Titel: Verbesserungen an Rollen für Möbelfüße, worauf sich David Harcourt, Messinggießer zu Birmingham, am 10. Okt. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 81, Jahrgang 1841, Nr. CIV., S. 409
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CIV. Verbesserungen an Rollen für Möbelfüße, worauf sich David Harcourt, Messinggießer zu Birmingham, am 10. Okt. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Jun. 1841, S. 296. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Harcourt's Rollen für Möbelfüße. Gegenwärtige Erfindung läßt sich unter zwei Abtheilungen bringen. Der erste Theil besteht in einer verbesserten Construction von Möbelrollen der flachen Art oder mit Hülsen, welche große Festigkeit gewähren, und bei denen der ungleichförmige Druk gegen die senkrechte Achse beseitigt ist. Dieser Zwek wird dadurch erreicht, daß man eine kleine Antifrictionsrolle an dem „Horn“, d.h. dem abgebogenen Theil der Vorrichtung anbringt, welche gegen den untern Theil der Hülse oder Platte sich stüzt, und dadurch das Bestreben äußert, die Achse in senkrechter Stellung zu erhalten. Der zweite Theil der Erfindung besteht in der Construction der Möbelrollen mit verlängerten, in Röhren eingeschlossenen Bolzen. Die Röhren werden in dem Fuß des Möbelstüks eingelassen und erhalten dadurch ohne Beihülfe von Schrauben die Rolle in der angemessenen Stellung. Der Patentträger hat seine Specification in vier Unterabtheilungen, verschiedene Constructionsmethoden der erwähnten Rollen betreffend, getheilt. Da indessen die Idee, den Bolzen oder das Centrum der Rolle zu verlängern und in einer Röhre einzuschließen, neu ist, so erhellt, daß Niemand dieselben in irgend einer Art aus Schmiedeisen, Gußeisen oder Metallblech verfertigen kann, ohne in die Rechte des Erfinders einzugreifen. Wir halten es daher nicht für nöthig, mehr als eine dieser Arten zu beschreiben, indem kein merklicher Unterschied zwischen ihnen obwaltet, ausgenommen etwa, daß man die Röhre aus Blech, Guß- oder Schmiedeisen herstellt. Fig. 65 stellt den Durchschnitt einer Hülsenrolle und Fig. 66 den einer platten Rolle, dem ersten Theil der Erfindung gemäß construirt, dar. In Fig. 65 bezeichnet a die Hülse und in Fig. 66 die Platte; da die Rollen mit Ausnahme dieser Theile identisch sind, so dient dieselbe Beschreibung zur Erläuterung beider Figuren; auch sind die entsprechenden Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. Die Hülse oder Platte dreht sich frei um einen Centralbolzen b, dessen unteres Ende auf einem Gestelle, dem sogenannten „Horn“ ruht. Dieses Gestell hängt an einem horizontalen, durch den senkrechten Centralbolzen gehenden Stifte d. An einem andern, auf dem Gestell oder Horn befestigten Bolzen ist in schiefer Lage eine Antifrictionsrolle e angebracht, deren Umfang gegen die untere Seite der Hülse oder der Platte sich stüzt. Fig. 67 zeigt eine dem zweiten Theile der Verbesserungen entsprechende Möbelrolle. Die Centralachse b ist weit länger als diejenige, deren man sich seither bediente. Bei dieser Einrichtung erstrekt sich der Stüzpunkt auf eine beträchtliche Höhe innerhalb des Möbelfußes, woran die Rolle angebracht ist. Die Achse wird von der Röhre f umschlossen, und läßt sich frei in derselben drehen, indem sie dergestalt abgedreht ist, daß sie nur mit dem oberen und unteren Theile der umschließenden Röhre in Berührung steht. Das obere kegelförmige Ende der Achse tritt in eine kegelförmige Höhlung, welche in dem am oberen Theile der Röhre befestigten Metallstük g angebracht ist.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII