Titel: Verbesserungen an den Webestühlen für Metallgewebe, und Verbesserungen an dergleichen Geweben, welche zur Fabrication von Knöpfen, Epauletten, Quasten u.s.w., wozu gewöhnlich Gold- und Silberborten benuzt werden, und zur Verfertigung verschiedener Galanteriewaaren anwendbar sind, worauf sich, nach den Mittheilungen eines Ausländers, Miles Berry am 30. Aug. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 79, Jahrgang 1841, Nr. XVII., S. 85
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XVII. Verbesserungen an den Webestuͤhlen fuͤr Metallgewebe, und Verbesserungen an dergleichen Geweben, welche zur Fabrication von Knoͤpfen, Epauletten, Quasten u.s.w., wozu gewoͤhnlich Gold- und Silberborten benuzt werden, und zur Verfertigung verschiedener Galanteriewaaren anwendbar sind, worauf sich, nach den Mittheilungen eines Auslaͤnders, Miles Berry am 30. Aug. 1838 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Okt. 1840, S. 64. Mit Abbildungen auf Tab. II. Berry's Webestuhl fuͤr Metallgewebe. Gegenwärtige Erfindung gewisser Verbesserungen an Webestühlen zur Darstellung von Metallgeweben, deßgleichen Verbesserung an solchen Geweben selbst, bezieht sich auf die Erzeugung ornamentaler Metallgewebe oder Drahtfabricate, welche in mancherlei Fällen, wobei sonst gewöhnliche Gold- und Silberborten in Anwendung kommen, sehr nüzlich sich bewähren. Dahin gehört z.B. die Fabrication verschiedener Puzwaaren, Epauletten, Bänder, Schärpen, Binden, Beschläge, Knöpfe und sonstiger Gegenstände, wobei gegenwärtig Gold- und Silberborten angewendet werden. Die Erfindung betrifft ferner das Ueberziehen von Büchsen, Büchern, Spielkästchen, so wie auch die Nachahmung verschiedener Galanteriewaaren und anderer Modeartikel, und besteht in der Verfertigung ornamentaler Metallgewebe ganz aus Draht, und zwar entweder aus Gold, Silber, vergoldetem Silber, vergoldetem Kupfer und anderen Metallen, oder Metallcompositionen. Das Gewebe, welches aus diesem Draht auf irgend einer dazu geeigneten Maschine oder einem Kunststuhle verfertigt wird, besizt auf seiner Oberfläche ornamentale Muster oder Devisen. Die metallenen Schmukgewebe bestehen im Gegensaz zu den gewöhnlichen Gold- und Silbertreffen ganz aus Metall, und besizen eine Mannichfaltigkeit der Dessins und Muster, ein brillantes Aussehen, wie die feinste façonnirte oder brokatene Seide, ohne ihre vergänglichen Eigenschaften mit diesen Vorzügen zu vereinigen. Sie lassen sich durch Kochen oder Waschen in Wasser oder durch Eintauchen in eine verdünnte Säure puzen, sie lassen sich übergolden oder übersilbern und sogar zusammenlöthen, was bei Geweben, in welchen Seide, Baumwolle u. dgl. eingewoben ist, nicht statt finden kann. Die Verbesserungen an den Webestühlen zum Weben solcher Fabrikate beziehen sich auf die Benüzung des wohlbekannten Jacquartapparates zum Bearbeiten der als Kette aufgezogenen Drähte, um Figuren oder Dessins zu erzeugen, jedoch in Verbindung mit einem geeigneten Mechanismus, wodurch jener Apparat für die vorliegenden Zweke auf den Webestuhl sich besser anwenden läßt. Denn, wenn man die Jacquartvorrichtung auf die gewöhnliche Weise in Wirksamkeit treten ließe, so wäre die abrupte und plözliche Einwirkung der Tretschemel auf die Kette, bei der zum Hindurchlassen des Schüzen erforderlichen beträchtlichen Oeffnungsweite der leztern im Stande, die Metallfäden zu zerreißen, indem diese nicht so elastisch und nicht so fähig sind, in der Länge nachzugeben, als Seidenfäden oder sonstige gezwirnte Faserstoffe. Deßwegen ist dem Jacquartapparat noch ein besonderes Mittel, diese Nachtheile zu beseitigen, beigegeben. Der aufsteigenden Bewegung des Hauptrahmens oder oberen Theils der Jacquartmaschine begegnet nämlich zuvörderst ein elastischer Widerstand, worauf dann ein