Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XXXVIII., S. 150
Download: XML
XXXVIII. Miszellen. Miszellen. Preise für Glasfabrication, welche die Société d'encouragement in Paris ertheilte. Die Société d'encouragement ertheilte in ihrer am 16. Jan. 1839 gehaltenen oͤffentlichen Sizung drei der Preise, welche sie im Jahre 1838 auf verschiedene Verbesserungen in der franzoͤsischen Glasfabrication ausgeschrieben hatte. Wir entnehmen aus dem Berichte, den Hr. Dumas bei dieser Gelegenheit erstattete, der aber fuͤr die deutschen und boͤhmischen Glasfabrikanten nichts Neues enthaͤlt, nur Nachstehendes. 1) Der Preis von 4000 Fr., der fuͤr die Fabrikation eines strengfluͤssigen weißen Glases ausgeschrieben war, wurde zu gleichen Theilen unter die beiden Concurrenten: Hrn. de Fontenay, Director der Glasfabrik des Baron Klinglin in Plain-de-Valch in den Vogesen, und Hrn. Bontemps, Director der Glasfabrik in Choisy-le-Roi getheilt. Nach den Versicherungen der Commission liefert die erste dieser Fabriken nunmehr den Chemikern Glaser, die dem Besten, was in diesem Fache aus den deutschen und boͤhmischen Fabriken hervorgeht, nicht im Geringsten nachstehen, und die sich bei starker Hize vor der Lampe arbeiten lassen, dabei aber doch die Rothgluͤhhize aushalten, ohne eine Formveraͤnderung zu erleiden. – Die Glaͤser der zweiten Fabrike, welche in Hinsicht auf den Preis des Brennmateriales etwas genirt ist, sind zwar etwas minder strengfluͤssig, zeichnen sich aber durch ihre vorzuͤgliche Tauglichkeit fuͤr die Glasmalerei aus, indem sie ihrer Strengfluͤssigkeit ungeachtet dennoch gewisse Farben, die sich, wie z.B. das Gelb, nicht auf jeder Glassorte fixiren, annehmen. 2) Der Preis von 3000 Fr., der fuͤr die Fabrikation von Glas, welches in der Masse gefaͤrbt worden, und von sogenanntem doppelschichtigem Glase bestimmt war, wurde ebenfalls zu gleichen Theilen zwischen die beiden Directoren der genannten Glasfabriken getheilt. De Fontenay liefert naͤmlich nach dem Gutachten der Commission aus den beiden genannten Sorten von Glas Geschirre von allen Farbenschattirungen, die in Boͤhmen erzeugt werden, und zwar zu denselben Preisen. Seine doppelschichtigen Glaͤser in Kobaltblau, Kupfergruͤn, Kupferpurpur, Goldrosa und Goldgranatfarb wetteifern mit dem Schoͤnsten, was Boͤhmen in diesem Fache erzeugt. Hr. Bontemps fabricirt doppelschichtiges Tafelglas in Purpur, Blau, Violett und Gruͤn und auch in der Masse gefaͤrbtes Glas von allen im Handel vorkommenden Farbenschattirungen. Auch liefert er derlei Glaͤser, die alle fuͤr die Glasmalerei erforderlichen Eigenschaften besizen. 3) Der dritte Preis von 3000 Fr. endlich, der fuͤr die Verzierung und Malerei der bleifreien Krystallglaͤser ausgeschrieben worden, wurde zwischen Hrn. de Fontenay und Hrn. Louis Robert, Chef der Glasmalerei an der Fabrike zu Sevres, getheilt; denn beide erzeugen Glasgeschirre mit in der Muffel eingebrannten Verzierungen und Malereien, die in jeder Hinsicht den ausgezeichnetsten Leistungen der Boͤhmen gleichkommen. Andere Concurrenten hofften aͤhnliche, aber viel wohlfeilere Verzierungen auf Krystallglas zu erzeugen, indem sie die gewoͤhnlichen gegossenen Krystallglaͤser nahmen, diese mit dem Pinsel mit sehr leichtfluͤssigen Farben illuminirten, und die Stuͤke dann durch die Muffel gehen ließen. Da die Farben bei diesem Verfahren sehr leichtfluͤssig, und mithin nur von schwacher Tinte seyn koͤnnen, so bekamen die mit ihnen ausgefuͤhrten Malereien weder Kraft noch scharfe Umrisse. Immerhin blieben aber auch diese Versuche bemerkenswerth. Ein anderer Concurrent suchte aͤhnliche Producte, wie sie aus den venetianischen Glasfabriken hervorgehen, zu erzeugen, indem er die auf das Glas aufgetragene Malerei nicht in der Muffel, sondern in den Fenstern des Schmelzofens einzubrennen probirte, und dadurch eine große Ersparnis zu bewirken hoffte. Es ist sehr schwierig, nach diesem Verfahren reine und scharf begraͤnzte Zeichnungen zu erlangen, und auch dem Concurrenten ist dieß nicht gelungen. Zahl der im Jahre 1838 in Nordamerika verunglükten Dampfboote. Nach New-Yorker Blaͤttern sind im Jahre 1838 auf den Fluͤssen im westlichen Theile der Vereinigten Staaten nicht weniger als 80 Dampfboote verungluͤkt, wovon allein 50 auf dem unteren Mississippi. Unter dieser Zahl waren 37, die durch Baumstaͤmme etc. Schaden litten; alle uͤbrigen kamen auf Rechnung gesprungener oder eingesunkener Kessel. 34 der Dampfkessel gingen hiebei ganz zu Grunde, und 4 waren so beschaͤdigt, daß sie nicht mehr reparirt werden konnten. (Mechanics' Magazine, No. 818.) Dunham's verbessertes Rad für Locomotiven und Eisenbahnwagen. Das Franklin Journal enthaͤlt in seinem lezten Decemberhefte folgende Beschreibung eines Rades fuͤr Locomotiven und Eisenbahnwagen, auf welches Henry R. Dunham von New-York am 15 Febr. 1838 ein Patent nahm. „Ich gieße mein Rad in einen eisernen Model; es ist also eigentlich ein Hartguß, indem sein ganzer Umfang durch die Beruͤhrung, in die er beim Gießen mit dem eisernen Model kommt, gehaͤrtet wird. Anstatt daß ich aber die Radspeichen, wie es gegenwaͤrtig zu geschehen pflegt, bis an den Radkranz laufen lasse, und die ihnen entsprechenden Theile des Radkranzes anlasse, bringe ich vielmehr zwei Radkraͤnze an, zwischen denen ich einen Raum von 2 Zoll oder etwas mehr oder weniger lasse. Die Speichen erstreken sich nur bis zu dem inneren Radkranze. Der aͤußere Radkranz bekommt auf solche Weise eine durchaus gleiche Haͤrtung, wird dauerhafter, und plattet sich den Speichen gegenuͤber nicht so leicht ab. Mit dem inneren Radkranze steht er an seinen Seitenwaͤnden in Verbindung. Den Raum zwischen den beiden Kraͤnzen erzeuge ich durch das Einsezen von Kernen, welche in Zwischenraͤumen von anderen Kernen gestuͤzt werden. Mein Rad, welches ganz in einem Gusse gegossen wird, hat also eine hohle Felge, welche in einer zusammenhaͤngenden Masse um das Rad herum gegossen ist.