Titel: Verbesserungen an den Dampfkesseln oder Dampferzeugern, worauf sich Angier March Perkins, Civilingenieur in Great Coram Street, Grafschaft Middlesex, am 16. Dec. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 80, Jahrgang 1841, Nr. I., S. 1
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I. Verbesserungen an den Dampfkesseln oder Dampferzeugern, worauf sich Angier March Perkins, Civilingenieur in Great Coram Street, Grafschaft Middlesex, am 16. Dec. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1840, S. 321. Mit Abbildungen auf Tab. I. Perkin's verbesserte Dampfkessel oder Dampferzeuger. Die Figuren 1, 2 und 3 erläutern die Anwendung meiner Verbesserungen auf einen Marine-Dampfkessel von hinreichendem Rauminhalt, um 15 Kubikfuß Wasser in der Stunde zu verdampfen. In allen diesen Figuren sind die entsprechenden Theile durch gleiche Buchstaben bezeichnet. Fig. 1 ist ein Längendurchschnitt durch die Mitte des Apparates; Fig. 2 ein Querschnitt; Fig. 3 ein Grundriß nach der Wasserlinie. A, A ist der Kessel, welcher das zu verdampfende Wasser enthält. Er liegt horizontal über dem Ofen B. Ein doppelter Mantel von Eisen, in welchem sich Wasser oder sonst ein schlechter Wärmeleiter befindet, umgibt die Seiten des Kessels und des Ofens. Diejenigen Theile des Kessels und des Mantels, welche zunächst an den Ofen und den Rauchfang gränzen, sind durch eine Bekleidung von feuerfestem Thon oder Ziegeln gegen die Wirkungen des Feuers geschüzt. Der Kessel besteht aus einem Behältniß von der Form eines Parallelogramms, mit einer senkrechten Verlängerung von 1/4 der Kessellänge, welche ich den Wasserkasten nennen will. Der Kessel ist überall durch Bänder fest verwahrt, und auf diese Weise gegen den Druk von Innen gesichert. Er ist mit Sicherheitsventilen, Wasserproben und dem sonstigen Zugehör eines Dampfkessels wohl versehen und gleicht in dieser Hinsicht den gewöhnlichen Dampfkesseln. Meine Verbesserungen beschränken sich nicht auf irgend eine besondere Dampfkesselform, sondern sind mit mehr oder weniger Vortheil auf alle Dampfkessel anwendbar. B ist der Ofen und Feuercanal. C, C, C ist eine Reihe schmiedeiserner Röhren, von 1 Zoll äußerem und ungefähr 1/2 Zoll innerem Durchmesser, welche ich Circulationsröhren nenne, und die dazu dienen, die Wärme von dem Ofenfeuer mit Hülfe der Circulation des in ihnen enthaltenen Wassers auf das Wasser in dem Kessel überzutragen. Das Wasser in den Röhren ist getrennt und ganz unabhäng von demjenigen, welches in dem Kessel in Dämpfe verwandelt werden soll. Um diesen Zwek zu erreichen, wird ein Theil der Röhren dazu verwendet, die Wärme von dem Feuer aufzunehmen, und ist deßwegen in und um den Ofen und Feuercanal so angeordnet, daß sie ihrem Zweke vollkommen entsprechen, während ein anderer Theil der Röhren in dem Kessel, welcher die zu erhizende Flüssigkeit enthält, angebracht ist, und der Flüssigkeit die in den OfemOfen aufgenommene Hize mittheilt. Die Röhren, 16 an der Zahl, sind horizontal und parallel zu einander in Abständen von 1 Zoll angeordnet. Nahe am Boden des Wasserkastens treten sie in den von dem Feuer am weitesten entfernten Theil des Feuercanals, erheben sich dann in einer Schlangenlinie und laufen unter dem Feuer hinweg; von den Roststangen, worauf das Feuer brennt, wenden sie sich dann ab, kehren wieder um und ziehen sich über dem Feuer und dessen heißester Stelle hin; von dem Ofen aufwärts steigend, treten sie wenige Zolle unter der Wasserlinie in den Dampfkessel, streichen durch den horizontalen Theil des Kessels, biegen sich dann um, und steigen durch die Wasserkammer herab, worauf sie sich mit ihren andern respectiven Enden in dem Feuercanal wieder vereinigen. Bei a, a, Fig. 1 und 3, vereinigen sich die Röhren in einer querüber laufenden Röhre c, der sogenannten