernen Dampfschiffe The Jack Sharp,“ an welchem zum Behufe der Fahrten auf kleineren Fluͤssen und Canaͤlen einige Modificationen angebracht wurden. Das Fahrzeug geht bei 65 Fuß Laͤnge und 14 Fuß Breite leer nur 11 Zoll, mit 120 Passagieren an Bord, aber beinahe 4 Zoll tief im Wasser. Die Triebkraft liefert eine gewoͤhnliche Marine-Dampfmaschine von 12 Pferdekraͤften, welche mit Steinkohlen geheizt wird. Die Ruder sind wohl von gewoͤhnlicher Art, allein sie sind nicht zu den beiden Seiten, sondern am Hintertheile des Fahrzeuges zu beiden Seiten des Steuerruders angebracht. Die Maschine befindet sich uͤber ihnen und ist durch Zahnraͤder mit ihnen in Verbindung gebracht. Der Rauchfang steigt weit vorne empor. Das Fahrzeug besizt weder Masten noch Segel; fuͤr die Passagiere ist eine Cajuͤte angebracht; sie halten sich jedoch bei guter Witterung meistens auf dem Verdeke auf. Waͤhrend eines einwoͤchentlichen Dienstes betrug die Geschwindigkeit im Durchschnitte 7 englische Meilen in der Zeitstunde. Nach den Versicherungen des Capitaͤns leiden die Ufer der Fluͤsse und Canaͤle durch diese Art von Dampfschiffen weniger Schaden, als durch die von Pferden gezogenen Paketboote. – An einem anderen eisernen Boote, welches fuͤr den Delaware and Raritan Canal in Nordamerika bestimmt ist, und welches Hr. John Laird in North Birkenhead baute, wurde der von Capitaͤn Ericsson erfundene Propeller (Polyt. Journal B. LXV. S. 395) angebracht. Die damit auf dem Mersey angestellten Versuche sollen gleichfalls guͤnstige Resultate geliefert haben. (Civil Eng. and Archit. Journal. Jul. 1838.) Eisenbahngeschwindigkeit und Transportkosten. Die Locomotive The Sun legte neuerlich auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn die Streke von 31 engl. Meilen in 41 Minuten zuruͤk, wonach also auf eine Meile 80 Secunden und auf die Zeitstunde 45 engl. Meilen kamen. – Die Eigenthuͤmer der Eisenbahn zwischen Stockton und Middleborough haben beschlossen, auf dem Damme der Bahn keine Fußgaͤnger mehr zu dulden, und dafuͤr den Zuͤgen noch Wagen anzuhaͤngen, in welchem man die 4 engl. Meilen betragende Streke fuͤr zwei Pence (6 kr.) zuruͤklegen kann. (Civil Eng. and Architects Journal.) Briefexpedition auf Eisenbahnen. Auf der London-Birmingham-Eisenbahn, schreibt das Civil Eng. and Architects Journal, faͤhrt seit einigen Wochen ein Wagen, den man ein wanderndes Postbureau nennen koͤnnte, da in ihm die Briefe aufgegeben, sortirt und an den Orten ihrer Bestimmung abgegeben werden. Alles geht ganz gut, nur bedauert man den Aufenthalt, der dadurch entsteht, daß der Wagen zum Behufe der Aufnahme und Abgabe der Brieffelleisen angehalten werden muß. Auch diesem Uebelstande wird jedoch in Kuͤrze gesteuert seyn, da bereits eine Methode vorgeschlagen wurde, nach welcher dieß bei jeder Geschwindigkeit mit voller Sicherheit und ohne allen Aufenthalt geschehen kann; und da die hiemit angestellten Versuche vollkommen zur Zufriedenheit ausgefallen seyn sollen. Jobard's Plan zur Ueberfahrt uͤber den Canal von Calais. Hr. Jobard in Bruͤssel schlaͤgt in den belgischen Blaͤttern einen Plan vor, nach welchem man seiner Ansicht nach in 30 Minuten uͤber den Canal sezen koͤnnte, und den wir der Curiositaͤt halder auch unsern Lesern zum Besten geben. „Es ist bekannt, sagt derselbe, daß die Congreve'sche Rakete in 30 Secunden 5 bis 8000 Meter durchsteigt, und eben so gewiß ist, daß man nur des Gewichtes wegen keine laͤngeren Raketen von groͤßerer Tragweite anfertigen kann. Wuͤrde man aber diesen Geschoßen einen Stuͤzpunkt auf dem Wasser geben, so kann man deren Laͤnge und auch deren Translationskraft beinahe unendlich erhoͤhen. Man brauchte zu diesem Zweke nur eine leichte, schmale, lange, unversenkbare Pirogue zu bauen, durch deren groͤßten Durchmesser eine oder mehrere eiserne, mit der Zuͤndmasse gefuͤllte Roͤhren liefen. Wuͤrde man diese Raketen, deren