Titel: Verbesserungen an den Webestühlen, worauf sich Joseph Lincoln Roberts, Kaufmann zu Manchester, auf die von einem Ausländer erhaltenen Mittheilungen am 15. April 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 72, Jahrgang 1839, Nr. XLIV., S. 193
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XLIV. Verbesserungen an den Webestuͤhlen, worauf sich Joseph Lincoln Roberts, Kaufmann zu Manchester, auf die von einem Auslaͤnder erhaltenen Mittheilungen am 15. April 1837 ein Patent ertheilen ließ.Obwohl die Zeichnungen, welche das London Journal von diesem sehr complicirten Webestuhle gibt, sehr unvollstaͤndig sind, und viele der Theile, auf welche sich in der Beschreibung bezogen wird, gaͤnzlich fehlen, waͤhrend andere nicht mit den entsprechenden Buchstaben bezeichnet scheinen, erlauben wir uns doch, das ganze Patent bekannt zu machen, da wenigstens einige der von dem Patenttraͤger in Anwendung gebrachten Mechanismen daraus hervorgehen und fuͤr Sachverstaͤndige von Nuzen seyn koͤnnen.A. d. R. Aus dem London Journal of arts. Maͤrz 1839, S. 313. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Roberts's verbesserte Webestuͤhle. Meine Erfindungen betreffen hauptsaͤchlich jene Art von Webestuͤhlen, die zum Weben von gekoͤperten Bettdeken (knotted counterpanes) und uͤberhaupt solcher gemusterter Stoffe dienen, an denen das Muster auf der Oberflaͤche des Fabricates durch Erhebung der Kette oder des Einschusses in Knoten oder kleinen Schlingen gebildet wird. Mein Webestuhl besteht eigentlich aus zwei Theilen oder Abtheilungen, von denen der eine den Zeug webt, und der andere die Muster erzeugt. Der erste dieser Theile wird aus folgender Beschreibung der auf Taf. IV gegebenen Abbildungen Fig. 1, 2, 3 und 4 erhellen. Die vier Pfosten a, a, a, a des Gestelles sind durch die vier Querbalken b, b und an den Enden durch die vier horizontalen Balken c, c miteinander verbunden. v ist eine Platform, auf welcher der Weber steht; d die Walze oder der Baum, auf der das Kettengarn aufgewunden ist; e die Gewichte, die an Reibungsriemen, welche uͤber die Haͤupter des Baumes d laufen, aufgehaͤngt sind, und welche, obschon sie die Kette in gehoͤriger Spannung erhalten, derselben doch gestatten, sich so schnell abzuwinden, als sie durch den Einschuß ausgefuͤllt wird. f ist eine Walze, uͤber die das Garn laͤuft, um eine andere Richtung anzunehmen; g der Brustbaum, uͤber den der Zeug gefuͤhrt ist; h der Zeugbaum, der das vollendete Gewebe aufnimmt. j ist ein Sperrrad und Getrieb; i ist ein Hebel, welcher die Bewegung von der Lade an den Zeugbaum fortpflanzt. Die Sperrer k, k dienen zur Fixirung des Baumes, waͤhrend die Lade auf den Hebel i wirkt. l, l sind die Tritte, von denen aus durch die Riemen m, m die Bewegung an die Wellen o, o fortgepflanzt wird, die ihrerseits mittelst der Winkelraͤder p, p die Walzen q, q in Bewegung bringen. Diese lezteren Walzen stehen durch die Riemen r, r mit den Lizen in Verbindung, welche die Kette zum Behufe des Durchganges der Schuͤze auf- und nieder ziehen. t, t sind Riemen, womit die Lizen an der von den Pfosten u getragenen Walze s aufgehaͤngt sind. Leztere Walze dreht sich, je nachdem die Lizzen hinauf oder herab gezogen werden, nach entgegengesezten Richtungen um ihre Achse. v ist die Achse, an der sich die Lade schwingt; die sogenannten Schwerter oder Haͤngestaͤbe dieser lezteren sieht man bei w, w, und zwischen diesen Haͤngestaͤben laͤuft nach der Quere die Latte x hin. y ist das Laufbrett der Schuͤze, an welchem der untere Rand des Rietblattes befestigt ist, waͤhrend dessen oberer Rand von der unteren Leiste z der Lade aufgenommen wird. Die Stangen p', p', denen die aus der Zeichnung ersichtliche Biegung gegeben ist, sind mit dem einen Ende an dem Pfosten a, mit dem anderen dagegen an dem Querbalken b fest gemacht. Die auf das Laufbrett geschraubten Pfosten q', q' bewegen sich an den Stangen p', p', um welche die Federn r', r' so gewunden sind, daß sie sich mit dem einen Ende gegen einen in die Stangen p', p' eingelassenen Zapfen, mit dem anderen hingegen gegen die Pfosten q', q' stemmen. Diese Federn sollen dem Gewichte der Lade entgegen wirken und sie daher fuͤr den Weber leichter beweglich machen. Die aus dem Brustbaume g hervorragenden Zapfen s', s' verhindern die Lade beim Einschlagen des Einschusses sich uͤber einen bestimmten Punkt hinaus zu bewegen. Die doppelten Schuͤzenbuͤchsen sind bei a' zu sehen. b', b' sind die Treibstangen (pecker rods or spindles), welche an den Pfosten c', c' fest gemacht sind, und auf denen sich die Schuͤzentreiber d', d', die durch die Schnuͤre e', e', e' mit dem Griffe f in Verbindung stehen, schieben. Die Schuͤzentreiber werden abwechselnd vorwaͤrts getrieben, indem der Weber den Griff f' erfaßt; durch diese Bewegung gelangt die Schuͤze in die Buͤchse, welche sich dem in Bewegung gesezten Schuͤzentreiber gegenuͤber an dem Ende der Lade befindet. x', y' sind Rollen, deren Achsen mit Federn umgeben sind, und deren Geschaͤft es ist, die von dem Weber vorwaͤrts getriebenen Schuͤzentreiber wieder zuruͤkzufuͤhren. Die Schuͤzentreiber sind zu diesem Zweke durch die Schnuͤre z', z' mit diesen Rollen x', y' verbunden. Aus dem bisher Gesagten wuͤrde hervorgehen, daß nur eine einzige Schuͤze in Bewegung gesezt wird; da aber ihrer zwei benuzt werden sollen, so ist fuͤr einen Mechanismus