Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XLI., S. 233
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XLI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 29. Jan. 1842 bis 21. Febr. 1842 in England ertheilten Patente. Dem John James Baggaly in Sheffield: auf Verbesserungen an Kaͤmmen fuͤr das Haar. Dd. 29. Jan. 1842. Dem Joseph Hughes, Papiermacher in Whitehall Mills, Chapel-le-firth, Derby: auf Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 29. Jan. 1842. Dem James Hunt in Whitehall: auf Verbesserungen in der Fabrication von Ziegelsteinen. Dd. 31. Jan. 1842. Dem Charles Wye Williams in Liverpool: auf Verbesserungen im Verfertigen und Formen von Ziegelsteinen, kuͤnstlichem Brennmaterial etc. Dd. 31. Jan. 1842. Dem Henry Fowler Broadwood Esq. in Great Pultney Street, Golden Square: auf eine Verbesserung an Pianofortes. Dd. 2. Febr. 1842. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf einen Apparat, welcher an den Maschinen zur Spizenfabrication angebracht werden soll, um eine neue Art elastischer Gewebe aus Seide, Baumwolle, Wolle oder Flachs zu erzeugen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 8. Febr. 1842. Dem Adderley Wilcocks Sleigh in Manchester: auf eine Methode geschuͤzte schwimmende Sicherheitshaͤfen herzustellen, welche zu vielen Zweken eine nuͤzliche Anwendung gestatten. Dd. 8. Febr. 1842. Dem Charles Hancock am Grosvenor Place, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im Bedruken von Baumwolle, Seide, Wolle etc. Dd. 8. Febr. 1842. Dem Benjamin Biram in Wantworth, Yorkshire: auf Verbesserungen in der Construction und Anwendung der rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 8. Febr. 1842. Dem Frederick Harlow in Rotherhithe: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen und an den Maschinen zum Schneiden des dazu dienenden Materials. Dd. 9. Febr. 1842. Dem Isham Baggs, Chemiker im King's Square, Middlesex: auf sein Verfahren Triebkraft mittelst Kohlensaͤure zu erzielen, ferner durch eine besondere Anwendung erhizter Luft. Dd. 9. Febr. 1842. Dem Christopher Nickels in York Road, Lambeth: auf ein verbessertes Verfahren geflochtene Fabricate zu erzeugen. Dd. 10. Febr. 1842. Dem William Brook Addison, Fabrikant in Bradford: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen von Streich- und Kammwollgarn. Dd. 10. Febr. 1842. Dem George Jarman in Leeds, Robert Cook inHathersage, Derby und Joshua Wordsworth in Leeds: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen von Flachs, Hanf und Werg. Dd. 14. Febr. 1842. Dem James Andrew, Fabrikant in Manchester: auf ein verbessertes Verfahren das Garn oder die Kette zum Weben vorzubereiten. Dd. 15. Febr. 1842. Dem Charles Thomas Holcombe in Bankside, Southwark: auf ein verbessertes Verfahren Brennmaterial zu fabriciren und gewisse Producte dabei zu erzielen. Dd. 15. Febr. 1842. Dem John Osbaldiston in Blackburn: auf Verbesserungen an Webestuͤhlen. Dd. 15. Febr. 1842. Dem Alexander Rousseau am Strand: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. Febr. 1842. Dem George Haden, Ingenieur in Trowbridge: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Heizen und Ventiliren der Gebaͤude. Dd. 15. Febr. 1842. Dem John Lewthwaite, Ingenieur in East Street, Manchester Square: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln. Dd. 15. Febr. 1842. Dem Thomas Russell Crampton, Ingenieur in Lisson Grove, und John Coope Haddan, Civilingenieur in Moorgate Street: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Eisenbahnwagen. Dd. 15. Febr. 1842. Dem Robert Wornum in Store Street, Bedford Square: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 15. Febr. 1842. Dem Daniel Greenfield in Birmingham: auf eine Verbesserung in der Fabrication hohler metallener Knoͤpfe fuͤr die Griffe der Thuͤrschloͤsser. Dd. 21. Febr. 1842. Dem Moses Poole im Lincoln's Inn: auf Verbesserungen im Rafsiniren oder Reinigen der Oehle und aͤhnlicher Substanzen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 21. Febr. 1842. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Maͤrz 1842, S. 190.) Preise, welche die Société d'Encouragement in Paris im März 1842 vertheilte. Die Gesellschaft hielt am 23. Maͤrz 1842 ihre Generalversammlung, um die Preise fuͤr die in den vorausgehenden Jahren gestellten Aufgaben zuzuerkennen. In Abwesenheit des Praͤsidenten, Hrn. Thenard, hielt der Vicepraͤsident, Hr. Dumas, den Vorsiz. Nach einem Vortrag des Generalsecretaͤrs, Hrn. Bar. v. Gérando, uͤber die Arbeiten des Verwaltungsausschusses und einer Lobrede desselben auf den Mitbegruͤnder der Gesellschaft, Hrn. Costaz, erstattete Hr. Péligot Bericht uͤber die Resultate der Preisaufgabe, betreffend die Anwendung des Jods in der Technik. Da die Bedingungen der Aufgabe nicht erfuͤllt worden waren, wurde sie vertagt. Hr. Bor, Apotheker in Amiens, erhielt jedoch eine Bronzemedaille zur Ermunterung. Ein gleicher Beschluß wurde auf den Bericht des Hrn Herpin hinsichtlich der Frage wegen Anlegung großer Eisgruben gefaßt, Hr. Graf v. Lanchastre erhielt jedoch eine silberne Medaille. Deßgleichen erhielt eine solche auf Antrag desselben Berichterstatters Hr. Bourgnon de Layre hinsichtlich der Preisfrage uͤber Verbesserung der Apparate zum Waschen der Waͤsche. Auch wurde der Hauptpreis hinsichtlich der Beschreibung aller Verfahrungsarten und Maschinen in den Kattundrukereien nicht verdient; auf den Bericht des Hrn. Gaultier de Claubry wurde jedoch dem Hrn. Moisson ein Accessit von 2000 Fr. zugesprochen. Hr. Carville erhielt auf den Antrag des Hrn. Grafen v. Lambel einen Preis von 500 Fr., weil er den Bedingungen hinsichtlich der uͤber Fabrication der Baksteine gestellten Aufgabe Genuͤge leistete (seine Maschine ist im polytechn. Journal Bd. LXXIX. S. 427 beschrieben). Hr. Calla erstattete Bericht uͤber die Aufgabe einer Beschreibung der Werkzeug-Maschinerien in den großen Maschinenfabriken. Belobungen erhielten die HHrn. Hallette, Saulnier d. aͤlt. und Cavé. Ein Preis von 1000 Fr. wurde einer Beschreibung von Hrn. Armengaud, ein Preis von 500 Fr. jener des Hrn. Laborde ausgesprochen. Der Preis von 2500 Fr. fuͤr die Construction eines Dynamometers (Kraftmessers) wurde den HHrn. Martin und Reymondon zuerkannt, nach dem Gutachten des Hrn. Grafen v. Lambel. Der Bericht des Hrn. Soulange-Bodin uͤber die Aufgabe wegen Bepflanzung abschuͤssigen Bodens erwarb Hr. Monseignat eine goldene Medaille. Ein Preis von 3000 Fr. wurde in Folge des Gutachtens des Hrn. Gaultier de Claubry dem Hrn. Robine fuͤr ein Mittel zur Beurtheilung der sich zum Brodbaken eignenden Mehle zuerkannt. (Das Wesentliche seines Verfahrens ist bereits im polyt. Journal Bd. LXXVIII. S. 443 angegeben; die Gesellschaft wird aber die Beschreibung desselben mit allen Details noch veroͤffentlichen.) Auf den Bericht des Hrn. Péligot wurde in Betreff der Aufgabe hinsichtlich der Verbesserung der inlaͤndischen Zukerfabrication der Preis von 4000 Fr. dem Hrn. Boucher fuͤr Umwandlung des Rohzukers in raffinirten Zuker (ohne ihn aus der Form zu nehmen) zuerkannt. (Sein Verfahren ist im polyt. Journal Bd. LXXVI. S. 368 beschrieben.) Zwei silberne Medaillen wurden dem Gutachten des Hrn. Gaultier de Claubry zufolge eine dem Hrn. A. Dupont, die andere dem Hrn. Koeppelin zuerkannt fuͤr Annaͤherung an die Loͤsung des Preises fuͤr Uebertragung von Kupferstichen und typographischen Abdruͤken auf Zeichnensteine. Hr. Baron v. Séguier erstattet Bericht uͤber die Bewerbungen hinsichtlich der Verbesserung der Photographie. Folgende Belohnungen wurden ausgesprochen. 1) Fuͤr photographische Apparate eine silberne Medaille dem Hrn. Voigtlaͤnder, eine Platinmedaille dem Hrn. Opticus Ch. Chevalier; fuͤnf Bronzemedaillen den HHrn. Soleil, Buron, Desbordes, Breton und Montmirel; 2) fuͤr beschleunigende Mittel erhielt Hr. Gaudin eine silberne Medaille; 3) fuͤr Vervielfaͤltigung der Lichtbilder durch Abdruken wurden zwei silberne Medaillen, eine dem Hrn. Donné, die andere dem Hrn. Berres, ertheilt. 