Muͤndung nach Ruͤkwaͤrts uͤber die Pirogue hinausragen muͤßte, entzuͤnden, so wuͤrde leztere unstreitig mit einer beispiellosen Geschwindigkeit uͤber die Meeresoberflaͤche hintreiben. Bei ruhiger Witterung koͤnnte man das Fahrzeug ganz gerade forttreiben lassen, wenn man zu beiden Seiten des Hintertheiles ein Steuerruder fixirte. Uebrigens unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß man das Fahrzeug auch durch einen Piloten steuern lassen koͤnnte. Wenn man die Geschwindigkeit auf den Eisenbahnen bedenkt, so ergibt sich, daß der Pilot von der raschen Durchschneidung der Luft nichts zu fuͤrchten haͤtte; zu aller Vorsicht, koͤnnte er sich aber auch in einem geschlossenen Raume befinden. Man duͤrfte nicht fuͤrchten, an die Ufer geschleudert zu werden, da sich die Maschine leicht aufbrassen ließe; und wenn man das Fahrzeug vollends nach Art der Rettungsboote unversenkbar machte, so haͤtte man gar nichts zu fuͤrchten. Ein Pyroscaph der angegebenen Art koͤnnte nicht uͤber 1000 Fr. kosten; und fuͤr eine Ueberfahrt von Calais nach Dover duͤrften fuͤr 100 Fr. Pulver hinreichen.“ (France industrielle. 1838, No. 37.) Einiges uͤber den großen caledonischen Canal. Der beruͤhmte caledonische Canal, der mit zu den großartigsten Bauten Englands gehoͤrt, und der hauptsaͤchlich zur Erleichterung des Verkehres zwischen der Ostsee und den westlichen Haͤfen Schottlands und Irlands unternommen wurde, besteht aus einer Reihe von Canaͤlen und schiffbar gemachten Weihern und Seen. Seine ganze Laͤnge betraͤgt 60 1/2 engl. Meile, wovon 37 auf solche schiffbar gemachte Weiher kommen. Er hat durchaus 15 Fuß Tiefe, und dabei am Wasserspiegel 120, am Grunde 50 Fuß Breite. Seine hoͤchste Stelle liegt 91 Fuß uͤber der Meeresflaͤche und er zaͤhlt 28 Schleußen, von denen jede 172 Fuß Laͤnge hat. Acht, gegen das oͤstliche Ende hin gelegene Schleußen, die unter dem Namen der Neptunsstiege bekannt sind, gehoͤren zu den schoͤnsten und merkwuͤrdigsten Bauten des unvergeßlichen Telford. Der ganze Canal kam auf 1,005,770 Pfd. Sterl. zu stehen. Er ward im Oktober 1822 eroͤffnet, bisher aber nur wenig benuͤzt, so daß er in finanzieller Hinsicht als ein verungluͤktes Unternehmen zu betrachten ist. In dem am 1. May 1835 abgelaufenen Jahre wurden nur 2232 Pfd. Sterl. an Zoͤllen erhoben, waͤhrend sich die jaͤhrlichen Unterhaltungskosten auf 3596 Pfd. Sterl. beliefen. Der Ertrag dekt also nicht ein Mal leztere, und von Zinsen des Capitals duͤrfte noch lange keine Sprache scyn. Wenigstens ist kaum daran zu denken, so lange man die Einfuhr des canadischen Bauholzes durch schwere Zoͤlle, die auf das aus der Ostsee kommende Bauholz gelegt sind, erzwingt. Uebrigens scheint der Verkehr auf diesem Canale doch in allmaͤhlicher Zunahme begriffen. (Civil. Eng. and Achit. Journal.) Ueber die Luftmanometer des Hrn. Bunten und deren Befestigung an den Dampfkesseln. Hr. Bunten verfertigt fuͤr die Hochdrukdampfkessel eigene Manometer, deren Scala mit einem Druke, welcher bereits einer oder mehreren Atmosphaͤren entspricht, beginnt. Waͤhrend der ersten Atmosphaͤren dient eine unten an der Manometerroͤhre angebrachte Anschwellung als Behaͤlter fuͤr das Queksilber, welches nicht eher in der Roͤhre emporsteigt, als bis es bereits alle in diesem Raume befindliche Luft vor sich her zuruͤkgetrieben hat. Hr. Bunten suchte den Manometer nicht nur genauer und compendioͤser zu machen, sondern er erfand auch ein einfaches Mittel, womit man ihn schnell und fest an der Roͤhre, die ihn mit dem Kessel verbindet, fixiren kann. Er bedient sich naͤmlich, um den Manometer augenbliklich mit den Dampfapparaten, deren Druk er andeuten soll, in Verbindung zu sezen, eines bleiernen, nach Art einer Rakete eingeschnuͤrten Roͤhrenstuͤkes, welches er an einem Halse anbringt, der waͤhrend der Behandlung der Manometerroͤhre vor der Emaillirlampe an deren Ende erzeugt wurde. Diese Roͤhre