Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXXX., S. 311
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LXXX. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 27. Januar bis 27. Febr. 1844 in England ertheilten Patente. Dem Robert Johnstone in Baker-street, Middlesex: auf eine verbesserte Construction von Lampen zum Brennen von Steinoͤhl, Terpenthinoͤhl und anderen harzigen Oehlen. Dd. 27. Jan. 1844. Dem Henry Vernon Physick, Civilingenieur in Bath: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Eintreiben von Pfaͤhlen. Dd. 30. Jan. 1844. Dem William Edward Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Zubereitung des Kautschuks und in der Fabrication verschiedener Artikel daraus. Dd. 30. Jan. 1844. Dem Ezra Washington Burrows, Civilingenieur in Swinton-street, St. Pancras: auf Verbesserungen in der Construction von Dampfmaschinen und der Maschinerien, wodurch die Kraft der Menschen und Thiere uͤbertragen wird. Dd. 30. Jan. 1844. Dem George Miller Clarke in Albany-street, Regent's-park: auf Verbesserungen an Nachtlichtern und dem dabei gebraͤuchlichen Apparat. Dd. 30. Jan. 1844. Dem William Lucas Sargant in Birmingham: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Flintenlaͤufen. Dd. 30. Jan. 1844. Dem Baptiste Buret und François David, beide im Leicester-square: auf Verbesserungen in der Fabrication von Leuchtgas. Dd. 30. Jan. 1844. Dem James Silcock, Ingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen an Hobeln. Dd. 30. Jan. 1844. Dem William Fletcher im Moreton House, Buckingham; auf eine verbesserte Construction der Schloͤsser und Klinken fuͤr Thuͤren etc. Dd. 30. Januar 1844. Dem Robert Hodgson, Ingenieur in Princes-street, Surrey: auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe und an der Maschinerie dazu. Dd. 2. Febr. 1844. Dem William Gangster in Regent-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Regen- und Sonnenschirmen. Dd. 6. Febr. 1844. Dem Benjamin Aingworth in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kleiderknoͤpfen. Dd. 6. Febr. 1844. Dem Thomas Southall und Charles Crudgington, beide in Kidderminster: auf Verbesserungen in der Fabrication von Eisen und Stahl. Dd. 8. Febr. 1844. Dem James Johnston im Willow Park, Greenock: auf Verbesserungen an Dampfkesseln. Dd. 8. Febr. 1844. Dem Christopher Nickels in York-road, Lambeth: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kreppflor oder Surrogaten desselben. Dd. 8. Febr. 1844. Dem Ezra Jenks Coates in Bread-street, Cheapside: auf ihm mitgetheilte verbesserte Bruchbaͤnder. Dd. 8. Febr. 1844. Dem Charles Wheatstone in Conduit-street, Hanover-square: auf Verbesserungen an der Concertina und andern musikalischen Instrumenten, wobei die Toͤne durch die Wirkung des Windes auf schwingende Federn hervorgebracht werden. Dd. 8. Febr. 1844. Dem John Cox und George Cox in Edinburgh: auf Verbesserungen in der Fabrication von Leder und Leim. Dd. 8. Febr. 1844. Dem George Straher in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an Schiffswinden. Dd. 8. Febr. 1844. Dem Edwin Shephard in Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Hobeln, Saͤgen und Zerschneiden von Holz und anderen Substanzen. Dd. 8. Febr. 1844. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ein ihm mitgetheiltes verbessertes System um Triebkraft fuͤr die Eisenbahnen und Schifffahrt zu gewinnen und solche anzuwenden. Dd. 8. Febr. 1844. Dem Joseph Gibson jun. in Birmingham: auf Verbesserungen im Verzieren des Glases. Dd. 10. Febr. 1844. Dem Henry Hawes Fox, Med. Dr. in Northwoods, Gloucester: auf ein Verfahren feuerfeste Boͤden, Daͤcher etc. zu construiren. Dd. 10. Febr. 1844. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Oefen. Dd. 12. Febr. 1844. Dem William Geeves in Little Portland-street: auf sein verbessertes Verfahren das Holz zum Anzuͤnden von Feuer vorzubereiten. Dd. 12. Febr. 1844. Dem Job Haines und Richard Haines in Tipton: auf eine verbesserte Methode die Glieder fuͤr die in Bergwerken gebraͤuchlichen flachen Ketten zu fabriciren. Dd. 13. Febr. 1844. Dem Bennet Woodcroft, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen im Forttreiben der Fahrzeuge. Dd. 13. Febr. 1844. Dem James Overend in Liverpool; auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Bedruken der Zeuge mit metallischen Substanzen und im Appretiren seidener und anderer Fabricate. Dd. 13. Febr. 1844. Dem Andrew Kurtz, Fabrikant chemischer Producte in Liverpool: auf Verbesserungen an Apparaten zum Troknen, Abdampfen, Destilliren, Darren und Roͤsten. Dd. 14. Febr. 1844. Dem Elizah Galloway, Civilingenieur am Union-place, City-road: auf gewisse Combinationen von Materialien um ein Surrogat fuͤr das Malertuch zu erhalten. Dd. 14. Febr. 1844. Dem Samuel Dobree in Putney: auf gewisse ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial. Dd. 17. Febr. 1844. Dem John Lionel Hood in Old Broad-street: auf eine ihm mitgetheilte Metallcomposition zum Beschlagen der Schiffe. Dd. 17. Febr. 1844. Dem John Kibble in Glasgow: auf Verbesserungen im Uebertragen der Kraft auf Maschinen mittelst endloser Riemen und Ketten. Dd. 17. Febr. 1844. Dem William Losh, in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener Ketten fuͤr Bergwerke. Dd. 17. Febr. 1844. Dem Alexander Alliot, Bleicher in Lenton: auf Verbesserungen im Ausspannen, Streken, Troknen und Appretiren wollener, baumwollener und seidener Fabricate. Dd. 19. Febr. 1844. Dem Caleb Bedells in Leicester: auf Verbesserungen in der Erzeugung elastischer Fabricate. Dd. 19. Febr. 1844. Dem Christopher Nickels und Benjamin Nickels in York-road, Lambeth: auf Verbesserungen in der Erzeugung elastischer Fabricate und ihr Verfahren dieselben weniger elastisch zu machen. Dd. 19. Febr. 1844. Dem Alfred Jeffery in den Brunton Works, Limehouse: auf Verbesserungen im Behandeln des Holzes und anderer Substanzen, welche dem Wasser ausgesezt werden muͤssen. Dd. 19. Febr. 1844. Dem Alexander Parkes in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Legirungen und im Ueberziehen der Metalle mit anderen auf nassem Wege. Dd. 21. Febr. 1844. Dem William Sheldon in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Knoͤpfen und japanirten oder lakirten Waaren sowie auf Surrogate fuͤr Papiermaché. Dd. 21. Febr. 1844. Dem Ezra Jenks Coates in Bread-street, Cheapside: auf Verbesserungen im Schmieden von Bolzen und Naͤgeln. Dd. 21. Febr. 1844. Dem Henry Charles Howells in Hay: auf ihm mitgetheilte Befestigungsmittel fuͤr Bettstaͤttentheile. Dd. 21. Febr. 1844. Dem Thomas Liddell, Ingenieur in Newcastle-upon-Tyne: auf verbesserte Apparate zur Verhuͤtung der Dampfkessel-Explosionen. Dd. 21. Febr. 1844. Dem Robert Rettie, Civilingenieur in Gourock, Schottland: auf Verbesserungen an Bratrosten, Bratpfannen und anderen Kochgeraͤthen und Heizapparaten. Dd. 24. Febr. 1824. Dem Francis Studley in Shrewsbury: auf eine verbesserte Muͤhle fuͤr Getreide, ferner zum Zerquetschen von Samen, Huͤlsenfruͤchten, Beeren etc. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Alexander Alliot, Bleicher in Lenton, Nottingham: auf Verbesserungen im Bleichen und Faͤrben. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Thomas Masterman, Brauer in Broad-street: auf einen Refrigerator oder Apparat um Fluͤssigkeiten rasch abzukuͤhlen. Dd. 24. Febr. 1844. Dem William Rouse in Great Barton: auf gewisse Verbesserungen an Kutschen und Wagen. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Peter Rothwell Jackson, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der Construction und Fabrication von Raͤdern Cylindern, Reifen und Walzen, ferner auf Verbesserungen an Dampfventilen. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Henry Brown in Selkirk: auf Verbesserungen im Krempeln der Seide und Baumwolle. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Benjamin Bailey in Leicester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Erzeugung von Posamentirwaaren. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Caleb Bedells in Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kappen, Muͤzen, Struͤmpfen, Handschuhen, Gamaschen etc. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Gaspare Conti in James-street, Buckingham-gate: auf eine hydraulische Maschinerie, welche als Triebkraft dienen soll. Dd. 24. Febr. 1844. Dem John Aitken im Surrey-square: auf Verbesserungen an atmosphaͤrischen Eisenbahnen. Dd. 24. Febr. 1844. Dem Archibald Trail in Great Russell-street, Bloomsbury: auf eine Verbesserung in der Fabrication von Segeln fuͤr Schiffe. Dd. 24. Febr. 1844. Dem James Smith im Queen-square, Westminster: auf Verbesserungen im Vorspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle. Dd. 24. Febr. 1844. Der Isabella Larbalestier in Noble-street, Falcon square: auf ein Verfahren gewisse Felle dem Zobelpelz aͤhnlich zu machen. Dd. 26. Febr. 1844. Dem Richard Kitson in Cleckheaton, Krazenfabrikant, und John Garthwaite, Flachsspinner in Leeds: auf Verbesserungen an den Drahtkrazen fuͤr Baumwolle, Wolle, Seide und Flachs; ferner auf ihr Verfahren Strike und Taue aus dem groben Werg zu fabriciren. Dd. 27. Febr. 1844. Dem Charles Newington in Ticehurst, Sussex: auf Verbesserungen an Apparaten um die Zeit anzuzeigen, wann eine Person an einer besonderen Stelle gegenwaͤrtig ist. Dd. 27. Febr. 1844. Dem Thomas Harbottle in Manchester: auf eine Maschine zur Fabrication von Stiefelsohlen und Absaͤzen. Dd. 27. Febr. 1844. (Repertory of Patent-Inventions. März 1844, S. 187) Metalllegirung zu den Zapfenlagern der Locomotiven. Im polyt. Journal Bd. LXXXIV S. 160 wurde eine Metalllegirung angegeben, deren sich der Ingenieur Stephenson mit Vortheil zu Zapfenlagern bedient; sie besteht aus: 79 Kupfer   8 Zinn   8 Blei   5 Zink. Ein Versuch, diese Legirung in der Art herzustellen, daß man erst das Kupfer niederschmolz und dann die andern drei leichtfluͤssigeren Bestandtheile einzeln nach der Reihenfolge ihres Schmelzpunkts zusezte, mißgluͤkte, indem namentlich das Blei keine Verbindung mit den uͤbrigen Theilen einging, sondern nach dem Erkalten des Gußstuͤks an dem untern Ende desselben abgesondert gefunden wurde. Ein anderer Versuch dagegen, wo man zunaͤchst eine Legirung aus den drei leichtfluͤssigen Metallen (Zinn, Blei und Zink) nach dem angegebenen Verhaͤltnisse bildete, und diese in der verlangten Quantitaͤt (21 Procent) dem fluͤssigen Kupfer zusezte, lieferte ein sehr dichtes Metall von gleichfoͤrmiger Mengung und feinkoͤrnigem derbem Bruch, was dem Zwek (zu Zapfenlagern) wohl entsprechen duͤrfte. C. H. (Berliner Gew.- u. Ind.-Blatt 11. Bd. Nr. 4.) Ueber die Unterscheidung ächter und unächter Vergoldung auf Papier und Borten. Man darf zu diesem Ende nur ein kleines Stuͤkchen solcher Papiere etwa einen halben oder einen Zoll hoch uͤber die Spize einer Lichtflamme waͤhrend einigen Secunden halten, so wird sich das Papier verkohlen und verbrennen, bei dem mit aͤchtem Gold uͤberzogenen, lezteres aber mit seiner urspruͤnglichen glaͤnzenden Farbe unveraͤndert zuruͤkbleiben, das mit unaͤchtem Golde, d.h. mit Messingfolie belegte aber einen braunrothen, sehr zerreiblichen Ruͤkstand hinterlassen. Wer dieß einmal gesehen, kann sich nie daruͤber taͤuschen, und es muß nur dafuͤr gesorgt werden, daß das Papier nicht so nahe an die Flamme gehalten werde, daß es sich mit Ruß uͤberziehe, und die verschiedene Faͤrbung und das Aussehen des Ruͤkstandes dadurch verdekt werde. Der Grund obenerwaͤhnter Erscheinung liegt darin, daß das Gold zu den sogenannten edlen Metallen gehoͤrt, die auch in der Hize sich nicht oxydiren, waͤhrend Kupfer, Zink und Zinn in der Hize Sauerstoff aufnehmen; es bleibt daher das Gold unveraͤndert metallisch, das Kupfer aber in oxydirtem Zustande bei dem Verbrennen des Papiers zuruͤk. (Mittheil. des Braunschweigischen Gewerbev. 