“ Clément's Uhr zum Messen der Geschwindigkeit der Schiffe. Man bedient sich zur See zum Messen der Geschwindigkeit, mit der ein Schiff treibt, gewoͤhnlich einer Knotenschnur, welche man auswirft, und deren Ablaufen man mit einer Art von Sanduhr mißt. Dieses Verfahren, welches immer nur sehr mangelhafte Resultate gab, duͤrfte durch das einfache Instrument, welches Hr. Clément in Rochefort erfand, in Kuͤrze eine gaͤnzliche Umwandlung erleiden. Dieses Instrument, welches der Erfinder Montre á sillage nennt, besteht in der Hauptsache aus zwei Uhren, von denen die eine, welche nach den gewoͤhnlichen Regeln der Uhrmacherkunst gearbeitet ist, die Zeit anzudeuten hat, waͤhrend die andere durch die Anstrengung, welche das Fahrzeug zum Behufe der Ueberwindung des Widerstandes des Wassers macht, in Bewegung gesezt wird. Von lezterer Uhr laͤuft eine leichte Kette an das Ende eines Hebels, welcher seinerseits durch einen sehr einfachen Mechanismus mit einer Metallkugel, die unter dem Kiele in das Meer untertaucht, communicirt. Diese Kugel, die bei absoluter Ruhe gar keine Wirkung ausuͤbt, erzeugt dagegen in der ganzen Vorrichtung eine bedeutende Spannung, sobald der Widerstand, den das Wasser gegen die Bewegung des Fahrzeuges leistet, auch auf sie wirkt. Da nun dieser Widerstand um so groͤßer ist, je rascher der Lauf des Fahrzeuges ist, so folgt hieraus, daß die Wirkung, welche der Widerstand durch die Kugel auf die Uhr hervorbringt, jederzeit ein genaues Maaß fuͤr die Geschwindigkeit gibt. – Wenn der Wind von der Seite an das Fahrzeug anprallt, so wird ein Theil seiner Kraft zum Vorwaͤrtstreiben verwendet, waͤhrend der andere Theil eine groͤßere oder geringere Abweichung des Schiffes von seiner Richtung bewirkt. Die Mittel, deren man sich zur Bestimmung dieser Abweichung bedient, sind noch mangelhafter als die eben besprochenen Mittel zur Bestimmung der Geschwindigkeit. Hr. Clément wußte auch sie durch einen sehr einfachen Mechanismus zu ersezen. Er fuͤhrt naͤmlich senkrecht durch den Kiel eine Roͤhre, in welcher sich eine Metallstange frei bewegen kann. An dem unteren Ende dieser Stange befindet sich eine im Wasser untergetauchte Windfahne, an dem oberen Ende dagegen befindet sich ein Zeiger, dessen Andeutungen mit jenen des Compasses verglichen, auf einem besonderen Zifferblatte die wahre Richtung des Fahrzeuges angeben. – Hr. Clément hatte ferner die Idee, in einer der Roͤhren seines Apparates einen Bréguet'schen Spiral-Thermometer anzubringen, welcher, indem er bestaͤndig mit dem Seewasser in Beruͤhrung stuͤnde, die in diesem vorkommenden Temperatur-Veraͤnderungen, deren Kenntniß in vielen Gewaͤssern von großem Nuzen ist, andeuten wuͤrde. (Mémorial encyclopédique. Maͤrz 1839) Ueber einen Compensations-Barometer von der Erfindung des Hrn. Howlett. In der am 21. Maͤrz l. J. gehaltenen Sizung der Royal Society beschrieb Hr. Samuel B. Howlett Esq. einen von ihm erfundenen, zu meteorologischen Zweken geeigneten Compensations-Barometer, welcher keiner Correctionen nach der Temperatur bedarf. Dieses Instrument hat neben der gewoͤhnlichen auf uͤbliche Art in einem Queksilbergefaͤße umgekehrten Barometerroͤhre noch eine zweite Roͤhre, welche gleichfalls mit Queksilber gefuͤllt ist, aber nur bis zu einer Hoͤhe von 28 Zollen uͤber dem Niveau des Queksilbers im Gefaͤße. Diese Roͤhre ist an ihrem unteren Ende geschlossen und an einem Schwimmer befestigt, welcher von dem Queksilber im Gefaͤße getragen wird; an ihrem oberen Ende ist eine elfenbeinerne Scala von drei Zollen in der Laͤnge angebracht. Die Hoͤhe des Queksilbers in der Barometerroͤhre wird durch die Differenz zwischen ihrem Niveau und jenem des Queksilbels in der geschlossenen Roͤhre bestimmt, und an der elfenbeinernen Scala mit Huͤlfe eines horizontalen Zeigers, welcher beide Roͤhren umfaßt und sich senkrecht laͤngs ihnen schiebt, gemessen. Da der Schwimmer, welcher die geschlossene Roͤhre, an der sich die Scala befindet, traͤgt, frei auf dem in dem Gefaͤße enthaltenen Queksilber aufruht, und sich folglich stets nach dem Niveau dieser Fluͤssigkeit justirt, so bedarf es keiner Correction fuͤr den Nullpunkt; und da jeder Temperaturwechsel die in beiden Roͤhren enthaltenen Queksilbersaͤulen auf gleiche Weise afficiren muß, so muß, nachdem die Scala so adjustirt worden, daß sie bei einer bestimmten Temperatur, z.B. bei 32° F., eine richtige Lesung gibt, was durch einen Vergleich mit einem Muster-Barometer leicht bewerkstelligt werden kann, jede andere Lesung derselben Temperatur entsprechen, so daß keine weitere Correction mehr erforderlich ist. Der Erfinder betrachtet den Irrthum, welcher aus der mit den verschiedenen Laͤngen der beiden Queksilbersaͤulen correspondirenden Differenz in der Ausdehnung erwaͤchst, und welcher selten den hundertsten Theil eines