ist unter der von dem Kessel herfuͤhrenden Roͤhre gleichfalls eingeschnuͤrt oder auch nur abgekniet. Die Société d'encouragement ertheilte dem Erfinder, dessen Instrumente sich uͤberhaupt durch große Genauigkeit und Trefflichkeit auszeichnen, auf den von Hrn. Baron Séguier erstatteten Bericht hin ihre silberne Medaille. (Bulletin de la Société d'encouragement, Jul. 1838, S. 267.) Ueber die Verbesserungen des Hrn. Wagner in der Groß-Uhrmacher-Kunst. Die Société d'encouragement ertheilte Hrn. Wagner, Uhrmacher und Mechaniker in Paris, in ihrer Generalversammlung vom 27. Junius l. J. ihre silberne Medaille fuͤr seine Verbesserungen in der Uhrmacherkunst. Der von Hrn. Francoeur hieruͤber erstattete Bericht enthaͤlt im Wesentlichen Folgendes. „Es ist Hrn. Wagner gelungen, den Preis der Uhren fuͤr Landgemeinden, Fabriken, groͤßere Gebaͤude etc. auf 3 bis 400 Fr. zu ermaͤßigen, wenn man eine Gloke, auf welche die Stunden geschlagen werden sollen, zur Disposition hat. Er benuͤzt zu diesem Zweke die sogenannten Jura-Uhrwerke, welche in Moret fuͤr beilaͤufig 40 Fr. fabricirt werden, und laͤßt die Stunden mit einem Hammer, dessen Gewicht mit der Gloke im Verhaͤltniß steht, auf diese schlagen. Die Idee des Mechanismus verdankt man Hrn. Tissot, Wagner hat ihn jedoch vervollkommnet. Er hat naͤmlich das Jura-Uhrwerk mit einem Treibgewichte fuͤr den großen Hammer, der durch einen mit dem Schlagwerke der Uhr communicirenden Hebel zuruͤkgehalten wird, ausgestattet. Jeder Schlag, den das Schlagwerk vollbringen sollte, wird also hier durch eine dem großen Hammer mitgetheilte Bewegung ersezt, so daß dieser die Stunde genau ebenso schlaͤgt, wie sie sonst der kleine Hammer des Schlagwerkes geschlagen haben wuͤrde. Das Gehwerk der Uhr wird hiedurch nicht im Geringsten beeintraͤchtigt, da der Zusazmechanismus vollkommen unabhaͤngig von ihm ist, und nur dann in Thaͤtigkeit kommt, wenn der Sperrhebel das Gewicht loslaͤßt, so daß er auf den großen Hammer wirken kann.“ Notiz uͤber den Waschapparat des Hrn. Léon Duvoir. Die Académie de l'Industrie ließ sich durch eine eigens ernannte Commission einen Bericht uͤber den Waschapparat erstatten, auf den Hr. Léon Duvoir zu Melun ein Patent nahm, und dessen wir bereits in Kuͤrze zu erwaͤhnen Gelegenheit hatten. Der Apparat besteht diesem Berichte gemaͤß aus einem auf drei gußeisernen Raͤdern ruhenden Zuber von 1 Meter 30 Centim. Hoͤhe und 70 Centimeter Durchmesser im Lichten. Dieser Zuber, dessen Dauben 7 Centimeter Dike haben, hat vier eiserne Reisen mit vier Drukschrauben. In seinem Inneren befindet sich ein beweglicher hoͤlzerner Rost von dem oben angegebenen Durchmesser, in welchem 48 Loͤcher von 4 Centimeter im Gevierte angebracht sind. 16 Centim. vom Boden weg und schwanenhalsartig gebogen, laͤuft eine kupferne Leitungsroͤhre aus, welche bis zur Muͤndung des Zubers mit Holz besezt ist, damit die zur Heizung dienende Roͤhre nicht in unmittelbare Beruͤhrung mit der Waͤsche komme. An der Muͤndung dieser Roͤhre befindet sich eine Platte von 21 Centim. im Durchmesser, welche das Wasser auf der ganzen Oberflaͤche des Zubers zu vertheilen hat. Der zur Aufnahme der Waͤsche bestimmte Raum faßt 2,16 Cub. Meter. Geschlossen ist der Apparat mit einem gewoͤlbten kupfernen Dekel mit zwei Vorhaͤngschloͤssern, der die Waͤrme zusammenhaͤlt, den Dampf dagegen soviel als zur Verhuͤtung einer mißlichen Compression erforderlich ist, entweichen laͤßt. Die Heizstelle hat 65 Centim. Tiefe und 35 Centim. Breite. Man gab in Gegenwart der Commission 150 Liter Wasser in den Zuber, welche um die Heizstelle circulirten und bis zu dem uͤber dem Roste angebrachten Hahne, der die Hoͤhe anzeigt, auf der das Wasser stehen soll, emporstiegen. Dann schuͤttete man auf die Waͤsche, welche aus Abwischlumpen und anderem mit Oehl verunreinigtem Leinenzeuge bestand, 2 Decaliter Asche. Nach 3 1/2stuͤndiger Heizung war