Titel: Beschreibung der in den englischen Kattundrukereien gebräuchlichen Dampffärbekufen.
Fundstelle: Band 71, Jahrgang 1839, Nr. XCI., S. 458
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XCI. Beschreibung der in den englischen Kattundrukereien gebraͤuchlichen Dampffaͤrbekufen. Aus Dr. Ure's Dictionary of arts, manufactures and mines, Bd. IV. S. 421. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Beschreibung der englischen Dampffaͤrbekufen. Die in den englischen Kattundrukereien gebraͤuchlichen Dampftfaͤrbekufen sind in Fig. 2 und 3 im Quer- und Laͤngendurchschnitte abgebildet. A ist der lange Haspel, welcher an jedem Ende sechs eiserne Armen oder Speichen hat, die an ihren aͤußeren Enden durch ein sechsseitiges hoͤlzernes Gestell verbunden sind; die beiden Sechseke an den Enden des Haspels sind dann wieder durch lange hoͤlzerne Latten vereinigt, welche man in Fig. 3 uͤber und unter A sieht. F zeigt den abhaͤngigen Rand der Faͤrbekufe. B und C sind horizontal gelegte Walzen; sie dienen dazu, die bestaͤndige Bewegung der an ihren Enden zu einem endlosen Gewebe zusammengenaͤhten Stuͤke zu erleichtern, welche durch die continuirliche Umdrehung des Haspels hervorgebracht wird. Unmittelbar uͤber der Walze B sieht man in Fig. 2 die zahlreichen Falten des Zeuges auf dem abhaͤngigen hoͤlzernen Gitter aufliegend, welches sie in der durch den Pfeil angezeigten Richtung hinauf leitet. Die Farbmaterialien (den Krapp etc.) bringt man in die mittlere Abtheilung der Kufe, welche wie ein Huͤhnerkorb aussieht und mit G bezeichnet ist. Jede Kufe ist 6 Fuß lang (ohne den oberen Rand), 3 1/2 Fuß weit und 9 Zoll hoch. Gewoͤhnlich stehen immer zwei dergleichen Dampffaͤrbekufen neben einander und ihre Haͤspel werden durch ein gemeinschaftliches, an einer senkrechten Welle angebrachtes horizontales Winkelrad D, Fig. 3, in Bewegung gesezt. Auf jeder Seite von D sieht man die zwei Dampfroͤhren, wodurch die beiden Kufen gespeist werden; jede ist mit einem Sperrhahne versehen, um den Dampf einlassen, reguliren und absperren zu koͤnnen. Diese Dampfroͤhren treten bei E in die Kufe und ihre durch die Kufe gehende horizontale Verlaͤngerung ist auf ihrer oberen Flaͤche mit vielen Oeffnungen versehen. Die horizontale Welle, welche die Achse der Haͤspel bildet und sie umdreht, hat auf jeder Seite eine Klauenbuͤchse, so daß man den Haspel jeden Augenblik mittelst eines gabelfoͤrmigen Hebels in Bewegung oder in Stillstand versezen kann. Die den Dampf in der Kufe vertheilende Roͤhre E liegt horizontal, nahe am Boden in der mittleren Abtheilung (unter G in Fig. 2) und laͤßt durch ihre zahlreichen Oeffnungen den Dampf in das Farbmaterial und das Wasser, wovon sie bedekt ist, entweichen. Waͤhrend der unaufhoͤrlichen Bewegung der Gewebe in der Kufe wird also auch das Farbmaterial durch das erhizte Wasser immer mehr ausgezogen. Die horizontale Dampfroͤhre geht durch die ganze Kufe von einem Ende bis zum anderen. Jede Kufe kann durch hoͤlzerne Quersparren in zwei, drei oder mehr Faͤcher getheilt werden, worin gleichzeitig Stuͤke herumgehaspelt werden; natuͤrlich muß dann auch der Haspel jeder Abtheilung entsprechend mit einem Kranze versehen werden.

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