Zolles betragen duͤrfte, fuͤr zu gering, als daß er bei gewoͤhnlichen Beobachtungen in Betracht zu ziehen kaͤme. Hr. Howlett legte zugleich mit seinem Barometer auch ein Schreiben des Sir John Herschel vor, in welchem dieser die vergleichsweisen Beobachtungen angibt, welche er mit dem neuen und einem zu Hoͤhenmessungen eingerichteten Barometer anstellte, und aus denen hervorgeht, daß der Compensations-Barometer wirklich viele laͤstige Berechnungen erspart. Die in einer Tabelle zusammengestellten Differenzen zwischen den Angaben beider Barometer wechselten von + 0,012 bis zu – 0,016 eines Zolles. (Civ. Eng. and Archit. Journ. Mai 1839.) Burlingham's Verbesserungen an den Windmühlen. Hr. John Burlingham von Old Buckenham in der Grafschaft Norfolk sagt in der Beschreibung des Patentes, welches er am 8. Novbr. 1832 auf gewisse Verbesserungen an den Windmuͤhlen nahm, daß seine Absicht sey, die Kraft dieser Muͤhlen bedeutend zu erhoͤhen, und zwar dadurch, daß er ihre Fluͤgel nicht in einem einfachen Kreuze stellt, sondern in Radien, welche einen vollkommenen Kreis ausfuͤllen. Diese Fluͤgel sollen sich an Zapfen drehen, von denen der eine in die Nabe, der andere hingegen in einen Kranz eingesezt ist, welcher um saͤmmtliche Fluͤgel herum laͤuft. Zur Regulirung der Stellung dieser Fluͤgel nach dem Grade des Windes und nach der Kraft, die man braucht, soll in der hohlen Welle ein Schieberapparat, welcher durch Kurbeln mit den Fluͤgeln in Verbindung steht, angebracht seyn. Den außen um die Fluͤgel herum gelegten Kranz, welcher einen Kreis oder ein Polygon bilden kann, haͤlt der Patenttraͤger fuͤr einen wesentlichen Theil seiner Bildung, (London Journal. April 1839, S. 397.) Cheetham's Methode an den Oefen der Dampfmaschinen sowohl als an anderen Feuerstellen den Rauch zu verzehren. Unterm 14. Aug. 1838 erhielt Hr. David Cheetham, Spinner von Staleybridge in der Grafschaft Cheshire, ein Patent auf eine Methode, wonach beim Heizen der Dampfmaschinen sowohl als anderer Feuerstellen der Rauch verzehrt und mithin an Brennmaterial erspart werden soll. Dieser Methode gemaͤß soll nun 1) der Rauch und die uͤbrigen gasfoͤrmigen Producte der Verbrennung an irgend einem an die Feuerstelle graͤnzenden Orte mit atmosphaͤrischer Luft vermengt, und dann abermals durch und uͤber das Feuer geleitet werden, damit auf diese Weise eine vollkommene Verbrennung Statt finde, bevor die Ueberreste in den Schornstein entweichen, und damit folglich das Brennmaterial seinen vollen Nuzeffect geben kann. Die Art und Weise, auf welche dieser Zwek erreicht wird, kann nach den Umstaͤnden, unter denen sich die Feuerstelle befindet, eine verschiedene seyn, am besten laͤßt sich die Sache jedoch, wie der Patenttraͤger meint, mittelst rotirender Windfaͤnge oder auch durch Geblaͤse, die durch irgend eine Kraft in Bewegung gesezt werden, bewerkstelligen. Es versteht sich hiebei von selbst, daß die Oeffnungen, durch welche die Luft Zutritt erhalten soll, eine Regulirung zulassen muͤssen. 2) sollen aber auch der Rauch und die uͤbrigen Producte der Verbrennung mittelst des rotirenden Windfanges oder eines Geblaͤses durch Wasser getrieben werden, um sie dadurch zu reinigen, und alle durch sie emporgerissenen unverbrannten Theile des Brennmateriales zum Behufe weiterer Benuzung niederzuschlagen. Zeichnungen sind der Beschreibung nicht beigegeben, (London Journal. April 1839, S. 8) Rodda's Patent-Rauchverzehrungsmethode. Unter den vielen Methoden, schreibt das Mechanics' Magazine, welche in den lezten Jahren zum Behufe der Verzehrung des Rauches in Vorschlag gebracht wurden, duͤrfte keine seyn, die an Einfachheit, und so weit bisher die Erfahrung reicht, auch an Wirksamkeit mit jener wetteifern koͤnnte, auf welche dem Hrn. Rodda in juͤngster Zeit ein Patent ertheilt wurde. Dieser gemaͤß soll naͤmlich ein Theil des Ruͤkens des Ofens durch eine aus feuerfesten Baksteinen aufgefuͤhrte Scheidewand so abgetheilt werden, daß, wenn die Steinkohle in dem vorderen Theile des Ofens verkohkst wurde, sie in die hintere Abtheilung gelangt, und daß der Rauch und die Daͤmpfe, die sich aus der ersten Abtheilung entwikeln, bei dem Uebergange uͤber die gluͤhenden Kohks in der zweiten oder Hinteren Abtheilung verbrannt werden. Jeder aͤltere Ofen kann mit Leichtigkeit und geringem Kostenaufwande der neuen Methode gemaͤß eingerichtet werden. Féburet's Regulator für Hohofengebläse. Schon seit langer Zeit, schreibt Hr. Féburet, Huͤttenmeister in Auxonne, in einem Briefe an die France industrielle, sind die besten praktischen Metallurgen daruͤber einig, daß die Wasserregulatoren fuͤr die Geblaͤse der Hohoͤfen und Frischfeuer die besten waͤren, wenn sich die Geblaͤsluft durch die Beruͤhrung, in welche sie mit dem Wasser kommt, nicht mit Feuchtigkeit saͤttigen wuͤrde. Wie nachtheilig dieß ist und daß die Wasserdaͤmpfe den Gang eines Hohofens bedeutend beeintraͤchtigen, ja sogar den Ofen zum Verloͤschen bringen koͤnnen, davon uͤberzeugte man sich an dem Hohofen in Dole im Juradepartement. Ich hatte Gelegenheit, sagt Hr. Féburet, die Wirkung des Reibungsregulators mit jener des Wasserregulators zu vergleichen. Ersterer hat den Vorzug, daß die Geblaͤsluft troken bleibt; dagegen liefert er sie aber stoßweise und nie regelmaͤßig. Abgesehen hievon ist er aber auch vielen Reparaturen ausgesezt, so daß er einer fortwaͤhrenden Beaufsichtigung