die Waͤsche vollkommen rein und von allem Fette gesaͤubert, obschon sie vorher nicht eingeseift worden. Die Erhizung erfolgte allmaͤhlich; denn erst nach 1 1/2 Stunden kam das Wasser in der Leitungsroͤhre zum Sieden, wo dann die erwaͤhnte Platte das Wasser ununterbrochen und aͤußerst rasch uͤber die ganze Oberflaͤche des Zubers sprizte. Die Commission kam zu dem Schlusse, daß dieser Apparat beim Waschen eine Ersparniß an Seife, an Brennmaterial, an Zeit und an Arbeit bedingt, daß, wenn er einmal eingerichtet ist, selbst ein Kind die Feuerung leiten kann; und daß die Waͤsche keinen Schaden bei seiner Anwendung leidet. (Journal de l'Acad.. de l'Industrie. Jun. 1838.) Ueber die neuen Regen- und Sonnenschirmbeschlaͤge des Hrn. Hamelaerts. Hr. Hamelaerts, einer der ersten Regenschirmfabrikanten in Paris, hat einen neuen Mechanismus zum Schließen und Oeffnen dieser Schirme erfunden, den Hr. L. Malepeyre in einem sehr guͤnstigen, an die Acadèmie de l'Industrie erstatteten Berichte im Wesentlichen also beschreibt. Hr. Hamelaerts beschraͤnkt sich darauf, an dem unteren Theile des sogenannten Laͤufers mit einem Ausschlageisen einen Ausschnitt anzubringen, ihn bis uͤber den Befestigungspunkt der staͤhlernen, zum Ausspannen der Fischbeine dienenden Staͤbchen hinauf reichen zu lassen, und dann an seinem oberen Theile einen aͤhnlichen Ausschnitt anzubringen. Diese beiden Ausschnitte haben die Gestalt eines U, und sind an dem einen ihrer Schenkel mit einem nach Innen gerichteten Dorne versehen. Der Dorn des unteren Ausschnittes ist nach Rechts, jener des oberen nach Links gerichtet. Außerdem sind zwei Aufhaltknoͤpfe vorhanden, von denen der obere dazu dient, den Schirm ausgespannt zu erhalten, waͤhrend der untere ihn geschlossen haͤlt. Will man den Schirm oͤffnen, so braucht man dem Laͤufer nur eine geringe Bewegung von Rechts nach Links zu geben, denn dann macht sich der Knopf von dem Dorne des U los so daß der Laͤufer, wenn man ihn bis zum oberen Aufhaͤlter nach Aufwaͤrts schiebt, in den oberen Ausschnitt einfaͤllt, und mittelst des erwaͤhnten Dornes an dem Knopfe fixirt bleibt. Um ihn hievon wieder loszumachen, braucht man nur den Laͤufer, indem man ihn von Rechts nach Links bewegt, aufzuheben, wo er dann von dem Dorne, der ihn festhielt, frei wird. Um den Schirm zu schließen, wird dann der Laͤufer bis zum unteren Aufhaltknopfe herab gefuͤhrt, in den er von selbst einfaͤllt. Dieser ganze Mechanismus ist so einfach und wohlfeil, daß ihn der Erfinder selbst an den gewoͤhnlichsten Schirmen in Anwendung dringt. (Journal de l'Acad. de l'Industr. 1838, Mai.) Ueber die Faͤcherfabrication in Paris. In einem Berichte, den Hrn. L. Malepeyre der Académie de l'Industrie erstattete, ist angegeben, daß von Paris aus jaͤhrlich fuͤr 2 Millionen Fr. Faͤcher in daß Ausland gehen, waͤhrend Paris selbst jaͤhrlich fuͤr 150,000 Fr. verbraucht. Was die Preise betrifft, so wechseln diese von 8 Fr. per Groß bis zu 1000 Fr. per Stuͤk! An der Spize dieser Fabrication steht dermalen Hr. Duvilleroy, der jaͤhrlich fuͤr 300,000 Fr. Faͤcher versendet, und aus dessen Anstalt zugleich auch die groͤßten Kunstwerke hervorgehen. Als Beweis hiefuͤr wird ein Faͤcher angefuͤhrt, auf dem die Belagerung von Constantine meisterhaft dargestellt ist, und den er der Frau Herzogin von Wuͤrtemberg zu uͤberreichen die Ehre hatte. Towgood's Verbesserungen in der Papier-Fabrication. Das auf der Maschine Fourdrinier's gewonnene Papier muß bekanntlich in Bogen geschnitten werden. Dieß geschah gewoͤhnlich, indem man die Papierlaͤngen auf einen Haspel aufwikelte, und indem man dann die ganze Masse auf ein Mal unter einem Winkel mit dem Haspel durchschnitt. Da die aͤußeren Blaͤtter hiebei nothwendig groͤßer ausfallen mußten, als die inneren, so mußten die Blaͤtter noch Mal beschnitten werden, wodurch Arbeit und Papier verloren ging. Man hat daher schon verschiedene