Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LIX., S. 233
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LIX. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 28. Decbr. 1843 bis 25. Jan. 1844 in England ertheilten Patente. Dem Richard Archibald Brooman in Fleet-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Weben gemusterter Stoffe (Mustermaschine) Dd. 23. Decbr. 1843. Dem Thomas Murray Gladstone, Eisenmeister in Wolverhampton: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden des Eisens (Blechscheren). Dd. 28. Decbr. 1843. Dem George Benjamin Thorneycroft, Eisenmeister in Wolverhampton: auf eine Maschine zum Walzen, Hangen oder Auspressen der gepuddelten Eisenklumpen. Dd. 28. Decbr. 1843. Dem Robert Noyes Elven in Southampton-street, Camberwell: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Stiefeln, Schuhen etc. Dd. 28. Decbr. 1843. Dem Henry Lowcock in Westmoreland: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 28. Dec. 1843. Dem Edward Budd und William Morgan, beide in Swansea, Glamorgan: auf Verbesserungen im Reduciren der Kupfererze. Dd. 28. Decbr. 1843. Dem George Gwynne in Regent-street, und George Fergusson Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication und im Behandeln fetter und oͤhliger Substanzen behufs derselben. Dd. 28. Dec. 1843. Dem James Champion und Thomas Marsden, beide Mechaniker in Salford bei Manchester: auf Verbesserungen im Streken und Spinnen der Baumwolle. Dd. 28. Decbr. 1843. Dem Alexander Denoon im Adam's-court, Broad-street: auf ein verbessertes Verfahren Soda zu fabriciren. Dd. 4. Jan. 1844. Demselben: auf Verbesserungen in der Fabrikation von Salmiak. Dd. 1. Jan. 1844. Dem William Longmaid im Borough Plymouth: auf eine Verbesserung in der Fabrication metallischen Kupfers, Zinns und Zinks, ferner des Eisenoxyds. Dd. 4. Jan. 1844. Dem John Hinks, George Wells und Joseph Finnemore, alle Stahlfedernfabrikanten in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Schreibfedern und an den dabei gebraͤuchlichen Maschinen. Dd. 4. Jan. 1844. Dem William Wright in Duke-street, St. James': auf ein verbessertes Verfahren Leder, Felle und Haͤute wasserdicht, biegsamer und dauerhafter zu machen. Dd. 11. Jan. 1844. Dem Lawrence Hill jun., Civilingenieur zu Glasgow: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrikation von Hufeisen. Dd. 11. Jan. 1844. Dem William Hale, Ingenieur in Woolwich: auf Verbesserungen an Raketen. Dd. 11. Jan. 1844. Dem Robert Foulerton, Master Mariner am Cornhill: auf eine verbesserte Maschinerie zum Bewegen von Booten, Schiffen etc. Dd. 13. Jan. 1844. Dem Anthony Movilton de Glimes in Ponton-street, Haymarket: auf einen verbesserten Apparat um Fahrzeuge im Wasser fortzutreiben; ferner einen Mechanismus zum Treiben desselben von Hand. Dd. 13. Jan. 1844. Dem Henry Bessemer, Ingenieur im Baxter-house, St. Pancras: auf eine neue Malerfarbe. Dd. 13. Jan. 1844. Dem James Lindley in Cranbourne-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Saͤrgen. Dd. 16. Jan. 1844. Dem Thomas Aspinwall im Bishopsgate Church-yard: auf verbesserte Flintenlaͤufe aus Schmiedeisen oder Stahl oder aus beiden zusammen bestehend; ferner auf die zu ihrer Verfertigung erforderlichen Maschinerien. Dd. 16. Jan. 1844. Dem Charles Cameron, Chemiker in Liverpool: auf sein verbessertes Verfahren das Feuer in Gebaͤuden zu loͤschen. Dd. 16. Jan. 1844. Dem Benjamin Cheverton in Pratt-street, Camden-town: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden von Holz und anderen Materialien (fuͤr Bildhauerarbeiten etc.). Dd. 16. Jan. 1844. Dem William Edward Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf einen verbesserten Apparat um das Aufzeichnen und Copiren von Mustern, Kupferstichen aller Art etc. in der Groͤße