Titel: Ueber das Zerbrechen eines mit Flüssigkeit gefüllten Glases durch die Explosion, welche mittelst einer sogenannten Glasthräne hervorgebracht wird.
Fundstelle: Band 88, Jahrgang 1843, Nr. CXIII., S. 457
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CXIII. Ueber das Zerbrechen eines mit Fluͤssigkeit gefuͤllten Glases durch die Explosion, welche mittelst einer sogenannten Glasthraͤne hervorgebracht wird. Aus den Comptes rendus, 1843, Nr. 20. Seguier, über Dampfkessel-Explosionen. Hr. Séguier wiederholte vor der französischen Akademie das oben von Hrn. Sorel angeführte Experiment. Mehrere Glas- und irdene Gefäße, dike Flaschen, welche dem innern Druke von mehr als 20 Atmosphären widerstanden hatten, brachen mit der größten Leichtigkeit durch die bloße Detonation einer Glasthräne in der sie erfüllenden Flüssigkeit. Um die Art der Einwirkung der Glasthräne auf die Gefäßwände zu ergründen, untersuchte Hr. Séguier, welche Wirkung eine Pistolenkugel hervorbringt, wenn sie durch die in einem Gefäße enthaltene Flüssigkeit abgeschlossen wird. Ein an beiden Enden offener Glascylinder wurde an einem Ende mit Pergament überzogen, dann mit Wasser gefüllt und in der Luft aufgehangen; eine von Oben nach Unten in die Mitte der Flüssigkeit und nach der Achse des Cylinders abgeschossene Kugel bewirkte das Brechen ihrer Wände in viele schmale längliche Theile, welche unter sich, wie die Dauben eines seiner Reife beraubten Fasses, parallel waren. Bei diesen verschiedenen Versuchen, sowohl mit der Glasthräne, als mit der Pistolenkugel, geht der Bruch, wenn die Gefäße nicht ganz voll sind, jederzeit genau bis zur Höhe der Flüssigkeit, ein Umstand, welcher mit den Beobachtungen bei gewissen Dampfkessel-Explosionen Aehnlichkeit hat. In seinen Notizen über Dampfmaschinen nämlich führt Hr. Arago mehrere Fälle von Dampfkessel-Explosionen an, wo der Bruch genau mit der Wasserlinie zusammentraf. Eine solche Aehnlichkeit der Umstände berechtigt zu der Vermuthung, daß vielleicht ähnliche Ursachen gleiche Wirkungen hervorbringen können.