Titel: Beschreibung verschiedener Expansionsrollen, um eine Bewegung mit veränderlicher Geschwindigkeit zu übertragen; von Hrn. B. E. Saladin.
Fundstelle: Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XLIX., S. 175
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XLIX. Beschreibung verschiedener Expansionsrollen, um eine Bewegung mit veraͤnderlicher Geschwindigkeit zu uͤbertragen; von Hrn. B. E. Saladin. Aus dem Bulletin de la Société industrielle de Mulhouse, 1842, No. 73. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Saladin, uͤber Expansionsrollen. Fig. 5 und 5' stellen eine Rolle für einen endlosen Riemen vor, deren Durchmesser mittelst eines abgestuzten Kegels verändert werden kann; man wendet sie bei den Spindelbänken an. a Achse der veränderlichen Rolle. b sechs Segmente, welche die veränderliche Rolle bilden; diese Segmente haben auf beiden Seiten Rippen und sind mit einem schiefen Loche durchbohrt. c eine Rolle mit Randscheiben, wovon jede mit sechs Schlizen versehen ist, die in der Richtung vom Mittelpunkte nach dem Umfange gehen; diese Rolle sizt auf der Achse a fest. Auf der inneren Seite jeder Scheibe sind Furchen von geringer Tiefe, in der Richtung von dem Mittelpunkte nach dem Umfange angebracht, in welche die Rippen der Segmente b eingepaßt sind. d sechs Stängelchen von Eisen, die einen abgestuzten Kegel bilden; auf diesen Stängelchen gleiten die Segmente b. e, e' zwei Scheiben, die Basis des abgestuzten Kegels bildend, auf welche die Stängelchen d befestigt sind; diese Scheiben gleiten frei auf der Achse a. e'' der Treibriemen. f eine Gabel von Schmiedeisen, durch welche die Verschiebung des Kegels bewirkt wird. g eine Spannrolle, um den Riemen anzuziehen, wenn bei der veränderlichen Rolle der größere Durchmesser in einen kleineren verändert wird. Die Stellung dieser Rolle ist nicht gleichgültig; sie muß auf der Seite des Riemens stehen, die von der Treibrolle abläuft und nicht auf derjenigen, welche von der bewegten Rolle herkommt und die durch den Motor angezogen wird; man würde sonst ein Rütteln bei dem Gange der Transmission wahrnehmen. h ein Cylinder, welcher durch die veränderliche Rolle bewegt wird. Wenn man annimmt, die Achse a drehe sich in einer oder der anderen Richtung, so wird sich die Rolle c ebenfalls drehen und folglich die Segmente b und die Stängelchen d, so wie auch die Scheiben e, e'. Wenn der Kegel an seinem Plaze bliebe, so würde die Rolle ihren Durchmesser, wie ihn die Zeichnung zeigt, beibehalten; wenn man ihn aber im Gegentheil von e gegen e' verschieben würde, ohne die Rolle c zu verrüken, so würde der Durchmesser der veränderlichen Rolle vergrößert werden. Man wird nun begreifen, daß die veränderliche Rolle b, deren Achse a sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt, der Trommel h mit Hülfe des Riemens e'' veränderliche Geschwindigkeiten mittheilen kann, welche Veränderlichkeit nach einem bestimmten Geseze je nach der Verschiebung des Kegels entweder fortdauernd oder in bestimmten Zwischenräumen stattfinden kann. Fig. 6 und 6' eine veränderliche Rolle mit Schnurlauf für ein Seil ohne Ende mit beweglichen Seitenwänden; man benuzt sie zur Führung des Wagens bei gewissen Spinnmaschinen. a die Achse der beweglichen Rolle, auf einer Seite mit einem Ansaze, auf der anderen mit einem Schraubengewinde versehen. b, b' Scheiben, welche die Ränder der Rolle bilden; die eine davon b ist auf der Achse a fest, die andere b' kann der ersteren b genähert oder von ihr entfernt werden. In dieser lezteren Scheibe ist eine Nuth angebracht für eine Schließe, die auf der Achse a fest