des Originals oder in vergroͤßertem oder verkleinertem Maaßstab zu erleichtern. Dd. 16. Jan. 1844. Dem William Watson, Fabrikant chemischer Producte in Leeds: auf Verbesserungen in der Fabrication von schwefelsaurem und salzsaurem Ammoniak. Dd. 16. Jan. 1844. Dem William Nichol, Lithograph in Edinburgh: auf Verbesserungen an den Pressen fuͤr den Steindruk. Dd. 16. Jan. 1844. Dem John Fielding Empson, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Construction und Fabrication der Knoͤpfe fuͤr Kleider etc. Dd. 16. Jan. 1844. Dem William Basford in Burslem, Staffordshire: auf Verbesserungen im Formen und Brennen der Ziegel, Baksteine, Quadern und gewisser Toͤpferwaaren. Dd. 20. Jan. 1844. Dem Claude François Petit in Regent-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Befestigungsmitteln fuͤr Handschuhe. Dd. 23. Jan. 1844. Dem Samuel Wright in Shelton, Staffordshire: auf sein Verfahren verzierte Ziegel, Baksteine und Quadern fuͤr Fußboͤden, Straßenpflaster etc. zu verfertigen. Dd. 23. Jan. 1844. Dem Thomas Nash im Paul's Eray, Kent: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Papierfabrication. Dd. 23. Jan. 1844. Dem Henry Davies, Ingenieur in Norbury, Staffordshire: auf Verbesserungen in der Construction von Booten oder Fahrzeugen fuͤr Guͤter und Reisende; ferner auf eine verbesserte Anordnung der Maschinerie zum Forttreiben derselben. Dd. 25. Jan. 1844. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1844, S. 125.) Ueber die Anwendung der Ausdehnung hochgespannter Wasserdämpfe bei Dampfmaschinen, mit besonderer Beziehung auf Locomotiven. Ueber diesen Gegenstand hielt in der zweiten dießjaͤhrigen Monatsversammlung des niederoͤsterreichischen Gewerbvereins Hr. Wilhelm Engerth, Assistent fuͤr das Lehrfach der Mechanik und Maschinenlehre am k. k. polytechnischen Institut, einen Vortrag, dem wir folgendes entnehmen. „Schon Watt kannte den Vortheil der Expansion, und stellte das der Wahrheit ziemlich nahe kommende Verhaͤltniß auf, daß die Leistung einer auf das vierfache Volumen expandirenden Dampfmenge gegen eine solche ohne Expansion wirkenden mehr als zweimal groͤßer sey. Furcht und Vorurtheil indessen haͤtten die Benuͤzung hochgespannter Daͤmpfe, d.h. der Hochdrukmaschinen, und somit auch die vortheilhafte Anwendung der Expansion so lange Zeit fern gehalten, bis diese maͤchtigen Hindernisse erst in unserer Zeit gehoben wurden, wie aus der Thatsache hervorgehe, daß in Frankreich allein in den lezten Jahren, und zwar bis zum Januar 1842, schon 2976 Hochdrukmaschinen und nur 584 Niederdrukmaschinen in Thaͤtigkeit gewesen seyen. Zur Bekaͤmpfung obiger Hindernisse haͤtten ganz besonders die Locomotive beigetragen, da man sich durch sie in die Nothwendigkeit versezt sah, Hochdrukmaschinen gruͤndlich zu studiren, und die aus der Anwendung der Expansion auf dieselben sich ergebenden Vortheile um so weniger außer Acht zu lassen, als bei der raschen Entfaltung der Industrie und des Eisenbahnnezes (in den lezten zwei Jahren seyen in Europa allein 227 deutsche Meilen mit Eisenbahnen belegt worden) die Ersparung des Brennstoffs zur Lebensfrage geworden ist. Dieß leztere naher erlaͤuternd, fuͤhrte Hr. Engerth an: der Lokomotivfuͤhrer muͤsse bei dem wechselnden Widerstande, welchen eine Locomotive selbst waͤhrend einer und derselben Fahrt zu uͤberwinden habe, ein Mittel besizen, die Dampfkraft demselben anzupassen; – dieß geschehe 1) mittelst des sogenannten Regulators, welcher den Fuͤhrer in den Stand seze, die Oeffnung fuͤr den in den (Zylinder stroͤmenden Dampf mehr oder weniger zu oͤffnen. Bei vermindertem Widerstande wuͤrde der Dampf, wegen verkleinerter Oeffnung, in den Cylinder langsamer einstroͤmen, eine geringere, dem Widerstande entsprechende Spannung annehmen, und daher der Vortheil