Apparate zum Zerschneiden des endlosen Papieres erfunden, und zu diesen gehoͤrt denn auch jener, auf den sich Matthew Towgood, Papierfabrikant von Dartford in der Grafschaft Kent, am 15. May 1832 ein Patent ertheilen ließ. Diesem gemaͤß wird das von dem Trokenapparate zwischen Walzen herlaufende Papier zwischen zwei nach der Quere gestellte und gleich Scheeren wirkende, staͤhlerne Schneiden gefuͤhrt, die den Schnitt vollbringen, sobald die gewuͤnschte Papierlaͤnge durch sie gegangen ist. Um das Papier so zu messen, daß saͤmmtliche Bogen gleiche Laͤnge bekommen, wird das Papier durch ein Walzenpaar, welches durch einen adjustirbaren Schwunghebel in Bewegung gesezt wird, vorwaͤrts geschafft, wobei dieser Hebel auf ein Meßrad wirkt, welches an dem Ende der Achse der einen der Fuͤhrwalzen angebracht ist. Der Hebel erhaͤlt seine Bewegung durch einen Kurbelzapfen, der sich am Ende der Welle einer kegelfoͤrmigen Walze befindet. Leztere wird durch ein Laufband umgetrieben, welches um sie und uͤber eine andere in entgegengesezter Richtung angebrachte kegelfoͤrmige Walze geschlungen ist, so daß also die Laͤnge, in der das Papier abgeschnitten wird, stets mit dem Grade der rotirenden Bewegung, die dem Meßrade durch den adjustirbaren Hebelarm mitgetheilt wird, im Verhaͤltnisse steht. Da die Geschwindigkeit jener Geschwindigkeit angepaßt seyn muß, mit der die Trokenmaschine das Papier liefert, so muß eine Regulirung derselben Statt finden, je nachdem man das Treibband auf einen groͤßeren oder kleineren Durchmesser der kegelfoͤrmigen Walzen schiebt. Wenn das Papier zu kleinen Blaͤttern auch der Laͤnge nach durchschnitten werden soll, so bedient sich der Patenttraͤger des bekannten kreisrunden Schneidgeraͤthes. (London Journal. August 1838.) Dr. Traill's unausloͤschliche Tinte. Dr. Traill las kuͤrzlich vor der Royal Society in Edinburgh eine Abhandlung vor, in der, nachdem er die fruchtlosen Versuche, welche er machte, um mit Metallverbindungen eine dauerhafte Tinte zu bereiten, erzaͤhlt, eine kohlige Fluͤssigkeit angibt, welche die Eigenschaften einer guten Schreibtinte besizt. Die bei den Alten gebraͤuchlichen Tinten waren kohliger Natur, und widerstanden dem Zahne der Zeit ausnehmend gut, doch fand Dr. Traill, daß sich Handschriften, welche in Herculanum gefunden wurden und auch aͤgyptische Papyrusrollen mit Wasser ausloͤschen lassen. Tinten, die er nach den Angaben von Vitruvius, Dioscorides und Plinius zusammensezte, flossen nicht gut aus der Feder und widerstanden gleichfalls dem Wasser nicht, was heut zu Tage von einer guten Tinte gefordert wird. Kohlige Tinten mit harzigen, in aͤtherischen Oehlen aufgeloͤsten Vehikeln widerstehen zwar dem Wasser und den chemischen Reagentien, laufen aber nicht gut aus der Feder, und fließen auf dem Papiere. Dasselbe gilt von den Kautschukaufloͤsungen in Steinkohlen-Naphtha und Sassafrasoͤhl. Nach verschiedenen fruchtlosen Versuchen mit animalischen und vegetabilischen Fluͤssigkeiten als Vehikel fuͤr den Kohlenstoff fand Dr. Traill endlich, daß eine Aufloͤsung von Weizenkleber in brennzliger Holzsaͤure sich mit Kohlenstoff leicht zu einer Fluͤssigkeit vermischt, welche alle Eigenschaften einer guten, dauerhaften Tinte besizt. Er loͤst Kleber, der eben frisch aus Weizen ausgeschieden und moͤglichst vollkommen von dem Staͤrkmehle getrennt worden ist, unter Mitwirkung der Waͤrme in brennzliger Holzsaͤure auf, und verduͤnnt die seifenartige Fluͤssigkeit, die er hiedurch erhaͤlt, mit Wasser, bis die Saͤure die Staͤrke von gewoͤhnlichem Essige hat. Mit je einer Unze dieser Fluͤssigkeit reibt er 8 bis 10 Gran des besten Lampenschwarz und 1 1/2 Gran Indigo ab. Diese Tinte ist wohlfeil, leicht zu verfertigen, und schoͤn von Farbe, sie fließt leicht aus der Feder, troknet schnell, laͤßt sich, wenn sie troken geworden ist, nicht durch Reibung wegschaffen, wird vom Wasser nicht weggewaschen, und