ist. c eine Mutter, welche auf die Achse a geschraubt ist. c' das Treibseil. c'' eine Spannrolle. d die Rolle, welche durch die veränderliche Rolle bewegt wird; man sieht, daß die zwei Scheiben b, b' der Rolle der Achse a folgen können, wenn sie sich dreht; der Rand b, weil er auf der Achse fest ist, der Rand b', weil er durch die auf der Achse befestigte Schließe dazu genöthigt wird. Wenn diese zwei Scheiben sich berühren, so hat die Rolle ihren größten Durchmesser; um ihn zu vermindern, löst man die Mutter c und die Spannung des Seiles, welches hier einen Keil bildet, und schiebt den Rand b' zurük, bis die Entfernung zwischen dem Rande b und b' etwas kleiner als der Durchmesser des Seiles ist; dann hat die Rolle ihren kleinsten Durchmesser. Es wird nicht nöthig seyn, hier zu sagen, daß, wie in den Fig. 5 und 5' die Achse a bei gleichförmiger Drehung der Rolle d eine veränderliche Geschwindigkeit mittheilen kann; auch kann man in allen folgenden Figuren annehmen, daß die Bewegungsachse a sich gleichförmig bewege. Fig. 7 und 7' eine Rolle für einen endlosen Riemen, bei welcher der Durchmesser mit Hülfe einer Spirale verändert wird. Fig. 7 ist ein Querschnitt nach der Linie CD der Fig. 7', welche ein Längendurchschnitt nach der Linie AB in Fig. 7 ist. Diese Rolle wurde von Lantz und Bétancourt in ihrem Werke über die Zusammensezung der Maschinen, S. 50, Fig. c7 auf folgende Art beschrieben: a, b Platten von Metall, welche mit den Spalten a, b, c, d, u.s.w. versehen sind. Hinter jeder dieser Platten und nahe an denselben ist eine andere Platte n, m, in welche auch ein Spalt in Form einer Spirale ausgebrochen ist, welche durch die doppelte punktirte Linie angezeigt ist und die nach denselben Regeln wie die herzförmige Platte beschrieben wird. Es ist klar, daß wenn alle die kleinen Cylinder r, s durch die Durchschnittspunkte der Spalten mit der Spirale gehen, und man die Hintere Platte dreht, sich dann alle Cylinder um gleiche Größen von dem Mittelpunkte der Platten entfernen oder sich ihm nähern werden. Denken wir uns noch an jedem dieser Cylinder die Abkröpfungen s, n in der Richtung der Radien, deren Länge so ist, daß die Stüke n, n alle in den Umfang eines Kreises zu liegen kommen, dessen Mittelpunkt der der Platten selbst ist, so ist klar, daß die Stüke n, n dieser Abkröpfungen, sie mögen sich dem Mittelpunkte nähern oder von ihm entfernen, sich immer in dem Umfange eines Kreises befinden müssen, welcher concentrisch zu dem ersten ist. Die Stängelchen n, n werden eine Art von Cylinder bilden, dessen Durchmesser nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden kann durch eine augenblikliche Kreisbewegung, die man den Platten mit den Spiralen mittheilt. Fig. 8 und 8' Vorder- und Seitenansicht einer Rolle mit veränderlichem Durchmesser für eine Schnur ohne Ende; sie wird gewöhnlich als Haspel zum Abwinden von Strähnen von verschiedener Länge angewandt. a die Achse der veränderlichen Rolle; sie ist in der Richtung ihrer Länge in bestimmten Entfernungen mit Löchern durchbohrt. b, b' zwei Hülsen, wovon die eine b fest auf der Achse a, die andere b' aber beweglich ist. Auf dem Umfange dieser Hülsen ist eine Vertiefung eingedreht, um welche man einen Eisendraht rollt, der den Armen der Rolle als Achse dient; außerdem sind an dem Umfange dieser Hülsen noch 6 Einschnitte in der Längenrichtung angebracht, in welche sich die Arme der Rolle einlegen können. c, c' zwölf Speichen oder Arme der Rolle. d zwölf Stängelchen, die den Umfang der Rolle bilden. Die sechs Arme c sind an ihrem einen Ende an der Hülse b, an dem anderen an den Stängelchen