Titel: Apparat zum Reinigen und Entfärben des Zukers mittelst des luftleeren Raums, worauf sich Joseph Cooper zu Haxton, Grafschaft Middlesex, am 28. März 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XCIV., S. 366
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XCIV. Apparat zum Reinigen und Entfaͤrben des Zukers mittelst des luftleeren Raums, worauf sich Joseph Cooper zu Haxton, Grafschaft Middlesex, am 28. Maͤrz 1844 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1844, S. 342. Mit Abbildungen auf Tab. V. Cooper's Apparat zum Reinigen und Entfärben des Zukers. Der Zwek des Patentträgers ist, bei der Zukerfabrication die Melasse (den unkrystallisirbaren Zuker) von dem krystallisirten Zuker mittelst des Vacuums zu trennen, ohne daß man den Zuker vorher aus den Krystallisirgefäßen entfernt. Fig. 71 ist der Grundriß, Fig. 72 ein Längendurchschnitt und Fig. 73 ein Querdurchschnitt des Gefäßes zum Krystallisiren, so wie auch zum Reinigen und Klären des Zukers. Die Krystallisirgefäße werden wie bisher angewandt, anstatt aber den krystallisirten Zuker nebst der Melasse oder dem Syrup, wie es jezt üblich ist, aus denselben herauszuschaffen, öffnet man den unteren Theil des Gefäßes einem Vacuum und läßt den Druk der Atmosphäre auf den Inhalt des Gefäßes wirken, worauf die flüssigen Substanzen gegen das Vacuum ablaufen werden, so daß nur der krystallisirte Zuker im Gefäß zurükbleibt. Will man die Krystalle noch mehr von Farbstoffen reinigen, als es durch dieses Verfahren möglich ist, so kann man sie in einem concentrirten Zukersyrup (Deksel) erhizen, wie es bisher schon üblich war; der Zukersyrup wird gegen das Vacuum hinablaufen, die Zukerkrystalle vollständiger reinigen und sie troken genug zum Verpaken hinterlassen. Der untere Theil oder Boden des Gefäßes ist trichterförmig gestaltet und kann auf geeignete Weise geschlossen werden, um das Gefäß wie ein gewöhnliches Krystallisirgefäß anwenden zu können; nachdem aber die Krystallisation beendigt ist, öffnet man den Boden, um den unteren Theil des Gefäßes mit einem Vacuum in Communication zu bringen, wodurch das Abziehen der flüssigen Substanzen von den Zukerkrystallen beschleunigt, folglich die lezteren gereinigt und entfärbt werden. a ist die gekrümmte Bodenfläche des Krystallisirgefäßes; dieselbe ist mit kleinen Löchern durchbohrt und im Innern ist eine Röhre b angebracht, welche einen langen Schliz hat; wird diese Röhre aufwärts gedreht (nachdem das Innere luftleer gemacht worden ist), so kann der Druk der Atmosphäre auf den Zuker im Krystallisirgefäß wirken und die flüssigen Substanzen von den Krystallen absondern. Die Röhre b dreht sich in der äußeren Röhre a wie ein Wirbel in einem Hahn und es ist nur der obere Theil der Röhre a, welcher sich im Krystallisirgefäß befindet, durchlöchert. An einem Ende der Röhre b ist eine zweischenklige Röhre d luftdicht angepaßt, deren einer Schenkel in ein geeignetes Gefäß c einmündet, während der andere mit einer Luftpumpe communicirt, durch welche die Luft aus dem Gefäß c und der Röhre b gepumpt wird.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. V