Titel: Verbesserter Apparat zur Speisung der Dampfkessel, insbesondere der Locomotivdampfkessel mit Wasser, worauf sich William Robinson Shaw, Ingenieur zu Derby, am 31. Jan. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 90, Jahrgang 1843, Nr. LXXIII., S. 344
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LXXIII. Verbesserter Apparat zur Speisung der Dampfkessel, insbesondere der Locomotivdampfkessel mit Wasser, worauf sich William Robinson Shaw, Ingenieur zu Derby, am 31. Jan. 1843 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Okt. 1843, S. 16l. Mit Abbildungen auf Tab. V. Shaw's verbesserter Apparat zur Speisung der Dampfkessel, insbesondere der Locomotivenkessel. Fig. 22 ist ein Verticaldurchschnitt des an dem Kessel der Maschine angebrachten Speisungsapparates. A ist ein cylindrischer Behälter, welcher durch die Röhre und den Hahn D von einem darunter befindlichen Behälter aus mit Wasser gespeist wird; B eine Röhre mit Hahn, durch die der Dampf aus dem Kessel in den oberen Theil des Behälters A überströmt; C eine gebogene Röhre, welche den Boden des Behälters A mit dem Dampfkessel verbindet; diese Röhre ist mit einem Ventil versehen, das sich in den Kessel öffnet. Die Lage des Apparates rüksichtlich seiner Verbindung mit dem Kessel sollte so beschaffen seyn, daß das untere Ende des Cylinders A mit dem Wasserniveau im Kessel wo möglich coincidirt. Fig. 23 stellt den Apparat im Grundriß dar und Fig. 24 ist ein horizontaler Durchschnitt des Cylinders A nach der Linie x y, Fig. 22. Vermittelst dieses Cylinders wird das Wasser aus der Cisterne dem Kessel zugeführt. Er enthält einen kreisrunden hölzernen Schwimmer G, welcher beinahe an die innere Cylinderwand anschließt. Werden durch Umdrehung der betreffenden Hähne die Wege durch die Röhren B und D geöffnet, so strömt der Dampf augenbliklich in den Cylinder, und füllt ihn an; der Schwimmer G befindet sich alsdann auf dem Boden des Cylinders. Schließt man nun die Röhre B, so condensirt sich der Dampf im Cylinder und erzeugt in demselben ein partielles Vacuum. In Folge dieser Luftverdünnung steigt das Wasser aus der darunter befindlichen Cisterne durch die Röhre D in die Höhe und füllt den Cylinder A zum Theil, wobei es den Schwimmer G mit sich nimmt. Schließt man jezt die Röhre D und öffnet die Röhre B, so strömt von neuem Dampf in den Cylinder A, allein er wird sich wegen des schlechten Wärmeleitungsvermögens des hölzernen Schwimmers nicht sogleich condensiren. Der Dampfdruk wirkt nun zwar eben so stark auf das Ventil E als auf den Schwimmer G, da aber das Wasser im Cylinder A über dem Niveau des Wassers in dem Kessel steht, so wird das erstere vermöge seiner Schwere durch die Röhre C und das Ventil E in den Kessel herabsinken, worauf das Ventil E von selbst sich schließen wird. Der Hahn der Röhre B muß jezt wieder geschlossen und derjenige der Röhre D geöffnet werden, worauf der den Cylinder erfüllende und wiederum sich condensirende Dampf wie oben ein partielles Vacuum erzeugt; das Wasser strömt durch die Röhre D herauf, füllt den Cylinder, um wieder auf die oben erwähnte Weise in den Dampfkessel geschafft zu werden. So kann man durch ein regelmäßig fortgeseztes Oeffnen und Schließen der Hähne den Dampfkessel fortwährend mit Wasser versorgen. Die Bewegung der Hähne kann durch einen mit den beweglichen Theilen der Locomotive in Verbindung stehenden Mechanismus etwa auf folgende Weise bewerkstelligt werden. An dem Hahne D befindet sich ein Rad, in welches eine endlose Schraube greift, die von einer der Achsen der Locomotive oder mittelst Riemen und Rolle vom Tender aus umgetrieben wird. Beide Hähne B und D können durch eine Stange mit einander verbunden und die Anordnung kann so getroffen werden, daß während der eine geöffnet wird, der andere sich schließt.

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