1843, S. 312.) H. Houldsworth's Versuche über den Nuzeffect von Kohlen bei verschiedener Luftzuführung. Bei jedem der nachfolgend zusammengestellten Versuche wurden 1840 Pfd. Steinkohlen verbrannt, naͤmlich entweder Knowle's Clifton-Kohle, welche frei brennt, nicht bakt und viel Asche gibt, und dann Barker und Evan's Oldham-Kohle, welche langsam brennt, bakt und wenig Asche haͤlt. Der Kessel war von Boulton und Watt wagenfoͤrmig fuͤr 20 Pferde bestimmt. Die entwikelte Waͤrme wurde im ersten Zuge durch ein schreibendes Pyrometer bestimmt. Die Luft trat theils durch die Thuͤre, theils an der Bruͤke ein, und bei lezterer durch eine Diffusionsbuͤchse von C. W. William, nur bei einem Versuche durch zwei Roͤhren von 6''. Weite, deren Oeffnung gestellt wurde. Die Versuche wurden nicht in der Absicht angestellt, um die beste Art der Lustzufuͤhrung oder die beste Construction von Heizapparaten zu ermitteln, sondern um zu bestimmen, ob es besser sey, die Luft in groͤßerer oder geringerer Menge ununterbrochen oder mit periodischem Wechsel durch eine gleich große oder veraͤnderliche Oeffnung einstroͤmen zu lassen; und es ergab sich daraus, daß durch die einfache und billige Einrichtung, die Luft sowohl vorn als auch durch die Bruͤke mit gleichbleibender Ausstroͤmungsoͤffnung einzufuͤhren, eine bedeutende Ersparniß an Brennmaterial erzielt werden kann; 9/10 des schwarzen Rauches werden vermieden, ohne daß der Heizer besondere Aufmerksamkeit anzuwenden hat, wenn man je nach der Beschaffenheit der Kohlen diesen Oeffnungen 1 1/2 bis 3 Quadratzoll Querschnittsflaͤche fuͤr jeden Quadratfuß Rostflaͤche gibt. Textabbildung Bd. 92, S. 315 Gewicht einer Aufschuͤttung; Luftzufuͤhrung; Wirkung in der Minute; Verbrannte Kohle; Verdampftes Wasser; Verdampftes Wasser durch 1840 Pfund Kohle; 1 Pfund Kohle; Mittlere Temperatur im ersten Zuge; Oekonomische Wirkung, die der gewoͤhnl. Feuerung = 100 gesezt; Clifton-Kohle; Oldham-Kohle; Halb Clifton; Halb Oldham Bei der Clifton-Kohle ergibt sich daher ein Gewinn von 35 Proc. durch regulirte Luftzufuͤhrung, von 34 Proc. durch constante Luftzufuͤhrung bei 45 Quadratzoll Oeffnungsflaͤche, von 4 Proc. durch Aufschuͤttungen von 460 Pfd. statt 230 Pfd. Die Dampfproduction betraͤgt 100 bei keiner besondern Luftzufuͤhrung und 230 Pfd. Aufschuͤttung, 109  –        –         –          –   –   460  –       – 132 bei 53 Quadratzoll Oeffnungsflaͤche   –   230  –       – 134 bei regulirter          –   –   230  –       – 140 bei 53 Quadratzoll          –   –   460  –       – (Aus dem Mechanics' Magazine, Decbr. 1843, S. 463 durch das polytechn. Centralbl. 1844. 10tes Heft.) Reinigung des Queksilbers. Man erwaͤrmt das Queksilber auf 32° R. und schuͤttelt es mit einer sehr concentrirten Aufloͤsung von salpetersaurem Queksilberoxyd; dadurch werden alle fremden Metalle oxydirt und aufgeloͤst. Dieses einfache und schnell zum Ziele fuͤhrende Verfahren das Queksilber zu reinigen, welches so haͤufig im Handel verfaͤlscht vorkommt, ist beachtenswerth. (Archiv der Pharmacie, 1843.) Zersprengung des Glases durch Aeznatron. Die von Hrn. Overbeck gemachte Erfahrung uͤber die Zerstoͤrung des Glases durch Saͤuren, naͤmlich durch Stehen von concentrirter Salzsaͤure, Schwefelsaͤure und Salpetersaͤure, wobei es ganz muͤrbe wird und Risse bekommt – veranlaßt mich zu einer aͤhnlichen Mittheilung. Ich habe naͤmlich gefunden, daß die kaustische Natronfluͤssigkeit beim Aufbewahren in Glasflaschen diese rissig macht. Insbesondere bekommen die Flaschen von weißem Glase bald fruͤher, bald spaͤter große Risse am Boden, ja zuweilen loͤst sich der Boden ringsum ab. Die Risse entstehen manchmal auch isolirt neben- und uͤbereinander. Daß sie von innen heraus sich bilden, beweist der Umstand, daß Anfangs die Fluͤssigkeit nicht auslaͤuft, und die aͤußere Flaͤche des Glases unversehrt bleibt. An den oberen Theilen der Flasche habe ich diese Risse nicht entstehen sehen, obwohl seit mehreren Jahren meine Aufmerksamkeit darauf gerichtet gewesen ist. Schwach gruͤn gefaͤrbtes Glas widersteht der Einwirkung der Natronfluͤssigkeit zwar laͤnger, indessen nicht immer ganz. Der Grund dieser sonderbaren und unbequemen Erscheinung scheint darin zu liegen, daß das verduͤnnte ganz aͤzende Natron das Glas staͤrker angreift, als das kaustische Kali und zwar um so mehr, ja weniger die Beimengung von kieselsaurem Kalk und Eisenoxydul in dem Glase betraͤgt. Da Flaschen nicht nur von dikem, sondern auch von duͤnnem weißem Glase rissig wurden, so scheint auch deßhalb die Mischung des Glases hauptsaͤchlich das Zerspringen der Flaschen zu bedingen. Ein Temperaturwechsel kann die Risse nicht veranlaßt haben, es sey denn, daß das Glas in Beruͤhrung mit Natron gegen Wechsel der Lufttemperatur empfindlich wuͤrde. Wackenroder. (Archiv der Pharm. 