Speisungsröhre, welche dazu dient, das Wasser gleichmäßig in allen Röhren zu vertheilen, und auf diese Weise die Unannehmlichkeit und den Zeitverlust zu beseitigen, welche unvermeidlich wären, wenn man jede Röhre einzeln füllen wollte. Ausgenommen an ihrer Vereinigungsstelle mit der Speisungsröhre, stehen sämmtliche Röhren in keiner Verbindung oder Communication miteinander, sondern jede derselben unterhält eine Circulation ihre ganze Länge hindurch unabhängig von den übrigen. Die Länge einer jeden Röhre beträgt 50 Fuß, und die Gesammtlänge des ganzen Röhrensystems ungefähr 800 Fuß, mit einer Oberfläche von ungefähr 200 Quadratfuß, wovon 1/4 in dem Dampfkessel und die übrigen 3/4 in dem Ofen und dem Feuercanal liegen. Vorliegende Verhältnisse lassen zwar Abänderungen zu, ich fand sie aber meiner Erfahrung gemäß auf die angegebene Weise am wirksamsten. Die Röhrenenden sind durch Muttern mit rechts und links geschnittenen Schraubengängen miteinander verbunden, und die Vereinigungsstellen dadurch in den Stand gesezt, dem Druke, welchem die Röhren selbst ausgesezt sind, zu widerstehen. Der Durchgang der Röhren durch die Kesselplatte wird mit Hülfe der Schraubenmuttern b, b, welche auf die Röhren geschraubt sind, und die Kesselplatte von beiden Seiten einklemmen, wasserdicht hergestellt. D ist eine kleine Drukpumpe, um einen etwaigen Mangel an Wasser, welcher in Folge eines Lekes in den Röhren entstehen könnte, zu ersezen; dieß ist aber auch die einzige Art, in welcher das System Schaden erleiden kann, indem die Röhren überall durchaus dicht schließen. E ist das Expansions- oder Sicherheitsventil. Wenn nämlich das Wasser in den Röhren erhizt wird, dehnt es sich bedeutend aus, und nimmt an Volumen zu. Um nun dem nachtheiligen Druke, welchen eine solche Expansion in den Röhren veranlassen könnte, vorzubeugen, ist das Ventil E angebracht. Seine Belastung ist auf einen Druk berechnet, welcher den aus der Temperatur, wobei die Röhren im Betrieb sind, hervorgehenden Druk etwas überragt, aber weit geringer als der Druk ist, dem die Röhren, der Probe wegen, vorher ausgesezt worden waren. Es kann also kein Wasser aus diesem Ventil entweichen, dasjenige ausgenommen, welches durch den in Folge der oben erwähnten Expansion erhöhten Druk ausgestoßen wird. Die Stelle des Expansionsventils E kann auch ein beschwerter, in einem Cylinder sich bewegender Kolben vertreten, welcher ein Ventil öffnet und das Wasser entweichen läßt. Seiner Einfachheit wegen ist indessen das gewöhnliche Sicherheitsventil vorzuziehen. F ist die Dampfröhre. G, G' sind die Sicherheitsventile des Dampfkessels. H die Röhre, wodurch der Kessel mit Wasser gespeist wird; I der den Dampfkessel und Ofen umgebende eiserne Mantel; J die Klappe zur Regulirung des Zugs; K das Einfahrtloch. L, L sind eiserne, in dem Feuercanale angeordnete Platten, welche die erhizte Luft und den Rauch nöthigen, in der Richtung der Warmwasserröhren ihren Weg zu nehmen. M der Rauchfang. N der Indicator, welcher den Druk in den Röhren angibt. Bei stationären Dampfkesseln, wo eine Zunahme an Größe und Gewicht keinen wesentlichen Einwurf zuläßt, beabsichtige ich hie und da den doppelten eisernen Mantel durch ein Mauerwerk von Ziegeln zu ersezen, und in denjenigen Fällen, wo der Dampfkessel periodisch erkalten darf, lasse ich die Drukpumpe weg, und speise die Röhren durch einen selbstthätigen, in Fig. 12 dargestellten Apparat mit Wasser. A ist eine Cisterne mit einem der Größe des Apparates angemessenen Rauminhalt. Zur Speisung eines dem vorher beschriebenen ähnlichen Apparates genügt es, wenn sie eine Gallone Wasser faßt. a, a ist eine Fortsezung der Speisungsröhre c', welche sich aufwärts ins Innere der Cisterne A erstrekt, und mit den beiden Ventilen c und d communicirt. Das Ventil c ist das Expansions- oder Sicherheitsventil