einer Benuͤzung der in einer hoͤhern Spannung stets erzeugten Daͤmpfe verloren gehen; 2) mittelst einer Vorrichtung fuͤr variable Expansion, welche nicht nur den Vortheil einer Benuͤzung hoͤher gespannter Daͤmpfe in dieser hohen Spannung, sondern auch den fruͤher eroͤrterten einer groͤßern Expansion darbietet. Auf die vortheilhafte Wirkung der Vorrichtung fuͤr Expansion variable die Aufmerksamkeit der Versammlung noch ganz besonders lenkend, bemerkte Hr. Engerth bezuͤglich der damit zu erzielenden Brennstoffersparung, daß die Anwendung der Expansion variable auch die Erzeugung der Daͤmpfe und die dazu erforderliche Menge Brennstoff regulire; indem bei einem verminderten, eine groͤßere Expansion zulassenden Widerstande der Dampf auch mit verminderter Spannung aus der Blasroͤhre tritt, den Luftzug im Feuerraume sammt dem Verbrennungsprocesse schwaͤcht, und somit das Quantum des zu verbrauchenden Brennstoffes, nach Maaß des verwendeten Dampfes, vermindert – und umgekehrt. Hoͤchst interessant und beachtenswerth sey die auf der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn gemachte Erfahrung, daß bei Anwendung der Expansion zur Verdampfung eines Kubikschuh Wassers weniger Brennstoff noͤthig ist, als ohne Expansion; was uͤbrigens in der Art der Erzeugung des Luftstromes und anderer Ursachen seinen Grund findet. Aus seiner Darstellung folgerte Hr. Engerth: 1) bei aͤltern, ohne Ruͤksicht auf Expansion gebauten Locomotiven, an welchen Expansionsvorrichtungen erst nachtraͤglich angebracht wurden, koͤnne die Wirkung der Expansion der Daͤmpfe nur bei geringerem Widerstande eintreten, und daher nur theilweise wirken; man duͤrfe jedoch aus dieser Wahrnehmung nicht den haͤufig ausgesprochenen irrigen Schluß ziehen, daß dieß fuͤr alle Locomotive mit Expansion variable gelte; denn bei mit Expansionsvorrichtungen gebauten neuen Maschinen, an welchen die Groͤße der Cylinder, mit Ruͤksicht auf die Expansion des Dampfes, im richtigen Verhaͤltniß zu dem groͤßten Widerstand stehe, zeige es sich schlagend, daß die Vortheile der Expansion auf die guͤnstigsten Faͤlle im Widerstaͤnde nicht beschraͤnkt bleiben. Zum Beweise fuͤhrte der Sprecher Ergebnisse mit den Meyer'schen Locomotiven. Mulhouse und l'Fspérance, auf der Versailler, Muͤhlhausener und Nordbahn an, welche gegen die besten Maschinen ohne Expansionsvorrichtung eine Ersparniß von 33 Proc. Brennmaterial per Meile auswiesen, die sich im Gesammtbetrieb auf 25 Proc. reducirten. 2) Koͤnne eine Expansionsmaschine auf einer Bahn groͤßere Vortheile ausweisen, als auf einer andern, ja selbst auf einer und derselben Bahn, nach Maaß des Zuges, der Aufenthalte u. dgl. verschieden nuzbringend erscheinen. Er fuͤhrte Belege hiefuͤr an, welche auf den belgischen Bahnen und der Wien-Gloggnitzer Bahn erzielt wurden, und 25, 30, 37, 33, ja selbst 45 Proc. Ersparung an Brennmaterial per Meile auswiesen; er erwaͤhnte hiebei der auf lezterer angewendeten amerikanischen Locomotive „Baden,“ welche mit einer von Hrn. Angele nach Egell ausgefuͤhrten Vorrichtung fuͤr variable Expansion versehen ist, und mit welcher bei der Probefahrt 38 Proc. Brennstoff per Meile erspart wurden. Bei dem gewoͤhnlichen Betriebe habe diese Locomotive begreiflicher Weise nur einen geringern, sogar bis auf 15 Proc. herabgesunkenen Nuzeffect ausweisen koͤnnen, da die Ersparniß an Brennmaterial von dem Vor- und Reserveheizen, dem auf dieser Bahn so oft stattfindenden Anhalten der Trains, von dem Eifer des Fuͤhrers, und endlich von dem Umstaͤnde abhaͤngt, daß die Expansionsvorrichtung an einer alten Locomotive angebracht ist. 3) Es wuͤrde oͤfters behauptet, daß bei konstantem Widerstand, z.B. bei Bahnen in der Ebene und gleich schweren Zuͤgen, die variable Expansion unnuͤz waͤre. In einem solchen Fall, bemerkte der Sprecher, gehe die Maschine mit variabler Expansion in eine mit constanter uͤber, und biete daher immer die sich gleichbleibenden Vortheile der Expansion dar. Da uͤbrigens die Vorrichtung zur variablen Expansion uͤberdieß den Regulator mit großem Vortheil erseze, so folge schon aus diesem Grunde immer ein großer Nuzen. 