bedarf, was an den Huͤttenwerken sehr unbequem ist. Der Wasserregulator kommt, wenn er einmal aufgestellt ist, nicht leicht in Unordnung, veranlaßt keine Unterhaltungskosten und bedarf keiner Beaufsichtigung. Der einzige Vorwurf, den man ihm machen konnte, war die Feuchtigkeit der von ihm gelieferten Geblaͤsluft. Diesem Uebel nun gelang es mir vollkommen dadurch zu begegnen, daß ich das in dem Regulator enthaltene Wasser mit einer beilaͤufig 2 Zoll hohen Schichte Oehl bedekte; denn diese Schichte, welche sich nie mit dem Wasser vermengt und allen Bewegungen des Wassers folgt, verhindert alle Beruͤhrung zwischen der Geblaͤsluft und dem Wasser. Die Geblaͤsluft stroͤmt bei dieser Einrichtung mit solcher Regelmaͤßigkeit in den Hohofen, daß sie bei einem Druke von 30 bis 36 Linien Queksilber mit einer Basis von 30 Linien kaum eine Oscillirung von einer halben Linie erleidet. Kenner, die den Apparat arbeiten sahen, erklaͤrten ihn einstimmig fuͤr den besten. Jarry's Straßenpflasterung mit Holz. Die France industrielle erwaͤhnt in ihrer Nr. 2 des Vorschlages eines Hrn. Jarry, welcher anstatt der Eisenbahnen in der ganzen Breite der Straße, welche er auf 8 Meter fixirt wissen will, eine Holzpflasterung verlangt. Die hiezu bestimmten Holzbloͤke sollen eine solche Gestalt bekommen, daß jeder einzelne Blok mit 4 oder 6 der ihn umgebenden Bloͤke ein Ganzes bildet, und also nur dann einsinken kann, wenn alle diese benachbarten Bloͤke zugleich mit ihm einsinken. Das auf die Faser gestellte Holz will er mit einer sehr duͤnnen Schichte Erdharz uͤberziehen, so daß die Wagen nie in directe Beruͤhrung mit dem Holze kommen, und daß immer nur die oberflaͤchliche Schichte eine Abnuͤzung, in Folge deren sie einer Reparatur bedarf, erleidet. Gegen das Faulen waͤre das Holz durch vorlaͤufiges Eintauchen desselben in siedendem Theer zu schuͤzen. Auf dieser Pflasterung will Hr. Jarry die Wagen mit einer Geschwindigkeit von 2, 4 und 8 Stunden in der Zeitstunde laufen lassen, wobei er sich bemuͤht zu beweisen, daß es, in so lange wir keine anderen als die dermalen bekannten Mittel zur Locomotion besizen, nicht vortheilhaft seyn kann, Gegenstaͤnde von verhaͤltnißmaͤßig geringem Werthe mit einer groͤßeren Geschwindigkeit fortzuschaffen. Da weder die Pflasterung, noch die Wagen Leitvorrichtungen (guides) bekommen sollen, so koͤnnen sich leztere kreuzen und einander vorfahren, ohne daß eine Gefahr daraus erwaͤchst. Die Kosten seiner Holzbahn schlaͤgt Hr. Jarry auf den dritten Theil der Kosten einer Eisenbahn an. Ueber die Ziegelmaschine des Marquis von Tweeddale, welche man im polyt. Journal Bd. LXXII S. 272 beschrieben und abgebildet findet, hielt Hr. Cotiam am 19. April l. J. vor der Royal Institution einen Vortrag, in welchem viel Ruͤhmliches von dieser Maschine, die im Wesentlichen von der schon laͤnger bekannten Maschine des Hrn. Terrasson nicht verschieden ist, gesagt wurde. Der Thon, welcher in der neuen Maschine verarbeitet wird, ist um so viel trokener und fester, daß die in ihr erzeugten Baksteine in der Haͤlfte der Zeit troknen, welche die in Handmodeln fabricirten gewoͤhnlich erfordern. Die gewoͤhnlichen Baksteine wiegen in England 4 1/2 die in der Maschine fabricirten hingegen 7 1/2 Pfd.; erstere absorbiren 28, leztere nur 4 Unzen Wasser. Von zwei Knaben bedient erzeugt die Maschine stuͤndlich 1500 bis 1800 Baksteine und 10,000 Dachziegel Hrn. Terrasson's Maschine soll angeblich 3000 Baksteine in der Stunde liefern, und dieß soll, wie das Mechanics' Magazine meint, hauptsaͤchlich davon herruͤhren, daß an der Maschine des Marquis die Walzenraͤder eine langsame Bewegung haben muͤssen, weil sonst die Baksteine zu kurz abgeschnitten werden wuͤrden, waͤhrend an der franzoͤsischen Maschine die Geschwindigkeit nur durch die Zeit, welche zum Wegnehmen der fertigen Baksteine noͤthig ist, eine Beschraͤnkung erleidet. Die in der Maschine mit dem Drahte abgeschnittenen Baksteine und Ziegel bekommen keine so glatten Enden, wie die in den Handmodeln fabricirten haben, und theils diesem Umstande, theils auch dem groͤßeren Verbrauche an Material, welchen die groͤßere Festigkeit und Schwere der Maschinenziegel nothwendig mit sich bringt, ist es zuzuschreiben, warum diese Maschinen ihrer uͤbrigen Vorzuͤge ungeachtet in England nicht in Aufnahme kommen wollen. Ueber die Stärke einiger englischer Baumaterialien enthaͤlt das ausgezeichnete Werk, welches wir dem Hrn. Oberst C. W. Pasley uͤber die Kalke, Cemente, Moͤrtel etc. verdanken, viele schaͤzbare Aufschluͤsse. Wir entnehmen als Beispiel nur nachstehende Tabelle, welche die mittleren Resultate mehrerer Versuche, die der Verfasser anstellte, und bei denen von den betreffenden Steinen kleine Prismen von 4 Zoll Laͤnge und 2 Zoll im Gevierte angewendet wurden, enthaͤlt. Namen der Steine  Gewicht des  Prisma's inTroy Granen. Gewicht per Kubikfuß in   Pfunden.   Gewicht, welches beimehreren Versuchen zur Bewirkung des Bruches     erforderlich war.   MittlererWiderstand in Pfunden.   MittlereCohaͤsion in Pfunden. 