d befestigt; die sechs anderen Arme c' sind mit dem einen Ende an der Hülse b' und mit dem anderen ebenfalls an den Stängelchen d fest. e die Treibschnur. e' eine Spannrolle. f eine Rolle mit Schnurlauf, welche durch die veränderliche Rolle bewegt wird. Wenn die Hülse b' von derjenigen b um die Länge der Arme c, c' entfernt ist, so hat die Rolle ihren kleinsten Halbmesser und bildet einen Cylinder, von welchem alle Stängelchen c, c' die Radien und d, d die Erzeugenden sind; wenn im Gegentheile die Hülse b' zunächst bei b ist, dann hat die Rolle ihren größten Durchmesser erreicht; die Stängelchen d bilden alsdann, indem sie sich kreuzen, einen Winkel, welcher um so spizer ist, je größer der Durchmesser der Rolle wird. Um diese Rolle bei einem verlangten Durchmesser zu erhalten, stekt man in eines der Löcher, die in der Achse angebracht sind, einen Stift außerhalb der Hülse b'. Fig. 9 und 9' Seiten- und Vorderansicht einer Expansionsrolle für ein Seil ohne Ende; die Veränderung des Durchmessers wird durch die Kreisbewegung verbunden mit einer Verschiebung der einen Scheibe erzielt. (Von B. E. Saladin.) a Achse der veränderlichen Rolle. b, b' zwei kreisrunde Scheiben, welche der Rolle als Basis dienen; die Scheibe b ist fest auf der Achse a, b aber wird bewegt, wenn man den Durchmesser der Rolle verändern will. c zwölf Stängelchen mit Scharnieren an beiden Enden, welche den Umfang der Rolle bilden. Wenn sie schief stehen, geben sie der Rolle, von der Seite gesehen, die Form eines Schnurlaufes. d, d zwei Drukschrauben, welche die Scheiben b, b' auf der Achse befestigen. e das Treibseil. e' eine Spannrolle. f eine Rolle, welche durch die veränderliche Rolle bewegt wird. Wenn die Entfernung zwischen den beiden Scheiben b, b' gleich der Länge der Stängelchen c ist, so bietet die Rolle ihren größten Durchmesser dar und hat die Form eines Cylinders, welcher durch die Stängelchen c erzeugt wird. Um den Durchmesser zu vermindern, muß man, nachdem man die Schraube d gelöst hat, der Scheibe b' eine Kreisbewegung mittheilen, welche sie der Scheibe b durch die schiefe Stellung, die die Stängelchen c annehmen, nähert. Alsdann wird die Rolle in der Mitte hohl, und um so mehr, je weniger die Scheiben b, b' von einander entfernt sind. Fig. 10 und 10' eine veränderliche Rolle mit Winkelrädern für einen Riemen ohne Ende; sie wird von Hrn. Chapelle bei seinen Maschinen zur Fabrication endlosen Papiers angewandt; die Abbildung zeigt sie in der Vorderansicht und im Durchschnitt nach der Linie AB. a Achse der veränderlichen Rolle. b ein Stern mit Dillen, auf der Achse a befestigt. c die sechs Segmente der veränderlichen Rolle. e sechs Winkelräder, welche alle mit einander in Eingriff sind; ihre Naben sind durchbohrt und haben ein Schraubengewinde eingeschnitten. Der äußere Theil der Nabe ist sechsekig gefeilt, so daß, wenn man mittelst eines Schlüssels eines der Räder dreht, sich alle drehen müssen. Da drei Räder sich in einer Richtung drehen, während die anderen drei sich in der anderen drehen, so sind drei der Bolzen d mit linken, die anderen mit rechten Gewinden versehen. Das Kreuz b ist durchbrochen, damit die Naben der Winkelräder e eintreten können. Die Dillen des Kreuzes haben vierekige Oeffnungen, um den vierekigen Theil der Bolzen d aufnehmen zu können und sie unter sich parallel zu erhalten; der untere Theil der Dillen ist mit einem runden Loche versehen, um das Schraubenende dieser Bolzen aufzunehmen. f der Treibriemen. f' eine Spannrolle. g eine Rolle, welche von der veränderlichen ihre Bewegung erhält. Man wird einsehen, daß die Winkelräder, wenn