4) Es gelte als Regel, daß man mit Vortheil von 1/3 bis hoͤchstens 3/4 des Cylinders expandire, mithin nach 2/3 bis 1/4 des Kolbenhubes absperre. Biese Regel sey jedoch nicht begruͤndet, da bei stabilen Maschinen die Graͤnze fuͤr die Expansion von der nothwendigen Gleichfoͤrmigkeit des Ganges der Maschine abhaͤngt, und bei Locomotiven durch jenen bis jezt noch immer nicht hinreichend bestimmten Grad der Spannung der Daͤmpfe bedingt ist, welchen sie beim Ausstroͤmen besizen muͤssen, um den erforderlichen Luftzug im Feuerkasten zu erzeugen. Es muͤsse uͤbrigens der durch Saugen unterhaltene Verbrennungsproceß bei Locomotiven als sehr unvortheilhaft erklaͤrt werden, und es biete sich daher hierbei ein ausgebreitetes Feld fuͤr nuͤzliche Forschungen dar. 5) Da die Vorrichtung fuͤr variable Expansion, wenn man mit ihr, wie bei der Meyer'schen Dampfeinstroͤmung ganz absperren kann, auch den Regulator mit großem Vortheil ersezt, so waͤre es sehr anzurathen den Regulator an Locomotiven, welche mit der in Rede stehenden Vorrichtung versehen sind, nicht zu belassen, weil an Regulatoren geuͤbte und gewoͤhnte Lokomotivfuͤhrer den Expansionshebel nicht mit dem erforderlichen Eifer handhaben wuͤrden, daher die Benuͤzung der Expansion von ihrem guten Willen abhinge; bei Maschinen ohne Regulator hingegen die Fuͤhrer gezwungen waren die Expansionsvorrichtung mit aller Aufmerksamkeit zu gebrauchen. (Archiv fuͤr Eisenbahnen, 1844 Nr. 4.) Verhältnisse der sechsräderigen Dampfwagen von William Norris und Comp. in Philadelphia. Aus einer Bekanntmachung, welche von dieser Werkstatt ausgegangen ist, entnehmen wir folgende Uebersicht:        Classen:   A extra.          A.        B.         C. Diameier der (Zylinder     12. 5.       11. 5.     10. 5.     9. –    Zoll. Laͤnge des Kolbenhubes     20. –       20. –     18. –   18. –    Zoll. Ganze Laͤnge des Kessels     14. 5.       13. –     13. –   12. –    Fuß. Laͤnge der Roͤhren       9. –         8. –       8. –     7. –    Fuß. Anzahl der Roͤhren     97       97     78     58 Diameter der Roͤhren       2. –         2. –       2. –     2. –    Zoll. Heizflaͤche des Feuerkastens    6825       6129     5039     4218  □ zoll. Heizflaͤche in den Roͤhren   65,824    53,932   47,047   30,566 □ zoll. Freier Raum des Rostes   1365. 3.   1137. –   1050. 8.   917. –  □ zoll. Freier Raum des Feuerkastens       30. 2.       25. 6.     21. 2.     18. 3. Kubkf. Diameter der Feueresse     13. –       13. –     10. –     10.     Zoll. Hoͤhe der Feueresse       7. –         7. –       6. –       6.     Fuß. Raum fuͤr das Wasser im Kessel     61. –       50. 1.     40. 1.     31. 4. Kubkf. Raum fuͤr den Dampf im Kessel     33. –       26. –     24. 2.     17. –  Kubkf. Diameter der Treibraͤder     48. –       48. –     48. –     48. –  Zoll. Diameter der Laufraͤder     30. –       30. –     30. –     30. –  Zoll.   A extra.       A.      B.        C. Gewicht der Locomotive in laufender Ordnung    29630   24100   20615   15705 Pfd. Druk auf die Treibraͤder in laufender Ordnung    20100   16850   12781     8022 Pfd. Die genannte Werkstatt verfertigt auch Dampfwagen mit acht Raͤdern, bei welchen vier gekuppelte Treibraͤder nach einem ganz neu bewaͤhrten Plane angebracht sind und sich das Gewicht auf jedes der vier Treibraͤder gleichstellt. Das Maaß ist dasselbe als das der oben erwaͤhnten Classen mit Ausnahme des hinzugefuͤgten Gewichtes der extra Raͤder, Achsen u.s.w. Diese Maschinen sind hauptsaͤchlich beim Transport schwerer Ladungen, bei gemaͤßigter Schnelligkeit, uͤber sehr starke Steigungen, geeignet. Die sechsraͤderigen Dampfwagen ziehen uͤber die nachstehend verzeichneten Steigungen, bei taͤglichem Gebrauche, nachstehende Ladungen, wobei die Schnelligkeit zu 15 engl. Meilen per Stunde angenommen ist.            