Aufhälter, der sich richten läßt, ihr in geeignetem Abstande ein Ziel sezt. Ich erlaube mir hier zu bemerken, daß mir wohl bekannt ist, daß ächter Gold- und Silberdraht, oder vergoldeter Draht früher schon bei der Verfertigung von Gold- und Silbertressen angewendet wurde; allein er wurde nur als Einschlag in die Kette, welche aus Fäden von Seide oder andern Faserstoffen bestand, eingewoben. Eine solche Kette ist ganz oder beinahe ganz mit Metalleinschüssen bedekt und besizt noch eine feinere verbindende Kette von Seide oder andern Stoffen zur Verwahrung des Metalleinschlags an denjenigen Stellen, wo er über mehrere Kettenfäden sich hinzieht, um auf der Oberfläche des Fabricats die Figuren des Musters oder Dessins erscheinen zu lassen. Eine solche Combination von Metall und Seide oder sonstigen Faserstoffen wurde bisher auf einem gewöhnlichen Stuhl zum Figurenweben ohne Jacquartapparat gewoben. Die auf diesem Wege erhaltenen Tressen besizen alle Nachtheile gemeiner Gold- und Silbertressen, bei denen Kette und Einschlag ganz aus Seidenfäden zusammengesezt ist, und die nur mit einem dünnen Metallüberzug rings umwunden sind. Ich bemerke ferner, daß allerdings seither eine Art metallisches Gewebe auf gewöhnlichen Webestühlen der einfachsten Construction, d.h. ohne die Vorrichtungen zur Darstellung von Figuren oder Dessins, gewoben wurde. Dieses Verfahren betraf jedoch nur breite Stüke glatten Fabricats, wo Kette und Einschlag bei jedem Einschuß oder Wechsel des Geschirrs regelmäßig mit einander verwoben werden, wo ein Faden oben der andere unten zu liegen kommt, ohne Einweben irgend eines Dessins oder einer als Zierrath dienenden Figur. Ein solches gewobenes Drahtfabricat läßt sich zur Verfertigung von Fensterblenden, Papiermacherformen, Sieben, Feuerschirmen und zu dergleichen Zweken verwenden. Deßwegen wünsche ich, man möge nicht glauben, daß ich beabsichtige, die Darstellung irgend eines Gewebes, worin Metallfäden unterwoben, mit Seidenfäden oder mit Fäden aus andern Fasersubstanzen in Anwendung kommen, als meine Erfindung oder Verbesserung in Anspruch zu nehmen; eben so wenig die Verfertigung eines breiten Drahtgewebes, wo Kette und Einschlag bei jedem Wechsel der Geschirre auf die gewöhnliche Weise mit einander verwoben sind. Ich will nun zur Darstellung der Methode, wie diese Erfindung praktisch auszuführen ist, übergehen, und zuerst den Proceß des Glühens (annealing) der Drahtfäden beschreiben; darauf will ich die verbesserte Anwendung der Jacquartmaschine und den damit in Verbindung stehenden Apparat beschreiben, und zulezt auf die verschiedenen Anwendungen der so erhaltenen metallenen Gewebe eingehen, wie leztere mit einander verbunden und wenn es nöthig ist, gereinigt werden können. Um diese Erfindung mit gutem Erfolge zu realisiren und die verzierten Gewebe auf eine recht vortheilhafte Weise zu erzeugen, sollten die Metall- oder Drahtfäden mit großer Sorgfalt ausgeglüht werden, indem man sie erhizt und allmählich erkalten läßt. Durch dieses Verfahren beseitigt man die in Folge des Drahtziehens entstandene Sprödigkeit, und gibt den Metallfäden die größte Geschmeidigkeit, so daß sie sich recht gut mit dem Jacquartapparat behandeln lassen. Da dieses bewerkstelligt werden muß, ohne ihre Farbe oder ihren Glanz zu zerstören, so sollte, um diesen Zwek zu erreichen, folgendes Mittel befolgt werden. Der Draht wird zuerst auf hohle metallene Spulen gewikelt, von denen eine in Fig. 26 und 27 in der Seiten- und Endansicht dargestellt ist. In die centrale Höhlung dieser Spulen kommt ein rothglühendes Metallstük, wodurch der Draht erhizt wird, worauf man ihn allmählich abkühlen läßt. Um dem Draht seine Politur zu erhalten, und seine Farbe nicht zu beeinträchtigen, sollten die Spulen in Uebereinstimmung mit den verschiedenen