Titel: Palmer's und Perkin's Verbesserungen an Pumpen.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LXXXIII., S. 414
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LXXXIII. Palmer's und Perkin's Verbesserungen an Pumpen. Aus dem Mechanics' Magazine, Jan. 1842, S. 50. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Palmer's und Perkin's Verbesserungen an Pumpen. In dem Pumpenstiefel befinden sich zwei Metallscheiben, wovon die untere (das Ventil) stationär und die obere (der Kolben) mit der Pumpenstange auf- und niederbeweglich ist. Diese Scheiben sind elliptisch geformt, indem man sie in diagonaler Richtung aus einem massiven Cylinder von demselben Durchmesser wie der Pumpenstiefel schnitt. Sie liegen schief in dem Cylinder; dessen ungeachtet legen sie sich mit der größten Genauigkeit an die Rundung desselben an. Die untere Scheibe ist an eine Spindel, die obere an die Kolbenstange, und beide sind an Punkten befestigt, welche die ganze Fläche der Scheiben in zwei ungleiche Theile theilen. Sobald die Maschine in Gang gesezt und der Kolben in die Höhe gezogen wird, läßt derselbe einen luftleeren Raum hinter sich im Pumpenstiefel, worauf die Flüssigkeit vermöge ihres Bestrebens in den luftleeren Raum zu dringen, auf die ganze untere Fläche des Ventils einen gleichförmigen Druk äußert. Da jedoch in Folge der excentrischen Zapfenlagerung des unteren Ventils der größere der beiden Theile, in welche die Ventilfläche getheilt ist, einen größern Druk erleidet als der kleinere, so dreht sich das Ventil nach der Richtung dieses Drukes um seine Spindel und öffnet dadurch der Flüssigkeit den Durchgang. Wenn der aufwärtsgehende Kolbenhub zu Ende ist, so schließt sich beim Niedergang des Kolbens das Ventil in Folge des überwiegenden Wasserdruks auf den größeren Theil der oberen Ventilfläche; zugleich dreht sich, nach demselben Principe, wonach das Ventil sich öffnet, der Kolben und kommt mit dem Pumpenstiefel außer Berührung bis auf zwei außerordentlich kleine Stellen, die Endpunkte der kleineren Achse des Kolbens; er bietet also bei seinem Niedersteigen der über dem Ventile stehenden Flüssigkeit eine sehr kleine Oberfläche dar. Beim Wiederaufsteigen nimmt der Kolben seine schiefe Lage wieder an, wobei er die Flüssigkeit hebt und zum Ausfluß bringt. Fig. 48 ist ein Grundriß des Kolbens, dessen Durchschnitt aus den Figuren 50 und 51 abzunehmen ist. A, B der größere, C, D der kleinere Durchmesser, R das Verbindungsscharnier der Pumpenstange mit dem Kolben, dessen Mittelpunkt zwar in der Linie des größeren Durchmessers, nicht aber in dem Mittelpunkt der Pumpe oder des Kolbens liegt; er ist von demselben nach Maßgabe des Pumpendurchmessers, der Höhe der gehobenen Wassersäule und anderer Umstände, mehr oder weniger weit entfernt. Die Kolbenfläche ist demnach in zwei ungleiche Theile getheilt. Fig. 49 zeigt das Ventil im Grundriß. Es ist um eine Achse O drehbar, deren Excentricität nach demselben Grundsaze wie diejenige des Kolbenscharniers regulirt ist. Fig. 50 gibt eine Ansicht von der relativen Lage des Kolbens und Ventils während des aufwärtsgerichteten, und Fig. 51 eine solche während des abwärtsgerichteten Hubes.