und öffnet sich nach Außen dem Druke des mit dem Gewichte f belasteten Hebels e entgegen. Das Ventil d, oder das Speisungsventil öffnet sich nach Innen gegen die Speisungsröhre c'. Nachdem nun der Apparat mit kaltem Wasser gefüllt worden ist, so wird die Feuerhize das Wasser in den Röhren ausdehnen und einen Druk erzeugen, welcher stark genug ist, das Ventil c zu öffnen, und dem überflüssigen Wasser den Ausfluß in die Cisterne A zu gestatten. Haben die Röhren das Maximum ihrer Temperatur erreicht, so hört alle weitere Expansion auf und das Ventil c schließt sich. Es wird dann auch kein Wasser mehr entweichen, es sey denn, daß die Röhren zu sehr erhizt würden, um durch den innern Druk das Ventil c zu öffnen. Läßt man den Apparat sich abkühlen, so zieht sich das Wasser wieder in seinen ursprünglichen Raum zusammen; es entsteht daher in den Röhren ein luftleerer Raum, dessen Ausdehnung dem in Folge der Expansion vorher ausgeflossenen Wasserquantum nebst dem durch einen Lek an den Fugen etwa entwichenen Wasser gleichkommt. Dieser leere Raum wird jedoch sogleich durch das Wasser aus der Cisterne A, welches sich durch das Ventil d und die Speisungsröhre c' den Weg bahnt, wieder erfüllt. Der Schluß des Ventils d hindert das Zurükfließen des Wassers in die Cisterne A bei erfolgendem Druke. Fig. 4 ist der Durchschnitt eines Ofens, um die Warmwasserröhren zu den unten erwähnten Zweken bis auf eine hohe Temperatur zu erhizen. A der eiserne Mantel des Ofens; B die schlangenförmig gewundene Warmwasserröhre, zwischen deren Windungen das Feuer brennt; C die Röhre, durch welche das Wasser aufwärts strömt, D die Rükleitungsröhre für den herabsteigenden Strom. E der Feuercanal, F die Klappe zur Regulirung der Hize, mit deren Hülfe die Temperatur des Apparates auf irgend einem verlangten Grade erhalten werden kann. a eine eiserne Büchse, welche eine Reihe vervielfältigender Hebel b, b, b enthält. c eine an die Ausflußröhre geschweißte eiserne Stange, welche sich abwärts bis in die Büchse a erstrekt. d eine auf die Ausflußröhre C geschraubte Mutter, welche mit dem kürzeren Arm des untersten der Hebel b, b, b in Berührung steht. e ein Hebel, von dessen einem Ende der Dämpfer f in dem Feuercanal herabhängt, von dessen anderem Ende die Stange g sich abwärts erstrekt und auf dem längeren Arm des obersten der Hebel b, b, b aufruht. Wenn der Apparat den verlangten Temperaturgrad erreicht hat, so schraubt man die Mutter d herab, bis sie den Hebel berührt. Jede weitere Erhöhung der Temperatur wird nun die Röhre C verlängern oder ausdehnen, und die Folge davon ist, daß die auf den kürzeren Hebelarm wirkende Mutter d vermöge der vervielfältigenden Wirkung des Hebelsystems b, b, b die Stange g erheben und den Dämpfer f in dem Feuercanal niederdrüken wird. Die hierauf erfolgende Stokung des Zugs wird sofort jeder weiteren Zunahme der Temperatur vorbeugen. Ist die Intensität des Feuers zu schwach, so kühlt sich der Apparat ab; in Folge der Contraction der Röhre C wird nun die Hebelwirkung im entgegengesezten Sinne erfolgen, und der Dämpfer f sich öffnen. H ist die Expansionsröhre; sie ist, wenn der Apparat sich abgekühlt hat, ganz leer. Wird das Wasser erhizt, so erleidet es eine beträchtliche Ausdehnung oder Zunahme am Volumen. Um nun gegen ein Bersten der Röhren, welches stattfinden würde, wenn das Wasser dicht eingeschlossen wäre, sicher zu seyn, ist die Expansionsröhre mehr als hinreichend weit gemacht, um alles Wasser zu fassen, welches in Folge der Expansion verdrängt werden möchte. I ist die Röhre, durch welche die Warmwasserröhren mit Wasser gefüllt werden. Die Höhe dieser Röhre bestimmt das Niveau des Wassers in dem Apparate. Die Figuren 5, 6, 7 und 8 erläutern einige Modificationen meines Apparates, welche dazu dienen, Dampf von außerordentlicher