zu behandelnden Metalldrähten auch aus verschiedenem Metall bestehen. Sollte z.B. Kupferdraht in Anwendung kommen, so müßte die Spule auch aus Kupfer bestehen, sollte Draht aus Silber oder vergoldetem Silber oder vergoldetem Kupfer bearbeitet werden, so müßte die Spule aus Silber bestehen, und es wäre gut, ihr die in der Abbildung dargestellte Form, welche als dem Zweke entsprechend befunden wurde, zu geben. Dieser Glühproceß kann indessen eben so gut, als die dazu angewendeten Mittel je nach den Umständen und der zu behandelnden Metallgattung sich ändern, d.h. die Draht- oder Metallfäden können auf irgend eine geeignete Weise geglüht werden. Das oben beschriebene Verfahren jedoch fchüzt den Draht gegen Beschädigungen durch die Hize und gibt ihm alle verlangte Geschmeidigkeit. Der Jacquartmechanismus, mit dessen Hülfe man die Thätigkeit der Kette dem Muster oder der Figur gemäß, welche auf dem Fabricat entstehen soll, einrichtet, ist so bekannt, daß ich es nicht für nöthig erachte, ihn näher zu beschreiben, indem er ohnedieß keinen Theil der vorliegenden Erfindung bildet. Auch das Verfahren, ihn mit dem Webestuhl in Verbindung zu sezen, um façonnirte oder figurirte Seidenzeuge und sonstige Stoffe zu weben, ist so verständlich, daß ich nur seine Theile anzudeuten, und den Mechanismus zu zeigen brauche, durch welchen er zur Darstellung verzierter Metallgewebe tauglicher wird. Der gewöhnliche Jacquartmechanismus besteht aus einem festen Theil, durch welchen senkrechte Drähte auf- und niedersteigen, und aus einem beweglichen obern Theil oder Hauptrahmen, welcher durch die Wirkung eines Hebels und eines an den Tretschemel des Webestuhls befestigten Strikes gehoben wird. Wenn der Tretschemel niedergedrükt wird und folglich den Strik nach sich zieht, geht der Hauptrahmen des Jacquartapparates in die Höhe und nimmt alle diejenigen vertikalen Drähte mit, welche nicht durch die Einwirkung der durchlöcherten Kartenblätter oder Musterpappen auf die horizontalen Drähte seitwärts geschoben waren. Diesem beweglichen obern Rahmen nun ist der in der Zeichnung dargestellte Mechanismus in der Absicht beigefügt, das Oeffnen der Drahtkette mit Hülfe eines elastischen oder nachgiebigen Widerstandes und eines adjustirbaren Aufhälters zu reguliren, anstatt sie der gewöhnlichen Arbeit des Tretschemels und der Jacquartvorrichtung zu überlassen. Der fragliche Mechanismus kann an dem einen oder an beiden Enden des oberen Rahmens der Jacquartvorrichtung, dessen Arbeit durch den Aufhälter und die Richtschrauben in Gränzen gewiesen ist, angebracht werden. Fig. 28. ist eine Endansicht des Mechanismus mit dem elastischen Aufhälter, welche den Rahmen in seiner tiefsten Stellung zeigt, wie er eben im Begriff ist, die senkrechten Drähte zu heben; Fig. 29 eine vordere Ansicht desselben; Fig. 30 eine Ansicht, welche den Jacquartrahmen im Moment des Steigens darstellt. a ist der bewegliche Rahmen; b, b sind Theile der Tragpfosten oder des Maschinengestells, welche zugleich Leitungen bilden, zwischen denen der Rahmen sich auf- und nieder bewegt; c ist eine Platte oder ein Blok, welcher in Folge der Wirkung der schraubenförmigen elastischen Feder d gegen den Hauptrahmen drükt. An den Blok c ist eine Stange e befestigt, welche von der schraubenförmigen Feder d rings umfaßt wird, und deren eines Ende sich gegen einen an der Stange befindlichen Halsring, das andere gegen das an den Tragpfosten b befestigte Querstük f lehnt. Die Stange e geht frei durch den adjustirbaren Aufhälter g, deßgleichen durch den Theil f und das an den Tragpfosten befindliche Querstük h. Die Aufhälterplatte g wird mit Hülfe zweier durch die Stüke f und h gehender Richtschrauben i, i in der erforderlichen Lage erhalten, und die Schrauben selbst sind durch Schraubenbolzen