4) Ein Accessit von 3000 Fr. wurde Hrn. Bayard ertheilt fuͤr ein sehr sinnreiches Verfahren der Photographie auf empfindlichem Papier und der Fixirung der Bilder, so daß sie sich, wenigstens geraume Zeit lang, nicht veraͤndern. Den Schluß der Sizung machte die Vorlesung zweier neuer von der Société gegebener Preisaufgaben; eine von 2000 Fr. fuͤr die Verfertigung von Roͤhren aus Steingut oder gebrannter Erde zu Wasserleitungen, und eine von zwei Preisen, jeden zu 6000 Fr. fuͤr Desinficirung der Abtrittgruben. Mehrere Gegenstaͤnde waren im ersten Saal der Société ausgestellt, unter welchen vorzuͤglich zu bemerken ist: 1) Rahmen mit schoͤnen Lichtbildern auf Papier, von Hrn. Bayard; 2) Lichtbilder auf Metall von Hrn. Lerebours; 3) drei herrliche Basreliefs fuͤr das Guttenberg-Monument, durch galvanische Faͤllung aus einer Kupferloͤsung dargestellt. (Echo dn monde savant, 1842, No. 717.) Barlow's und Smith's Gutachten über die atmosphärische Eisenbahn. Professor Barlow und Colonel Sir Fr. Smith haben dem englischen Handelsministerium am 15. Febr. dieses Jahres einen Bericht uͤber die von Clegg construirte sogenannte atmosphaͤrische Eisenbahn uͤbergeben, als dessen Endresultat sie erklaͤren: 1) Daß sie das Princip durch den Druk der Luft die Wagen fortzutreiben als praktisch geloͤst betrachten, und daß die Ersparniß beim Betrieb einer solchen Eisenbahn mit der Laͤnge und dem Durchmesser der Roͤhre zunimmt. 2) Daß die Anlage der Eisenbahn hinsichtlich der Durchschnitte, Aufdaͤmmungen, Bruͤken, Tunnels und Schienen, nicht viel weniger kostet, als eine gleichlange, mit Locomotivmaschinen zu befahrende gewoͤhnliche Eisenbahn. 3) Daß der Betrieb einer Eisenbahnlinie nach dem neuen Princip, wenn die Zuͤge darauf haͤufig hin- und hergehen, weniger kostet als mit Locomotivmaschinen und daß die Ersparung in dieser Hinsicht die anfangs groͤßeren Auslagen in einigen Faͤllen mehr als ausgleichen wird; das Umgekehrte wird jedoch bei Eisenbahnlinien von geringer Frequenz stattfinden. Doch kommen bei der atmosphaͤrischen Eisenbahn auch viele Auslagen vor, wavon wir keine Kenntniß haben und woruͤber erst die Erfahrung entscheiden muß, wie die Abnuzung der Kolben, Ventile etc. 4) Daß bei geeigneten Mitteln, um den Zug noͤthigenfalls vom Kolben zu trennen, das Princip eben so sicher ist wie die Anwendung der Seilmaschinerie. Hinsichtlich der Verbindungs-Durchkreuzungs- und Ausweichstellen, ferner des Anhaltens an Eisenbahnstationen, scheinen jedoch einige praktische Schwierigkeiten stattzufinden, derentwegen dieses System nicht so allgemein anwendbar ist, wie das gewoͤhnliche. (Mechanics' Magazine 1842, No. 971.) Man vergleiche die Beschreibung der atmosphaͤrischen Eisenbahn im polyt. Journal Bd. LXXVII. S. 264 und den Bericht von Dr. Mohr daruͤber in Bd. LXXVIII. S. 321. Chamberet's Methode die Bewegungen oder Schwenkungen der Kriegsschiffe zu befördern. Hr. v. Chamberet empfiehlt folgende Methode um die Evolutionen der Kriegsschiffe, selbst bei Windstille und wenn sie auch das Steuerruder oder Mastwerk verloren haben, rasch zu bewirken. Er benuzt eine im Voraus aufgespeicherte Kraft, woruͤber man jeden Augenblik mit der groͤßten Leichtigkeit verfuͤgen kann. In den Faͤllen, wo diese Kraft nicht stark genug ist, laͤßt man sie so lange fortwirken, bis die Bewegung des Schiffes gehoͤrig bewerkstelligt ist. Zu diesem Ende bringt man am Vordertheile des Kriegsschiffes unter seiner Auswaͤsserung oder Wassertracht einen mit stark comprimirter Luft gefuͤllten Cylinder an. An jedem Bord ist er mit der Außenseite des Schiffes durch eine Roͤhre verbunden, welche in senkrechter Richtung auf den Kiel durch dessen Wand geht und in ziemlich mit dem Kiel paralleler Richtung in der Wand ausmuͤndet. Jede dieser Roͤhren kann mittelst eines Hahns beliebig geoͤffnet oder abgesperrt werden, so lange sie beide geschlossen sind, bleibt die Luft in dem Cylinder comprimirt; in dem Augenblik aber, wo