Classen: A extra.   A.   B.         C. Bei 1 Fuß Steigung auf 30 Fuß Laͤnge:    35   30   26   14 Tonnen.   –  1  –      – –   35  –    –    45   36   32   19   –   –  1  –      – –   40  –    –    53   42   38   26   –   –  1  –      – –   50  –    –    62   49   45   32   –   –  1  –      – –   60  –    –    73   58   54   41   –   –  1  –      – –   70  –    –    84   69   65   50   –   –  1  –      – –   80  –    –    94   79   74   60   –   –  1  –      – –   90  –    – 105   90   85   70   –   –  1  –      – – 100  –    – 120 105 180   80   –   –  1  –      – – 125  –    – 135 120 105   90   –   –  1  –      – – 150  –    – 150 135 120 100   –   –  1  –      – – 200  –    – 170 155 140 120   –   –  1  –      – – 300  –   – 230 210 190 150   –   –  1  –      – – 500  –   – 280 260 230 190   – Auf horizontale Bahn 400 350 300 240   – Die gewoͤhnliche Schnelligkeit, mit welcher diese Dampfwagen mit einem Zuge von 150–200 Passagieren gehen, ist 25–30 englische Meilen in der Stunde. Die vorzuͤglichsten Eigenschaften dieser Locomotiven bestehen 1) in der Einfachheit ihrer Erbauung; 2) in der Aufmerksamkeit, die auf die Vervollkommnung jedes einzelnen Theiles der Maschine verwendet ist; 3) in ihrer Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit; 4) in der Oekonomie, die sie hinsichtlich des Brennmaterials darbieten, und der wenigen Ausbesserungen, die sie erfordern; 5) in der Leichtigkeit, mit welcher Reparaturen bewerkstelligt werden koͤnnen, sollten solche nothwendig werden. (Eisenbahnzeitung, 1843, S. 37.) Ueber die Kunst, Glas zu äzen und zu druken (Hyalographie). Es ist bekannt, daß man mittelst der Flußspathsaͤure, weil dieselbe die Eigenschaft hat die Kieselerde aufzuloͤsen, Glas aͤzen kann. Die Anwendung dieses Aezmittels ist indessen wegen der uͤberaus nachtheiligen Einwirkung der genannten Saͤure auf die Gesundheit des Menschen bis jezt fast unmoͤglich gewesen. Um also die Kunst, Glas zu aͤzen, fuͤr wissenschaftliche und technische Zweke geeignet zu machen, bedurfte es der Erfindung eines anderen voͤllig unschaͤdlichen Aezmittels und eines geeigneten Aezgrundes. Ein junger tuͤchtiger Chemiker Dr. Bromeis zu Hanau, und nach ihm der ruͤhmlichst bekannte Professor Dr. Boͤttger in Frankfurt a. M., beide jedoch ganz selbststaͤndig und ohne die Arbeiten des anderen zu kennen, haben nun ein solches Aezmittel gefunden und mittelst desselben Glasplatten von beliebiger Dike geaͤzt und zum Abdruk auf den gewoͤhnlichen bis jezt angewandten Pressen vorgerichtet. Hr. Professor Boͤttger machte uͤber diese von den Erfindern Hyalographie (sollte eigentlich Hyalotypie heißen) genannte Erfindung in einer der lezten Versammlungen des physikalischen Vereins ausfuͤhrliche Mittheilung und zeigte mehrere Abdruͤke vor, die in der That, namentlich was die Feinheit des Strichs betrifft, wenig zu wuͤnschen uͤbrig ließen. Zugleich bezeichnete derselbe die Vortheile, die mit dieser neuen Erfindung verknuͤpft seyn sollen, von denen ich nur die folgenden hervorheben will: 4) das Aezmittel ist voͤllig unschaͤdlich, und es entwikeln sich nicht, wie dieß bei dem Aezmittel der Kupferstecher der Fall ist, Daͤmpfe oder Gasarten, welche selbst auf den Zustand der Platte nachtheilig einzuwirken pflegen; auch ist dasselbe von bleibender Staͤrke und dieselbe Menge kann zum Aezen von mehreren hundert Glasstrichen verwendet. 