k, k, welche, um den Stoß des Hauptrahmens aufzufangen, mit Leder oder sonst einem elastischen Stoffe überzogen sind, an die Aufhälterplatte befestigt. An ihren andern Enden sind die Schrauben i mit Schraubenmuttern l versehen, um die Stellung des Aufhälters g und folglich auch die Bewegungsweite des Hauptrahmens und die Oeffnung der Kette zu reguliren. So oft also der Tretschemel niedergedrükt wird, gibt die schraubenförmige Feder stufenweise der Wirkung des steigenden Hauptrahmens nach, indem sie zwischen ihren Widerlagern sich zusammenzieht, während der Aufhälter g, durch die Schraube i in seiner Lage gehalten, den Stoß des Rahmens auffängt und ihn zu rechter Zeit anhält, worauf bei abwärts erfolgender Bewegung des Rahmens die Feder d sich wieder ausbreitet. Angenommen, der Webestuhl sey mit dem Jacquartapparat ausgerüstet, der elastische und adjustirbare Aufhälter sey zur Operation vorgerichtet, so will ich nun zur Erläuterung des Verfahrens, wie der Webestuhl in Wirksamkeit zu sezen ist, übergehen. Zuerst werden die geglühten Metallfäden oder Metalldrähte zu sechs auf einmal auf den gewöhnlichen Kettenbaum aufgezogen, wobei jeder Draht von einer Spule, welche ganz auf die beim gewöhnlichen Zetteln der Baumwolle, Seide und andern Garns übliche Weise in einem Spulenrahmen ruht, geliefert wird. Diese Metallfäden müssen in Partien zu 25 an den Kettenbaum befestigt und mit Sorgfalt gleichmäßig vertheilt werden. Ist dieß geschehen, so sezt man die Walze in Umdrehung und windet alle Kettenfäden gleichmäßig auf. Bei jeder Umdrehung der Walze muß ein Streifen Pappdekel oder sonstiges Material über die aufgewundenen Metallfäden gelegt werden, um zu verhüten, daß sie sich gegenseitig verwirren; ein fortlaufendes mit den Fäden zugleich aufzuwindendes Band von Kartenpapier, Papier oder Tuch dürfte dieselben Dienste leisten. Diese Vorsichtsmaßregel ist sehr nothwendig, weil sonst die Kettenfäden sich an einander hängen, das regelmäßige Abwinden hindern und zerreißen würden. Ein hinreichendes Stük Kette muß abgewikelt bleiben, damit sie der Behandlung der Baumwollen- und Seidenkette ganz entsprechend durch die Lizenaugen und das Riet geführt werden könne. Der Arbeiter muß indessen wohl darauf achten, daß ihm kein Draht entschlüpft; denn geschieht dieses, so springt der Draht zurük, windet sich um sich selbst herum und ringelt sich in eine Art von Knoten zusammen – folglich wird er unbrauchbar. In diesem Falle muß der beschädigte Draht durch einen andern ersezt und dieser von einer besondern auf den hinteren Theil des Webestuhls gestekten Spule hergeleitet werden. So oft ein Metallfaden während des Webens reißt, muß er durch einen neuen von einer besondern Spule herzunehmenden ersezt und das auf der Kettenwalze zurükbleibende Stük des zerrissenen Fadens dadurch aus dem Wege geschafft werden, daß man es über eine kleine Rolle leitet, und mit Hülfe eines Bleigewichts auf derselben festhält, damit es sich mit den andern oder vollständigen Kettenfäden nicht vermenge. Nachdem alle Kettendrähte durch die Lizenaugen und das Riet gestekt worden sind, faßt man sie in Partien zu 25 zusammen, befestigt sie an den „Arbeitsbaum“ (work-roller) und breitet sie gleichförmig auf demselben auseinander. Sind diese vorbereitenden Operationen fertig, so ist der Webestuhl für die Arbeit hergerichtet und das Weben kann beginnen. Der angewendete Schüze gleicht dem in der Seidenweberei üblichen, und ist mit einer den Metalleinschlag enthaltenden Spule versehen, welche durch eine volle Spule ersezt wird, wenn der Einschlag im Verlauf des Webens consumirt ist. Es ist indessen rathsamer, den Schüzen schwer zu machen, indem er sonst, anstatt den zu liefernden Einschlag zu beherrschen, von ihm beherrscht, rükwärts springen und das Geschirr in Unordnung bringen