man einen derselben oͤffnet, dringt die Luft heraus und stoͤßt das Wasser, welches sie auf ihrem Wege antrifft, zuruͤk, gerade so wie ein Kolben, welchen man in derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit sich bewegen ließe. Das Schiff wird folglich mit gleicher Kraft in entgegengesezter Richtung getrieben, daher es sich um sich selbst drehen muß und zwar um so leichter, je naͤher die Ausmuͤndung der Roͤhre dem Ende des Kiels liegt. (Bulletin de la Société d'Encouragement. Febr. 1842, S. 50.) Mille's Bereitung des damascirten Stahls. Die Masse des Hrn. Mille besteht aus sechs Saͤgeklingen von Gußstahl aus der Fabrik des Hrn. Couleaux und sechs Saͤgeklingen von hartem deutschem Stahl. Nachdem sie einmal cementirt wurden, macht man einen Einsaz daraus, welcher mit Holzkohle erhizt wird; wenn er recht im Rothgluͤhen ist, nimmt man ihn heraus und bestreut ihn mit feingestoßenem Borax; bringt ihn dann wieder ins Feuer und erhizt ihn bis zum Schweißen, welches, indem er in kurzen Schlaͤgen geschlagen wird, stattfindet. Die platte Barre wird nun sechsfach zusammengelegt, man schweißt wieder von Neuem auf dieselbe Weise und schmiedet diese Stange. Um ihr ihre anfaͤngliche Laͤnge und Dike wieder zu geben, legt man sie wieder zusammen, schmiedet und schweißt wieder, worauf dann das Stahlstuͤk aus 432 Blaͤttern besteht. Diese Stange wird, zu einer Dike von 2 Millimetern (9/10 franz. Linien) gestrekt, sehr heiß zwischen zwei facettirten Platten, wobei die Spizen der einen den Hoͤhlungen der andern entsprechen, geschlagen. Die Klinge wird auf diese Weise von einem Millimeter großen Vertiefungen und Erhoͤhungen bedekt, so daß die Vertiefung auf der einen Seite die Erhoͤhung auf der andern bildet. Die Hervorragungen werden sodann mittelst der Feile entfernt und jedes Blatt von verschiedener Nuance erscheint in allen Richtungen schief abgeschnitten und bildet kreisfoͤrmige concentrische Adern. Hr. Mille ließ aus dieser Masse schneidende Klingen machen; einige davon wurden neuerdings in Baumwollkohle cementirt und dann gehaͤrtet. (Echo du monde savant, 1842, No. 718.) Versuche über das Verhalten verschiedener Sicherheitslampen. Die HHrn. Erdmenger und v. Krug haben in der Gluͤkhilfgrube im Waldenburger Revier in Niederschlesien Versuche mit folgenden Sicherheitslampen neuerer Construction angestellt: 1) Die Upton-Robert'sche Lampe. Der aus Eisendraht geflochtene Nezcylinder hat eine Hoͤhe von 6 Zoll, eine Weite von 1⅜ auf den Laͤngenzoll kommen 27 Maschen. Der Glascylinder, der den vorigen umgibt, hat eine Hoͤhe von 4½ Zoll und eine lichte Weite von 1¾ Zoll. 34 Luftcanaͤle von 3/16 Zoll Durchmesser sind am obern Rande des Oehlbehaͤlters angebracht; aus ihnen stroͤmt die Luft durch zwei aufeinander liegende horizontale Drahtnezscheiben zum Dochte. 2) Die du Mesnil'sche Lampe. Der Glascylinder hat eine Hoͤhe von 6 Zoll, einen lichten Durchmesser von 2½ Zoll und eine Glasstaͤrke von ¼ Zoll und soll aus getempertem Krystallglase bestehen. Der aus Weißblech bestehende Schornstein ragt 2 Zoll tief in den Glascylinder herab und hat uͤber lezterem noch eine Hoͤhe von 9 Zoll; seine lichte Weite betraͤgt 1¼ Zoll; oben ist er — was bemerkenswerth ist — weder mit einem Drahtnez, noch in anderer Art verschlossen, sondern nur mit einem hohlen, halbkugelfoͤrmigen Hute bedekt, der hinreichenden Raum fuͤr die ausstroͤmenden Gasarten und Daͤmpfe gewaͤhrt. Die Breite des Dochtes betraͤgt ¾ Zoll und eben so viel die Breite der beiden Luftcanaͤle, welche durch den Boden der Lampe zum Dochte fuͤhren. Diese Canaͤle sind oben mit blechernen Huͤten verschlossen, welche mit einem sehr feinen Nezgewebe von Messingdraht (50 Maschen auf den Laͤngenzoll) versehen sind. Der Oehlbehaͤlter befindet sich seitwaͤrts an der Lampe und ein Canal führt aus ihm nach der Dochtscheide. Die Oehlversorgung der brennenden Lampe beruht auf hydrostatischem Princip, doch ist die Construction des Oehlbehaͤlters sehr fehlerhaft, da mehr Oehl zustroͤmt, als die Flamme verzehren kann, folglich auf dem Boden der Lampe uͤberfließt, wodurch die ganze Lampe sehr verunreinigt wird, die Oeffnungen der Drahtneze sich leicht verschließen und außerdem ein unverhaͤltnißmaͤßig großes Quantum Oehl verbraucht wird. Wegen der großen Hoͤhe der Lampe (welche 16½ Zoll betraͤgt) und ihrer Schwerfaͤlligkeit ist sie sehr unbequem zu handhaben. 