sie in einer Richtung bewegt werden, den Durchmesser der veränderlichen Rolle vergrößern, während sie ihn im entgegengesezten Falle vermindern. Fig. 11 und 11' äußere Ansicht und Durchschnitt (nach der Linie AB) einer veränderlichen Rolle für einen Riemen ohne Ende, wie sie die HHrn. André Köchlin und Comp. bei ihren Maschinen zur Fabrication endlosen Papiers anwenden. a Achse der veränderlichen Rolle, welche an einem Ende mit einem Gewinde versehen ist. b ein auf der Achse a befestigtes Kreuz mit sechs Speichen. c sechs mit Armen versehene Segmente, welche die veränderliche Rolle bilden und durch Schrauben auf dem Kreuze b befestigt sind. d sechs Keile, welche zwischen die Nabe des Kreuzes b und die Arme der Segmente c eingesezt sind. e ein kleiner Stern, an dessen Enden die Keile d befestigt sind. f eine Schraubenmutter, auf welcher das Kreuz e so aufgezogen ist, daß sich die Mutter frei ohne das Kreuz drehen kann. g der Riemen ohne Ende für die Fortleitung. g' eine Spannrolle. h die Rolle, welche die Bewegung durch die veränderliche Rolle empfängt. Wenn man die Schrauben gelöst hat, welche die Segmente c festhalten, so dreht man die Mutter f in der Richtung, daß sie sich dem Sterne b nähert, alsdann wird sich der Durchmesser der Rolle vergrößern. Fig. 12 und 12' Seitenansicht und Durchschnitt (nach der Linie AB) einer veränderlichen Rolle mit Streben für einen Riemen ohne Ende; sie wird von den HHrn. André Köchlin und Comp. bei den Maschinen zur Fabrication endlosen Papiers angewandt. a Achse der veränderlichen Rolle, an einem Ende mit einer Schraube versehen. b ein Stern mit sechs Armen, auf der Achse a festsizend. c sechs Segmente mit Armen, welche die veränderliche Rolle bilden; sie sind an dem Sterne b durch Schrauben befestigt. d sechs Streben, die an einem Ende mittelst Scharnieren mit den Segmenten c verbunden sind. e ein Stern, an welchem ebenfalls mittelst Scharnieren die anderen der Streben d angebracht sind. f eine Mutter, auf welcher der Stern e sizt, so daß sie sich ohne ihn drehen kann, wie in den Fig. 11 und 11'. Die Drehung der Mutter macht auch hier, daß sich der Durchmesser der Rolle vergrößert oder verkleinert. g der endlose Treibriemen. g' eine Spannrolle. h eine Rolle, welche bewegt wird. Fig. 13 und 13' Seitenansicht und Durchschnitt (nach der Linie AB) einer veränderlichen Rolle für einen endlosen Riemen; die HHrn. André Köchlin und Comp. benuzen sie bei den Maschinen zur Fabrication endlosen Papiers. a Achse der veränderlichen Rolle. b ein auf dieser Welle befestigter Stern mit sechs Armen. c sechs Segmente der veränderlichen Rolle, die mit Stangen versehen sind, welche an der Seite Zähne haben; sie können mittelst Schrauben an dem Sterne b befestigt werden. d sechs Getriebe, deren Achsen an dem Sterne b angebracht sind. e ein Zahnrad, welches sich frei auf der Achse a drehen kann. Die Nabe dieses Rades ist sechskantig gefeilt, um einen Schlüssel auffielen zu können, mit welchem das Rad gedreht werden kann; dadurch werden zugleich die Getriebe und durch diese die Zahnstangen der Segmente bewegt, wodurch der Durchmesser der Rolle verändert wird. f der Treibriemen. f' eine Spannrolle. g die Rolle, welche die Bewegung empfängt. Fig. 14 und 14' Seitenansicht und Durchschnitt (nach der Linie AB) einer veränderlichen Rolle mit Dillen für einen endlosen Riemen; sie wird von Hrn. Chapelle bei den Maschinen zur Fabrication endlosen Papiers angewandt. a Achse der veränderlichen Rolle. b ein Stern mit Dillen, der auf dieser Achse fest sizt. c sechs Segmente der veränderlichen Rolle. d die Stiele der Segmente; sie