1843.) Verfahren Kupferstiche auf Holz zu übertragen. Hr. Schreinermeister Fuͤrst beschreibt dasselbe in den Verhandlungen des hessischen Gewerbvereins, 4tes Quartalheft 1843 folgendermaßen: Auf ein rein abgehobeltes und abgebimstes Brett, am besten aus Lindenholz, spannt man ein Stuͤk reines Schreibpapier auf, bestreicht dasselbe mit schwachem reinem Leim und bimst es, wenn es troken geworden ist, rein ab. Nachdem man den Kupferstich auf ein stark mit Wasser geneztes Brett gelegt hat, laͤßt man denselben so lange liegen, bis er von der Feuchtigkeit ganz durchzogen und matt geworden ist. Ist dieß geschehen, so klopft man die Feuchtigkeit aus dem Kupferstich, indem man ihn zwischen zwei Tuͤcher legt, heraus, bestreicht ihn mittelst eines guten Pinsels auf der rechten Seite mit dem unten angegebenen Abzuglake, klebt ihn dann auf das aufgespannte Schreibpapier und reibt ihn, nachdem man ein Stuͤk Papier daruͤber gelegt, mit einem Tuche nieder. Es handelt sich nun darum, das Papier des Kupferstiches wegzuschaffen, so daß der Druk auf dem Schreibpapiere stehen bleibt, was in der Weise geschieht, daß man sogleich nach dem Auskleben des Kupferstiches das Papier, so lange es noch feucht ist, mit einem sehr feinen, stumpfen Zahnbuͤrstchen oder mit einem trokenen Schwamme oder auf sonst eine Weise ziemlich bis auf den Druk abreibt. Hierauf laͤßt man das nach erfolgtem Abreiben vom Kupferstich noch uͤbrige Papier troknen, um es spaͤter wieder feucht abzureiben, bis der Kupferstich, der allmaͤhlich zum Vorschein kommmt, das Ansehen erhaͤlt, als waͤre er mit einem Flore uͤberdekt. Nun schneidet man das aufgespannte Schreibpapier, auf welches der Kupferstich auf die angegebene Art aufgetragen worden ist, ab, bestreicht dessen Ruͤkseite mit Abzuglak und klebt es so schnell als moͤglich auf ein sauber abgezogenes Stuͤk Holz, laͤßt es einige Minuten troknen und reibt dann das Papier ab, wonach der Kupferstich auf das lezterwaͤhnte Holz uͤbergezogen seyn wird. Bereitung des Lakes. Zu 3 Loth hell ausgesuchtem Sandrak schuͤttet man in einem reinen Glase ein wenig Alkohol und schuͤttelt diese Mischung einige Minuten lang, wodurch eine unreine Fluͤssigkeit entsteht, die man von dem Sandrak abgießt; es geschieht dieses, um den Sandrak zu reinigen. Hierauf gießt man zu lezterem 4 Loth Alkohol, haͤlt das Glas in heißes Wasser, und laͤßt so den Sandrak halb darin zergehen. Der so geschmolzene Sandrak wird in ein anderes reines Glas geschuͤttet und ihm nochmals 4 Loth Alkohol zugesezt, alsdann laͤßt man ihn vollends schmelzen, gießt die Haͤlfte Alkohol wieder dazu, nebst 1/2 Loth venetianischen Terpenthin und 1/4 Loth Kampher. Diese Mischung laͤßt man noch 10 Minuten in heißem Wasser sich vollends aufloͤsen und filtrirt sie durch Leinwand in ein reines Glas. Bereitung des Abzuglaks. Zu 3 Loth des eben angegebenen Lakes sezt man 2 Loth venetianischen Terpenthin und laͤßt diese Mischung in heißem Wasser sich innig vereinigen. Sie wird gleichfalls durch Leinwand filtrirt und dann in einem Glase aufbewahrt. Sollte dieser Lak durch laͤngeres Stehen zu dik werden, so verduͤnnt man ihn mit etwas Alkolhol. Dem vorbeschriebenen Verfahren fuͤgt noch Hr. Stenz bei, daß die Franzosen zuerst das Holz mit einem Lak uͤberzoͤgen, sodann den Kupferstich mit einer Fluͤssigkeit (mordant) ganz durchdringen ließen und nun jenen auf das Holz fest aufpreßten. Das Papier, auf welches zu diesem Zwek Kupferstiche gedrukt wuͤrden, sey sehr dik und schwammig. Nachdem der Kupferstich die erforderliche Zeit hindurch auf das Holz aufgepreßt worden, werde das Papier mit den Fingern oder einem feinen Laͤppchen leicht aufgerieben. Verfahren mit Gehirn verfälschte Milch zu erkennen. Angeblich wird in Paris abgerahmte Milch mit Kalbs- oder Schafshirn versezt; diese Verfaͤlschung erkennt man nach Henry und Soubeiran leicht nach folgendem Verfahren, welches sich auf die Eigenschaft der Fremy'schen Oleophosphorsaͤure gruͤndet, in Beruͤhrung mit saͤurehaltigem