3) Die neueste Luͤtticher Lampe. Sie ist ihrer Construction nach in die Mitte zwischen der Upton-Robert'schen und der du Mesnil'schen zu stellen. Der Oehlbehaͤlter ist cylinderfoͤrmig und der untere Theil der Lampe eben so wie bei der gewoͤhnlichen Davy'schen Lampe construirt; auf denselben wird ein Glascylinder von 3½ Zoll Hoͤhe, 1¾ Zoll lichter Weite und ¼ Zoll Staͤrke gestellt; seine obere Oeffnung wird mit einer Drahtnezscheibe verschlossen, durch deren Mitte ein kleiner enger blecherner Schornstein fuͤhrt, welcher die Dochtflamme und die verbrannten Gasarten aufnimmt und abfuͤhrt. Ueber die Nezscheibe wird ein Drahtnezcylinder geschoben (aͤhnlich dem Drahtcylinder einer gewoͤhnlichen Davy'schen Lampe, nur etwas weiter und niedriger), in welchem sich der kleine Schornstein nach Oben muͤndet. Das Ganze wird von einem Gehaͤuse umgeben und zusammengehalten. Auffallend ist es, daß dieser Lampe alle Luftcanaͤle fehlen, die der Anfertiger offenbar uͤbersehen hat; sie verloͤscht deßhalb in dem Augenblike, wo der Glascylinder aufgesezt wird, und war daher, ehe dieser Fehler gehoben ward, nicht zu gebrauchen. Am zwekmaͤßigsten wuͤrden die Luftcanaͤle wie bei der du Mesnil'schen Lampe senkrecht durch den Boden der Lampe zum Dochte emporzufuͤhren seyn, nicht seitwaͤrts, wie bei der Upton-Robert'schen Lampe. Ist der bemerkte Fehler gehoben, dann scheint die Luͤtticher Lampe sicherer als die du Mesnil'sche und zwekmaͤßiger als die Upton-Robert'sche zu seyn, indem sie ein eben so helles Licht als erstere verbreiten, und dabei weniger das Zerspringen des niedrigen Glascylinders zu befuͤrchten seyn wird, den die verlaͤngerte Dochtflamme so leicht nicht beruͤhren kann, selbst wenn sich die Lampe in einer schiefen Stellung befindet. Dabei ist sie niedriger und leichter zu handhaben, als die du Mesnil'sche. Diese verschiedenen Sicherheitslampen zeigten folgendes Verhalten. Die Upton-Robert'sche Lampe, bei welcher die Erscheinungen in schlagenden Wettern darin bestehen, daß sich zuerst die Dochtflamme verlaͤngert, dann sich der innere Raum mit blauer Flamme anfuͤllt, waͤhrend die Dochtflamme fast verschwindet, scheint allerdings einen groͤßern Grad von Sicherheit zu gewaͤhren, als die einfache Drahtlampe, weil der aͤußere Glascylinder eine Mittheilung des im Drahtcylinder brennenden Gases seitwaͤrts nach Außen verhindert. Dagegen bleibt die Moͤglichkeit einer Entzuͤndung durch den Dekel des Drahtcylinders nicht ausgeschlossen, denn obgleich derselbe durch ein doppeltes Drahtnezgewebe gesichert ist, so ist doch zu befuͤrchten, daß dasselbe bei laͤngerem Gebrauche und durch die heftige Einwirkung der Spize der Flamme durchbrennen und schadhaft werden kann. Der Chevremont'sche Hut von Kupferblech mit seinen Loͤchern duͤrfte daher auch für die Robert'sche Lampe empfehlenswerth seyn. Dagegen hat diese Lampe wesentliche Maͤngel, die ihrer praktischen Anwendbarkeit entgegenstehen. Erst fehlt es ihr an lebhaftem Luftzug, der durch die seitwaͤrts befindlichen Luftcanaͤle und die beiden uͤber einander liegenden Drahtnezscheiben, durch welche die Luft streichen muß, sehr erschwert und sehr leicht voͤllig verhindert wird, wenn sich diese durch Oehl und Schmand verstopfen, was beim Gebrauche in der Grube sehr leicht geschieht. Deßhalb leuchtet diese Lampe sehr dunkel und verloͤscht haͤufig bei der mindesten Bewegung. Ein zweiter großer Uebelstand ist der, daß sich die innere Flaͤche des Glascylinders schnell mit Lampenruß beschlaͤgt, wodurch das Glas fast ganz undurchsichtig wird, und die Lampe dann fast kein Licht gibt. Die du Mesnil'sche