Titel: Versuche mit York's hohlen Eisenbahnachsen.
Fundstelle: Band 90, Jahrgang 1843, Nr. II., S. 4
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II. Versuche mit York's hohlen Eisenbahnachsen. Aus dem Mechanics' Magazine. Jul. 1843, S. 25. Versuche mit York's hohlen Eisenbahnachsen. Zur Bestimmung der relativen Festigkeit massiver und hohler Achsen wurden auf der Wolverton Station der London- und Birmingham-Eisenbahn einige interessante Versuche angestellt. Der erste Versuch betraf eine 1 Ctr. 2 Qrs. 21 Pfd. schwere hohle Waggonachse. Sie wurde dergestalt in ein Gerüst eingesezt, daß beide Lagerhälse (journals) in einem gut befestigten Bloke ruhten; an den Rädersizen wurden ferner nach entgegengesezten Richtungen Hebel befestigt. Die Länge dieser Hebel vom Mittelpunkte der Achse bis zum Mittelpunkte der Gewichtkette betrug 6′; Gewicht des Hebels 158 Pfd.; Gewicht der Kette 29 Pfd.; Totalgewicht 187 Pfd. Durchmesser der Achse 4⅛ Zoll, des Lagerhalses 2½ Zoll, des 9 Zoll lang abgedrehten Radsizes 3¾ Zoll; Länge des Lagerhalses 5 Zoll. Die Deflection betrug, bei einem Halbmesser von 2 Fuß vom Mittelpunkte der Welle aus, unter einer Belastung von 6 Ctr. ⅛ Zoll; bei einer Belastung von 14 Ctr. ¼ Zoll mit einer dauernden Senkung von 3/16 Zoll. Bei 22 Ctr. zeigte sich eine Deflection von 1 7/16 Zoll an dem Ende des Radsizes zunächst dem Lagerhalse und 7/16 an dem Ende nächst dem Cylinder (barrel), mit einer dauernden Senkung von 1¼ Zoll am ersten und ⅛ am zweiten Theil. Die Torsion der 22 Ctr. an jedem Hebel belief sich auf 85 Tonnen. Hierauf wurde eine massive Achse auf ähnliche Weise eingesezt; Gewicht derselben 1 Ctr. 3 Qrs. 18 Pfd.; Durchmesser 3⅝ Zoll; Durchmesser der Lagerhälse 2½ Zoll und der Radsize 3¾ Zoll; Länge der Lagerhälse 5 Zoll. Die Deflection betrug bei 14 Ctr. 5/16 Zoll, permanente Senkung keine; Deflection bei 18 Ctr. 1 Zoll, permanente Senkung keine; Deflection bei 22 Ctr. 1 9/16 Zoll; permanente Senkung keine. Damit schlossen die Torsionsversuche. Hierauf wurde eine hohle, 1 Ctr. 2 Qrs. 20 Pfd. wiegende Achse mit den an derselben befestigten Rädern ausgewählt. Sie erhielt mit einem 30 Pfd. schweren Schmiedehammer 15 Schläge an den Lagerhals, worauf sie brach, nach 6 weiteren Schlägen brach der Lagerhals gänzlich ab. Eine andere Achse gleicher Gattung brach nach 17 Schlägen und ging nach 14 weiteren Schlägen ganz entzwei. Zwei ältere Achsen, die bereits im Gebrauch gewesen waren, wurden so dann jede mit 2 und 3 Schlägen auf die Lagerhälse zerbrochen. Von zwei massiven Achsen, die ein Gentleman aus einem Etablissement in Yorkshire zur Untersuchung geschikt hatte, wurde eine 58 Schlägen ausgesezt, welche den Lagerhals in die Höhe bogen und einen Bruch veranlaßten; 5 weitere Schläge nach entgegengesezter Richtung brachen die Achse ganz entwei. Eine von der Patent Shaft and Axletree Company verfertigte massive Achse wurde nun der Probe unterworfen; sie empfing 100 Schläge ohne sichtbaren Bruch oder ohne bedeutend aus ihrer Lage gekommen zu seyn, hierauf noch 100 weitere Schläge nach entgegengesezter Richtung, welche sie ohne einen Bruch in ihre ursprüngliche Lage wieder zurükbrachten. Sie erhielt alsdann eine Viertelswendung und in dieser neuen Lage 87 Schläge, wieder ohne sichtbaren Bruch. Endlich brach sie nach 87 weiteren Schlägen, die auf dieselbe Stelle geführt wurden, wo sie die ersten 100 Schläge erhalten hatte. Der Bruch zeigte eine faserige fischbeinartige Textur in einer Längenrichtung.