Titel: Verbesserungen in der Fabrication des Salzes, worauf sich Thomas Greenshields, Architekt zu Oxford, am 6. August 1844 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 96, Jahrgang 1845, Nr. LXIX., S. 270
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LXIX. Verbesserungen in der Fabrication des Salzes, worauf sich Thomas Greenshields, Architekt zu Oxford, am 6. August 1844 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1845, S. 142. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Greenshield's Verbesserungen in der Fabrication des Salzes. Den Gegenstand meiner Erfindung bildet 1) eine Methode den bei der Bereitung des Salzes aus der Soole sich entwikelnden Dampf abzuziehen, um die Verdampfung zu befördern; 2) eine Methode den auf diese Weise abgeleiteten Dampf zum Erwärmen der Soole zu benüzen; 3) ein Verfahren den Eintritt kalter Luftströmungen zwischen dem Boden der Pfanne und ihrem Lager an der Außenseite der Mauer zu verhindern. Die auf den Boden der Pfanne wirkende Hize veranlaßt nämlich eine Expansion, das Gewicht der erwärmten Soole drükt die Mitte der Pfanne nieder, so daß sich die Seiten derselben an mehreren Stellen von dem Lager erheben; dadurch entstehen bedeutende Zwischenräume, durch welche die kalte Luft strömt und nicht nur nachtheilig auf die Dauerhaftigkeit der Pfanne einwirkt, sondern auch die Erhaltung einer regelmäßigen Temperatur, diese zur Erzielung der besten Resultate so wesentliche Bedingung, unmöglich macht. Fig. 6 ist ein Theil des Bodens eines Siedhauses. A eine gewöhnliche Vorderpfanne zur Darstellung des feinen Salzes; B eine Hinterpfanne zur Darstellung des ordinären Salzes; C, C Hähne, um die Pfannen mit Soole zu versehen; diese Hähne sind mit Röhren verbunden, welche nach dem Reservoir führen. Fig. 7 ist ein Theil des über Fig. 6 befindlichen ersten Stokwerks. D, D Pfannen für ordinäres Salz, die ich vorzugsweise aus Ulmenbohlen herstelle (Fig. 14); E (Fig. 11, 12 und 13) ein Ventilatorgebläse, um den Dampf beinahe im Augenblike seiner Entstehung aus der Kammer J der Pfanne A wegzuschaffen und denselben zum Erwärmen der Soole in der Pfanne D und zur Bereitung gewöhnlichen Salzes (in großen Krystallen) in die Dampfröhre F zu drüken. Die Dampfröhre F besteht aus gewalztem, 1/4 Zoll dikem zusammengenietetem Eisenblech; G Austrittsröhre, welche mit der in dem Ende der Dampfröhre F gelassenen Oeffnung mittelst einer Flantsche verbunden ist. Diese Röhre besizt einen Hahn g zur Regulirung der Dampfentweichung. Die der Soole vermittelst der Dampfröhre F mitgetheilte Wärme ist am größten, wenn der Dampfweg im Hahn g beinahe geschlossen ist, und die Hize kann durch Verminderung des Durchmessers der an der Welle o*, o* des Gebläses E befindlichen Treibrolle Q noch mehr gesteigert werden. Den entweichenden Dampf kann man auf ähnliche Weise, wie bei der Pfanne D in eiserne Dampfröhren leiten, um ihn zur Salzbereitung oder zum Erwärmen der die Pfannen speisenden Soole zu verwenden. Die Röhren A, B, B, H dienen zum Ableiten des Condensationswassers; eine Röhre erstrekt sich von denselben abwärts bis zum untersten Boden, wo sie sich vier Fuß aufwärts biegt und an ihrem Ende mit einem Hahn versehen ist, der die Entweichung des Condensationswassers regulirt. Die Röhre H faßt eine hinreichende Menge Wassers, um die Entweichung des Wassers zu verhüten. Das überfließende Wasser kann in einer geeigneten Röhre zum weiteren Gebrauch gesammelt oder in die nächste Rinne geleitet werden. Die Theile I, I sind auf eine Länge von zwei Fuß aus der Pfanne herausgenommen, und die ganze Tiefe der Seite so wie die Oeffnung ist mit Bleiplatten geschlossen, die mit kupfernen Nägeln an die Seiten und den Boden der Pfanne genagelt sind, um ein der Expansion und Contraction aller durch die Seiten der Pfanne gehender Röhren nachgebendes Stük abzugeben. Fig. 8 ist ein Durchschnitt nach der Linie 1* 2*. Fig. 6 und 7 zeigt den Dekel der Pfannen, worin sich der Dampf sammelt und das damit verbundene Gebläse zur Ableitung des Dampfes. J ist der aus Fichtenholz construirte Dekel; j, j, j sind vier Fuß lange und drei Zoll breite Oeffnungen in den Seiten für die Handhabe des Rechens, dessen man sich bedient, um das Salz auf die gewöhnliche Weise nach den Seiten hin zu ziehen. Diese Oeffnungen werden, wenn sie nicht in Gebrauch sind, durch Thüren geschlossen, d.h. es braucht immer nur eine geöffnet zu werden. K ist ein Dekel für die hintere Pfanne B; i, i, i sind Thüren, um das in der Pfanne B bereitete ordinäre Salz herausnehmen zu können; diese Thüren sind, so lange sie nicht gebraucht werden, geschlossen; k eine Röhre aus Ulmenholz, zur Verbindung der Kammer k mit der Kammer