gesorgt, durch den die beiden Schuͤzen abwechselnd vor die Schuͤzentreiber d', d' gebracht werden. g, g' sind V's, in denen sich die Schuͤzenbuͤchsen horizontal hin- und her bewegen. Zur Regulirung des Grades, in welchem diese Bewegung stattfinden soll, dienen die Schrauben h', h'. i', i', i', i sind Arme, welche von dem Schafte j' auslaufen, und deren untere Enden durch Zapfenloͤcher gehen, die in den eisernen, an den Boden der Schuͤzenbuͤchsen geschraubten Stuͤken l', l' angebracht sind. Die Schaͤfte j' werden von den Pfosten k', k' getragen. o' ist der Griff, womit der Weber, indem er demselben eine Schwingungsbewegung gibt, die Buͤchsen verschiebt. Ich gehe nunmehr auf den zweiten Theil meines Webestuhles uͤber, welcher hauptsaͤchlich folgende drei Operationen zu verrichten hat. Er hat naͤmlich 1) die in den Mustern vorkommenden Abaͤnderungen zu reguliren, die Federn und die Sperrstange zu adjustiren, die Haken oder Zaͤhne emporzuheben, und den Einschuß auf deren Einwirkung vorzubereiten; er hat 2) die Haken zum Behufe der Erzeugung der Knoten, welche das Muster bilden, herabzusenken; und er hat 3) die Haken von den Knoten frei zu machen, und sowohl ihnen als auch anderen Theilen der Maschinerie zu gestatten, wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkzukehren. Zur Erlaͤuterung der ersten dieser Operationen dient folgendes. Die Rolle a'' bewegt sich um die Welle b'', welche von der Triebkraft der Fabrike her durch den Riemen c'' in Bewegung gesezt wird, und welche den zur Verrichtung der ersten Operation bestimmten Mechanismus in Gang sezt, sobald die Klauenbuͤchse d'' die Rolle a'' mit der Welle b'' verbindet. Die Klauenbuͤchse d'' sezt naͤmlich vermoͤge ihrer Hin- und Herbewegung durch die an der Welle b'' befindliche Patrone f'' die Rolle a'' in oder außer Verbindung mit der Welle b''. Um dieß zu bewerkstelligen, erhaͤlt die Klauenbuͤchse selbst ihre Bewegung durch eine Schiebstange g'', welche der Weber bei der Kugel h'' erfaßt, und die sich in den Pfosten i'', i'' nach Rechts zu schiebt, mitgetheilt. Hiedurch kommt ein Hebel in Thaͤtigkeit, dessen laͤngerer Arm j'' vermoͤge eines Zapfenloches, durch welches er geht, mit der Stange g'' in Verbindung steht. Die Welle k'' laͤuft in den Pfosten l'' in Zapfenlagern. m'' ist der kurze Arm des Hebels, der gegen die Feder n'' druͤkt und dadurch deren Spannkraft uͤberwaͤltigt. Der obere Theil dieser Feder n'' ist an dem Querbalken o'' fest gemacht, waͤhrend dessen unteres Ende in einer in die Klauenbuͤchse d'' geschnittenen Furche spielt. p'' ist eine andere an der Feder n'' befestigte Feder, welche, wenn die Klauenbuͤchse d'' mit den aus der Rolle a'' hervorragenden Zapfen in Beruͤhrung gebracht worden, dieselbe an den Pfosten q'' sperrt, womit die Verbindung zwischen der Rolle a'' und der Klauenbuͤchse b'' sicher gestellt ist. r'' ist ein Zahnrad, welches in ein zweites Zahnrad s'' eingreift, und welches den an dessen Welle befindlichen Schaft t'' umtreibt. An diesem lezteren sind drei Wischer oder Muschelraͤder angebracht, welche die drei Hauptbewegungen der ersten Operation bewirken. Zwek der ersten dieser Bewegungen ist Regulirung der in dem Muster vorkommenden Abaͤnderungen, was auf folgende Weise bewerkstelligt wird. Der Arm u'' erhaͤlt durch das Muschelrad v'' eine schwingende Bewegung und dreht den Schaft w'' abwechselnd nach verschiedenen Richtungen um seine Achse. Von diesem Schafte w'' aus erstreken sich die Arme x'', x'', welche, wenn der Schaft sich umdreht, in Schwingung gerathen. Diese schwingende Bewegung wird von den Armen x'', x'' aus durch die Verbindungsstaͤbe y'', y'' an den Prismenrahmen z'', der sich um die Welle a³ bewegt, fortgepflanzt. t'' ist eine Feder, welche mit dem einen Ende an der Stange y'', mit dem anderen dagegen an dem Querbalken c festgemacht ist. Das Geschaͤft dieser Feder ist den Prismenrahmen wieder zuruͤk zu fuͤhren, nachdem er von dem Muschelrade v'' vorwaͤrts bewegt worden. b ist ein vierseitiges Prisma, in dessen Seiten so viele Loͤcher gebohrt sind, als an irgend einem der Einschußfaͤden Knoten aufgehoben werden sollen, und deren Anzahl auch mit jener der Haken, welche in Thaͤtigkeit kommen, correspondiren muß. An diesem Prisma bemerkt man ferner die Vorspruͤnge oder Zaͤhne u', u', u', deren Aufgabe ist, in Loͤcher einzudringen, welche zu deren Aufnahme in dem Musterblatte angebracht sind, damit auf diese Weise die uͤbrigen in dem Musterblatte befindlichen Loͤcher gerade uͤber die Loͤcher des Prisma's zu stehen kommen. Der doppelte Sperrkegel c³ schwingt sich an einem Zapfen, durch den er mit dem Maschinengestelle in Verbindung steht. Das Prisma wird bei jeder Schwingung um den vierten Theil eines Umganges umgedreht, und zwar, indem der obere Haken des doppelten Sperrkegels c³ dasselbe an der einen Kante erfaßt, waͤhrend der andere Theil herum gefuͤhrt wird. Wenn das zu webende Muster zur Haͤlfte vollendet ist, so muß die Bewegung des Prisma's umgekehrt werden, damit das Musterblatt wieder zuruͤkkehre. Es ist zu diesem Zweke an dem hervorragenden Arme des doppelten Sperrkegels c³ eine Feder befestigt, welche veranlaßt, daß der untere Haken des Sperrkegels auf das Prisma wirkt. Die Haken des doppelten Sperrkegels c³ drehen das Prisma um, indem sie auf die Reibungsrollen eines an dem Ende der Prismenachse aufgezogenen Rades d³ wirken. Dieses Rad kann