Spannung für Dampfgeschüze und andere Zweke zu erzeugen. Fig. 5 zeigt einen Dampferzeuger oder Generator in seiner einfachsten Gestalt. A die Warmwasserröhre; sie ist die Fortsezung einer im Ofen schlangenförmig gewundenen Röhre, wie die in Fig. 4 dargestellte. B eine weitere Röhre, welche das zu verdampfende Wasser enthält. Diese Röhre ist mit beiden Enden an die Warmwasserröhre geschweißt. Das warme Wasser fließt abwärts und theilt seine Wärme dem es umgebenden Wasser mit. C die von der Drukpumpe herführende Röhre, durch welche der Generator mit Wasser gespeist wird. D die Dampfröhre. Fig. 6 zeigt eine Verbindung mehrerer solcher gemeinschaftlich wirkender Dampferzeuger. A, A die weiten oder äußeren Röhren, welche rings um eine Centralröhre von gleichem Durchmesser senkrecht angeordnet sind, und oben und unten mittelst kleiner Röhren a, a mit derselben in Communication stehen. Die Centralröhre ragt einige Fuß über die Dampferzeugungsröhren hervor, wobei diese Verlängerung die Stelle einer Dampfkammer oder eines Sammelbehälters vertritt, während ihr unterer Theil den sie umgebenden Röhren als Wasserreservoir dient. C, C sind die zur Circulation gehörigen Warmwasserröhren; ihre oberen Enden stehen mit der kreisförmigen Vertheilungsröhre D und ihre unteren Enden mit einer ähnlichen Röhre E in Verbindung. Die Röhren D und E vereinigen sich, die eine mit dem oberen, die andere mit dem unteren Theil der schlangenförmig gewundenen Heizung. Von dieser steigt das heiße Wasser in die Vertheilungsröhre D, strömt zwischen den Röhren C, C abwärts in die Röhre E und kehrt in den unteren Theil der Heizwindungen zurük. Die Wärme des circulirenden Wassers aber theilt sich dem Wasser in den Dampferzeugungsröhren mit, von welchen die Röhren C, C umgeben sind. F die Röhre, durch welche der Generator mit Wasser gefüllt wird. G die Dampfröhre, die nahe am höchsten Punkte der Dampfkammer sich endigt; um die Wärmestrahlung zu verhindern, läuft sie durch die Centralröhre abwärts. H das Sicherheitsventil, um dem Druke in dem Generator einen Ausweg zu gewähren, wenn der Generator sich zufällig mit Wasser füllen sollte, dessen Expansion sonst die Röhren sprengen würde. Indessen dürfte für das Eintreten dieses Falles das Sicherheitsventil entbehrlich seyn, indem die Temperatur des Wassers in dem Generator nie die des circulirenden warmen Wassers übersteigen kann, sondern immer ein Beträchtliches unter derselben steht. I der Indicator, welcher den Dampfdruk in dem Generator anzeigt. I, I eiserne Platten, durch welche die weiten Röhren in der geeigneten Lage und in sicherer Verbindung mit den kurzen Röhren a, a gehalten werden; K, K ähnliche Platten, welche die Vereinigung der Warmwasserröhren C, C mit den kreisförmigen Vertheilungsröhren D und E bewirken. L ist der eiserne Mantel des Generators. Fig. 7 gibt den Grundriß in horizontalem Durchschnitte von einer der eisernen Tragplatten I, I, Fig. 6, worin die weiten Röhren A, A, die Centralröhre B, die Warmwasserröhren C, C und die Verbindungsröhren a, a sichtbar sind. Fig. 8 der Grundriß im horizontalen Durchschnitte von einer der Tragplatten K, K, worin die Warmwasserröhren C, C, die Centralröhre B und eine der Vertheilungsröhren D, E sichtbar sind. Fig. 9 stellt den Durchschnitt einer andern Modification dar, worin mehrere dünne Warmwasserröhren in einer weiten Röhre oder einem Generator eingeschlossen sind. A die äußere Röhre. B, B dünne schmiedeiserne Röhren, deren Enden an die Enden der äußeren Röhre geschweißt sind. Auf die Enden des Generators sind die Dekel C, C' geschraubt, welche zwischen den dünnen Röhren und den beiden Röhren D und E, den Fortsezungen der gewundenen Heizröhre, eine Verbindung herstellen. Das heiße Wasser tritt durch die Röhre D in die Kapsel oder die Kammer C und fließt durch die dünnen