Lampe zeichnet sich durch einen sehr lebhaften Luftzug vortheilhaft aus, weßhalb sie in Wettern noch brennt, in welchen die einfache Drahtlampe und die Robert'sche Lampe laͤngst verloschen sind, und sie empfiehlt sich durch ihr helles schoͤnes Licht, so lange der Glascylinder nicht mit Ruß beschlagen ist. In schlagenden Wettern faͤrbt sich zuerst die Dochtflamme dunkelroth und verlaͤngert sich bis weit in den Schornstein hinauf, aus dessen oberer Muͤndung dichter Oehlqualm heraustritt; dann zeigen sich blaue Flaͤmmchen uͤber den Drahtnezen der beiden Luftcanaͤle und endlich fuͤllt sich der ganze Cylinder mit blauer Flamme, waͤhrend die Dochtflamme verschwindet. Ein Papierstreifen entzuͤndete sich nicht uͤber der Muͤndung des Schornsteins. Es ist bereits oben erwaͤhnt, daß der Schornstein nicht durch ein Drahtnez geschlossen, sondern nur mit einem Hute bedekt ist, der hinreichenden Zwischenraum fuͤr den ausstroͤmenden Luftzug laͤßt. Wenn auch der Schornstein eine bedeutende Hoͤhe hat, so ist dennoch die Moͤglichkeit, daß die emporsteigende Flamme die Muͤndung erreicht und eine Entzuͤndung nach Außen bewirkt, zu befuͤrchten und schon aus diesem Grunde der Lampe kein großes Vertrauen zu schenken. Der zweite Grund zum Mißtrauen liegt in der Zerbrechlichkeit des Glascylinders. Derselbe besteht zwar aus sehr starkem und wohl getempertem Glase, von dem, so lange sich die Lampe in lothrechter Stellung befindet und die Flamme in den Schornstein emporsteigt, ein Zerspringen nicht leicht zu befuͤrchten ist; wohl aber bei einer schiefen Stellung, bei welcher die Flamme den Glascylinder beruͤhrt und denselben ungleichmaͤßig erhizt. Als man bei den Versuchen der Lampe absichtlich eine schiefe Stellung gab und die Flamme 1½ Minuten lang die eine Seite des Glascylinders sehr stark erhizt hatte, zersprang derselbe ploͤzlich mehrmals nach der Laͤnge und Quere. Dieser Cylinder war zwar nicht der urspruͤngliche, der durch einen ungluͤklichen Zufall beim Fallenlassen der Lampe zerbrochen war, aber ein eben so starker und ebenfalls gut getemperter, der in der Glasfabrik zu Schreiberhau im Riesengebirge angefertigt worden war. Diese beiden Maͤngel hat man bei der Construction der neuen Luͤtticher Lampe zu vermeiden gesucht, indem man den Schornstein mit einem Drahtnezcylinder umgeben hat, der eine Entzuͤndung durch die aus der Schornsteinmuͤndung hervorsteigende Flamme verhindert, und bei welcher man dem Glascylinder eine so geringe Hoͤhe gegeben hat, daß er von der Dochtflamme bei einer schiefen Stellung der Lampe nicht mehr getroffen werden kann. Diese Lampe wuͤrde also den Vorzug verdienen, wenn sie mit guten Luftcanaͤlen versehen waͤre, die ihr jezt ganz fehlen. Wegen der Zerbrechlichkeit des Glascylinders wird aber auch dieser Lampe kein unbedingtes Vertrauen zu schenken seyn, zumal nach der Erfahrung im Saarbruͤckener Revier in dem Augenblike, als ganz feine Wassertropfen auf den rothgluͤhenden Glascylinder der du Mesnil'schen Lampe sprizten, derselbe von unzaͤhligen Spruͤngen und Rissen durchzogen und gaͤnzlich unbrauchbar wurde, was mit dem Glascylinder der Luͤtticher Lampe unter gleichen Verhaͤltnissen ebenfalls der Fall seyn wird. (Karsten's Archiv, Bd. XVI, S. 205. Paget's verbesserter Mastik (Steinkitt). Zusammensezung. Sand, Staubsand oder Sandstein 31½ Pfd. Geschlaͤmmte Kreide 10½ Bleiweiß Gelbgegluͤhte Mennige Diesem Gemenge sezt man so viel Bleizukerloͤsung hinzu, daß es hinlaͤnglich befeuchtet wird, um einen Teig zu bilden. Den so gemischten Substanzen sezt man hinzu Mohnoͤhl oder sonst ein troknendes Oehl –––––––––––– 48½ Pfd. Bereitung. Das troknende Oehl wird so dik als moͤglich genommen, indem bemerkt wurde, daß die duͤnnsten, wenn sie eingetroknet sind, die Masse nach Verlauf einiger Zeit so mager machen, daß sie Wasser hindurchlaͤßt. — Die Ingredienzien werden in einer Maschine unter Befeuchtung mit Wasser gerieben und wohl gemengt. Anwendung. Außer dem gewoͤhnlichen Gebrauche kann dieser