Titel: Verbesserungen an den Oefen zur Heizung mit warmer Luft, worauf sich John White, Eisenhändler von Haddington in Nord-England, am 27. September 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 73, Jahrgang 1839, Nr. XL., S. 164
Download: XML
XL. Verbesserungen an den Oefen zur Heizung mit warmer Luft, worauf sich John White, Eisenhaͤndler von Haddington in Nord-England, am 27. September 1838 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1839, S. 290. Mit Abbildungen auf Tab. III. White's verbesserte Oefen zur Heizung mit warmer Luft. Fig. 8 ist ein Querdurchschnitt eines meiner Erfindung gemäß gebauten Ofens. Fig. 9 zeigt einen solchen von der Fronte, und zwar mit den üblichen Thürchen und Dämpfern. Meine Erfindung besteht darin, daß ich aus Eisenplatten, welche ich durch Nieten, Schrauben oder auf andere Weise miteinander verbinde, ein doppeltes Gehäuse baue, und zwar so, daß zwischen dem äußeren und inneren Gehäuse ein Raum von beiläufig einem halben Zolle bleibt. Dieser Raum muß mit feuerfestem Thone oder einer anderen Substanz, welche die Hize an sich hält und regelmäßig abgibt, ausgeschlagen werden. a, a, a ist das doppelte Gehäuse; b, b der mit feuerfestem Thone auszuschlagende Raum. c, c, c sind Platten, welche auf ähnliche Weise wie das Gehäuse gebaut sind, und auf die man verschiedene Dinge stellen kann. Die aus starkem Gußeisen bestehende Platte d verhindert die Beschädigung des unteren Theiles des Ofens durch eine zu starke Hize. e, e, e sind die Ofenstangen; f ist der Zug für den Rauch. Fig. 10 ist ein senkrechter Durchschnitt eines meiner Erfindung gemäß gebauten tragbaren Stubenofens zum Heizen mit warmer Luft. Die Verbesserung besteht darin, daß ich die Heizkammer aus einer oder mehreren, aus feuerfestem Thone gebrannten Röhren, welche zum Eintragen des Brennmateriales mit einer Oeffnung versehen sind, baue; und daß ich dieselbe dicht mit einem eisernen Gehäuse umgebe, damit der Thon keine Sprünge bekommen kann, und damit, im Falle die Röhren ausbrennen, keine schädlichen Gase mit der heißen Luft entweichen können. a, a ist die innere, die Heizkammer vorstellende Röhre, welche aus feuerfestem Thone gebrannt und dicht von dem eisernen Gehäuse b, b umschlossen ist; c das zum Eintragen des Brennstoffes dienende Thürchen. Im Zigzag um die Kammer herum laufen die Züge d, d, welche die kalte Luft in einer Anzahl gewundener Canäle verbreiten, bevor sie erhizt am Scheitel des Ofens entweicht. Das äußere Gehäuse e dient dazu, die erhizte Luft beim Aufsteigen in den gewundenen Canälen zu erhalten. Der aufgehängte Dämpfer f beugt einem zu raschen Entweichen der Wärme durch den Rauchzug vor. Die mit Sand bedekte Eisenplatte g verhindert das Entweichen von Rauch und Gas in dieser Richtung. Der Zug h führt den Rauch in den Schornstein. Die Oeffnungen i, i, i, durch welche die kalte Luft eintritt, communiciren mit den im Zigzag laufenden Zügen, sind aber von der Heizkammer gänzlich abgesperrt. j ist die Aschengrube. Fig. 11 ist ein Aufriß der Heizkammerröhre a, a ohne ihrem eisernen Gehäuse b, b, woran man die zum Eintragen des Brennstoffes dienende Oeffnung ersieht. Fig. 12 ist ein Grundriß derselben Röhre. Fig. 13 ein Aufriß, an welchem man sie von dem eisernen Gehäuse b, b umgeben sieht, und an dem man auch das mit Schrauben befestigte Ofenthürchen bemerkt. Fig. 14 ist ein Grundriß von Fig. 13, aus dem erhellt, auf welche Weise das eiserne Gehäuse b, b um die Heizkammer a, a herum angebracht ist. Man überzieht, bevor man das Gehäuse anlegt, die äußere Oberfläche der aus Fig. 11 zu ersehenden Röhre mit einer Schichte weichen feuerfesten Thones, legt hierauf das eiserne Gehäuse b, b mit nachgelassenen Schrauben l, l an, und zieht endlich die Schrauben immer fester an, bis das Gehäuse allerwärts dicht an der äußeren Oberfläche der Röhre a, zu deren Sicherung es bestimmt ist, anliegt. In Fig. 15 sieht man einen Durchschnitt, welcher nach der in Fig. 16 angedeuteten Linie genommen ist; während Fig. 16 ein Durchschnitt nach der in Fig. 15 bemerkbaren Linie C, D ist. An dieser Art von Ofen communicirt die in dessen Fronte befindliche Heizkammer mit einer Anzahl eiserner Röhren, die, damit die Luft nicht mit dem nicht selten überhizten Eisen in Berührung kommen kann, mit thönernen Röhren überzogen sind. a, a ist die Heizkammer mit den Roststangen b, b und dem Thürchen c, bei dem das Brennmaterial eingetragen wird. d der Ventilator, der dem Feuer kalte Luft zuführt. Die Oeffnungen e, e, e, e dienen zum Reinigen der Feuerzüge f, f, f, f, welche vorne und hinten durch die beiden Platten g, g sezen, und dadurch rauchdicht gemacht sind, daß der zwischen jedem Röhrenpaare befindliche Raum mit Sand ausgefüllt ist. Aus der für die heiße Luft bestimmten Kammer h tritt dieselbe durch die Oeffnung i aus, während der Rauch in den Schornstein j, j entweicht. Zur Reinigung dieses lezteren dient die Oeffnung k. l, l ist das Ende des Canales für die kalte Luft und m, m das Mauerwerk des Ofens. Die bei der Mündung l in den Ofen eintretende kalte Luft steigt, wie in Fig. 16 durch Pfeile angedeutet ist, zwischen den mit Thon bedekten Feuerzügen l empor, und entweicht endlich erhizt bei der Oeffnung i, von wo aus sie an jeden beliebigen Ort geleitet werden kann. Fig. 17 ist ein Längendurchschnitt eines röhrenförmigen Feuerzuges, wie er sich gleichfalls für einen derlei Ofen eignet. Er besteht, wie es bei Fig. 8 beschrieben worden, aus einem doppelten eisernen Gehäuse, dessen Zwischenraum mit feinem Thone ausgefüllt wird. Fig. 18 ist ein Endaufriß von Fig. 17. Ich erkläre schließlich nur noch, daß ich mich keineswegs an die hier in den Zeichnungen dargestellten Formen binde; und daß man die Gestalt der Oefen beliebig ändern kann, ohne deßhalb von meinem Principe abzugehen.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    III
Tab. III