Titel: Verbesserte Signalmethode auf Eisenbahnen, worauf sich John Edwards, in Shoreditch, in der Grafschaft Middlesex, am 11. Jun. 1842 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XCIX., S. 409
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XCIX. Verbesserte Signalmethode auf Eisenbahnen, worauf sich John Edwards, in Shoreditch, in der Grafschaft Middlesex, am 11. Jun. 1842 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1842, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Edward's Signalmethode auf Eisenbahnen. Meine Erfindung betrifft die Anwendung eines Systems von Lampen für Nachtsignale. Durch verschiedene Combinationen vermittelst Oeffnens und Schließens lassen sich beliebige Signale von einem Wagenzuge nach einer Station oder von einer Station nach einem Wagenzug oder von einem Wagenzuge nach einem anderen transmittiren. Meine Erfindung bezieht sich ferner auf die Ertheilung von Signalen bei Tag durch Combination eines Systems dünner Scheiben, deren Veränderungen eine ähnliche Signalmethode abgeben, indem man einige so dreht, daß sie ihre schmale Kante, andere so, daß sie ihre ganze Fläche dem Beobachter darbieten. Um meine Erfindung möglichst verständlich zu machen, will ich die von mir befolgten Mittel ins Einzelne erläutern. Es ist klar, daß, je größer die Lampenzahl des Apparates ist, desto ausgedehnter die Communication seyn kann; da jedoch die für Wagenzüge erforderliche telegraphische Signalverbindung nicht sehr ausgedehnt zu seyn braucht, so will ich annehmen, man bediene sich vier Lampen als ein System, und die Anordnung sey so getroffen, daß jede Lampe sich öffnen und schließen lasse. Ich hielt es nicht für nöthig, das Lampengestell mit abzubilden, da sich die Anordnung desselben nach localen Umständen richtet; man muß die Lampen nur in einer solchen Höhe anzubringen suchen, daß sie so weit als möglich gesehen werden können. Ich will annehmen, man wähle vier Lampen, eine Anzahl, welcher ich für gewöhnliche Zweke den Vorzug gebe; die Lampen habe ich mit den Buchstaben A, B, C, D, Fig. 32 und 33, bezeichnet. Wird die Lampe C verdekt, so bilden die Lampen A, B, D ein Dreiek, in welchem die Lampe A anzeigt, daß der Train auf dem Schienenwege linker Hand sich befindet. Wird D verdekt, so bilden A, B, C ein Dreiek, in welchem die Lampe B anzeigt, daß der Train auf der Bahn rechter Hand sich befinde. Das Verdeken und Oeffnen der rechts oder links zeigenden Lampen mag bedeuten „ich sehe dich,“ und die Schnelligkeit oder Langsamkeit, womit dieses geschieht, mag die Geschwindigkeit bezeichnen, unter der sich der Train nähert. Das Verdeken der Lampen C, D kann etwa bedeuten „haͤlt an, wir wollen dich sprechen“; das Oeffnen aller vier Lampen mag anzeigen, daß der Train hält; das Verdeken einer oberen Lampe mag anzeigen „Alles in Ordnung“; das Verdeken sämmtlicher Lampen, außer der eben genannten, mag irgend etwas anzeigen, was man für gut findet. Das Verdeken und Oeffnen der Lampen geschieht vermittelst eines Gestells aus Eisen oder einem anderen passenden Material, an welchem die Blenden angebracht sind. Zum Verdeken der Lampen A, B sind an dem Rahmen V, V die Blenden E, F angebracht. G, J sind Blenden für die Lampe C: H, K Blenden für die Lampe D. L, M Handhaben an dem Nahmen, welcher zwischen dem Gestell N, O, P, Q in Nuten gleitet. S, T Querschienen, in welche man die Schieber G oder H einhakt, wenn man eine der unteren Lampen verdeken will, ohne die unmittelbar über derselben befindliche Lampe zu verdeken. Obige Bezeichnungen sind nur beispielshalber gewählt, um zu zeigen, was sich mit dem Apparat ausrichten läßt; die Signale sind natürlicherweise so anzuordnen, wie es die jeweiligen Bedürfnisse einer Eisenbahn erfordern. Die Anordnung telegrafischer Tagsignale ist nach demselben System zu treffen; die Stelle der Lampen vertreten dünne Metallscheiben, deren volle Fläche anstatt der nicht verdekten Lampe sich dem Auge darbietet, und deren schmale Kanten den verdekten Lampen entsprechen, wie Fig. 34 zeigt. Meine Patentansprüche beziehen sich auf die Herstellung telegraphischer Communicationen auf Eisenbahnen vermittelst eines Systems von Lampen oder Flächen, aus deren Combination und Veränderung ihrer Stellungen gegen einander sich die nöthigen Signale ableiten lassen.

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