2) Die Harte des Glases laͤßt weder ein Abnuzen der Platten noch ein Zuwalzen der Striche zu, sowie denn auch ein Rosten oder Oxydiren der Platte nicht moͤglich ist. 3) Das Glas gestattet eine uͤberaus feine und leichte Behandlung, und die Striche stellen sich vollkommener heraus, als bei einem Aezen in Stahl oder Kupfer. 4) Porzellan und Krystallwaaren aller Art lassen sich sehr leicht mit farbigen und glaͤnzenden Verzierungen versehen, indem man die darauf geaͤzten Zeichnungen mit leicht schmelzbarer Glas- oder Porzellanfarbe einreibt und sodann den Gegenstand der Einwirkung eines gelinden Feuers aussezt, wodurch die Farbe auf unvergaͤngliche Weise eingebrannt wird. 5) Nach mehreren in der Naumann'schen lithographischen Anstalt vorgenommenen Versuchen ist der Glasdruk vermoͤge der außerordentlichen Scharfe und Reinheit der Abdruͤke ganz vorzuͤglich zum Umdruken auf Stein geeignet. Vorausgesezt daß, woran ich nicht zweifle, die bis jezt gemachten Erfahrungen sich auch ferner bestaͤtigen werden, ist mit. Zuverlaͤssigkeit anzunehmen, daß diese Erfindung fuͤr artistische sowohl als technische Zweke von großer Bedeutung werden wird, wenn gleich hierbei nicht außer Acht gelassen werden muß, daß es sich hier lediglich um eine Vervollkommnung der Aezkunst handelt, indem eine Bearbeitung durch den Grabstichel auf Glasplatten natuͤrlicherweise unzulaͤssig ist. Die Erfinder beabsichtigen ihr Verfahren gegen Entrichtung eines sehr maͤßigen Honorars vollstaͤndig mitzutheilen, sofern sich im Gebiet des Zollvereins mindestens fuͤnfzig Theilnehmer finden. Warum dieselben nicht darauf ausgehen, sich den Gewinn ihrer Erfindung durch Einloͤsung von Patenten zu sichern, ist erklaͤrlich, wenn man bedenkt daß, um sich das Gebiet des Zollvereins zu sichern. die mit nicht unbedeutenden Kosten verknuͤpfte Erwirkung eines Erfindungspatentes in jedem Zollvereinsstaat erforderlich seyn wuͤrde. So dankenswerth nun auch dasjenige ist, was in Beziehung auf die Patentgesezgebung zwischen den Zollvereinsstaaten vereinbart worden ist, so wird doch eine wirksame Belebung des Erfindungsgeistes vermittelst des Patentschuzes in diesen Staaten erst dann zu erwarten seyn, wenn jener Mißstand, die Nothwendigkeit, in jedem einzelnen Vereinsstaat um Ertheilung eines Patentes nachsuchen zu muͤssen, beseitigt seyn wird. (Allg. Ztg.) Verfahren um bei der feuchtesten Witterung schöne Lichtbilder zu erhalten. Da es ungemein schwierig, um nicht zu sagen fast unmoͤglich ist, bei nassem Wetter schoͤne (Daguerre'sche) Lichtbilder zu erhalten, so versuchte Hr. Desbordeaux diesem Umstand durch kuͤnstliches Austroknen der Luft im Innern des Apparats zu begegnen. Er brachte daher in das Kaͤstchen, worin die jodirte Platten der Einwirkung des Lichts ausgesezt wird, eine Substanz, welche die Feuchtigkeit stark anzieht, und erhielt wirklich sehr schoͤne Bilder bei einer Witterung, wo sie ohne diese Vorsichtsmaaßregel alle einen graulichen Ton bekommen. Essigsaures Kali benuzte er zuerst zu diesem Zwek; seitdem wandte er auch Chlorcalcium (geschmolzenen salzsauren Kalk) mit eben so gutem Erfolg an. Hr. Desbordeaux fand es vortheilhaft, in den Queksilberkasten auch eines dieser Salze zu bringen. Ferner bemerkt er, daß nach seiner Erfahrung die schwaͤrzlichen Fleken, welche sonst schoͤne Bilder haͤufig entstellen, fast immer von etwas Feuchtigkeit herruͤhren, die von der Baumwolle, womit man die Platten abwischte, darauf zuruͤkgelassen wurde und er empfiehlt daher, diese Platten in einem gut verschließbaren Kaͤstchen aufzubewahren, auf dessen Boden man ein zerfließliches Salz ausgebreitet hat. (Comptes rendus, April 1844, No. 14.) Wärme-Entwiklung mittelst fester Kohlensäure. Zwischen fester Kohlensaͤure und den aͤzenden Akalien findet eine merkwuͤrdige Reaction statt. Wikelt man ein kleines Stuͤk fester