Wasser in Oleïn und in Phosphorsaͤure zu zerfallen. Man behandelt den an der Oberflaͤche der Milch sich bildenden rahmartigen Antheil mit reinem Aether. Der Auszug hinterlaͤßt einen Ruͤkstand von fetten Materien, welche man mit destillirtem Wasser kocht, dem man einige Tropfen reine Schwefelsaͤure zugesezt hat. In dem Filtrat laͤßt sich alsdann durch Kalk- und Barytwasser, salpetersaures Silberoxyd und Bittererdesalze die Gegenwart von Phosphorsaͤure nachweisen. Reine Milch zeigt diese Reactionen nicht. (Journal de Pharmacie, Bd. I S. 222.) Ueber Conservation von Oehlgemälden. Hr. Beulard, welchem im Jahr 1843 von der Société d'Encouragement eine Medaille zuerkannt wurde fuͤr sein Verfahren, der schaͤdlichen Wirkung der Feuchtigkeit in den Haͤusern zu begegnen, machte von demselben eine sehr gluͤkliche Anwendung zur Erhaltung der Oehlgemaͤlde. Man gibt zu diesem Behufe der Ruͤkseite der Leinwand einen oder zwei gewoͤhnliche Oehlanstriche und belegt den noch frischen Anstrich mit duͤnnen Stanniolblaͤttern, welche bald fest anhaften und die Leinwand vollkommen bedeken. Noͤthigenfalls traͤgt man auf die Metallfolie noch einen Anstrich auf. Dieses einfache und wohlfeile Verfahren ist besonders anwendbar bei Bildern, welche an den Mauern der Kirchen und anderer Gebaͤude aufgehangen werden. Zur Probe brachte man ein nur zur Haͤlfte auf obige Weise geschuͤztes Bild in einen Keller und breitete uͤber die ganze Flaͤche desselben feuchte Erde aus, welche von Zeit zu Zeit noch befeuchtet wurde. Nach 3 Monaten war der nicht geschuͤzte Theil der Leinwand gefault, waͤhrend der bedekte Theil eine kaum merkliche Veraͤnderung erlitten hatte. Herpin. (Bulletin de la Société d'Encouragement, Maͤrz 1844, S. 125.) Mittel zum schnellsten Troknen der Oehlfarbe. In einer Sizung des Gewerbvereins fuͤr das Großherzogthum Hessen wurde die Frage aufgeworfen: welches Mittel dient zum schnellsten Troknen der Oehlfarbe; jedoch muß das hierzu angewendete Mittel so rein seyn, daß hierdurch die Reinheit der Oehlfarbe nicht beeintraͤchtigt wird? Der Vorstand beantwortete diese Frage folgendermaßen: Unter allen troknenden Oehlen ist das Mohnoͤhl am wenigsten gefaͤrbt, wenigstens bei weitem nicht in dem Grad wie Leinoͤhl; um nun dasselbe zu gut troknendem und weißem Anstriche geschikt zu machen, muß ihm die troknende Eigenschaft ertheilt werden, ohne es der geringsten Erhizung auszusezen, welche unfehlbar sogleich eine Braͤunung nach sich ziehen wuͤrde. Da aber Metalloxyde, die vermoͤge ihres Sauerstoffgehaltes dem Oehle die Eigenschaft ertheilen, diker und leichter troknend zu werden, sich bei gewoͤhnlicher Temperatur nur sehr schwer in Oehlen aufloͤsen, so duͤrfte nachfolgendes Verfahren eine besondere Beachtung verdienen: „Bleizuker (essigsaures Blei) hat bekanntlich die Eigenschaft, noch viel mehr Metalloxyd aufzunehmen; wenn nun etwas Bleizuker in heißem Wasser aufgeloͤst und diesem die Haͤlfte seines Gewichts fein gepulverte Silberglaͤtte zugesezt wird, und wenn dann die Mischung eine Zeit lang gekocht worden ist, so wird eine weiße Farbe am Boden des irdenen Kochgeschirres sich niedersezen, die uͤberbasisches essigsaures Blei ist, und diese Farbe von der uͤber ihr stehenden Fluͤssigkeit abgesondert und gelinde getroknet dem Mohnoͤhl dann zugesezt, ertheilt demselben die Eigenschaft, mit unveraͤnderter Farbe, sehr bald als Firniß verwendet werden zu koͤnnen, was noch befoͤrdert wird, wenn man das mit Bleisalz gemischte Oehl in die Sonne stellt, wobei auch noch durch das Bleichen des Oehls dessen lezte Farbenspuren entfernt werden.“ „Statt Bleizuker mit Silberglaͤtte gekocht, kann man auch reines Bleiweiß anwenden, das als basisches Salz ebenso gern wie das neutrale essigsaure Blei einen Antheil Bleioxyd an das Oehl abgibt, da hier die Verbindung zwischen Saͤure und Metall ebenso schwach als im erstern Salz ist.“ (Verhandlungen des großh. hess. Gewerbv. 