sind mittelst Drukschrauben an dem Sterne b befestigt, welche man löst, wenn man den Durchmesser der Rolle verändern will. e der endlose Treibriemen. e' eine Spannrolle. f die zu bewegende Rolle. Fig. 15 und 15' Seiten- und Frontansicht einer Fortleitung mittelst abgestuzter Kegel durch einen endlosen Riemen; man benuzt sie bei einigen Spinnmaschinen. a die Treibachse. b ein abgestuzter Kegel, auf der Achse a festsizend. c ein zweiter abgestuzter Kegel. d Achse des zweiten Kegels c. e der endlose Treibriemen. f, f' Führungen, welche den Riemen von einem durchmesser auf den anderen leiten und ihn daselbst erhalten. Bei dieser Art der Fortleitung genügt ein einziger Führer nicht, weil der Riemen ein beständiges Bestreben hat, dem größeren Durchmesser des Kegels zu folgen. Wenn die Achse a sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt, und der Riemen zwei gleiche Durchmesser umspannt, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, dann haben beide Kegel gleiche Geschwindigkeit, während im Gegentheil, wenn der Riemen gegen eines der Enden der beiden Kegel geleitet wird, der Kegel c schneller oder langsamer laufen wird als der erstere, je nachdem der Riemen nach dem einen oder anderen Ende verschoben wird. So wird wie bei den veränderlichen Rollen, die gleichförmige Bewegung der Achse a eine veränderliche der die Bewegung empfangenden Achse d erzeugen. Fig. 16 und 16' Seiten- und Vorderansicht konischer Trommeln für einen endlosen Riemen, wie sie gewöhnlich bei Werkzeugmaschinen angewandt werden. a die Treibachse. b eine konische Trommel mit vier verschiedenen Durchmessern, auf der Achse a festsizend. c eine zweite konische Trommel, ähnlich der ersteren. d Achse der zweiten Rotte. e der endlose Treibriemen. Man bringt hier mit der Hand den Riemen von einem Durchmesser auf den anderen, um verschiedene Geschwindigkeiten zu erhalten. Fig. 17 und 17' Seiten- und Vorderansicht von konischen Trommeln mit Schnurläufen für ein endloses Seil. a die Treibachse. b eine konische Trommel mit acht Schnurläufen von verschiedenen Durchmessern, auf der Achse a festsizend. c eine zweite konische Trommel, der ersteren ähnlich. d Achse der zweiten Trommel c. e das endlose Treibseil. Um das Seil von einem Durchmesser auf den anderen zu bringen, Verfährt man wie bei Fig. 6 und 6'. Fig. 18 und 18' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung mittelst eines abgestuzten Kegels und eines Cylinders durch einen endlosen Riemen; man benuzt sie bei den Spindelbänken mit Differentialbewegung. a die Treibachse. b ein abgestuzter Kegel, auf der Achse a festsizend. c ein Cylinder. d die Achse des Cylinders c. e der endlose Treibriemen. f eine Spannrolle, welche zugleich zur Führung des Riemens dient, um ihn von einem Durchmesser auf einen anderen zu leiten. Fig. 19 und 19' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung durch abgestuzte Kegel mit krummer Oberfläche für einen endlosen Riemen; man benuzt sie bei einigen Spindelbänken. a die Bewegungsachse. b ein abgestuzter Kegel mit concaver Oberfläche, auf der Achse a festsizend. c ein abgestuzter Kegel mit convexer Oberfläche. d Achse des Kegels c. e der Treibriemen. f, f' Führer des Riemens e. Es ist klar, daß hier wie in den Fig. 5 und 5' die Geschwindigkeit des Kegels b auf den Kegel c durch den Riemen e mit veränderlicher Geschwindigkeit übertragen wird, mit dem Unterschiede jedoch, daß hier das Fortschreiten regelmäßig ist. Fig. 20 und 20' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung mit zwei Geschwindigkeiten; man benuzt sie bei Spinnmaschinen. a die Bewegungsachse. b