Kohlensaͤure mit ein wenig gepulvertem Aezkali in Baumwollzeug und druͤkt sie zwischen den Fingern zusammen, so wird sehr viel Waͤrme frei. Dieß ist ein auffallendes Beispiel der Waͤrme-Entwiklung bei erfolgenden chemischen Verbindungen; eine der angewandten Substanzen ist naͤmlich die kaͤlteste, welche wir kennen, die andere hat die gewoͤhnliche Temperatur und beide sind uͤberdieß im trokenen oder festen Zustande Channing. (Silliman 's Journal, Jan. 1844.) Queksilber aus China. Die HHrn. Baring erhielten eine betraͤchtliche Sendung sehr reinen Queksilbers aus China; dasselbe kam (nach London) in großen Bambu-Rohren, deren Enden mit Harz zugekittet waren) dieselben waren in aufrechter Stellung in Kisten verpakt. Das Bambuholz schien gar nicht gelitten zu haben und es war durchaus kein Queksilber daraus entwichen. (Morning Chronicle, 29. Maͤrz 1844.) Ueber galvanische Versilberung; von Dr. Philipp. Die Vorurtheile, die hin und wieder gegen die galvanische Versilberung laut werden und die Art und Weise, wie dieselbe unverdient vernachlaͤssigt wird, veranlassen mich einige Worte daruͤber zu sagen. Als das Verfahren der HHrn. Elkington und de Ruolz, galvanisch zu vergolden und versilbern, bekannt wurde, war alles hoch erfreut uͤber die herrlichen Resultate, die hier und da von Dilettanten erhalten wurden; namentlich fiel auch das schoͤne Weiß und Matt der Versilberung auf, wie es sogar durch die Feuerversilberung nicht zu erreichen war. Die meisten dieser Herren hoͤrt man aber jezt anders sprechen, es heißt, mit der Versilberung ist es doch nichts, ein gutes Resultat haͤngt vom Zufall ab, sie ist meistens geldlich, streifig und was noch mehr ist, nicht haltbar, sie blaͤttert sich ab etc. Ich erlaube mir aber zu bemerken, daß diese Uebelstaͤnde nicht der Sache, sondern der Behandlung und Ausfuͤhrung zuzuschreiben sind. Vielleicht gelingt es mir zu uͤberzeugen. – Um eine schoͤne Versilberung zu erzielen, glauben viele, daß zur Bereitung der Silberaufloͤsung nur ganz reines Silber genommen werden muͤsse, dann koͤnnte ja der Niederschlag nichts anderes als reines Silber seyn; aber dessen ungeachtet faͤllt das Resultat oft eben so aus, als wenn man legirtes Silber genommen hatte; das Silber ist also nicht der schuldige Theil, sondern die schlechtere Beschaffenheit des jezt kaͤuflichen Cyankaliums, oder die des selbst bereiteten. Durch das Schmelzen des Blutlaugensalzes scheidet sich Eisen metallisch aus, mehr oder weniger davon bleibt aber noch mechanisch mit der geschmolzenen Masse, dem Cyankalium verbunden; wird nun dieses in Wasser aufgeloͤst, so sezt sich das darin enthaltende Eisen zu Boden, beeilt man sich aber nicht es zu entfernen, so wird es aufgeloͤst und die Fluͤssigkeit erscheint mehr oder minder gelb. Gold- und Silberaufloͤsungen vermittelst des Cyankaliums muͤssen durchaus klar und wasserhell seyn. ist dieß nicht der Fall, so sind sicherlich schlechte Resultate zu erwarten; eine solche eisenhaltige Aufloͤsung wirkt sogar stoͤrend auf die Loͤslichkeit der der Ausloͤsung entsprechenden angehaͤngten Platte am Kupferpol, diese wird mit einer schwerloͤslichen nicht leitenden Masse uͤberzogen und der galvanische Strom wird unterbrochen. – Um eine gute Silberaufloͤsung zu erhalten, verfahre man folgendermaßen: man loͤse gewoͤhnliches legirtes Silber (12 oder 13 loͤthig) wie es in der Regel verarbeitet wird, in Salpetersaͤure auf und verduͤnne diese Aufloͤsung mit Wasser; hierauf gieße man Kochsalzloͤsung oder Salzsaͤure so lange hinzu, bis sich alles Silber als Chlorsilber in weißen Floken abgeschieden hat, die uͤberstehende Fluͤssigkeit gieße man ab und wasche das Chlorsilber so lange in reinem Wasser aus, bis dasselbe farblos und gaͤnzlich saͤurefrei ist. Auf das noch nasse Chlorsilber gieße man nun reine