aus zwei parallelen Platten bestehen, in welche einander gegenuͤber und den Eken des Prisma's entsprechend, vier Loͤcher gebohrt sind. Diese Loͤcher haben als Zapfenlager fuͤr vier kleine Cylinder oder Reibungsrollen, welche die Stelle der Zaͤhne eines Sperrrades vertreten, zu dienen. e³ ist ein Tfoͤrmiges Stuͤk aus Eisen oder einem anderen Metalle, welches sich auf geeigneten, an dem Prismenrahmen festgemachten Unterlagen bewegt. f³ ist eine um den gerade stehenden Theil des T gewundene Spiralfeder, welche den Theil e³ gegen die Reibungsrollen des Rades d³ andraͤngt, damit das Prisma sich nicht anders, als in Folge der Einwirkung der Haken des doppelten Sperrkegels c³ umdrehen kann. g³, g³, g³ sind horizontale Draͤhte, deren eben so viele vorhanden seyn muͤssen, als in jede der Prismenseiten Loͤcher gebohrt sind, und mit denen eine solche Anordnung getroffen ist, daß sie sich in Loͤchern bewegen, welche in die an die Querriegel k³, l³ geschraubten Eisenplatten h³, i³, j³ gebohrt sind. Zwischen diesen Eisenplatten ist um jeden der horizontalen Draͤhte g³, g³, g³ eine Spiralfeder m³ gewunden, und an dem einen Ende mittelst eines in den horizontalen Draht eingesenkten Stiftes damit verbunden. Dieser Stift dient zugleich auch als Schulter, welche das Zuruͤktreten des horizontalen Drahtes uͤber eine gewisse Distanz hindert. Das entgegengesezte Ende der Feder m³ stemmt sich gegen die Eisenplatte j³. Diese Feder weicht einem gelinden Druke, der auf das Ende des horizontalen, uͤber den Querriegel l³ hinausragenden Drahtes g³ ausgeuͤbt wird, und kehrt, sowie dieser Druk nachlaͤßt, sogleich wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤk. An dem Ende eines jeden der aus dem Querriegel k³ hervorragenden horizontalen Draͤhte befindet sich ein Oehr; und durch jedes dieser Oehre ist ein Draht n³ gefuͤhrt, der an dem einen Ende hakenfoͤrmig gebildet ist. Diese Draͤhte n³, welche weiter unten noch ausfuͤhrlicher beschrieben werden sollen, sind senkrecht uͤber der Luͤpfstange s³ geordnet. Die Enden der horizontalen, uͤber den Querriegel l³ hinausstehenden Draͤhte sind so geordnet, daß sie in die Loͤcher des Prisma's eindringen, wenn sich dieses gegen dieselben hin schwingt. Wenn nun der ganze Apparat bloß in dem bisher Beschriebenen bestuͤnde, so ist offenbar, daß das Prisma b³ keine Wirkung auf die horizontalen Draͤhte g³, g³ ausuͤben koͤnnte; denn da die Enden derselben bei jeder Schwingung von den entsprechenden Loͤchern des Prisma's aufgenommen werden wuͤrden, so wuͤrde kein Druk auf sie ausgeuͤbt werden. Wenn dagegen jede Seite des Prismas, in dem Maaße als sie sich gegen die Enden der horizontalen Draͤhte bewegt, mit einem Musterblatte aus Pappendekel o³, in welches, gewissen horizontalen Draͤhten gegenuͤber, Loͤcher geschlagen sind, die den Loͤchern des Prisma's entsprechen, bedekt wird, so folgt hieraus nothwendig, daß alle die uͤbrigen horizontalen Draͤhte vorwaͤrts getrieben werden; daß also die mit ihnen in Verbindung stehenden Hakendraͤhte n³, n³ der Einwirkung der Luͤpfstange entzogen werden; und daß mithin diese leztere bei ihrem Emporsteigen nur jene Hakendraͤhte n³, n³ aufheben kann, die nicht zuruͤkgedraͤngt wurden, oder mit anderen Worten, deren horizontale Draͤhte den in das Musterblatt geschlagenen Loͤchern gegenuͤber zu stehen kamen. Hienach erhellt, daß man durch gehoͤrige Abaͤnderung der Musterblaͤtter jedes beliebige Muster hervorzubringen im Stande ist. Die naͤchstfolgende Bewegung besteht im Aufheben der Haken, und in der Vorbereitung des Einschusses auf die Einwirkung der Haken. Der hiezu dienende Mechanismus ist folgender. Der Arm p³ wird durch das Muschelrad q³ in Schwingung versezt. Hiedurch wird der Schaft r³ um seine Achse gedreht, und die Luͤpfstange s³, die durch die Arme t³ und die Staͤbe u³, u³ mit dem Schafte r³ in Verbindung steht, aufgehoben, wobei sie jene Hakendraͤhte n³, n³, die nicht von den horizontalen Draͤhten vorwaͤrts getrieben wurden, mit sich fuͤhrt. Die Hakendraͤhte n³, n³ stehen durch ein Gefuͤge mit den Hebeln v³, v³ in Verbindung, und ziehen jenes Ende dieser lezteren, an welchem sie festgemacht sind, empor. Die Drehpunkte dieser Hebel befinden sich in w³, w³. Die Zahnstange x³ ist mit entsprechenden Fuͤhrern ausgestattet, und zwischen diesen spielen die Hedelenden waͤhrend ihrer Auf- und Niederbewegung. Die senkrechten Draͤhte y³, y³ sind an ihren unteren Enden mittelst eines Angelgewindes an den Hebeln v³, v³, an ihren oberen Enden dagegen an den Haken oder Zaͤhnen z³, z³ festgemacht, so daß sie also von den Hebeln v³, v³ her die Bewegung an diese Haken fortpflanzen. Die Haken z³, z³ bilden jeden vierten Zahn des Rietblattes, und sind so eingerichtet, daß sie sich in den Baͤndern des Rietblattes in senkrechter Richtung hin- und her bewegen koͤnnen. Ihren Bau und ihre Gestalt ersieht man deutlicher aus Fig. 6. Zu jeder Seite eines solchen Hakens ist ein oben schraͤg abgedachtes Metallstuͤk a⁴ angebracht, dessen Aufgabe es ist, die Kettenfaͤden beim Emporsteigen der Haken von einander zu trennen, damit sich die Spizen der Haken, wenn sich diese nach Abwaͤrts bewegen, nicht in die Kettenfaͤden verwikeln. Das Rietblatt ist dem an anderen Webestuͤhlen gebraͤuchlichen aͤhnlich: mit dem Unterschiede jedoch, daß jedem dritten Zahne desselben zunaͤchst einer der beweglichen, auf den Einschuß wirkenden Zaͤhne