Titel: Verbesserungen an den Wagen, worauf sich John Ball, Kaufmann von Finsbury Circus in der Grafschaft Middlesex, am 3. Mai 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 71, Jahrgang 1839, Nr. LXXXV., S. 444
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LXXXV. Verbesserungen an den Wagen, worauf sich John Ball, Kaufmann von Finsbury Circus in der Grafschaft Middlesex, am 3. Mai 1838 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar 1839, S. 42. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Ball's verbesserte Wagen. Der Zwek meiner Erfindung ist Verminderung der Reibung an den Raͤderfuhrwerken. Zu erreichen suche ich denselben durch Anwendung von Reibungsrollen an den Raͤdern der Wagen. Ich weiß wohl, daß man schon fruͤher an den Buͤchsen der Raͤder Reibungs- oder andere Rollen anbrachte; diese Rollen liefen aber zugleich mit den Buͤchsen und um die Achsen um, waͤhrend meiner Erfindung gemaͤß die Rollen an den Achsen angebracht sind, und die Buͤchsen um die Reibungsrollen umlaufen. Die Reibungsrollen bleiben also hier, was ihre Stellung zur Achse betrifft, unveraͤndert oder staͤtig, und vermindern die Reibung der Buͤchsen dadurch, daß sie dieselben tragen und nur mit einem sehr kleinen Theile des inneren Umfanges einer jeden Buͤchse in Beruͤhrung stehen. Fig. 16 ist ein Laͤngendurchschnitt eines Theiles der Nabe eines Wagenrades, der Buͤchse und der Achse, woraus auch die Befestigungsweise der Buͤchse in der Nabe und der Achse in der Buͤchse hervorseht. Fig. 17 ist ein Querdurchschnitt von Fig. 16. In Fig. 18, 19, 20, 21 und 22 sind mehrere Theile einzeln fuͤr sich abgebildet. An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. A, A, A sind drei Reibungsrollen, die aus gut gehaͤrtetem Stahle gearbeitet, und an den Enden mit Haͤlsen oder Zapfen, mit denen sie umlaufen, versehen seyn sollen. Die hohlen, aus Stahl oder einem anderen geeigneten Metalle gearbeiteten Zapfenlager B, B sind in die Achse E eingelassen und dienen zur Aufnahme der Rollen A. Diese Rollen beruͤhren die Achse nicht, sondern ruhen, wie die Zeichnung zeigt, lediglich in den in die Achse E eingelassenen Zapfenlagern B, B. In den Halsringen C, C sind Ausschnitte fuͤr die Haͤlse oder Zapfen der Rollen A angebracht; sie paffen an die Achse und halten die Rollen A an diese, so jedoch, daß sie zwischen den Zapfenlagern B und den Ausschnitten in den Halsringen C frei um ihre Achsen umlaufen koͤnnen. Die Beschaffenheit der cylindrischen Buͤchse D ist aus der Zeichnung ersichtlich; sie muß genau gearbeitet und innen gut gehaͤrtet seyn. Die Rollen A sollen die Buͤchse beruͤhren, und lose, jedoch so, daß sie frei umlaufen koͤnnen, in dieselbe eingepaßt seyn. Die Schraube d dient zum Einlassen des Oehles. F ist ein fixer, aus der Achse hervorragender Ring, und G eine kreisrunde Scheibe, welche mit Huͤlfe von vier Schraubenbolzen die Achse an Ott und Stelle fixirt. Es bedarf kaum der Erwaͤhnung, daß, wenn man es fuͤr noͤthig findet, auch mehr dann drei Reibungsrollen A angebracht werden koͤnnen, da sich die Erfindung nicht auf deren Zahl, sondern auf die Anwendungsweise derselben bezieht.

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