1. Sandstein von Kent    10739   165,69 4286 3817 5099     4581     3773 2. Baustein (landing) von Yorkshire      9571   147,67 2976 2500 3185     2887     3642 3. Granit v. Cornwallis    11164   172,24 3179 2801 2445     2808     3841 4. Granit von Portland      9598   148,08 2195 2882 2958     2682     4004 5. Granit v. Craig Leith      9383   144,77 1940 1786 1961     1896     2439 6. Granit von Bath      7945   122,58   708   694   596       666     1408 7. Gutgebrannte Baksteine      5944     91,71   704  955  722   795  622  766   717  640  823       752     3007 8. Schlechtere Baksteine         –      –   204   262   522       329     1105 9. Reiner Kalk (troken)      6157     94,99   414   265   314       334       473 Shankland's Methode Wolle zu spinnen. Die neue Spinnmethode, welche dem Hrn Alexander Beattle Shankland Esq. in Liverpool Street in der City of London von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurde, und auf welche derselbe am 5. Jul. 1832 ein Patent erhielt, beruht nach dem London Journal, April 1839, S. 388, auf demselben Principe wie die Flachs- und Hanfspinnmethode desselben Erfinders. Die Wolle wird naͤmlich, nachdem sie in einer Krazmaschine oder in irgend einer anderen geeigneten Maschine geoͤffnet worden, auf eine cylindrische Trommel gebracht und auf dieser rings herum von Haken, die in deren Oberflaͤche eingesezt sind, festgehalten. Von dieser Trommel aus werden die Wollenfasern von den scharfen Spizen einer Art Sternrad (star-wheel), welches an einer napffoͤrmigen Spindel aufgezogen ist, aufgenommen. Von dem Sternrade aus laufen die losen Fasern durch eine in die napffoͤrmige Spindel geschnittene Rinne, wobei sie durch das Umlaufen dieser Spindel eine Drehung mitgetheilt erhalten. Die auf solche Weise erzeugte Schnur laͤuft zwischen Leitungswalzen empor, und wird dann auf einen oberhalb angebrachten Haspel aufgewunden. In den weiteren Details so wie in der Art und Weise, auf welche die Theile in Gang gesezt werden, stimmt die neue Maschine mit den gewoͤhnlichen Spinnmaschinen uͤberein. Ueber eine neue Methode glatte und damascirte Bänder zu Flintenlaͤufen zu fabriciren. Der XXXIII. Bd. der Brevets d'invention enthaͤlt folgende Beschreibung der Methode, nach welcher die HHrn. Ardaillon, Bessy und Lallier in Saint-Etienne glatte und damascirte Baͤnder zu Flintenlaͤufen fabriciren. „Der Stahl und das Eisen werden auf die uͤbliche Weise in einer Breite und Dike ausgestrekt, welche nach der Staͤrke des Fadens der Baͤnder und der Zahl der Baͤnder, die man erhalten will, berechnet seyn muß. Das auf solche Art ausgestrekte Eisen und der Stahl wird hierauf in einer Hoͤhe, die der Zahl der Lagen (mises), welche jedes Band bekommen soll, entspricht, auf einander gelegt und in einen Reverberirofen gebracht. Wenn es aus diesem kommt, so schichtet man es nach der Dike, welche jedes Band in der Breite bekommen soll. Das ausgestrekte Eisen wird dann in derselben Hize unter Schneiden (taillants) gebracht, die so gestellt sind, daß, um Raͤnder von 8 Linien Breite und 5 Linien Dike zu erhalten, das Metall in Rinnen von 24 Linien Breite und 8 Linien Dike ausgestrekt wird. Dann bringt man es unter Schneiden von 3 Linien Breite, welche dasselbe in 8 Staͤngelchen, von denen jedes 3 Linien Breite auf 8 Linien Dike hat, zerschneiden, so daß, wenn die Staͤngelchen geschnitten sind, die Dike des Metalles deren Breite bildet. – Dieses Verfahren eignet sich fuͤr die Fabrication glatter Baͤnder; es laͤßt sich aber auch zur Fabrication damascirter Baͤnder benuzen; nur muß in diesem Falle das zweite aufgeschichtete Paket in Viereke von 8 bis 9 Linien geschnitten werden. Diese Viereke werden gedreht und dann zu plattem Eisen ausgestrekt.“ Eine neue Maschine zum Abhaspeln der Cocons. Die HHrn. Jules Bourcier und G. Morel stellten kuͤrzlich vor der Société d'agriculture in Lyon das Modell der von ihnen verbesserten Maschine zum Abhaspeln der Cocons auf. Dieselbe zeichnet sich namentlich durch einen sogenannten mechanischen Kreuzer mit bestimmter Drehung (croiseur mécanique á tors déterminé), welcher sich fuͤr aͤußerst geringe Kosten an allen dermalen bestehenden Maschinen anbringen laͤßt, und auf den die Erfinder ein Patent besizen, aus. Als die Hauptvortheile, welche der neue Mechanismus gewaͤhrt, werden angegeben: 1) die Drehung wird regelmaͤßig, indem die Zahl der Drehungen immer gleich bleibt. 2) wird an Zeit erspart, indem die Spinnerin einer Arbeit uͤberhoben ist, die sich sonst alle Augenblike wiederholte, und die sie in dem Maaße schlecht verrichtete, als sie lange gearbeitet hatte, indem sich ihre Finger durch die bestaͤndige Beruͤhrung des warmen Wassers und durch das fortwaͤhrende Druͤken der Seidenfaͤden erweichen und abstumpfen. 3) ergibt sich ein geringerer Abfall und mithin Ersparniß an Material. 4) wird die Spinnerei reinlicher, und das Product derselben ist eine vollkommen reine, regelmaͤßige, runde und nervige Seide, indem der mechanische Kreuzer die Bukeln, welche bei der mit der Hand ausgeuͤbten Drehung beinahe unvermeidlich zum Vorscheine kommen, und welche dem Werthe der Seide schaden, verhindert. 