angebracht ist. Die Zahl der beweglichen Zaͤhne und mithin auch jene der zwischen ihnen befindlichen festen Zaͤhne ist durch das zu erzeugende Fabricat bedingt. So kann man z.B. anstatt der drei oben erwaͤhnten drei festen und des vierten beweglichen Zahnes vier oder mehrere feste und dann erst einen beweglichen Zahn anbringen. In Fig. 4, wo das Rietblatt deutlicher zu sehen ist, sind b⁴, b⁴, b⁴ die festen und z³ die beweglichen Zaͤhne. Was jenen Theil des Rietblattes betrifft, der zur Fixirung der Zaͤhne bestimmt ist, so weicht dieser einigermaßen von jenem ab, den man an dem gewoͤhnlichen Rietblatte findet. Es ist naͤmlich an dem oberen sowohl als an dem unteren Rande fuͤr zwei eiserne Bandstreifen gesorgt, zwischen welche die Zahnenden eingesezt werden. An beiden Seiten eines jeden der beweglichen Zaͤhne befindet sich sowohl an dem unteren, als an dem oberen Rande der beiden Baͤnder ein Ausschnitt. Die Zaͤhne werden mittelst eines Drahtes, der zwischen ihnen gehoͤrig um die Baͤnder gewunden ist, in diesen fixirt; und da dieser Draht von den Ausschnitten aufgenommen wird, so koͤnnen die beweglichen Zaͤhne weder durch die Bewegungen des Webestuhles, noch auf andere Weise in Unordnung gerathen. Die festen Zaͤhne werden mittelst einer Loͤthung oder auch auf irgend eine andere Weise an ihrem oberen Ende miteinander verbunden, damit sie nicht ausfallen koͤnnen, im Falle sie durch den zwischen ihnen herumgewundenen Draht nicht genug fixirt waͤren. Von dem Schafte r³, welcher in der Zeichnung durch den Arm t³ verstaͤrkt wird, laͤuft ein diesem lezteren aͤhnlicher Arm c⁴, an welchem ein Riemen d⁴ festgemacht ist. Auf diese Weise wird, wenn der Schaft r³ um seine Achse umlaͤuft, die Rolle e⁴ in Bewegung gesezt. In die Kerbe, welche in den Umfang dieser lezteren geschnitten ist, faͤllt, wenn die Rolle den durch den Riemen d⁴ veranlaßten Theil eines Umganges vollbracht hat, eine Feder f⁴ ein, so daß sich die Rolle nicht bewegen kann, wenn der Riemen d⁴ erschlafft wird, waͤhrend der Schaft r³ umlaͤuft, um die Luͤpfstange s³ herabzusenken. Der Riemen g⁴ pflanzt die Bewegung von der Rolle e⁴ an den Schaft h⁴ fort; zur Leitung desselben dient eine kleine an der Achse der Lade angebrachte Rolle w', damit er waͤhrend der Schwingungen der Lade in gleichmaͤßiger Spannung verbleibe. An dem Schafte h⁴ sind drei Daͤumlinge oder Muschelraͤder i⁴, i⁴, i⁴ angebracht, welche die uͤber ihnen befindlichen drei senkrechten Stangen j⁴, j⁴, j⁴ in eine Bewegung nach Aufwaͤrts versezen. An dem oberen Ende dieser Stangen befindet sich ein Metallstuͤk k⁴, welches ich den Laͤufer (race piece) nenne, und welches, waͤhrend die beweglichen Haken auf den Einschuß wirken, von den Stangen j⁴, j⁴ so emporgehoben wird, daß es das untere Blatt der Kette beruͤhrt. In den gegen das Rietblatt zu gekehrten Rand des Laͤufers sind Spalten l⁴, l⁴ geschnitten, welche in Hinsicht auf Anzahl und Stellung mit den beweglichen Zaͤhnen correspondiren, und durch welche die hakenfoͤrmigen Theile dieser lezteren gehen, wenn sich die Zaͤhne in den Baͤndern des Rietblattes auf- und nieder bewegen. Der Laͤufer k⁴ traͤgt den Einschuß, waͤhrend die Haken auf ihn wirken, wodurch die Knoten eine gleichmaͤßige Laͤnge bekommen. Der Riemen m⁴ pflanzt die Bewegung, die er von der Rolle e⁴ erhaͤlt, mittelst des Armes o⁴, an dem er festgemacht ist, an den Schaft n⁴ fort, der sich der Quere nach durch die Maschine erstrekt, und der von den Pfosten p⁴, p⁴ getragen wird. An diesem Schafte sind die Metallstuͤke q⁴, q⁴, welche die aus Fig. 4 und 5 zu ersehende Gestalt haben, angebracht. Auf der oberen Flaͤche derselben sind die aufrechten Stuͤke r⁴, r⁴, welche als Traͤger und Leiter fuͤr die Draͤhte s⁴, s⁴ dienen, festgemacht. Die Draͤhte schieben sich naͤmlich in Loͤchern, welche sich an den oberen Enden der Stuͤke r⁴, r⁴ befinden. An den Draͤhten s⁴, s⁴ sind mittelst einer Schraube die Arme t⁴, t⁴ befestigt, welche sich in Spalten, die zu diesem Zweke in die Metallstuͤke q⁴, q⁴ geschnitten sind, bewegen. Zwischen den Armen t⁴ und dem aufrechten Stuͤke r⁴ ist um die Draͤhte eine Spiralfeder u⁴ gewunden. Der Hebel v⁴, der seinen Drehpunkt in w⁴ hat, ist an dem einen Arme durch ein Gelenk x⁴ mit dem Stuͤke y⁴ so verbunden, daß lezteres nicht unter eine horizontale Linie herabsinken kann. z⁴ ist ein Vorsprung an dem Schafte n⁴; und a⁵ ist ein solcher an dem Laufbrette y. b⁵ ist eine Spiralfeder, welche mit dem einen Ende an dem Hebel v⁴, mit dem anderen dagegen an dem Brustbaume festgemacht ist. c⁵ ist eine um den Schaft n⁴ gewundene Spiralfeder, die mit dem einen Ende an dem Schafte, mit dem anderen aber gleichfalls an dem Brustbaume befestigt ist. Die Aufgabe dieses Apparates ist, den Einschuß unter die Haken zu treiben, damit diese zum Behufe der Knotenbildung auf ihn einwirken. Bewerkstelligt wird dieß auf folgende Weise. Der Riemen m⁴ zieht den Apparat auf gleiche Hoͤhe mit der oberen Flaͤche des Laufbrettes herab, und bewirkt dadurch, daß die Spizen der Draͤhte s⁴, s⁴ sich hinter dem Einschusse herab bewegen. Der gleichzeitig sich umdrehende Schaft gestattet dem kurzen Arme y⁴ des Hebels v⁴ in horizontale Stellung herab zu fallen. Die Lade bewirkt, indem sie sich nach Vorwaͤrts bewegt, bis sie auf die aus der unteren Seite der Metallstuͤke q⁴, q⁴ hervorragenden Aufhaͤlter d⁸, d⁸ trifft, daß der Vorsprung a⁵ gegen die Seite des Armes y⁴ schlaͤgt, wodurch der andere Arm des Hebels und die Draͤhte s⁴, s⁴ gegen das Rietblatt nach Vorwaͤrts getrieben werden, und der Einschuß von ihnen unter den Bereich der Haken gebracht wird. Die dritte Bewegung adjustirt die Aufhaltstange und die Federn, welche die Hebel tragen und sie hindern, wegen ihrer eigenen Schwere herabzufallen, sobald die Luͤpfstange, von der sie emporgehoben werden, an ihre Stelle zuruͤkkehrt. Der Arm e⁸ erhaͤlt seine Bewegung von dem Wischer oder Muschelrade d⁵ und treibt den Schaft e⁵. Die Verbindungsstangen g⁵, g⁵ sind an dem einen Ende an die Arme f⁵, f⁵, an dem anderen hingegen an die Hebel h⁵, h⁵ gefuͤgt. Die geradestehenden Stangen i⁵, i⁵ welche sich in senkrechter Richtung abwechselnd in entsprechenden Traͤgern hin- und herschieben, tragen die Aufhaltstange j⁵, welche die von dem Cylinder herabgetriebenen Hebel aufnimmt, und auf solche Weise den Grad der den Haken oder Zaͤhnen z³, z³ mitgetheilten Bewegung regulirt. k⁵, k⁵ sind Federn, die vor den Hebeln v³ senkrecht geordnet und am Grunde der Aufhaltstange j⁵ festgemacht sind. Die Enden der Hebel v³ ruhen auf diesen Federn und werden von ihnen getragen. Die Federn geben jedem Druke nach Aufwaͤrts, welcher auf die entgegengesezten Enden der Hebel v³ ausgeuͤbt wird, nach, und gestatten ihnen, auf die Aufhaltstange herabzusinken. Wenn die Hebel auf die Aufhaltstange j⁵ treffen, so fangen die Schultern der Federn die Enden derselben, so daß sie durch den Widerstand, den der Einschuß leistet, wenn die beweglichen Haken oder Zaͤhne z³ auf ihn wirken, nicht emporgehoben werden. Wenn die Haken durch die Bewegung der Hebel herabgetrieben werden, so wirken sie auf den Einschuß, indem sie ihn in die ihnen entsprechenden, in das Laufstuͤk geschnittenen Spalten draͤngen und dadurch die Knoten, aus denen das Muster besteht, erzeugen. Die an dem Schafte t⁴ befindlichen Wischer oder Muschelraͤder sollen einen solchen Bau haben, daß sie die drei Hauptbewegungen der ersten Operation bewirken; naͤmlich: das Prisma wird zuerst vorwaͤrts bewegt, um die Hakendraͤhte zuruͤkzutreiben; die Luͤpfstange, die Federn und die Aufhaltstange steigen gleichzeitig empor, und unmittelbar nachdem die Luͤpfstange am Orte ihrer Bestimmung angelangt ist, kehrt sie wieder dahin zuruͤk, von wo sie ausgegangen; das Prisma kehrt, wenn die Luͤpfstange sich herabgesenkt hat, wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤk. Wenn die erste Operation beendigt ist, so laͤßt der aus dem Zahnrade s'' hervorragende Zapfen z⁶ die Feder p'' los, wodurch auch die Feder n'' nachgelassen wird, so daß vermoͤge ihrer Spannkraft die Klauenbuͤchse d'' von den aus der Rolle a'' hervorragenden Zapfen a'' abgezogen, und mithin die Verbindung dieser Rolle mit der Welle b'' aufgehoben wird. Nachdem dieß erfolgt ist, trifft der aus dem Muschelrade v'' hervorragende Zapfen a⁷ gegen eine an der aufrechten Stange befindliche Schulter b⁷, damit das Muschelrad sich nicht allenfalls durch sein Bewegungsmoment uͤber einen bestimmten Punkt hinaus bewegen kann. Da die Schuͤze nothwendig soviel Einschuß liefern muß, als zur Bildung der Knoten erforderlich ist, so muͤssen die beweglichen Zaͤhne, damit sie bei ihrer absteigenden Bewegung den Einschuß nicht durchschneiden, einer nach dem anderen auf den Einschuß wirken. Dieß vollbringt die zweite Operation der Maschinerie, die aus Folgendem erhellt. An der Welle m⁵, die ihre Bewegung von der Haupttriebkraft her mitgetheilt erhaͤlt, laͤuft die Rolle l⁵, die durch die Klauenbuͤchse n⁵, welche einer horizontalen Hin- und Herbewegung faͤhig ist, mit der Welle m⁵ verkuppelt oder aus der Verkuppelung gebracht wird. Die hiezu erforderliche Bewegung erhaͤlt die Klauenbuͤchse mittelst der Schiebstange o⁵, welche der Weber bei der Kugel p⁵ erfaßt, um sie nach Rechts zu bewegen. Hiedurch wird naͤmlich ein Hebel bewegt, dessen langer Arm q⁵ mit der Stange o⁵ in Verbindung steht, und zwar indem er durch ein an dieser befindliches Zapfenloch geht. Dieser Hebel hat seinen Drehpunkt in r⁵; sein kuͤrzerer Arm s⁵ draͤngt sich gegen die Feder u⁵ und uͤberwaͤltigt dadurch deren Spannkraft. Die Feder ist an einem Pfosten des Maschinengestelles befestigt, und zwar so, daß ihr anderes Ende in einer an der Klauenbuͤchse n⁵ befindlichen Spalte spielt. Der Hebel v⁵ laͤuft quer durch die Maschine und hat, wie man in Fig. 8 sieht, seinen Drehpunkt in w⁵. Die an dem Gestelle befestigte Spiralfeder y⁵ zieht jenen Hebelarm, an welchem sie festgemacht ist, nach Aufwaͤrts. Wenn die Feder u⁵ durch den kurzen Hebelarm s⁵ so in Thaͤtigkeit gesezt wird, daß sie die Klauenbuͤchse n⁵ mit der Rolle l⁵ in Beruͤhrung bringt, so wird der Hebel v⁵ nach Aufwaͤrts gezogen, wo er sich dann gegen den an der Seite der Feder u⁵ hervorragenden Zapfen z⁵ stemmt, und dadurch die Verbindung zwischen der Rolle l⁵ und der Welle m⁵ sicher macht. Die Cylinder abc⁶, welche horizontal und der Quere nach an dem Webestuhle in dem Gestelle d⁶ angebracht sind, ruhen auf den Querbalken b, b, und zwar laufen die Enden ihrer Achsen in den Unterlagen oder Anwellen e⁶, Fig. 7. In die Oberflaͤche dieser Cylinder sind in gehoͤriger Stellung zu einander die Zaͤhne oder Zapfen f⁶, f⁶ eingesezt. Wenn der Cylinder a⁶ umlaͤuft, so trifft der erste seiner Zapfen auf den ersten oder aͤußeren der Hebel v³, wodurch dessen entgegengeseztes Ende auf