4tes Quartalheft 1843.) Verfahren zur Bereitung von Firniß. Man nimmt trokenes und gepulvertes schwefelsaures Blei (welches man in den Kattundrukereien bei Bereitung der essigsauren Thonerde als Nebenproduct erhaͤlt), reibt es mit Leinoͤhl zusammen und gießt so viel Leinoͤhl daruͤber, daß das Ganze beim Schuͤtteln eine milchartige Farbe annimmt. Das Schuͤtteln wird waͤhrend drei bis vier Tagen mehrmals wiederholt und das Glasgefaͤß dem Sonnenlicht ausgesezt. Das schwefelsaure Blei sezt sich und reißt einen Theil des Schleims aus dem Oehl mit sich; das Oehl wird zulezt ganz klar und nach und nach vollkommen gebleicht. Der Schleim uͤber dem Bleisaz bildet eine zusammenhaͤngende Haut, welche so hart wird, daß das daruͤber befindliche klare Oehl abgegossen werden kann. Der Bleisaz kann aufbewahrt und wiederholt benuzt werden, nachdem man den erhaͤrteten Schleim davon abgesondert hat. Dieser Firniß troknet schnell und laͤßt sich fuͤr Lakfarben anwenden. Da seine Bereitung so einfach und wohlfeil ist, so duͤrfte sie sich auch zur Anwendung im Großen eignen. (Preuß. gemeinnuͤziges Volksblatt.) Feuereimer von Hanftuch. Alle Arten von Feuereimern wurden durch jene von Hanfleinwand schon ziemlich verdraͤngt, weil leztere nicht zerbrechlich, leichter sind und nicht so viel Raum einnehmen als andere. Ihrer allgemeinen Einfuͤhrung aber stunden noch Fehler im Wege, welchen Hr. Darasse dadurch abhalf, daß er zu ihrer Verfertigung starke, ausgelaugte, von den gummiharzigen Bestandtheilen befreite Hanfleinwand nahm, welche schnell troknet, das Wasser gut haͤlt, unter Wasser sich immer mehr zusammenzieht und eine solche Consistenz bekommt, daß man mit derartigen Eimern in einer Pfuͤze oder im laufenden Wasser schoͤpfen kann. Auch sollen nach Darasse stark gedrehte Hanfseile als Reife zum Tragen der Eimer genommen werden, weil die hoͤlzernen und andere Reife dem Brechen zu sehr unterworfen sind. Da sie sich zusammenlegen lassen und wenig Raum einnehmen, kann ein Mann wenigstens 20 Stuͤke an die Brandstelle schaffen. An Dauerhaftigkeit wuͤrden diese Eimer noch gewinnen, wenn man sie in einem Lohbad traͤnkte, wie es die Fischer mit ihren Nezen machen. Hr. Darasse hat schon eine große Menge solcher Eimer an Gemeinden etc. verkauft. Bouriat. (Bulletin de la Société d'Encouragement. Maͤrz 1844, S. 127.) Verfahren dem Holz einen dem Eichenholz ähnlichen Anstrich zu geben. Nachdem man das Holz mit gelber Oehlfarbe (die aus sogenanntem Hessen-Oker bestehen kann) angestrichen hat und wobei ein einziger Anstrich genuͤgen wird, reibt man 1/4 Pfd. Umbra und 2 Loth Terra-Siena mit Essig an, und traͤgt diese Farbe, die mehr oder weniger mit Essig versezt ist, je nachdem man eine hellere oder dunklere Farbe haben will, mit einem gewoͤhnlichen Pinsel auf. Sodann bedient man sich eines 3 bis 4 Zoll breiten und 1/8 Zoll diken Pinsels, dessen Borsten ihre natuͤrliche Laͤnge behalten, mit ihm schlaͤgt man die aufgetragene Essigfarbe von Unten nach Oben und zwar so, daß die Schlaͤge eine Reihe bilden. Hierauf wird eine Schablone oder ein sogenannter Spiegel aufgelegt, der dem Eichenholz aͤhnlich ausgeschnitten ist und nun mittelst eines halbnassen Schwammes die freien Stellen ausgewischt. Weiler bedient man sich eines Pinsels aus Dachshaaren, welcher sehr fein seyn muß, und uͤberfaͤhrt damit ganz leicht die ganze Oberflaͤche; nach dem Troknen uͤberzieht man die Farbe mit einem Firnisse, entweder mit Kopal oder Damarharz. Die so aufgetragene Farbe ist eben so billig als ein gewoͤhnlicher Oehlanstrich und troknet uͤberdieß schneller als gewoͤhnliche Oehlfarbe, was durch den Essig bewerkstelligt wird. L. Werner. (Verhandl. des großherz. hess. Gewerbv. 4tes Quartalheft 1843.) Ueber die Anwendung der Waldwolle zum Polstern der Möbel, für Pferdekissen, Matrazen, Bettdeken etc.Man vergleiche hieruͤber polytechnisches Journal Bd. LXXXIV S. 315. Hr. Pietsch zeigte in der Sizung des Gewerbvereins fuͤr das Großh. Hessen am 5. Oktober v. J. eine aus der von Hrn. Weiß in Ziegenhals erfundenen Waldwolle gefertigte Deke, so wie verschiedene theils groͤbere, theils feinere Sorten dieser Wolle und traͤgt hieruͤber Folgendes vor: „Dieses aus Fichtennadeln gewonnene Product ist bereits fruͤher dem Gewerbeverein vorgelegt und ein Commissionsbericht daruͤber erstattet worden. Damals hatte dieses