Röhren B, B in die untere Kapsel C', von wo aus dasselbe durch die Röhre E nach dem unteren Theil der Heizwindungen geleitet wird. Das zu verdampfende Wasser befindet sich in der weiten Röhre, und wird durch seine Berührung mit den dünnen Warmwasserröhren erwärmt. F die Röhre, welche den Generator mit Wasser speist. G die Dampfröhre. Die Figuren 10 und 11 stellen meinen Apparat zum Erhizen von Theer, Pech, Terpenthin u.s.w. im Durchschnitt dar. Fig. 10 zeigt eine Modification, bei welcher die zu erhizende Substanz mit den Warmwasserröhren in unmittelbarer Berührung steht. A der Behälter, welcher die zu erhizende Substanz enthält. B die gewundene in die Flüssigkeit getauchte Warmwasserröhre, deren Ende a nach dem obern und deren Ende b nach dem unteren Theil der im Ofen befindlichen Heizungen sich hin erstrekt. Fig. 11 ist eine andere Anordnung zum Erwärmen verschiedener Substanzen, bei welcher keine Berührung mit dem Eisen stattfinden kann. A der Behälter oder Kessel aus Messing, Kupfer, Zinn oder anderem Metall. B eine gewundene, in die Seiten des Kessels eingelassene Warmwasserröhre, deren zwei Enden a und b sich nach dem Heizapparat fortsezen. Die Wasserwärme theilt sich dem Metalle, von welchem die Röhren umgeben sind, und von da der Flüssigkeit mit, welche mit den Kesselwänden in Berührung steht. In gewissen Fällen beabsichtige ich, die Circulationsröhren als Roststangen anzuwenden, ohne ihnen eine weitere Ausdehnung zu geben, als nöthig seyn dürfte, um in Folge ihrer Berührung mit dem Feuer Wärme aufzunehmen. Solche Roststangen denke ich auf Dampfkessel jeder Construction, eben so auch auf alle andern Oefen anzuwenden, welche zum Erwärmen von Flüssigkeiten dienen, oder mit Stoffen, die den Röhren die Wärme leicht entziehen, in Verbindung stehen. Fig. 13 zeigt die Anwendung der Warmwasserröhren als Roststangen auf einen Marine-Dampfkessel. A der Kessel. B der Ofen und Feuercanal. C, C eine Reihe parallel zu einander angeordneter Warmwasserröhren mit den gewöhnlichen Zwischenräumen für den Luftzug, deren Weite übrigens von der Natur des zu consumirenden Brennmaterials abhängt. D, D' querliegende Röhren, mit denen die Feuerröhren C, C mittelst kleiner Kasten a, a in Verbindung stehen. Das Ende der querliegenden Röhre D biegt sich aufwärts; die Röhre sezt sich sodann in dem Dampfkessel fort, verläßt denselben, in Schlangenwindungen abwärts steigend nahe an seiner tiefsten Stelle, und vereinigt sich mit dem Ende der querliegenden Röhre D'. F das Expansions- oder Sicherheitsventil. G, G' eiserne Bänder, durch welche die Röhren C, C in der geeigneten Lage gehalten, und mit den Kasten a, a fest vereinigt werden. H der Indicator, welcher den Druk in den Röhren anzeigt. Die Warmwasserröhren oder Roststangen C, C werden durch die Circulation des Wassers beständig auf einer niedrigen Temperatur erhalten. Das erwärmte Wasser steigt durch die Querröhre D in den Dampfkessel, und strömt, nachdem es seine Wärme dem umgebenden Wasser mitgetheilt hat, in die Querröhre D' herab. Die Circulation des warmen Wassers, welche in allen vorhergehenden Anordnungen von Warmwasserröhren stattfindet, geht aus einem wohlbekannten Princip hervor, und gleicht der bei Apparaten zur Heizung von Gebäuden in Anwendung gebrachten Circulation, welche den Gegenstand eines früheren Patentes bildete. Derjenige Theil des in den Röhren enthaltenen Wassers, welcher den Wirkungen des Feuers ausgesezt ist, erlangt eine Temperaturerhöhung. Indem sich dadurch sein specifisches Gewicht vermindert, steigt er in die Höhe, während derjenige Theil, welcher die aufgenommene Wärme an die umgebende Flüssigkeit abgibt, an Dichtigkeit zunimmt, und vermöge seines Uebergewichtes herabsinkt, um leichteren aufsteigenden Strömungen Plaz zu machen. In allen Fällen ist es wünschenswerth, die