Titel: Verbesserungen im Schlichten der zu Geweben bestimmten Kette und in dem dazu erforderlichen Mechanismus, worauf sich William Forrester, in Levern Mill, Grafschaft Renfrew, am 11. März 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 82, Jahrgang 1841, Nr. XXVII., S. 102
Download: XML
XXVII. Verbesserungen im Schlichten der zu Geweben bestimmten Kette und in dem dazu erforderlichen Mechanismus, worauf sich William Forrester, in Levern Mill, Grafschaft Renfrew, am 11. Maͤrz 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1841, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. II. Forrester's Verbesserungen im Schlichten der zu Geweben bestimmten Kette. Meine Erfindung besteht darin, daß ich das zu appretirende oder zu schlichtende Garn seinen Weg durch einen Trog nehmen lasse, welcher den Kleister oder die Schlichte in heißem Zustand enthält, und daß ich während dieses Processes das Zusammenkleben der Fäden in Stränge verhindere. Ich gebe darauf den Fasern der Fäden auf ihrem Wege durch den Apparat mit Hülfe einer oder mehrerer Bürsten den erforderlichen Grad der Geschmeidigkeit, und erreiche dadurch den Vortheil der Behandlung mit warmer Schlichte und den des Bürstens in einer und derselben Procedur. Das in Rede stehende Verfahren ist productiver und dabei weniger kostspielig, während zugleich die Kette zum Weben besser vorbereitet wird. Die Verbesserungen können entweder an irgend einer bereits vorhandenen Schlichtmaschine oder nöthigen Falles in einem zu dem Ende besonders construirten Gestell angeordnet werden. Um die Eigenthümlichkeiten meiner Erfindung näher zu erläutern, will ich mich auf die beigefügten Abbildungen beziehen, wobei ich bemerke, daß die zu gleichem Zwek dienenden Theile in beiden Figuren durch gleiche Zahlen bezeichnet sind. Fig. 16 stellt den verticalen Längendurchschnitt einer Schlichtmaschine dar. Fig. 17 ist der verticale Längendurchschnitt einer Schlichtmaschine, welche in eine Maschine mit doppeltem Kettenbaum umgewandelt worden ist, um in einer und derselben Maschine zwei Ketten auf einmal schlichten zu können. 1 das Hauptgestell der Maschine. 2 die Kettenbäume, von welchen die Kette sich abwindet. 3, Rietblätter, durch welche die Kette geführt ist, damit die Fäden auf ihrem Wege nach den Unterlagswalzen 4 gehörig von einander getrennt bleiben; diese Walzen nehmen von den Rietblättern her die Fäden gleichförmig vertheilt auf. 5 ein zur Aufnahme der Stärke oder Schlichte bestimmter Trog aus Kupfer, Gußeisen oder sonst einem geeigneten Materiale. 6 ein den Trog von Außen umgebender Mantel. Dieser Mantel ist mit den Rändern des Trogs dergestalt verbunden, daß er eine luftdichte Kammer bildet, in welche man Dampf, heißes Wasser oder eine sonstige Flüssigkeit strömen läßt. Dadurch wird die Schlichte auf dem erforderlichen Grade der Wärme, nämlich 57° R. erhalten. 7 eine theilweise in die warme Schlichte eingetauchte Walze, welche die gleichförmig vertheilten Fäden von der Unterlagswalze in Empfang nimmt und in die Schlichte leitet. 8, kupferne oder messingene Walzen, welche so über der Kette angeordnet sind, daß sie diese vollständig in die heiße Schlichte eintauchen, wodurch die Luft aus den Fäden ausgetrieben und die Stärke veranlaßt wird, das Innere eines jeden Fadens ganz zu durchdringen. Man kann sich einer oder mehrerer solcher Walzen bedienen, je nachdem dieß die Eigenthümlichkeit des Fabricates der Erfahrung gemäß wünschenswerth macht. 9 die gewöhnliche Schlichtwalze, über welche die aus der heißen Schlichte hervortauchenden Fäden laufen. 10 die gewöhnliche zum Auspressen der überflüssigen Schlichte dienende Walze; diese liegt hinter der Centrallinie, damit der Arbeiter Raum genug habe, die etwa gerissenen Fäden aufzuheben. 11 die auf die gewöhnliche Art längs der Maschine fortlaufenden Kettenfäden. 12 eine Cylinderbürste von der gewöhnlichen Construction, um die Fäden zu bürsten und ihnen die gehörige Geschmeidigkeit zu ertheilen; es ist indessen klar, daß sich auch Kehrbürsten zu demselben Zwek anwenden lassen. 13, Lizen, durch welche die Fäden laufen. 14, Rietblätter, durch welche die Kette geht, um sich in der gehörigen Ordnung auf den Kettenbaum zu legen. 15, Fig. 17, ein Gestell, worin Lizen, Rietblätter, Kettenbäume und andere Apparate liegen, welche nöthig sind, wenn zwei Gewebe in einer und derselben Maschine auf einmal geschlichtet werden sollen. 16 eine einzöllige Röhre, um Dampf in den Trogmantel 6 einströmen zu lassen. An der gegenüberstehenden Seite des Troges befindet sich eine halbzöllige Röhre, um den condensirten Dampf abzuleiten. An derselben Trogseite ist eine Röhre in der Absicht angebracht, die Schlichte ablassen zu können, wenn eine Reinigung des Troges nöthig ist; nahe bei dieser Röhre befindet sich in dem Mantel ein Sicherheitsventil, um Luft zuzulassen, wenn im Innern (in Folge der Condensation des Dampfs) ein Vacuum sich bilden sollte. 17, Bretter, welche die vom Troge ausstrahlende Wärme von den Cylinderbürsten abhalten. Nachdem ich somit die verschiedenen Theile der zu meiner verbesserten Schlichtmethode gehörigen Construction beschrieben habe, erkläre ich als meine Erfindung: 1) das Verfahren, die Kettenfäden in einer gleichförmig ausgebreiteten Fläche in den Schlichttrog zu leiten, und zwar vermittelst Walzen, welche so nahe bei einander liegen, daß, während sie die Fäden vollständig in die Schlichte eintauchen, nur ein kleines Fadenstük zwischen dem lezten Berührungspunkte der einen und dem ersten Berührungspunkte der anderen frei bleibt, wodurch das Zusammenkleben der Fäden verhütet wird. 2) die Anordnung einer oder mehrerer Bürsten, um die Fibern der Fäden, so wie sie aus dem Schlichttroge hervortauchen, in noch warmem Zustande zu glätten. 3) das Verfahren die Fäden, nachdem sie geschlichtet worden sind, einzeln oder wenigstens paarweise gleichförmig auf der Unterlagswalze zu vertheilen. 4) die Anbringung eines Apparates zum gleichzeitigen Schlichten zweier separaten Gewebe in einer und derselben Maschine.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    II
Tab. II