5) bekommen die Faͤden immer eine gleiche Festigkeit und Dike, obwohl von Seite der Spinnerin nur ein geringer Grad von Aufmerksamkeit erheischt wird. 6) endlich sind mit dieser Maschine die Spinnerinnen sehr leicht zu beaufsichtigen und heranzubilden. (Mémorial encyclopédique. Maͤrz 1839.) Whytock's Verbesserungen in der Teppichfabrication. Die verbesserte Methode, nach welcher Richard Whytock in Edinburgh in verschiedenen Fabricaten, namentlich aber in den Bruͤsseler, Wilton und tuͤrkischen Tapeten, Muster und Dessins aller Art erzeugen will, und auf die er am 8. Sept. 1832 ein Patent nahm, beruht darauf, daß der gewuͤnschte Dessin mit Farben auf das Garn gedrukt wird, so daß die gemusterten Teppiche mit einfachen Stuͤhlen und ohne daß man Jacquard-Stuͤhle dazu brauchte, aus dem bedrukten Garne gewebt werden koͤnnen. Der Patenttraͤger sagt, daß er die Erfindung von Burnet Woodcroft, nach welcher die Kette, nachdem sie auf den Baum gebracht worden, gedrukt werden soll, so wie auch die Erfindung Schwabe's, der ein aͤhnliches Verfahren befolgte, wohl kenne; daß aber seine Methode von diesen beiden Erfindungen wesentlich abweiche. Das London Journal dagegen haͤlt den Unterschied fuͤr ganz unerheblich und gibt als Beweis dafuͤr in seinem lezten Aprilhefte S. 387 folgenden kurzen Auszug aus dem Patente Whytock's. „Das Garn wird fest auf einen Cylinder aufgewunden, und zwar mit Huͤlfe einer graduirten Scala, die sowohl nach der Laͤnge als nach der Quere angewendet wird. Saͤmmtliche Faͤden sind nach der Quere des Cylinders numerirt, und ebenso sind auch die um den Cylinder herum befindlichen Laͤngenraͤume, in welche die Faͤden beim Weben zu liegen kommen, numerirt. Der Arbeiter drukt nach einer illuminirten Mustervorlage auf die entsprechenden Theile der Kette die einzelnen Farben des Musters und bedient sich zu diesem Zweke gefilzter Staͤbe, welche in die Farben eingetaucht werden. Die Farben werden demnach auf die Garnfaden uͤbergetragen, waͤhrend diese uͤber den Cylinder gespannt sind. Wenn die Farbe getroknet ist, zu welchem Zweke gehoͤrige Vorsichtsmaßregeln getroffen sind, wird das Garn in losen Straͤhnen von dem Cylinder abgestreift, indem man einen Theil des Cylinders einsinken macht. Diese Straͤhne werden dann mit Dampf behandelt, um dadurch die Farben zu fixiren. Mit diesem bedrukten Garne werden in dem einfachen Webestuhle die gewuͤnschten Dessins erzeugt.“ Alcock's Verbesserungen an den Bobbinnetmaschinen. Von den vielen Patenten, welche der bekannte Thomas Alcock aus der Pfarre Claines in der Grafschaft Worcester nahm, bezieht sich das unterm 18. Decbr. 1832 ertheilte, auf Brown's quere Kettenmaschine und auf die Lever'sche Maschine. Die Beschreibung dieses Patentes, in welcher die ganze Geschichte dieser Bobbinnnetmaschinen abgehandelt ist, ist von ungeheurer Laͤnge, und doch laͤßt sich das Wesen der Erfindung, wie das London Journal meint, in Wenigem zusammenfassen. Es besteht naͤmlich in der Anwendung zweier Huͤlfsspizenstangen, von denen die eine die gekreuzten queren Kettenfaͤden aufzuheben, die andere aber sie aufgehoben zu erhalten hat, waͤhrend die Spulenwagen durchlaufen und waͤhrend die gewoͤhnlichen Operationen der Maschine zum Behufe der Drehung und zur Vollendung der Nezmaschen von Statten gehen. Was namentlich die Lever'sche Maschine betrifft, so besteht es ferner darin, daß gewisse Spulenwagen am Scheitel Verdikungen bekommen sollen, damit sie die Kette zum Behufe des Eintrittes der Aufnahmspizen geoͤffnet erhalten koͤnnen. Da sich diese Verbesserungen ohne ausfuͤhrliche Abbildungen nicht wohl anschaulich machen lassen, so begnuͤgt sich das genannte Journal mit der Andeutung, daß die Huͤlfsspizen in senkrechter Stellung unter den gewoͤhnlichen Spizen haͤngen; daß ihre Enden unter einem Winkel gebogen sind, und daß sie in gewissen Zeitraͤumen von Hebeln, auf welche ein Muschelrad wirkt, in Bewegung gesezt werden. – Ein zweites Patent, welches Alcock unter demselben Datum nahm, bezwekt eine theilweise Anwendung demselben Theile auf eine quere Kettenmaschine mit gleichzeitiger Anwendung von Henson's und Jackson's gerieften Walzen. Es sollen hiedurch mit einer einzigen Spulenbindung mehrere schmale Nezstreifen, die durch Saumfaͤden zu einem, Blatte verbunden sind, erzeugt werden. Das französische Filtrirpapier im Vergleiche mit dem schwedischen. Hr. Guérin gab der Société d'encouragement in Paris bei Gelegenheit der Vorlage seiner Filtrirpapiere folgende Aufschluͤsse. „Das schwedische Filtrirpapier gibt nach einem aus 12 Versuchen gezogenen mittleren Durchschnitte beim Einaͤschern 0,0086 Asche; das franzoͤsische dagegen nur 0,0045. Ersteres ist in seinem Gewebe durchaus nicht gleichmaͤßig, enthaͤlt eine Menge duͤnne Stellen und bricht leicht durch; das franzoͤsische dagegen ist ganz gleichmaͤßig und bietet einen ziemlichen Widerstand, obwohl es alle Fluͤssigkeiten durchlaufen laͤßt. Außerdem ist das franzoͤsische Papier auch noch viel wohlfeiler, denn ich liefere das Buch davon zu 2 Fr., und hoffe es noch billiger geben zu koͤnnen, waͤhrend das schwedische mit Einschluß der Mauth auf 4 Fr. zu stehen kommt. (Bulletin de la Société d'encouragement. Decbr. 