eine auf der Achse a festsizende Rolle. c der endlose Treibriemen. d eine lose Rolle, umschlungen von dem Riemen c. e eine Achse, auf welcher die Rolle d frei sizt. f eine Rolle von demselben Durchmesser wie d, aber fest auf der Achse e. g eine dritte, mit einer Hülse versehene Rolle, von demselben Durchmesser wie d; sie sizt frei auf der Achse e. h ein Zahnrad mit 70 Zähnen, auf der Hülse der Rolle g befestigt. i ein Zahnrad mit 52 Zähnen, mit h im Eingriff. k eine Achse, auf welcher das Rad i fest ist. l ein drittes Zahnrad mit 70 Zähnen, festsizend auf der Achse k. m ein Rad mit 52 Zähnen, auf der Achse e fest. n ein Führer für den Riemen. Wenn der Riemen c von der losen Rolle d auf die feste f geführt wird, so überträgt er die Bewegung der Treibachse mit Hülfe der Räder m, l auf die Achse k, und man nennt diese Bewegung bei den Spinnmaschinen die einfache Geschwindigkeit; aber wenn dieser Riemen auf die dritte Rolle geführt wird, so erhält die Achse k mit Hülfe der Räder h und i eine doppelte Geschwindigkeit im Vergleiche mit der ersten. Fig. 21 und 21' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung mit zwei Geschwindigkeiten; man benuzt sie bei den Spinnmaschinen. a die Bewegungsachse. b, b' zwei Rollen von verschiedenen Durchmessern, auf der Achse a befestigt. c endloser Riemen für die langsamere Geschwindigkeit. d endloser Riemen für die größere Geschwindigkeit. e ein Führer des Riemens c. f ein Führer für den Riemen d. g eine lose Rolle, umschlungen von dem Riemen d. h Achse der Rolle g. i, k auf der Achse h befestigte Rollen. l lose Rolle, auf welcher der Riemen c sizt. Es ist klar, daß, wenn der Riemen c auf der festen Rolle k und der Riemen d auf der losen g ist, die Geschwindigkeit der Achse h geringer ist, als wenn der Riemen d auf der festen Rolle i und der Riemen c auf der losen l ist. Fig. 22 und 22' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung mit zweierlei Geschwindigkeiten, wovon eine mit Differentialbewegung; sie wird bei Spinnmaschinen von B. E. Saladin benuzt. a die Bewegungsachse. b eine feste Rolle auf der Achse b. c der endlose Treibriemen. d der Führer des Riemens c. e lose Rolle, auf welcher der Riemen c sizt. f Achse der Rolle e. g eine Rolle von demselben Durchmesser wie e, fest auf der Achse f. h ein Winkelrad, befestigt auf der Hülse der Rolle g. i eine lose Rolle von gleichem Durchmesser wie die beiden ersten; sie dient für die doppelte Geschwindigkeit. k ein Winkelrad, welches durch die Rolle i getragen wird, so daß es sich frei bewegen kann und mit dem ersteren h in Eingriff ist. l ein drittes Winkelrad mit einer Hülse; es hat dieselbe Zähnezahl wie das erste h und ist in Eingriff mit dem zweiten k; es sizt frei auf der Achse f. m ein Zaum, auf der Hülse des Winkelrades l befestigt; er ist mit der Maschine, welche bewegt werden soll, verbunden. n ein Ring, auf der Achse a befestigt, um zu verhindern, daß das Winkelrad l sich verschiebt. Wenn der Riemen c von der losen Rolle e auf die feste g übergeht, so trägt er auf leztere die Geschwindigkeit über, die er vom Motor erhält; wenn er aber die Rolle i bewegt, so dreht sich die Welle f mit doppelter Geschwindigkeit.Man vergl. polytechn. Journal Bd. LXXXIV. S. 7. Wir müssen hier erwähnen, daß der Zaum m eine kleine Drehung des Winkelrades l zuläßt, wenn die doppelte Geschwindigkeit anfängt, um eine augenblikliche Veränderung der Geschwindigkeit zu vermeiden, da die Wirkung sonst zu heftig wäre. Fig. 23 und 23' Seiten- und Vorderansicht einer Fortleitung mit zweierlei Geschwindigkeiten, wovon eine durch Differentialbewegung und veränderlich