Mastik als Kitt dienen, um Steine zusammenzufuͤgen, um Mauern und Terrassen zu verkleiden und das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit zu verhindern. Man kann denselben ferner gebrauchen, um Abdruͤke zu machen und allerlei Gegenstaͤnde zu formen, wie Statuen, Basreliefs, Karnieße, Capitaͤler, ferner alle Arten Verzierungen, wie Simswerke, Uhrengestelle u. s. f. — Es gelang auch durch verschiedene Versuche, Mastiks von allen Farben zu verfertigen, wobei es aber nicht nur darauf ankoͤmmt, mit der Grundmasse die Farbsubstanzen zu mengen, sondern auch die Beschaffenheit dieser wohl zu kennen; indem die einen zu troknend waͤren, die andern wieder gar nicht troknen wuͤrden, wenn man von der troknenden Substanz nicht mehr hinzusezte; auch muß die Grundmasse je nach dem Volumen der hinzuzusezenden Farbe abgeaͤndert werden, außer wenn die Faͤrbung mittelst sehr intensiver Farben vorgenommen wird. Diese gefaͤrbten Mastiks koͤnnen zu gefaͤrbten Verzierungen in und außer den Haͤusern, zur Darstellung jaspirten Marmors und aller Arten Granits gebraucht werden, ferner zur Verfertigung von Unterlagen fuͤr Spiegel, um das Zinnbeleg derselben vor Feuchtigkeit zu schuͤzen. (Recueil de la Société polytechn. No. 49, S. 28.) Ueber Behandlung der für Krappfarben bedrukten Zeuge vor dem Kühkothen. Hauer's Verfahren, um durch Anwendung des Ammoniakgases die sauren Mordants zu neutralisiren und hiedurch das Roͤschen der gedrukten Waare entbehrlich zu machen (polyt. Journal Bd. LXXX. S. 445), ist keineswegs neu. Bereits vor laͤngerer Zeit wurde dieses Verfahren von Hrn. Prince aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika nach Großbritannien gebracht. Dasselbe wird dort jedoch nur wenig angewandt, weil bei der Feuchtigkeit des Klima's ohnehin eine viel kuͤrzere Zeit fuͤr das Aufhaͤngen der Waare nothwendig ist, um die uͤberschuͤssige Saͤure der Mordants zu entfernen, als in warmen Gegenden. Nur in einer schottischen Fabrik, welche Tuͤcher mit großen Massen von Krapproth und Schwarz drukt, die stark mordancirt sind, wird dieses Verfahren angewendet, und zwar mit guͤnstigen Resultaten beim Faͤrben. Das hiezu verwendete Ammoniakgas wird aus der in den Gasanstalten vorhandenen ammoniakalischen Fluͤssigkeit entwikelt. — Eben derselbe Hr. Prince war es, der die Anwendung des phosphorsauren Natrons anstatt des Kuhmistbades (polytechn. Journal Bd. LXXVII. S. 291) nach England brachte und fuͤr dessen Erzeugung bei Morcer und Blyth in Manchester eine eigene Fabrik einrichtete. In Lancashire, wo der Kuhmist theuer ist, wird gegenwaͤrtig dieses Salz allgemein anstatt jenem vor dem Ausfaͤrben der Waare angewendet. (Leuchs' polytechn. Zeitung, 1842, Nr. 17.) Ueber Bereitung eines Dungcomposts aus Pferdefleisch. Von der kraͤftigen Einwirkung der Fleischsubstanzen auf die Pflanzenvegetation kann sich Jeder schon dadurch leicht uͤberzeugen, wenn er seine Pelargonien, Rosen, Callas und andere Pflanzen in Blumentoͤpfen mit dem Wasser begießt, in welchem Fleisch gewaschen worden ist. Weit wichtiger und bei uns noch viel zu wenig erkannt ist aber die Anwendung abgaͤngiger thierischer Abfaͤlle jeder Art zur Duͤngung der Felder fuͤr den Bauer und groͤßeren Landwirth. Schwerz in seiner belgischen Landwirthschaft sagt hieruͤber: „Sehr geschaͤzt ist der Abwurf der Fleischhallen. Die Mezger verkaufen den Wagen voll zu 44 Fr. Mit diesen Substanzen wird eilfmal so viel Kraut, Stroh u. dergl. vermischt, und dieses gibt ein uͤberaus kraͤftiges Duͤngmittel fuͤr alle Arten von Producten, den Flachs allein ausgenommen.