1829, S. 493) Wollenabfälle als Filtrirmaterial benuzt. Hr. Souchon zeigte der Akademie der Wissenschaften in Paris an, daß er bei Gelegenheit seiner Versuche uͤber die Wollenfaͤrberei mit Berlinerblau die Bemerkung gemacht habe, daß Wasser, welches durch eine Schichte ungesponnener Wolle von gewisser Dike gedrungen, vollkommen klar und farblos durchlaufe. Diese Beobachtung brachte ihn auf die Idee, die Wolle zum Filtriren von unreinem Wasser zu benuzen. Die Versuche gelangen auch wirklich) nur wurde die Wolle in Kuͤrze dienstuntauglich. Er versuchte daher die Anwendung der beim Scheeren des Tuches sich ergebenden Wollenabfaͤlle, und mit diesen richtet er nun wirklich Apparate ein, die viel wirksamer sind, nicht so leicht in Unordnung gerathen und viel wohlfeiler zu stehen kommen. Mehrere Anstalten sollen sich bereits solcher Apparate zum Filtriren des Wassers bedienen. (Mémorial encyclopédique. Februar 1839.) Papier aus den Fasern der Bananenstämme. Die France industrielle enthaͤlt einen Aufruf an die franzoͤsischen Colonisten Indiens, worin ihnen ans Herz gelegt wird, sich auf Erzeugung eines Productes zu verlegen, welches ein treffliches Material zu Papier abgibt, und ihnen aus der Bedraͤngniß, in welche sie durch den Aufschwung der Runkelruͤbenzuker, Fabrikation kamen, helfen koͤnnte. Es handelt sich naͤmlich um die Ausbreitung der Cultur einer Pflanze, die dermalen in allen Tropenlaͤndern ihrer Fruͤchte wegen an jedem Hause gezogen wird, die zugleich aber auch in ihren Staͤmmen und Blaͤttern einen Faserstoff enthaͤlt, welcher ein treffliches Material zur Papierfabrication liefert. Diese Pflanze ist die Banane oder der Pisang (Musa paradisiaca). Die Versuche, welche Hr. Delatouche in Paris uͤber die Verarbeitung dieses Faserstoffes zu Papier anstellte, ergaben so guͤnstige Resultate, daß er demselben sowohl in seiner Anwendung fuͤr sich allein, als auch mit Lumpen und Baumwolle gemengt, ein ausgedehntes Feld fuͤr die Zukunft prophezeyt. Die erzielten Papiere sind viel staͤrker, geschmeidiger und weniger bruͤchig als die aus Lumpen und Baumwolle fabricirten, und scheinen vom staͤrksten Papiere an bis zum chinesischen Papiere herab alle wuͤnschenswerthen Eigenschaften in sich zu vereinen. Vor lezterem hat es namentlich den Vorzug, daß es bei gleicher Feinheit eine außerordentliche Staͤrke besizt, und dennoch um 30 Proc. wohlfeiler ist. Um den Faserstoff aus den Staͤmmen und Blaͤttern des Pisang zu gewinnen, bedient man sich der Zukerrohrmuͤhlen, der Walkmuͤhlen, der Pressen mit cannelirten Cylindern, und hierauf zur Beseitigung des Pflanzenparenchymes der Gaͤhrung und des Auswaschens in fließendem Wasser. Die Verarbeitung desselben in Zeugmasse geschieht wie die Bereitung des Zeuges aus Lumpen; dasselbe gilt auch vom Bleichen und von der weiteren Behandlung. – Wir bemerken hiezu nur noch, daß man aus den Pisangfasern in den Tropenlaͤndern schon laͤngst verschiedene Zeuge und Matten verfertigte, und daß sich hiezu namentlich eine auf den Philippinen einheimische Varietaͤt des Pisang, die deßwegen von den Botanikern auch den Namen Musa textilis beigelegt erhielt, trefflich eignet. Das Klima von Algier duͤrfte sich zur Anpflanzung dieses schaͤzbaren Gewaͤchses wahrscheinlich sehr gut eignen. Anwendung gläserner Stöpsel an den Weinflaschen. Der Indicateur de Bordeaux berichtet, daß der Vorschlag des Hrn. Eyquem, die Weinflaschen mit gut eingeriebenen glaͤsernen Stoͤpseln zu verschließen, bei den Weinhaͤndlern in Bordeaux immer mehr in Gunst kommt, nachdem die ersten Versuche ein sehr guͤnstiges Resultat gegeben haben sollen. Hr. Eyquem hat eine Werkstaͤtte eingerichtet, in welcher die gewoͤhnlichen Flaschen aus gruͤnem und schwarzgruͤnem Glase zu diesem Behufe zubereitet werden, und in der bereits die groͤßte Thaͤtigkeit herrscht. (Mémorial encyclopédique. Maͤrz 1839.) Colson's Schriftmetall. Hr. Colson, Graveur und Schriftgießer in Clermond-Ferrand, beschaͤftigte sich seit langer Zeit mit Erfindung einer Metallmasse, welche sich anstatt des dermalen gebraͤuchlichen Schriftmetalles verwenden ließe, und dabei, ohne mehr zu kosten, eine groͤßere Haͤrte und eine groͤßere Widerstandskraft boͤte. Er hatte die Freude, seine Bemuͤhungen durch vollen Erfolg gekroͤnt zu sehen, und er ist nunmehr, nachdem er seine Erfindung durch ein Patent gesichert, im Stande, alle Drukereien mit Lettern zu versehen, welche in Hinsicht auf Eleganz und Correctheit mit Allem, was man bisher noch in diesem Fache sah, wetteifern, und dabei eine beinahe unbegraͤnzte Dauer besizen. Um einen Begriff von der Haͤrte der neuen Lettern zu geben, mag das einzige Factum genuͤgen, daß dieselben, wenn man sie auf eine Kupferplatte sezt und mit einem Hammer darauf schlaͤgt, gleich Punzen Eindruͤke zuruͤklassen. Bei dieser Dauerhaftigkeit kommen die neuen Lettern doch nicht theurer zu stehen als die alten, die sich so schnell abnuͤzten. (France industrielle, No. 2.) Godwin's Verbesserungen an den Pianofortes. Das London Journal enthaͤlt in seinem diesjaͤhrigen Aprilhefte, S. 14, uͤber die Verbesserungen, welche Hr. John Godwin, Pianofortemacher in Cumberland-Street in der Grafschaft Middlesex, am 8. Maͤrz 1836 patentiren ließ, Folgendes. „Die Erfindung besteht in der Anordnung der Pianofortesaiten in zwei von einander geschiedenen Reihen, d.h. die Saiten, welche die drei ersten Octaven bilden, sind in parallelen Linien das Instrument entlang gefuͤhrt, die uͤbrigen dagegen in parallelen Linien, welche mit den ersteren spize Winkel bilden. Der Zwek, welcher hiedurch erreicht werden soll, ist, wie der Patenttraͤger sich ausdruͤkt, eine mehr offene Scala (a more open scale) fuͤr die Saiten. Die Saiten sind auf die gewoͤhnliche Art gespannt; der Rahmen und der Steg der oberen Saitenreihe muß aber beilaͤufig um einen Viertelzoll hoͤher stehen, als jener der unteren Reihe. Der Resonnanzboden muß an den zum Durchfuͤhren der Haͤmmer noͤthigen Stellen ausgeschnitten und durch eiserne Stifte unterstuͤzt seyn. Der Vortheil, den diese Anordnung gewahren soll, ist, daß man den oberen Saiten eine groͤßere Laͤnge geben und mithin deren Toͤne vervollkommnen kann. Da sich die neue Saitenanordnung sowohl fuͤr stehende als auch fuͤr andere Arten von Pianofortes eignet, so brauchen wir der nach Umstaͤnden verschiedenen Fixirung der Saiten nicht zu erwaͤhnen. Die Claviatur, welche so eingerichtet seyn kann, daß die Haͤmmer von Unten oder von Oben gegen die Saiten schlagen, bietet nichts Neues.