würde. Die ersten Paar Schüsse des Schüzen dienen, wie beim gewöhnlichen Weben dazu, die Stellung der Kette zu reguliren, und zu diesem Zwek kann man sich gewöhnlicher Schnüre oder irgend eines Einschlags anstatt der Metalldrähte bedienen. Die übrige Operation des Webens wird genau auf dieselbe Weise, wie wenn man mit Seide oder andern Stoffen arbeitete, ausgeführt; nur muß man Sorge tragen, daß die Drähte des Einschlags feiner sind, als diejenigen der Kette. Gewebe aus Kupferdraht kann man in ihrer natürlichen Farbe weben, und nachher vergolden oder versilbern, oder auch lezteres, wenn man es wünschenswerth findet, dem Weben vorangehen lassen. Silbergewebe erfordern im Laufe der Fabrication weit weniger Sorgfalt als vergoldeter oder versilberter Draht, indem man bei dem lezteren ein besonderes Augenmerk darauf richten muß, daß seine Oberfläche keinen Schaden leide. Sobald das Gewebe fertig ist, muß es mit einem Tuche bedekt werden. Metallene Borten, Binden oder Bänder verfertigt man auf die oben beschriebene Weise, ohne in der Zubereitung der Fäden oder an dem Jacquart-Mechanismus etwas zu ändern; dieselbe Bemerkung bezieht sich auf alle dergleichen schmale Waaren. Nachdem ich nun die Methode, die gegenwärtige Erfindung in Ausführung zu bringen, beschrieben habe, will ich noch einige Bemerkungen über diese metallenen Schmukgewebe und ihre Anwendung beifügen. Die Anwendung dieser Metallgewebe läßt sich auf eine große Menge von Artikeln und auf mancherlei Zweke ausdehnen. Da sie ganz aus Metall bestehen, können sie in eine beliebige Anzahl von Theilen oder in beliebige Formen geschnitten werden; man kann sie aneinander oder an andere Metallstüke befestigen, indem man sie zusammen löthet oder auf die bei verschiedenen Galanteriewaaren und Modeartikeln übliche Weise miteinander verbindet. Man kann sie als die Obertheile oder Bänder der Epauletten verwenden, wozu gegenwärtig gewöhnlich Gold- und Silbertressen dienen, zum Ueberziehen der Quastenknöpfe, der Knöpfe und verschiedener Modeartikel; und wenn man sie nach Art der Gold- und Silbertressen, Borten oder Bänder in schmalen Stüken webt, qualificiren sie sich für Hutbänder und andere Bänder, Schärpen, Binden und Besezungen verschiedener Art. Die aus Silberdraht bestehenden Metallgewebe lassen sich ganz leicht mit verdünnter Schwefelsäure blank machen; sie können übrigens auch auf einem andern Wege, welchen man gewöhnlich zum Behuf der Reinigung dergleichen delicater Metallartikel einschlägt, blank gemacht werden. Diejenigen Artikel, welche an der Luft, durch Einwirkung von Dünsten etc. angelaufen sind, können durch Eintauchen in eine verdünnte Säure ihre ursprüngliche Frische wieder erlangen. Nachdem ich somit vorliegende Erfindung, und das Verfahren, sie mit praktischem Erfolg in Ausführung zu bringen, beschrieben habe, erkläre ich schließlich als die durch das oben erwähnte Patent mir zugesicherte Erfindung oder Verbesserung: die Anwendung eines Jacquartapparates auf Webestühle zur Darstellung ornamentaler Metallgewebe, oder um auf metallenen Kettenfäden zu arbeiten und auf der Oberfläche der Drahtkette ein Dessin oder Muster hervorzubringen; deßgleichen den elastischen Widerstand und den richtbaren Aufhälter, um die Thätigkeit und die Bewegungsweite der genannten Jacquartvorrichtung und die Oeffnung oder Trennung der Metallkette zu reguliren. Ferner spreche ich als meine Erfindung an, die Darstellung ganz aus Draht bestehender, mit Dessins, Figuren oder Mustern verzierter Metallgewebe auf irgend einem Figuren-Webstuhl; solche Gewebe lassen sich für Zweke, wozu man sich gewöhnlich der Gold- und Silbertressen bedient, eben so gut anwenden, als für Zweke, wozu Gold- und Silbertressen nicht brauchbar sind.

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