wird von den chemischen Reagentien, welche die gewoͤhnlichen Tinten zerstoͤren, nur dann angegriffen, wenn sie das Papier selbst zerstoͤren. Hr. Dr. Traill empfiehlt demnach seine Tinte fuͤr alle Faͤlle, wo man Verfaͤlschungen verhuͤten oder Documente fuͤr spaͤte Jahre aufsezen will. (Edinburgh N. Philos. Journal Jul. 1838, S. 213.) Silliman's Vorrichtung zum Strohschneiden. Der Strohschneide-Apparat, auf den Hr. Henry Silliman in New-York am Anfange l. J. ein Patent nahm, bietet, wie das Mechanics' Magazine nach dem Franklin Journal berichtet, mehr Neues dar, als die meisten anderen derlei Geraͤthschaften, aus welche in den Vereinigten Staaten haͤufig Patente genommen zu werden pflegen. Der Theil, in den das Stroh gebracht wird, besteht aus einem hohlen Cylinder, welcher horizontal in einem entsprechenden Gestelle ruht. Dieser Cylinder ist innen durch Scheidewaͤnde, welche der ganzen Laͤnge nach durch ihn laufen, in mehrere, z.B. vier Faͤcher abgetheilt. Der Querdurchschnitt eines jeden dieser Faͤcher stellt demnach in diesem Falle einen Quadranten vor, dessen innerer Winkel jedoch abgeschnitten ist, indem durch eine die Achse des Cylinders bildende Roͤhre eine Schraube laͤuft. Die Schneidgeraͤthe sind an dem einen offenen Ende des Cylinders an der vorderen Flaͤche eines Rades befestigt. So wie dieses Rad umlaͤuft, dreht sich mit ihm auch die Schraube, die damit in Verbindung steht, und an der sich eine Schraubenmutter befindet, welche sich innerhalb der Noͤhre ruͤk- und vorwaͤrts bewegt. Von dieser Schraubenmutter laufen am hinteren Ende des Cylinders Staͤbe aus, die an Kolben gehen, welche die Faͤcher ausfuͤllen, und die zum Vorwaͤrtsdraͤngen des Strohes dienen. Jedes Fach hat sein Thuͤrchen, welches geoͤffnet wird, sobald frisches Stroh eingetragen werden soll. Der Cylinder laͤßt sich in seinem Gestelle umdrehen, um eines der Thuͤrchen nach dem anderen emporzubringen. Ueber den sogenannten antimephitischen Apparat des Hrn. Vasseur. Die meisten Apparate, deren man sich bisher bediente, um sich an Orte, die mit irrespirablen Gasarten erfuͤllt sind, zu begeben, bestehen aus einer Art von Bluse, welche aus Leder oder irgend einem luftdichten Zeuge gearbeitet ist, und die man anthut, wenn man ihrer bedarf. In dieses Wamms, welches als Luftbehaͤlter dient, wird von Außen mittelst Geblaͤsen und mit Huͤlfe mehr oder minder langer elastischer Roͤhren Luft eingetrieben. Der Apparat des Hrn. Vasseur dagegen bedarf weder einer Pumpe noch eines Geblaͤses; auch ist kein Gehuͤlfe noͤthig, der denselben in Bewegung sezt, da ihn der Arbeiter in dem Maaße, als er Luft bedarf, selbst in Thaͤtigkeit bringt. Wenn man das Ohr an die Muͤndung des nach Außen fuͤhrenden elastischen Rohres anlegt, so erfaͤhrt man, da man alle Bewegungen dadurch hoͤrt, ob dem Arbeiter ein Unfall zugestoßen ist oder nicht, wo man ihm dann noͤthigen Falles Huͤlfe schiken kann. Bei den Apparaten mit Geblaͤsen bleibt man, wenn nicht eigene Vorrichtungen getroffen sind, hieruͤber in Ungewißheit, und es kann also nicht nur geschehen, daß der Arbeiter verungluͤkt, ohne daß man es weiß, und daß man bei Feuersbruͤnsten z.B. auf dessen Leistungen vertraut, waͤhrend das Feuer ungehindert seine Verheerungen weiter verbreitet. Der Apparat des Hrn. Vasseur ist in einer Minute an- und ausgethan, und erheischt gar keine Beihuͤlfe. (Mémorial encycopédique.) Ueber den von Hrn. Maisonrouge erfundenen Anstrich zum Trokenlegen nasser Mauern. Hrn. de Maisonrouge soll es durch ein eigenthuͤmliches chemisches Verfahren gelungen seyn, aus Kautschuk, Steinoͤhl und anderen Substanzen eine Mischung zusammenzusezen, welche feuchte Waͤnde vollkommen troken legt, und Gegenstaͤnde, die der Witterung ausgesezt sind, gegen diese schuͤzt. Eine von der Académie de l'Industrie abgeordnete Commission hat einige Untersuchungen hieruͤber angestellt, deren Resultate man in