die Aufhaltstange herabgedruͤkt wird. Der zweite Zapfen trifft im naͤchsten Augenblike auf den zweiten Hebel u.s.f., bis jeder der Zapfen auf den ihm entsprechenden Hebel gewirkt hat, und bis dadurch nacheinander die damit in Verbindung stehenden beweglichen Zaͤhne zum Behufe der Bildung der Knoten in die fuͤr sie bestimmte Spalte des Laufbrettes eingedrungen sind. Es wuͤrde zu allen Zweken, zu denen der Webestuhl bestimmt ist, ein einziger Cylinder ausreichen, wenn man leicht einen solchen von gehoͤriger Groͤße herstellen koͤnnte. Da jeder der in den Cylinder eingesezten Zapfen sowohl in horizontaler Richtung, als auch nach der Laͤngenrichtung eine bestimmte Entfernung von dem naͤchststehenden Zapfen haben muß; da die Longitudinal-Entfernungen zwischen ihren Mittelpunkten den Entfernungen zwischen den Mittelpunkten der ihnen entsprechenden Hebel gleich seyn muͤssen; und da sich jeder Zapfen durch einen gewissen Kreisbogen bewegen muß, um dem Hebel, auf den er wirkt, bevor noch der naͤchstfolgende Zapfen auf den naͤchsten Hebel zu wirken beginnt, einen gehoͤrigen Grad von Bewegung mitzutheilen, so muͤßte der Cylinder nothwendig sehr groß seyn. Ich bediene mich daher je nach der Breite des Webestuhles lieber dreier oder mehrerer solcher Cylinder, von denen einer immer umzulaufen beginnt, wenn der naͤchstvorhergehende einen Umgang vollbracht hat. Jeder der Cylinder muß aber einen ganzen Umgang vollbracht haben, bevor der folgende sich umzudrehen beginnt, damit die Zapfen des zweiten nicht eher zu wirken beginnen, als bis alle Zapfen des ersten die ihnen zustaͤndige Wirkung ausgeuͤbt haben. An dem Ende der Welle des ersten Cylinders ist ein Metallstuͤk, ein sogenannter Hund (dog) befestigt, aus dessen Ende ein Stift oder Zapfen hervorragt. An dem gegen das Ende der Welle des ersten Cylinders hin gerichteten Ende der Welle des zweiten Cylinders ist eine Scheibe mit einem vorspringenden Rande befestigt, und in diesem Randvorsprunge ist eine Spalte von solcher Ausdehnung angebracht, daß sich das Ende eines Daͤumlinges, dessen entgegengeseztes Ende sich an der Welle schwingt, durch ein Kreissegment bewegen kann. Aus dem Baue des Hundes und des Daͤumlinges folgt, daß, wenn die Bewegung der Cylinder umgekehrt wird, der Daͤumling sich gegen das Ende der Spalte in einer bestimmten Stellung befindet; und daß, wenn sich der Cylinder a⁶ nach der entgegengesezten Richtung bewegt, der Hund herumlaͤuft und gegen die entgegengesezte Seite des Daͤumlinges schlaͤgt, wo dann dieser sich an das entgegengesezte Ende der Spalte bewegt und dem Mittelpunkte des Hundes gestattet, einen vollkommenen Kreisbogen zu beschreiben, bevor er den Cylinder b⁶ in Bewegung sezt. Zwischen dem zweiten und dritten Cylinder ist eine aͤhnliche Vorrichtung angebracht. Der erste Cylinder bringt auf solche Weise, nachdem er seinen Umlauf vollbracht, den Cylinder b⁶ in Bewegung, und dieser sezt, nachdem seine Zapfen auf die ihnen entsprechenden Hebel gewirkt haben, d.h. nachdem er einen vollkommenen Umgang gemacht, den Cylinder c⁶ in Thaͤtigkeit, dessen Zapfen dann gleichfalls auf die ihnen correspondirenden Hebel wirken. Wenn der Cylinder c⁶ endlich seinen Umlauf vollbracht hat, so wirkt der in dem Ende des Metallstuͤkes h⁶ befindliche Zapfen g⁶ auf den Hebel i⁶, der seinerseits mittelst des Verbindungsdrahtes j⁶ einen Arm des Hebels v⁵ emporzieht. Die Folge hievon ist, daß das andere Ende dieses lezteren Hebels herabsinkt, wodurch die Feder u⁵ frei wird, und mithin vermoͤge ihrer Federkraft die Klauenbuͤchse n⁵ von den aus der Rolle l⁵ hervorragenden Zapfen frei macht, so daß die Verbindung zwischen der Rolle l⁵ und der Welle m⁵ aufgehoben ist. k⁶ ist ein Faͤnger, der eine Schulter des Aufhaͤlters m⁶ erfaßt, und dadurch die Cylinder hindert, sich in Folge des von ihnen erlangten Bewegungsmomentes nach Aufhebung der Verbindung zwischen der Rolle l⁵ und der Welle m⁵ uͤber einen bestimmten Punkt hinaus zu drehen. Der senkrechte Hebel l⁶, der seinen Drehpunkt in dem Maschinengestelle hat, steht an seinem unteren Ende mit dem Faͤnger k⁶ in Verbindung. Seine Aufgabe ist diesen lezteren von der Schulter des Aufhaͤlters m⁶ abzuziehen, damit sich der Cylinder wieder umdrehen kann, wenn dieß zum Behufe seiner Einwirkung auf die Hebel erforderlich ist; seine Bewegung erhaͤlt er durch einen an der Verbindungsstange y'' befindlichen Zapfen. Die an dem Faͤnger k⁶ angebrachte Feder n⁶ laͤßt ersteren nicht wieder unter die Schulter des Aufhaͤlters m⁶ zuruͤkgelangen, und laͤßt auch den Cylinder c⁶ nicht zuruͤkweichen, wenn die Schulter des Aufhaͤlters m⁶ auf obige Weise gegen den Faͤnger k⁶ trifft. Die Federn p⁶, p⁶ sind mit dem einen Ende an dem Pfosten q⁶, mit dem anderen hingegen an den Faͤngern k⁶, o⁶ festgemacht, damit diese unter die Schultern des Aufhaͤlters m⁶ gebracht werden. Das Zuruͤkweichen des Cylinders a⁶ ist dadurch verhuͤtet, daß ein aus seinem rechten Ende hervorragender Zapfen r⁶ gegen einen an der oberen Seite des Hebels u⁶ befindlichen Vorsprung s⁶ trifft. Der Hebel u⁶, der seinen Drehpunkt in t⁶ hat, wird von einer Feder, die an ihm und dem Gestelle festgemacht ist, emporgehalten. Die dritte Operation, welche darin besteht, daß die Haken von den Knoten frei gemacht werden, und daß sowohl sie als die uͤbrigen Theile der Maschine wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkkehren, wird