ist; sie wird bei Spinnmaschinen von B. E. Saladin angewandt. a die Treibachse. b, b' zwei Rollen von verschiedenen Durchmessern, auf der Achse a festsizend. c ein Treibriemen für die langsame Geschwindigkeit. d Führung des Riemens c. n Riemen für die beschleunigte Geschwindigkeit. e lose Rolle, umschlungen von dem Riemen c. f Achse der Rolle e. g eine Rolle von gleichem Durchmesser wie die erstere; sie ist fest auf der Achse f. h ein Winkelrad auf der Hülse der Rolle g festsizend. i eine dritte Rolle, von demselben Durchmesser wie die zwei anderen; sie kann sich frei auf der Achse f bewegen. k ein Winkelrad, welches quer über in der Rolle i sizt und sich frei bewegen kann. m eine vierte Rolle von demselben Durchmesser wie die drei anderen; sie sizt lose auf der Achse f. l ein Winkelrad, dem ersten h ähnlich; es sizt auf der Nabe der Rolle m. Man sieht, daß diese Fortleitung viele Aehnlichkeit mit der in Fig. 22 und 22' hat; sie unterscheidet sich jedoch darin, daß die beschleunigte Geschwindigkeit um mehr oder weniger als die Hälfte der ursprünglichen Geschwindigkeit verändert werden kann, nämlich mittelst der zweiten Rolle b' (mit Hülfe des Riemens n), welche der Rolle m und durch diese folglich dem mit ihr verbundenen Winkelrade l Bewegung mittheilt. Wenn der Riemen c auf der Rolle i sizt und man das Winkelrad l als fest voraussezt, wie in den Fig. 22 und 22', so wird die Achse f die doppelte Geschwindigkeit erhalten; wenn der Riemen n diesem Winkelrade l eine Kreisbewegung in derselben Richtung wie die Rolle i mittheilt, so wird diese Drehung die Geschwindigkeit der Achse f vermindern; ist aber im Gegentheil dieser Riemen gekreuzt, wie man in n', Fig. 23, sieht, und dreht sich die Rolle n, so wie das Winkelrad l, in der entgegengesezten Richtung zu der Rolle i, so wird diese Drehung die Geschwindigkeit der Achse f vergrößern. Fig. 24 und 24' Fortleitung mit dreifacher Geschwindigkeit durch Zahnräder; sie wird von Hrn. Caron bei seiner TrokenmaschineCaron's Centrifugal-Trokenmaschine (Hydro-extracteur) welche im polytechn. Journal Bd. LXXXI. S. 64 beschrieben wurde, hat in der lezten Zeit mehrere Unglüksfalle in verschiedenen französischen Fabriken veranlaßt, und da auch ihre solideste Ausführung keine unzweifelhafte Garantie gegen derartige Vorfälle gewährt, so ist sie als ein gefährlicher Apparat, welchen gewissenhafte Fabrikanten nicht mehr anwenden können, zu verwerfen. A. d. R. benuzt; die Abbildung zeigt sie in der Seiten- und Vorderansicht. a Bewegungsachse. b feste Rolle, auf der Achse a. c der Treibriemen. c' Führung des Riemens. d eine lose Rolle, bewegt durch den Riemen e. e die Achse, auf welcher sich die Rolle d frei bewegt. f eine zweite Rolle von gleichem Durchmesser mit der ersten und fest auf der Achse e. g eine dritte Rolle mit einer Hülse; sie sizt frei auf der Achse e. h eine vierte Rolle, frei auf der Hülse der Rolle g sizend. i ein Getriebe von 30 Zähnen, auf der Achse e befestigt. k ein Rad mit 41 Zähnen, fest auf der Hülse der Rolle g. l ein Rad mit 52 Zähnen, fest auf der Hülse des Rades h. m ein Rad mit 34 Zähnen, bewegt von dem Getriebe i. n ein Rad mit 41 Zähnen, in Eingriff mit dem Rade k. o ein Getriebe mit 30 Zähnen, in Eingriff mit dem Rade l. p eine Achse, auf welcher die Räder und das Getriebe m, n, o festsizen. Man sieht, daß der Riemen nacheinander von einer Rolle auf die andere bis h gehen kann, und daß er dadurch der Achse p drei verschiedene Geschwindigkeiten mittelst der Zahnräder i, m, k, n, l, p, o Mittheilt. (Der Beschluß folgt.)

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