einem von Hrn. Malepeyre erstatteten Berichte im Journal der genannten Gesellschaft, Julius 1838 S. 105, niedergelegt findet. Eine alte, stark von Mauersalpeter angegangene, und stets der Feuchtigkeit ausgesezte Mauer war mit Gyps beworfen, dann mit dem Anstriche behandelt und hierauf mit Sielen Farben bemalt worden. Leztere hatten nach Jahren ihren Ton behalten, und die Mauer zeigte keine Spuren von Feuchtigkeit. Ein kleines, in einem dumpfen Hofraum gelegenes, feuchtes Zimmer, dessen Waͤnde mit dem Anstriche bekleidet und dann tapezirt worden, hatte innerhalb mehrerer Jahre keine Veraͤnderung erlitten. Verschiedene Statuen aus Gyps, die man der Witterung und selbst laͤngere Zeit den Dachgossen ausgesezt hatte, blieben unveraͤndert. Bassins, die mit dem Anstriche ausgekleidet worden, ließen kein Wasser mehr durchsikern. Endlich stellte man auch an einem ganz frisch aus Bruchsteinen aufgefuͤhrten Kioske Versuche an. Man bestrich die noch ganz nassen, frisch vergypsten Waͤnde mit heißem, mit Bleiglaͤtte abgesottenem Oehle, und trug hierauf zwei Tage spaͤter den Kitt des Erfinders, nachdem man ihn in einem Gemenge von fettem und stark erhiztem Leinoͤhle aufgeloͤst, siedend heiß auf. Zwei Tage spaͤter trug man eine zweite Schichte auf, welche die bei dem ersten Anstriche gebliebenen Blasen vertilgte. In den ersten Tagen darauf zeigten die Waͤnde wohl einige dunklere Stellen; allein auch diese verschwanden bald, so daß nach einem Monate keine Spur von Feuchtigkeit mehr im Innern zu bemerken war. Dagegen ward dieselbe, wie sich durch unverkennbare Zeichen kund gethan haben soll, nach Außen getrieben, und von der Luft aufgesogen. Der Anstrich, auf den der Erfinder ein Patent nahm, kommt an und fuͤr sich per Quadratmeter auf 56 Cent. zu stehen; mit den Kosten des Auftragens hingegen berechnet sich der Meter auf 1 Fr. 50 Cent, und die Toise auf 6 Fr. Versuche mit der Pflasterung mit Bitumen-Polonceau. Hr. Polonceau, schreibt die France industrielle in No. 32, hat in Gegenwart des franzoͤsischen Handelsministers und mehrerer Straßenbau-Directoren eine Pflasterung, welche er am Eingange der Champs-Elysées mit seinem Bitumen vorgenommen, einer harten Probe unterworfen. Zwei schwere, mit Pflastersteinen befrachtete Karren fielen naͤmlich, nachdem sie ein Hinderniß von 12 Centimeter Hoͤhe uͤberwunden, mit ihrer ganzen Schwere auf das Pflaster herab. Im ersten Augenblike entstand hiedurch ein leichter Eindruk von beilaͤufig 2 Centimeter Tiefe, der aber in Kuͤrze von selbst wieder verschwand. Bei einem zweiten Versuche sperrte man die Raͤder, so daß sich die Pferde mit aller Gewalt anstemmen mußten. Die unbedeutenden hiebei entstandenen Eindruͤke verschwanden gleichfalls in Kuͤrze. – Bei dem dritten und haͤrtesten Versuche ließ man den am schwersten beladenen Karren an Ort und Stelle umwenden, wobei das innere, den Drehpunkt bildende Rad gewoͤhnlich in den Boden einzudringen pflegt. Auch diese Probe hielt das Bitumen-Pflaster ohne Nachtheil aus. Ueber das Butterfaß des Hrn. Quentin-Durand. Ich suchte mir, sagt Hr. Quentin-Durand, die Langsamkeit, mit der das Ausruͤhren der Butter in den gewoͤhnlichen Butterfaͤssern von Statten geht, lange Zeit aus der Form dieser Geraͤthe zu erklaͤren. Bei den Versuchen, die ich hieruͤber anstellen wollte, und zu denen ich Butterfaͤsser von verschiedener Art sammelte, kam ich zufaͤllig auch auf ein cylindrisches hoͤlzernes Butterfaß, dessen unterer Umfang zum Theil aus Weißblech bestand. Man sagte mir, daß man diese Einrichtung getroffen habe; um dem Rahme jene Waͤrme, ohne die das Ausruͤhren sehr langsam geht, mitzutheilen. Ich verfertigte nun hienach verschiedene Butterfaͤsser, immer die Fehler, die ich selbst an ihnen gewahr wurde, oder auf die mich Sachverstaͤndige aufmerksam machten, verbessernd. Ich verminderte den Umfang des Cylinders und gab ihm dafuͤr eine groͤßere Laͤnge, um