J; an dieser Röhre befindet sich ein Schieber, welcher die Oeffnung in der Röhre gänzlich absperrt, wenn das Salz aus der Pfanne B herausgeschafft wird. Das Rad L ist durch einen Treibriemen l, l mit der Rolle Q verbunden und sezt daher die Flügel s, s des Gebläses E in Umdrehung; die Bewegung des Rades L kann von einer Dampfmaschine hergeleitet werden. Fig. 9 ist ein Durchschnitt nach der Linie 3* 4*, Fig. 6 und 7, welcher die Construction des Dekels, worin sich der Dampf sammelt, so wie das Gerüst zeigt, worauf die Querbalken m, m aus Ulmenholz liegen, welche die Pfannen D, D tragen. x, x sind Rinnen aus verzinntem Kupfer, um das von dem Dach der Pfannen A, B herabfließende Condensationswasser zu sammeln. Fig. 10 liefert die Endansicht der Pfanne A und zeigt das Verfahren, wie das Gebläse E mit dem Dekel J der Pfanne A und mit den Pfannen D, D verbunden wird. Fig. 11 ist eine Seitenansicht, Fig. 12 ein Durchschnitt des Gebläses E nach einem größeren Maaßstabe. M sind gußeiserne Röhren, welche die Centralöffnung in der Seite der Maschine mit der Kammer J verbinden. Die Seiten N des Apparates bestehen aus 5/8 Zoll dikem Gußeisen und besizen eine Rinne n, n, n zur Aufnahme eines 1/4 Zoll diken und 9 Zoll breiten Kranzes aus Eisenblech, welcher mittelst Schraubenbolzen, die durch jede Seite und quer über die Rükseite des Kranzes gehen, an die Seiten befestigt wird. Damit der Kranz luftdicht in die Rinne passe, ist rings um den Rand Leder mit Bleiweiß gelegt. O, O sind Stopfbüchsen, durch welche die Welle o*, o* luftdicht tritt; s, s die an derselben befestigten Windflügel; P Lager, worin die Welle läuft. Q ist die auf die Flügelwelle festgekeilte Treibrolle, welche nach Herausnahme des Keils leicht abgenommen und durch eine größere oder kleinere ersezt werden kann, um die Geschwindigkeit der Windflügel nach Erforderniß zu reguliren. q ist eine Röhre, welche das Condensationswasser aus dem Ventilator in die Rinne x, Fig. 10, leitet. Fig. 13 stellt die Windflügel in der Seitenansicht dar. R ist eine gußeiserne, an die Welle o* festgekeilte Hülse mit Armen, an welche die Flügel s, s aus Eisenblech festgeschraubt werden. Der nach einem größeren Maaßstabe ausgeführte Durchschnitt Fig. 14 zeigt die Construction der Pfanne D aus Ulmenholz, so wie der Dampfröhre E, welche auf Trägern aus Ulmenholz ruht. m, m sind Querbalken aus Ulmenholz, welche die Pfanne D tragen und von zwei zu zwei Fuß mit Strebestangen versehen sind. t, t ist der Boden; v, v sind buchene, an den Fugen eingesezte Querzungen; a, a, a sind 1 1/4 Zoll im Umfang haltende Pflöke, welche in genau ausgebohrte Löcher von gleichem Umfang dicht eingetrieben werden. Die Seite g wird von drei zu drei Fuß mit Hülfe eines Schraubenbolzens befestigt, der durch die Seite der Pfanne und durch den Boden geht, und auf der unteren Seite des Bodens durch eine Mutter festgeschraubt wird. Fig. 15 ist ein Durchschnitt nach einem größeren Maaßstabe, welcher den dritten Theil meiner Verbesserungen erläutern soll. A ist die Vorderpfanne; 5 ein gußeiserner Trog; 6 ein Blechstük, welches an die Seite der Pfanne genietet ist und sich in das Wasser 8 des Trogs 5 erstrekt; 7 ein an dem Theile 6 eingehängter, auf dem Rande des Troges aufliegender Dekel aus Fichtenholz, welcher sich mit der Pfanne hebt und senkt und verhütet, daß Soole in den Trog 5 gelangt, wo dieselbe bald krystallisiren und die Wirksamkeit des Theiles 6 hindern würde; 9 das die Pfanne tragende Mauerwerk; 10 ein von dem lezteren hervorragender Stein, worauf der Trog 5 ruht. Wenn es sich nur um die Bereitung feinen Salzes handelt, so gebe ich der Soole in der Pfanne 8 Zoll Tiefe und lasse von der hinteren Pfanne beständig heiße Soole gleich dem verdampften Quantum zufließen. Der Dekel mag 6 Zoll von der Oberfläche der Soole entfernt seyn und der abgezogene Dampf in eisernen Röhren durch die für die hintere Pfanne bestimmte Soole zur Erwärmung derselben geleitet werden. Ich ziehe es vor, das Salz öfters aus der Pfanne zu entfernen, und zwar, wenn dasselbe leicht seyn soll, alle zwei Stunden und wenn es schwer seyn soll, alle drei Stunden; in dieser Weise seze ich die Operation fünf Tage oder so lange ununterbrochen fort, bis die Pfanne aufgekrazt werden muß. Soll feines Salz bereitet und nachher Dampf zur Bereitung gewöhnlichen Salzes benüzt werden, so lasse ich als Ersaz für das verdampfte Quantum, kalte Soole in die 8 Zoll hoch in der Pfanne stehende Soole fließen. Der Dekel muß 1 bis 2 Zoll von der Oberfläche der Soole entfernt seyn und das Gebläse so regulirt werden, daß es der Pfanne den Dampf so schnell entzieht, als derselbe erzeugt wird.

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