Cyankaliumloͤsung, das Chlorsilber loͤst sich rasch aus und die Aufloͤsung erscheint klar und wasserhell. Um sich aber reine Cyankaliumloͤsung zu bereiten, loͤse man das Cyankalium in lauwarmem Wasser auf und befreie diese Aufloͤsung von dem Bodensaze entweder durch Abgießen oder Filtriren, in lezterem Falle waͤhle man Papier, welches das Filtriren beschleunigt, damit nicht waͤhrend desselben etwa vorhandenes Eisen aufgeloͤst werde. – Eine so vorbereitete Aufloͤsung gibt ein schoͤnes weißes Praͤcipitat. – Was die Haltbarkeit der Versilberung betrifft, so laͤßt sie nichts zu wuͤnschen uͤbrig, wenn man nur den galvanischen Strom so schwach wie moͤglich wirken laͤßt. Zu Gegenstaͤnden, wie Leuchter etc. ist eine einfache Daniell'sche Kette hinreichend. Das schoͤne weiße Matt tritt erst dann ein, wenn die Gegenstaͤnde ein- oder zweimal herausgenommen, abgespuͤlt und mit Leinwand abgerieben werden. Die Stellen, die nicht matt bleiben sollen, lassen sich außerordentlich gut poliren. Es ist nothwendig, daß man die so versilberten Gegenstaͤnde einige Zeit lang in warmem Wasser so zu sagen auswaͤssern laͤßt, theils um eine gewisse Fettigkeit, die von dem Cyankalium her. ruͤhrt und beim Poliren hinderlich ist, zu entfernen, theils um das spaͤtere Gelbwerden der matten Stellen zu verhindern. Kupfer und Messing lasten sich vorzuͤglich schoͤn und leicht versilbern, und namentlich, wenn Messinggegenstaͤnde gelbgebrannt und nach dem Abspuͤlen sogleich in die Silberaufloͤsung gethan werden, so tritt sogleich ohne Benuzung irgend einer galvanischen Batterie die Versilberung ein, deren Beschleunigung von der Erhoͤhung der Temperatur abhaͤngt. Zinkgegenstaͤnde versilbern sich ebenfalls von selbst, wie ich schon fruͤher erwaͤhnt habe, und zwar sehr stark, so daß eine Silberaufloͤsung durch eine eingetauchte Zinkstange ganz erschoͤpft werden kann. Zinn und Blei dagegen versilbern sich schwerer und es ist vortheilhaft, dieselben erst zu verkupfern. Bei dieser Gelegenheit erwaͤhne ich eines einfachen Mittels, das ich bei Gegenstaͤnden anwende, die Zinnlothstellen haben, welche die Vergoldung und Versilberung nicht so leicht annehmen; die Loͤthstellen werden naͤmlich mit einer concentrirten Kupfervitriolaufloͤsung bestrichen und abgerieben, wodurch dieselben sich verkupfern und so das Gold oder Silber zugleich mit der etwaigen Masse des zu behandelnden Gegenstandes annehmen koͤnnen. (Berliner Gewerbe-, Industrie- und Handelsblatt, 1844, Nr. 2.) Michelle's Verfahren die Zinnerze von Kupfer, Eisen, Blei, Wismuth etc. zu reinigen. Folgendes Verfahren ließ sich der Erfinder in England patentiren, um die Zinnerze von den kleinen Quantitaͤten Kupfer, Eisen, Blei, Wismuth und anderen Metallen oder Mineralien, womit sie vermengt sind, zu reinigen: das Zinnerz wird wie gewoͤhnlich gepulvert und der groͤßte Theil der Gangart durch Schlaͤmmen davon abgesondert; es wird dann geroͤstet und hierauf mit Salzsaͤure behandelt, um die fremden Metalle oder Mineralien aufzuloͤsen, welche sich dann leicht auswaschen lassen. Am besten ist es, wenn man das geroͤstete Erz noch ehe es sich ganz abkuͤhlt, mit der Saͤure uͤbergießt, mit welcher man es drei bis vier Tage und noͤthigenfalls auch laͤnger in Beruͤhrung laͤßt. Die gewoͤhnliche kaͤufliche Salzsaͤure wird mit ihrem gleichen Gewicht Wasser verduͤnnt und davon 1 Cntr. auf je 20 Cntr. Erz angewandt. Sind die fremden Metalle im oxydirten Zustand vorhanden, so ist es nicht unumgaͤnglich noͤthig, die Zinnerze, vor der Behandlung mit Saͤure, zu roͤsten, in einigen Faͤllen kann es vortheilhaft seyn, um sowohl den Proceß zu beschleunigen, als auch Saͤure zu ersparen, das Gemisch von Erz und Saͤure in irdenen Behaͤltern mittelst eines Sandbades zu erwaͤrmen. (Chemical Gazette, Februar 1844, S. 84.)