den Widerstand der Kurbel zu vermindern. Eine Laͤnge, welche 1 1/2 Mal den Durchmesser des Cylinders betrug, schien mir die bequemste und schoͤnste. Um groͤßere Festigkeit und Reinlichkeit zu erzielen, unterdruͤkte ich alles Holz, und ersezte den hoͤlzernen, gewoͤhnlich mit Lumpen zu umgebenden Dekel durch einen Coulissendekel. Endlich brachte ich anstatt der durchloͤcherten Fluͤgel auch einen besseren Mechanismus an. Ich gelangte auf solche Weise zu einem einfachen, bequemen, dauerhaften und schnell arbeitenden Butterfasse, von welchem bereits 1200 Stuͤke aus meiner Werkstaͤtte hervorgingen. Man taucht den Apparat im Winter in Wasser, welches auf 25° erwaͤrmt worden, wo dann der Rahm in Kuͤrze auf die zur Butterbildung noͤthige Temperatur von 10 bis 12° gelangt. Nach einer Arbeit, die nur 15 bis 20 Minuten dauert, ist die Butter ausgeruͤhrt. In kaltes oder selbst mit Eis abgekuͤhltes Wasser untergetaucht, dient mein Butterfaß zur Bereitung jener Rahmkaͤse, die unter dem Rahmen fromages de Viry bekannt sind. – Endlich bedient sich einer der ersten Zukerbaͤker zu Paris, Hr. Dupuis, meines Apparates in lezter Zeit mit bestem Erfolge zur Behandlung des Teiges, aus dem man das Reimser- oder Savoyer-Biscuit und andere derlei Gebaͤke, wozu geschlagene Eier kommen, bereitet. Er vollbringt in 15 Minuten dasselbe, wozu bisher 3/4 Stunden muͤhevolle Arbeit erforderlich waren, und die Biscuite fallen weißer aus. (Recueil suppl. au Journ. d. l'Acad. d. l'Industr. Vol. IV. S. 94.) Margary's Methode gewisse thierische und vegetabilische Stoffe vor Verwesung zu schuͤzen. Das Patent, welches Joshua John Lloyd Margary Esq. von Wellington-Road in der Grafschaft Middlesex, am 19. December 1837 zu dem angegebenen Zweke nahm, findet sich im London Journal, August 1838, S. 273 beschrieben. Das Wesentliche besteht in Folgendem. Das Schuzmittel besteht in schwefelsaurem Kupfer, wovon auf je 5 Gallons kalten oder warmen Wassers ein Pfund Avoirdup. genommen werden soll. Dieses Mittel wird in hoͤlzernen oder anderen Behaͤltern applicirt. Holz, welches man schuͤzen will, soll auf jeden Zoll Dike zwei Tage lang eingeweicht bleiben; je laͤnger man uͤbrigens dike Balken in der Aufloͤsung belaͤßt, desto besser ist es. Das Holz ist so troken als moͤglich in die Aufloͤsung zu bringen, damit es eine um so groͤßere Menge von dieser absorbirt. Canevaß, der geschuͤzt werden soll, muß bis zur vollkommenen Traͤnkung, d.h. 8 bis 16 Stunden, in Lagen eingeweicht bleiben, und dann zum Troknen aufgehaͤngt werden. Taue saͤttigen sich wegen ihrer starken Drehung nicht gut, weßhalb es besser ist, die Schnuͤre, aus denen sie gedreht werden, vorher einzuweichen. Leinen-, Baumwoll- und Wollengarn oder Zeug eignet sich gleichfalls zur Behandlung. Papier laͤßt sich zu beiden Seiten mit der Aufloͤsung bestreichen; doch wird diese besser der Zeugmasse zugesezt. Pergament braucht nur sehr kurze Zeit in der Aufloͤsung zu bleiben; Leder und Haͤute je nach ihrer Dike von einem bis zu 10 Tagen. – Anstatt des schwefelsauren Kupfers kann man, wie der Patenttraͤger sagt, auch essigsaures Kupfer anwenden, wovon ein Pfund auf zwei Quart brennzlige Holzsaͤure und 14 Quart Wasser zu nehmen ist. – Unseres Wissens ist weder in dem Mittel selbst, noch in der beschriebenen Anwendungsweise etwas Neues. Ertrag der Seidenzuͤchtereien in der Nahe von Paris. Die koͤnigliche, von Aubert dirigirte und nach d'Arcet eingerichtete Seidenzuͤchterei im Parke in Neuilly erntete im laufenden Jahre mit einem Aufwande von 3534 Pfd. Maulbeerblaͤtter 327 Pfd. guter weißer Sinacocons, wovon 252 auf das Pfd. gehen. Dieß gibt also auf 2000 Pfd. Blaͤtter 185 Pfd. Cocons: ein Resultat, das mit jenem, welches Camille Beauvais im vergangenen Jahre in Senart erzielte, vollkommen uͤbereinstimmt. Im Suͤden haͤlt man die Ernte schon fuͤr sehr gut, wenn 2000 Pfd. Blaͤtter 80 Pfd. Cocons geben.