aus Folgendem erhellen. Der Weber druͤkt mit dem Fuße auf den Tritt v⁶ und hebt die Aufhaltstange j⁵ empor. Hiedurch treibt diese die auf ihr ruhenden Enden der Hebel v³, v³ und die mit ihnen verbundenen beweglichen Zaͤhne empor. Bevor der Weber jedoch den Fuß auf den Tritt v⁶ sezt, kreuzt er zum Behufe der Fixirung der Knoten die Kettenfaͤden, waͤhrend er zugleich die Haken hindert, bei ihrem neuen Aufsteigen einen Theil des Einschusses mit sich zu nehmen. Hierauf wird die Lade zuruͤkbewegt, um die Haken von dem Einschusse so zu entfernen, daß sie bei der Ruͤkkehr in ihre fruͤhere Stellung nicht auf ihn zu wirken vermoͤgen. Sodann laͤßt der Weber, indem er den Fuß von dem Tritte v⁶ entfernt, die Aufhaltstange herabsinken: eine Bewegung, welche durch die Feder x⁶ beguͤnstigt wird. y⁶ ist eine Stange, welche an Pfosten, die an der Aufhaltstange befestigt sind, angebracht und horizontal uͤber die Enden der Hebel v³, v³ gefuͤhrt ist; ihre Aufgabe ist zu bewirken, daß sich alle Hebel v³ nach Abwaͤrts bewegen, im Falle einer derselben dadurch zuruͤkbleiben sollte, daß sich die mit ihm verbundenen Haken in dem Rietblatte oder in der Kette verhaͤngen. Durch das Herabdruͤken des Trittes v⁶ bewirkt der Weber auch noch zwei andere Operationen. Durch die erste dieser Operationen wird naͤmlich das Laufstuͤk k⁴ herabgedruͤkt, und dafuͤr der Apparat, der den Einschuß unter den Bereich der Haken bringt, empor bewegt. Durch die zweite werden die Muschelraͤder von der Aufhaltstange befreit, und um etwas Weniges umgedreht, so daß der Arm e⁸ auf seine tiefste Stellung an dem Muschelrade herab gelangen kann. Das Niederdruͤken des Laufstuͤkes k⁴ und das Emporsteigen des Apparates, der den Einschuß unter den Bereich der Haken bringt, laͤßt sich folgendermaßen beschreiben. Der Arm c⁷, der sich mit dem Schafte oder mit der Welle e⁵ bewegt, druͤkt auf die Feder f⁴ und befreit sie von der Rolle e⁴. Die hiedurch frei werdende Feder c⁵ wirkt auf den Schaft n⁴ und schnellt den Apparat, der den Einschuß unter die Haken bringt, empor. Zugleich zieht aber die Feder f⁸ den Riemen g⁸ herab, wodurch der Schaft h⁴ und die an ihm befindlichen Muschelraͤder i⁴ zuruͤkgedreht werden, so daß das Laufstuͤk in Folge seiner eigenen Schwere herabfallen kann. Die Befreiung der Muschelraͤder von der Stange b⁷ und das Umdrehen derselben um eine kleine Streke, so daß der Arm e⁸ auf seine niedrigste Stellung an dem Muschelrade herab gelangt, wird auf folgende Weise bewirkt. Der mit der Welle e⁵ umlaufende Wischer d⁷ wirkt auf die aufrechte Stange b⁷ und macht den Zapfen a⁷ von dem an dieser Stange befindlichen Vorsprunge frei. Die Stange b⁷ dreht mittelst eines Hakens e⁷, welcher an das obere Ende dieser Stange gefuͤgt ist, und einen aus dem Muschelrade i⁴ hervorragenden Zapfen erfaßt, die Muschelraͤder oder die Wischer etwas weniges um ihre Achse, so daß der Arm e⁸ an den kleinen Theil seines Muschelrades herab gelangen kann, wo dann der Weber seinen Fuß von dem Tritte v⁶ hebt, damit die Haken herabsinken. Wenn der Weber den Fuß von dem Tritte v⁶ entfernt, gehen noch zwei andere Operationen von Statten. Durch die eine wird der Vorsprung s⁶ des Hebels u⁶ von dem Zapfen v⁶ entfernt, damit der Cylinder a⁶ umlaufen kann, wenn dessen Bewegung umgekehrt wird. Durch die andere wird zwischen gewissen Theilen der Maschinerie eine Verbindung hergestellt, in Folge deren die Cylinder a⁶, b⁶ eine umgekehrte Bewegung mitgetheilt erhalten. Erstere Operation wird dadurch bewerkstelligt, daß, waͤhrend die Welle e⁵ umlaͤuft, der Arm f⁷ das gebogene Ende des Hebels u⁶ herabdruͤkt, so daß der Aufhaͤlter r⁶ den Vorsprung s⁶ loslaͤßt. Die zweite Operation hingegen wird aus Folgendem erhellen. An der Welle e⁵ ist ein Arm g⁷ befestigt, in dessen Ende sich eine Zunge h⁷ befindet, auf welche die Feder i⁷ auf aͤhnliche Weise wirkt, auf welche die Feder eines Federmessers auf die Klinge zu wirken pflegt. Diese Feder gibt, wenn die Welle in Folge des Drukes, den der Weber mit seinem Fuße auf den Tritt ausuͤbt, umlaͤuft, nach, so daß die Zunge unter das Ende des Hebels k⁷ gelangen kann. Bei der ruͤkgaͤngigen Bewegung der Welle e⁵ treffen, wenn der Weber den Fuß vom Tritte entfernt, die Enden der Zunge h⁷ gegen das Ende des Hebels k⁷, wo dann der entgegengesezte Arm nach der entgegengesezten Richtung bewegt und der Hebel l⁷ frei wird. Dieser Hebel wird dann durch die Feder m⁷ seitwaͤrts gezogen, so daß die Klauenbuͤchse n⁷ mit den aus dem Zahnrade o⁷ hervorragenden Zapfen in Beruͤhrung kommt, und das Rad, welches sonst an der Welle umlaͤuft, nunmehr an der Welle m⁵ festgemacht wird. Der Hebel l⁷ hat seinen Drehpunkt an einem Pfosten und ist an seiner Mitte mit einem Vorsprunge ausgestattet, welcher in einer in der Klauenbuͤchse n⁷ befindlichen Spalte spielt. Das an der Rolle l⁵ befindliche Zahnrad p⁷ greift in ein anderes an dem Ende der Welle r⁷ angebrachtes Zahnrad q⁷; und an dem entgegengesezten Ende dieser Welle r⁷ befindet sich ein Zahnrad s⁷, welches in ein kleines Getrieb t⁷ eingreift. Lezteres greift in das Rad o⁷, und treibt dasselbe in einer der Umlaufsbewegung des Rades p⁷ entgegengesezten Richtung um. Diese Methode, die Bewegung umzukehren, verdient vor der Anwendung der Winkelraͤder den Vorzug, wenn die Geschwindigkeit der umgekehrten Bewegung vermindert werden soll. Aus dem Gesagten erhellt, daß, wenn das