Product erst einen geringen Grad von Vollkommenheit erreicht und man fand an der Waldwolle daher mehrere Maͤngel. Hr. Weiß war indessen bemuͤht, dieselben zu entfernen und sein Product bedeutend zu vervollkommnen. Er hat vier Muster von Waldwolle eingeschikt; die geringste Sorte soll fuͤr Pferdegeschirr und dergleichen dienen. Bei dieser kommt es weder auf die Feinheit der Faser noch darauf an, ob sie mehr oder weniger den uͤbrigens nicht unangenehmen Tannengeruch hat. Die zweite Sorte ist fuͤr Matrazen u. dgl., die dritte fuͤr Bettdeken, Schlafroͤke und Damenunterroͤke bestimmt und die vierte ist das Ergebnis eines noch sorgfaͤltigeren Versuches im Kleinen. Die dritte und vierte Sorte haben nicht mehr Geruch, wie auch andere Stoffe, die zum Polstern der Moͤbel etc. dienen. Hr. Weiß hat ferner Proben wegen der Dauerhaftigkeit und Haltbarkeit der Faͤden angestellt. Er hat damit ein Pferdekissen, das schwer belastet und in taͤglichem Gebrauch war, angefuͤllt. Nach sieben Monaten wurde die Wolle herausgenommen und es fand sich, daß sie zwar zusammengepreßt war, aber sonst im Geringsten nicht gelitten hatte, waͤhrend Pferdehaare dieselbe Probe bei weitem nicht so gut bestanden und vielfach gebrochen und zum Theil in Staub verwandelt waren. Es scheint hieraus hervorzugehen, daß die Waldwolle eine besondere Zaͤhigkeit besizt, die andere aͤhnliche Stoffe nicht haben. Auch haben competente Medicinalbehoͤrden gefunden, daß die Waldwolle als Deke die Eigenschaft hat, den Krankheitsstoff nicht fortzupflanzen, waͤhrend derselbe von den wollenen Deken aufgefaßt und oft denen mitgetheilt wird, die sich ihrer spaͤter bedienen. Ferner sind die gesteppten Waldwolldeken sehr reinlich, indem alles Ungeziefer sie meidet; sie lassen sich nebstdem gut waschen. Diese Vorzuͤge veranlaßten die Medicinalbehoͤrden in Wien und Berlin eine bedeutende Anzahl dieser Deken fuͤr die dortigen Hospitaͤler anzuschaffen. Man fand, daß die Waldwolledeken sich nicht so gut dem Leibe anschmiegen und nicht so warm halten, wie die wollenen Deken. Allein dieß kommt hauptsaͤchlich daher, weil der Ueberzugstoff dieser Deken sehr steif und stark appretirt war. Nach kurzem Gebrauch von 8–10 Tagen war dieser Nachtheil nicht mehr fuͤhlbar. Nach erfolgter Probe nahmen die Hospitaͤler in Berlin 500 dieser gesteppten Waldwolledeken. Einige Moͤbelhaͤndler und Tapezierer von hier (Darmstadt), welchen er die Waldwollemuster gezeigt habe, erklaͤrten, daß sie glaubten, man wuͤrde die feinern Sorten mit Vortheil zu feinen Moͤbeln verwenden koͤnnen. Der oben erwaͤhnte Versuch, den die Medicinalbehoͤrden in Berlin und Wien mit der Waldwolle in oͤffentlichen Hospitaͤlern machten, hat ferner erwiesen, daß der leichte und nicht unangenehme Tannengeruch, den die daraus gefertigten Deken verbreiten, sehr wohlthaͤtig bei vielen Krankheiten, namentlich bei Brustkrankheiten wirkt. Diese Eigenschaft des Tannengeruchs ist schon fruͤher von den Aerzten anerkannt worden. Die Bettdeken von Waldwolle geben ein leichtes Mittel an die Hand, dem Kranken dieses Heilmittel zu verschaffen. Die Fabrication der Waldwolle gewaͤhrt uͤbrigens den Vortheil, daß sie vielen armen Landleuten im Winter Beschaͤftigung gibt; und solche Beschaͤftigungen sind fuͤr das Land eine Wohlthat. (a. a. O.) Verfahren grüne Gemüse für den Winter aufzubewahren. Man bringt z.B. Kernerbsen oder geschnittene Bohnen in runde Toͤpfe von starkem Weißblech, fuͤllt diese bis einen Finger breit unter die Oeffnung, gießt reines Wasser bis eben dahin und verloͤthet sorgfaͤltig den Dekel des Gefaͤßes. Hierauf werden mehrere derselben in einen Kessel mit Wasser gestellt, das man 1 1/2 bis 2 Stunden lang lebhaft im Sieden erhaͤlt. War irgend eine Stelle des Gefaͤßes nicht gut verloͤthet, so wird dieß durch die aus demselben austretenden Luftblasen angezeigt und der Fehler verbessert. Die Toͤpfe werden nachher in dem Keller bis zum Gebrauche aufbewahrt. Dieses Verfahren gewaͤhrt im Winter die Annehmlichkeit des Genusses von gruͤnen Gemuͤsen, die nach hier (Darmstadt) gemachten Proben von frischen Gemuͤsen nicht unterschieden wurden. (a. a. O.)