“ Wie viele duͤngende Substanzen gehen nicht bei uns in den Schlachthaͤusern verloren? In Grouner's Reisebeschreibung durch das Koͤnigreich der Niederlande (nach seinem Tode herausgegeben von Wimmer) finden sich folgende lehrreiche Notizen uͤber den in der Gegend von Mecheln aus Pferdefleisch bereiteten Dungcompost. „Die Bauern von Hoofstade kaufen sich auf den Pferdemaͤrkten jedes alte unbrauchbare Pferd und bezahlen dafuͤr 7 bis 10 fl., auch etwas mehr, wenn das Pferd groß und fett ist. Diese Pferde werden nun geschlachtet, die vier Eisen abgenommen, Maͤhne und Schweif abgeschnitten, die Haut abgezogen, das Fett herausgenommen und ausgelassen, dann das Pferd in Stuͤke zerhauen und zu Compost verwendet. Auf ein Bunder (etwas uͤber 4 wuͤrtemb. Morgen) rechnet man zehn Pferde. Auf dem Felde wird nun eine etwa 2 Fuß tiefe laͤngliche Grube ausgehoben, die ausgehobene Erde wird zu beiden Seiten gleichsam wie ein Wall aufgeworfen und da hinein kommt der Compost. Man rechnet bei der ersten Anlage auf zehn Pferde 10 Fuder frischen Stallmist und 50 Fuder Erde. Das Pferdefleisch muß unmittelbar zwischen den Mist zu liegen kommen, die Erde aber muß die Masse bedeken. Nach Kurzem erhizt sich diese Masse sehr stark und wird dann alle zehn Tage umgestochen. Bei dem ersten und zweiten Umstechen entwikelt der Haufen einen sehr starken uͤbeln Geruch; spaͤter soll jedoch wenig mehr hievon zu spuͤren seyn. Bei dem verschiedenen Umstechen des Haufens wird wieder frischer Stallmist zugesezt, um den Composthaufen stets in Hize und Gaͤhrung zu erhalten. Man rechnet, daß hiebei noch 10 Fuder frischer Stallmist zur Verwendung kommen. Bei eben dieser Gelegenheit werden aber auch die bereits vom Fleisch entbloͤßten Pferdeknochen wieder ausgelesen, um sie besonders zu verkaufen. Wenn alles Pferdefleisch zersezt ist und der Compost eine gleichartige Masse bildet, so sind etwa noch 60 Fuder Volumen hievon vorhanden.“ „In Ansehung der Verwendung dieses Pferdefleischcompostes haͤlt man dafuͤr, daß er nur in leichten Sandboͤden gute Dienste leiste. Auf schweren oder feuchten Boͤden wird er daselbst nicht angewendet. Sandboͤden werden zuerst mit diesem Composte zu Winterroggen geduͤngt, in welchem im Monat Maͤrz Moͤhren (gelbe Ruͤben) gesaͤet werden. Diese Roggenernte wird ausgezeichnet, ist durch keine Mistduͤngung zu erreichen und verguͤtet allein schon den Werth des Compostes. Dieser folgt nun in demselben Sommer die Moͤhrenernte. Hierauf folgt im naͤchsten Sommer Haidekorn, welches 4 Fuß hoch werden soll, und dann sogleich wieder Winterroggen mit Moͤhren oder Stoppelruͤben; nach diesem Hafer mit Klee und dann Klee. Waͤhrend dieser fuͤnfjaͤhrigen Periode kommt kein Duͤnger mehr auf dieses Feld und dennoch zeichnet es sich fortwaͤhrend durch den schoͤnsten Stand der Fruͤchte aus. — Auch zu Flachs wird oͤfters mit Pferdefleischcompost geduͤngt.“ „Da der Bauer von jedem Pferde im Durchschnitt fuͤr Eisen, Maͤhne und Schweif 1 fl., fuͤr die Haut 7 fl., fuͤr 1 Maaß Pferdefett ¼ fl. und fuͤr 1 Cntr. Knochen ½ fl. erhaͤlt, so wird ihm in der Regel das Pferd aus diesen Abfaͤllen bezahlt, und er hat das Pferdefleisch fuͤr seine Arbeit. Das einzige Dorf Hoofstade verwendel daher jaͤhrlich an 400 Pferden zum Compostmachen. Die Erde, uͤber welcher ein solcher Composthaufen gelegen hat, wird 2 Fuß tief ausgegraben, um als sehr schaͤzbarer Duͤnger verwendet zu werden.“ W. Gz. (Riecke's Wochenblatt 1842, Nr. 14.) Mittel gegen das Fußübel der Schafe. Hr. Malingié von Charmoise, ein vorzuͤglicher Wollviehzuͤchter, macht folgendes Mittel gegen diese so verheerende Krankheit (piétin) bekannt. Man laͤßt die davon befallenen Thiere in Kalkmilch treten, aber so, daß nur die Fuͤße in dieselbe tauchen. Zwei Kaͤsten von weichem Holze, welche wohl zusammengefuͤgt, hintereinandergestellt und in gleiches Niveau mit einem Ende der Pferche oder der Schaͤferei gebracht werden, dienen hiezu und werden 4 Zoll hoch mit Wasser angefuͤllt; man zwingt die Thiere hindurch zu gehen mittelst zweier auf dem Feld angebrachter geflochtener Zaͤune auf beiden Seiten der Kaͤsten, nahe am Ausgange der sie einschließenden Stelle. Dieses Mittel drei-bis viermal wiederholt, reicht zur Heilung hin; es war sogar schon der Fall, daß ein einziger Versuch ausreichte, wenn die Thiere in freier Luft sind und sich nur von der Weide naͤhren. (Echo du monde savant, 1842, No. 718.)