Raͤderwerk o⁷ mittelst der Klauenbuͤchse n⁷ mit der Welle m⁵ in Verbindung gesezt ist, die Cylinder eine umgekehrte Bewegung mitgetheilt erhalten. Der Zwek dieses Zuruͤklaufens der Cylinder ist eine Umkehrung der Stellung der Hunde gegen die in den Spalten der zwischen den Cylindern angebrachten Scheiben spielenden Daͤumlinge zu bewirken, damit der erste Cylinder, wenn er neuerdings wieder in Bewegung gesezt wird, einen ganzen Umlauf vollbringen kann, bevor er den zweiten Cylinder in Bewegung bringt; und damit der zweite einen ganzen Umgang zuruͤklegt, bevor er den dritten zum Umlaufen veranlaßt u.s.f. Es versteht sich von selbst, daß der lezte der Cylinder nicht zuruͤkzulaufen braucht. Es bleibt nunmehr nur mehr jener Theil der Maschinerie zu beschreiben, der die Klauenbuͤchse n⁷ von dem Zahnrade o⁷ zuruͤkzieht und die Verbindung zwischen der Welle m⁵ und dem Zahnrade o⁷ aufhebt. u⁷ ist ein Muschelrad, welches an der Welle jenes Cylinders aufgezogen ist, der dem lezten in der Cylinderreihe zunaͤchst ist. Das Stuͤk (pitman) v⁷ schiebt sich in einem Lager w⁷; das eine Ende desselben ist dem Muschelrade u⁷ dargeboten, das andere dagegen steht mit zwei Kurbelstuͤken (toggles) x⁷, y⁷ in Verbindung Das Ende des Kurbelstuͤkes x⁷ ist an einen an dem Gestelle befestigten Traͤger gefuͤgt; das Ende des Kurbelstuͤkes y⁷ dagegen ist an das Ende einer langen Stange z⁷ gefuͤgt. Das andere Ende dieser Stange, welche sich in den Traͤgern a⁸, b⁸ schiebt, ist durch ein Gefuͤgt mit dem Hebel l⁷ verbunden. In dem Augenblike, wo der Cylinder, mit dem das Muschelrad u⁷ in Verbindung steht, einen Umlauf vollendet, treibt das Muschelrad das Stuͤk v⁷ heraus, wodurch die Kurbelstuͤke gerade gezogen und die Stange z⁷ nach der Laͤnge verschoben werden. Die Stange bewegt dann den Hebel l⁷, der die Klauenbuͤchse n⁷ von den Zapfen des Rades o⁷ zuruͤkzieht. Wenn der Hebel l⁷ seitwaͤrts bewegt wird, wie dieß oben gezeigt wurde, so zieht die Feder c⁸ den Hebel k⁷ nach Einwaͤrts, und dadurch wird dessen Ende gegen das Ende des Hebels l⁷ gebracht, so daß die Klauenbuͤchsen n⁷ nicht mehr an die Zapfen des Zahnrades o⁷ zuruͤkkehren kann. Das Spiel des Webestuhles ist folgendes. Der Weber steigt auf die in der Mitte des Webestuhles befindliche Platform und erfaßt die obere Latte der Lade bei dem Griffe o' mit seiner linken, den Griff f' hingegen mit der rechten Hand. In dieser Stellung oͤffnet er, indem er mit den Fuͤßen auf die Tritte l, l wirkt, die Kette zum Behufe der Aufnahme der Schuͤze, die er unmittelbar darauf mit der rechten Hand auswirft, waͤhrend er mit seiner Linken nach der beim gewoͤhnlichen Weben uͤblichen Methode die Lade in Bewegung sezt und die Schuͤzen schwingt. Wenn auf diese Weise so viel Einschußfaͤden eingewebt worden, als zwischen jene Faͤden, die' aufgehoben werden muͤssen, kommen sollen, so bringt der Weber die Schuͤze mit dem groben Einschusse in die zur Rechten der Lade befindliche Schuͤzenbuͤchse, oder mit anderen Worten in die Buͤchse an jenem Ladenende, welches dem Ende, an dem die Haken oder die beweglichen Zaͤhne auf den Einschuß zu wirken beginnen, gegenuͤber liegt. In diesem Zustande faͤhrt er fort, mit dem Fuße auf den Geschirrtritt zu druͤken, um eine weite Oeffnung zwischen den Kettenfaͤden herzustellen. Wenn nun die erste Abtheilung des Webestuhles auf dieses Stadium ihrer Thaͤtigkeit gelangt ist, so ergreift der Weber mit seiner rechten Hand die Kugel h'' und stellt die Verbindung zwischen der Treibrolle und jener Maschinerie her, welche die Veraͤnderungen im Muster regelt, die Federn und die Aufhaltstange regulirt, die Haken emporhebt, und den Einschuß fuͤr die Einwirkung der Haken vorbereitet. In dem Augenblike, wo diese Operation beendigt ist, bewegt er, um die Haken uͤber den Einschuß zu bringen, die Lade vorwaͤrts, bis sie gegen die Vorspruͤnge b⁵, b⁵ anschlaͤgt, wo er dann die Kugel p'' erfaßt, und den Cylinder, der die Haken herabsenkt, in Bewegung bringt. Unmittelbar nach Beendigung dieser Operation kreuzt er zum Behufe der Fixirung der Knoten die Kette mittelst seines linken Fußes, waͤhrend er mit dem rechten Fuße auf den Tritt v⁶ druͤkt, um die Haken wieder emporzuheben. Ist dieß geschehen, so bewegt er die Lade zuruͤk, um die Haken von den Knoten zu entfernen, worauf er den Tritt v⁶ verlaͤßt, so daß die Theile wieder in die Stellung zuruͤkkehren, in der sie sich anfangs befanden. Als meine Erfindungen erklaͤre ich: 1) das Aufheben der Knoten oder Schlingen, aus denen das Muster auf der Oberflaͤche des Zeuges hervorgebracht wird, mittelst einer Reihe beweglicher Zaͤhne oder Haken. 2) die Unterstuͤzung des Einschusses waͤhrend der Thaͤtigkeit der beweglichen Zaͤhne oder Haken und dadurch die Regulirung der Laͤnge der Knoten mittelst einer Stange oder eines Laufstuͤkes von der beschriebenen Art. 3) die Theilung der Kettenfaͤden mittelst schraͤg abgeschnittener, an den Seiten der beweglichen Zaͤhne oder Haken angebrachter Metallstuͤke, wodurch verhuͤtet wird, daß sie die Faͤden erfassen und abreißen. 4) einen oder mehrere Cylinder, welche mit Zapfen und mittelst eines eigenen Zwischenmechanismus nacheinander auf die Haken wirken und sie veranlassen, die das Muster bildenden Knoten oder Schlingen aufzuheben. 5) die Anwendung eines Prisma's zur Regulirung der Thaͤtigkeit der Zaͤhne oder Haken.

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