“ – Wir erwaͤhnen bei dieser Gelegenheit auch noch eines anderen Pianofortes, welches Pet. Friedrich Fischer, Kaufmann in Great Marlborough Street in der Grafschaft Middlesex, am 13. Mai 1835 patentiren ließ, welches aber dem London Journal nur ein Paradoxum von geringem Werthe zu seyn scheint. Die Toͤne werden naͤmlich an demselben durch die Schwingungen von Metallfedern, die schnekenfoͤrmig, im Zikzak oder anders gekruͤmmt seyn, oder auch aus geraden oder gabelfoͤrmigen Staͤben bestehen koͤnnen, hervorgebracht. Die Wirkung, welche die Beruͤhrung der Tasten hervorbringt, laͤßt sich, durch eine justirbare Vorrichtung verschieden modificiren. Der Resonnanzboden ist zum Behufe der Erzeugung eines klangvolleren Tones mit dem Trommelfelle einer Pauke in Verbindung gebracht. Das ganze Instrument endlich ruht auf Rollen, in deren Dillen Spiralfedern angebracht sind, damit das Instrument bei der Bewegung nicht in Unordnung geraͤth. Literatur. Englische. The Steam Engine; its invention and progressive improvements. An investigation of its principles and its application to navigation, manufactures and railways. By ThomasTredgoldC. E. A new edition, enlarged by the contributions of scientific men and extended to the science of naval architecture. Edited by W. S. B. Woolhouse. 8. London 1838 by JohnWeale. 2 Vol. Transactions of the Institution of Civil Engineers. 2 Vol. London 1838. By JohnWeale. A Dictionary of arts, manufactures and mines. By AndrewUreM. D. II. Part. 1838 London. ByLongman. A practical treatise on the construction of Stores and other Horticultural Buildings and on the Principles of Heat, as applied to Hothouses, Conservatories and other Horticultural Erections. By J. W. Thompson. 8. London 1838: byGroombridge. With engravings. The Arcanum, comprising a concise Theory of practicable, elementary and definitive geometry: exhibiting the various transmutations of superfices and solids: obtaining also their actual capacity by the mathematical scale, including Solutions to the yet unanswered problems of the ancients. By JohnBennett, Engineer. 8. 1839. 16 Shill. The improved Builders Price Book for 1839. By W. LaxtonSurveyor and Civil Engineer. 12. London, by JohnWeale. 4 Shill. A Treatise on Oblique Bridges, used on railways, roads, aqueducts and canals. By GeorgeBuck, Engineer-in-Chief on the Manchester and Birmingham Railway. 4. London 1839, by JohnWeale. 15 Shill. The practice of making and repairing Roads, of constructing Footpaths, Fences and Drains: also a method of comparing Roads with reference to the power of draught required etc. By ThomasHughes, Esq. Civ. Eng. London 1838. By JohnWeale. The boot and shoe trade of France, as it affects the interests of the british manufacturer in the same business with instructions towards the French System of blocking. By JamesDevlin. 8. London 1838. BySteill. The London and Birmingham Railway. By ThomasRoscoeEsq., assisted by PeterLecountEsq., with a map of the line, 18 fine steel plates and numerous wood engravings. London 1839. By CharlesTilt. Popular instructions on the Calculations of Probabilities, translated from the French of M. A. Quetelet, by R. BeamishEsq. C. E. F. R. S. etc. 8. London 1839: byWeale. The Year Book of facts in science and arts. Be the Editor of theArcanaof science. London 1839: bySimpkinandMarshall. Theory, Practice and Architecture of Bridges. The Theory by JamesHannof king's College: the practical and architectural Treatise by WilliamHoskingF. S. A. London 1839: by JohnWeale. Observations upon the Report of the Irish Railway Commissioners. By George LewisSmyth. London 1839: byHooper. The Book of the Grand Junction Railway, being a history and description of the line from Birmingham to Liverpool and Manchester. By ThomasRoscoeEsq. 8. London 1839, with steel engravings and a map. ByOrrand Comp. Illustrations of Science by Professors of King's College London: Mechanics. By the Rev. H. MoseleyM. A. F. R. S. London 1839, byLongman, Ormeand Comp. A practical treatise on Bridge Building. By E. CresyEsq. Arch. C. E. 8. London 1839, by J. Williams. Hints relative to the Construction of fire proof Buildings and on the failure to produce sound and estimable architecture by the means at present usually adopted. By AlfredBartholomew. London 1839, by J. Williams. Observations on Limes and Calcareous Cements, Mortars, Stucco's and Concrete and on Puzzolanas, natural and artificial etc. By ColonelPasley, Royal Engineers, C. B. F. R. S. etc. 8. with Wood-Cuts. London 1859, by J. Weale. 14 Shill. Elements of Practical Agriculture, comprehending the Cultivation of Plants, the Husbandry of the Domestic Animals and the Economy of the Farm. By David Low Esq. F. R. S. E. 2. edit. 8. London 1838. ByLongman, Ormeand Comp. Theoretical and practical Essay on Bitumen, setting forth its uses in remote ages and revival in modern times, and demonstrating its applicability to various purposes, London 1839, by EffinghamWilson.