Röhren in dem Kessel, Generator oder sonstigen Behältnisse so anzuordnen, daß die warme Wasserströmung genöthigt wird, durch die umgebende Flüssigkeit abwärts ihren Weg zu nehmen, und ihren Ueberschuß an Wärme in möglichst großer Entfernung von der Oberfläche der Flüssigkeit mitzutheilen. Bei Behältnissen von großer Höhe und schmalen Seitendimensionen, wie die Wasserkammer des Dampfkessels Fig. 1, und des Generators Fig. 8, 9 und 12, wird die warme Wasserströmung, indem sie durch Wasser von constant abnehmender Temperatur herabsteigt, ihre Wärme verlieren, und den Boden eines solchen Behälters unter einer wenig höheren Temperatur verlassen, als die des Wassers, womit der Behälter gefüllt ist. Diese vollständige Transmission der Wärme kann indessen nur in solchen Fällen stattfinden, wo der Boden des Gefäßes beständig mit kaltem Wasser gespeist wird, um den in Folge der Verdampfung an der Oberfläche eingetretenen Mangel wieder zu ersezen. Wenn daher das Wasser oder die sonstige Flüssigkeit längere Zeit stationär oder ungeändert bleiben soll, so daß die ganze Masse gleichmäßig erhizt wird, so kann aus der abwärts gehenden Strömung wenig Vortheil gezogen werden. Ein weiterer mit einer solchen Anordnung verbundener Vortheil ist der, daß bei Dampferzeugern von geringem Rauminhalt kein Schwanken und Ueberwallen stattfinden kann, so heiß auch die Röhren seyn mögen. Es ist ferner wünschenswerth, die Temperatur des Rauches und der erhizten Luft, ehe man ihnen den Eintritt in den Rauchfang gestattet, möglichst herabzubringen, indem man sie nöthigt, in einer der Warmwasserströmung entgegengesezten Richtung ihren Weg zu nehmen, so daß sie aus dem Feuer zuerst mit den am meisten erhizten Röhren und zulezt mit den am Boden des Apparates befindlichen kältern Röhren in Berührung kommen. Die Leichtigkeit, womit mein Apparat die Temperatur des abwärts strömenden warmen Wassers so wie auch des Rauchs und der erhizten Luft auf einen weit unter der Temperatur des Dampfes oder des oberen Theiles der Flüssigkeit liegenden Grad zu reduciren im Stande ist, verdient nähere Beachtung. Nachdem ich somit meine Erfindung ihrem Wesen nach beschrieben habe, erlaube ich mir zu bemerken, daß ich die Circulation des Wassers in vollständig verschlossenen Röhren nicht in Anspruch nehme, indem diese Heizmethode kraft meines früheren Patentes vom 31. Julius 1831 schon lange durch mich in Ausführung gebracht worden ist; eben so wenig nehme ich irgend einen Theil des Apparates, welcher etwa vorher bereits bekannt oder in Anwendung seyn könnte, in Anspruch. Dagegen beziehe ich meine Ansprüche auf folgende Details: Erstens auf die Methode verschlossene Röhren, wenn sie mit einem Dampfkessel oder Generator in Verbindung stehen, mit Hülfe einer Drukpumpe mit Wasser zu füllen. Zweitens auf die Methode, die Röhren mittelst eines nach Innen gegen die Röhren sich öffnenden Ventils mit Wasser zu speisen. Das Ventil gestattet dem Wasser den Zutritt, wenn etwa aus irgend einer der oben namhaft gemachten Ursachen ein Mangel daran entstehen sollte. Der Apparat kann auf die oben angegebene Weise mit einem Dampfkessel oder Generator in Verbindung gebracht seyn. Drittens nehme ich in Anspruch die Anwendung eines Expansions- oder Sicherheitsventils in Verbindung mit einem Dampfkessel oder Generator, welches einer gewissen Quantität Wasser den Ausfluß aus den Röhren gestattet. Viertens die Anwendung der Warmwasserröhren als Roststangen auf Dampfkessel oder Generatoren. Fünftens die Benüzung der Ausdehnung und Zusammenziehung einer oder mehrerer Warmwasserröhren als Wärmeregulator; eine Einrichtung, durch welche das Feuer aus jedem verlangten Grade der Intensität, und die Röhren auf jedem verlangten Temperaturgrab erhalten werden können.

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