Titel: Henry Robinson Palmer's Instrument zum Aufnehmen der Straßenprofile.
Fundstelle: Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXXIX., S. 323
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LXXIX. Henry Robinson Palmer's Instrument zum Aufnehmen der Straßenprofile. Aus dem London Journal of arts. Mai 1841, S. 203. Palmer's Instrument zum Aufnehmen der Straßenprofile. Dem Erfinder des vorliegenden Instrumentes lag die Absicht zu Grunde, die der Construction von Eisenbahnen vorangehenden vorläufigen Messungen durch eine einfache, aus ganz wenigen beweglichen Theilen bestehende Maschine zu erleichtern. Ein leichtes, mit Federn versehenes und auf vier Rädern ruhendes Gestell trägt den Mechanismus. Diesem wird von einem der Räder, welches auf seiner Achse festsizt, eine rotirende Bewegung mitgetheilt. Eine Schraube mit doppelten Gängen und ein System von Rädern sezt einen Cylinder, auf welchen ein Stük Papier gewikelt ist, in Bewegung. Dieser Cylinder rotirt und bewegt sich zugleich nach der Richtung seiner Achse. Ein parallel zu der Achse des Cylinders sich bewegender Bleistift verzeichnet auf demselben mit einer nach Maßgabe der Neigung des Wegs wechselnden Geschwindigkeit eine Linie, und ist so eingerichtet, daß wenn die Maschine über eine Ebene hinwegfährt, die Bewegung des Stiftes derjenigen des Cylinders gleichkommt. Bei ansteigenden schiefen Flächen wird die Bewegung langsamer, bei bergabgehenden schneller. So zeichnet sich jedes Steigen oder Fallen der zu untersuchenden Bahnlinie genau auf. Dieser Wechsel in der Thätigkeit des Zeichenstiftes wird mittelst eines Frictionsrades bewerkstelligt, welches gegen einen Kegel wirkt, dessen verschiedene Durchmesser die Geschwindigkeit reguliren und bestimmen. Die Stellung des Frictionsrades auf dem Kegel hängt von der Veränderlichkeit der Stellung eines in einem Behältniß schwingenden Pendels ab. Dieses Behältniß ist, um die Thätigkeit des Pendels gleichförmiger zu machen, mit einer dichten Flüssigkeit gefüllt. Die Maschine verzeichnet das Profil eines Weges in einer Länge von 5 Meilen auf jedes Blatt Papier nach einer horizontalen Scale von 20 Ketten (chains) per Meile, und nach einer verticalen Scale von 200 Fuß auf einen Zoll. Um die aus der Kleinheit der Scale hervorgehende Unbequemlichkeit zu beseitigen, sind den Scalen, womit das Instrument versehen ist, verschiebbare Verniers beigegeben, nach denen die durchlaufene Distanz und die Variationen über oder unter der wahren Linie markirt werden können. Diese Punkte werden auf einem Papierstreifen aufgetragen, der auf einer Tafel befestigt ist, längs welcher sich ein Zeiger mit einer der Geschwindigkeit des Papiers auf dem Cylinder entsprechenden Geschwindigkeit bewegt, so daß, wenn man den Papierstreifen nachher auf das Prosit legt, die markirten Punkte damit in Uebereinstimmung gebracht werden können, ohne von den Scalen Gebrauch zu machen. Wenn die Entfernung von 5 Meilen durchlaufen ist, so gibt ein Glökchen das Zeichen, daß der Mechanismus sich ausgelöst hat, worauf man die Zeichnung wegnimmt. Ein frisches Blatt Papier wird sodann aufgezogen; da der Zeichenstift an seiner Stelle bleibt, so zeichnet sich das Profil des Terrains in ununterbrochener Linie auf.