Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 104, Jahrgang 1847, Nr. , S. 73
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 23. Decbr. 1846 bis 26. Jan. 1847 in England ertheilten Patente. Dem Pierre Gougy im Leicester-square: auf einen verbesserten Apparat (Krahn) zum Heben, Emporschaffen und sonstigen Bewegen schwerer Körper. Dd. 23. Dec. 1846. Dem William Knowelden, Ingenieur in Great Guilford-street, Southwark: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 31. Dec. 1846. Dem Stephan Parkhurst, Fabrikant in Leeds: auf Verbesserungen im Kratzen der Wolle, Baumwolle etc. Dd. 31. Dec. 1846. Dem George Myers, Graveur in Budge-row, London, William Cooper im St. Paul's Church-yard, und James Wansbrough, Hutmacher im Southwark-square, Surrey: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kappen, Damenhüten, Bücherfutteralen, Vorhängen, Theaterdecorationen etc. Dd. 31. Dec. 1846. Dem Charles Dowse in Camden-town, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Anwendung von Federn an Hangriemen, Mappen, Büchern, Hüten und Kappen. Dd. 31. Dec. 1846. Dem Clemence Aug. Kurtz, Fabrikant chemischer Producte in Salford bei Manchester: auf ein verbessertes Verfahren den Indigo zum Färben und Drucken wollener, baumwollener etc. Zeuge vorzubereiten und anzuwenden. Dd. 31. Dec. 1846. Dem Andrien Chenot von Clichy la Garenne bei Paris: auf Verbesserungen in der Behandlung von Metalloxyden und ihren Verbindungen. Dd. 31. Decbr. 1846. Dem Thomas Edge in Great Peter-street, Westminster: auf Verbesserungen in der Fabrication von Gasmessern. Dd. 31. Dec. 1846. Dem Samuel Burrows, Gabelfabrikant in Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication von Messern. Dd. 7. Jan. 1847. Dem John Clegg, Mechaniker in Oldham, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 7. Jan. 1847. Dem Moses Poole, Patentagent in London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Fischangeln. Dd. 7. Jan. 1847. Dem Charles Lothman, Chemiker in Craven-street, Strand: auf Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 7. Jan. 1847. Dem Joseph Pierret, Ingenieur in Old Compton-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 11. Jan. 1846. Dem John Chubb im St. Paul's Church-yard, London, und Ebenezer Hunter in Wolverhampton, Staffordshire: auf Verbesserungen an Schneppern und Druckschlössern. Dd. 11. Jan. 1847. Dem Douglas Gamble in Crouch End, Middlesex: auf Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. Dd. 11. Jan. 1847. Dem John Platt, Mechaniker in Oldham, Lancashire: auf eine verbesserte Methode Rauch zu verzehren und Brennmaterial zu ersparen. Dd. 11. Jan. 1847. Dem John Britten, Chemiker zu Liverpool: auf eine verbesserte Maschinerie zum Drucken, Liniiren und Feuchten des Papiers zu verschiedenen Zwecken. Dd. 12. Jan. 1847. Dem Stephan Parkhurst, Fabrikant in Leeds: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 14. Jan. 1847. Dem Alexander M'Dougall in Longsight, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in der Leimfabrication. Dd. 14. Jan. 1847. Dem Joseph Faucon, Bankier in Ronen, Frankreich: auf Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 14. Jan. 1846. Dem Lionel Goldsmid zu Paris: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Anbringen der Ruder an Schiffen. Dd. 14. Jan. 1847. Dem John Poole, Buchhalter in Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen der Baumwolle. Dd. 14. Jan. 1847. Dem Frederick Lesnard, Ingenieur in Chester-street, Surrey: auf ein verbessertes Verfahren Triebkraft zu gewinnen. Dd. 16. Jan. 1847. Dem Henry Grafton, Ingenieur am Holborn-hill, London: auf Verbesserungen an den Rädern und dem Zugehör der Eisenbahnwagen. Dd. 16. Januar 1847. Dem Daniel Shears in Bankside, Southwark: auf Verbesserungen in der Behandlung der Zinkerze um Zinkzaine zu gewinnen. Dd. 19. Jan. 1847. Dem Edward Vickers, Kaufmann zu Sheffield: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Feilenhau-Maschinen. Dd. 19. Jan. 1847. Dem John Read im Regent-circus, Piccadilly: auf Verbesserungen an Ackergeräthen. Dd. 19. Jan. 1847. Dem John M'Intosh zu London: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen, in der Methode Wagen über Rampen hinaufzubewegen und Schiffe zu treiben. Dd. 19. Jan. 1847. Dem George Beadon, Commodore der k. Marine, und Andrew Smith, Ingenieur in Princes-street, Leicester-square: auf Verbesserungen im Bugsiren oder Schleppen der Schiffe. Dd. 21. Jan. 1847. Dem Thomas Onions, Ingenieur in Calais, Frankreich: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 21. Jan. 1847. Dem Thomas Deakin, Ingenieur in King's Norton, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Ausschneiden, Stanzen und Pressen. Dd. 21. Jan. 1847. Dem William Breynton im Inner Temple, City von London: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 21. Jan. 1847. Dem Francis Preston zu Ardwick bei Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle zum Spinnen. Dd. 23. Jan. 1847. Dem Frederick Jowett, Ingenieur in Burton-upon-Trent, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen in der telegraphischen Communication. Dd. 23. Januar 1847. Dem Clemence Kurtz, Fabrikant chemischer Producte zu Manchester: auf die Bereitung eines. Farbstoffs zum Färben und Drucken wollener, baumwollener, seidener etc. Zeuge. Dd. 26. Jan. 1847. Dem Richard Walker, Baumwollspinner zu Rochdale, Grafschaft Lancaster: auf einen verbesserten Apparat zur Bereitung von Leuchtgas. Dd. 26. Jan. 1847. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar 1847.) Galloway's Verbesserungen an den Locomotiven. Galloway hat bei seinen Bemühungen die Dampfwagen zu verbessern, einen ähnlichen Weg eingeschlagen wie vor ihm Prosser. Wie dieser schlägt er vor, in der Mitte der Bahn eine Treib- und Leitschiene anzubringen, so daß die Tragräder bloß den Zweck haben die Maschine zu führen. Er bringt an jeder Maschine vier Cylinder longitudinal über der leitenden Achse an, deren Kolben auf gewöhnliche Weise mit Treibkurbeln verbunden sind, die sich rechtwinkelig zu einander an kurzen senkrechten Stangen befinden, wovon eine an jeder Seite des Gestell-Centrums arbeitet. Jede dieser Stangen oder Wellen führt ein Treibrad, welches durch eine Anordnung von Federn gegen die zwei Seiten der Mittelschiene gedrückt wird. Die eigenthümliche Wirkung der Cylinder auf ihre respectiven Treibstangen (die Kurbeln an den zwei besonderen Stangen sind nämlich einander entgegengesetzt) dürfte viel zur Stätigkeit der Maschine beitragen, da das Moment des Kolbens, der Kurbel etc. auf einer Seite, vollkommen balancirt ist durch dasjenige auf der anderen Seite, daher die longitudinale Bewegung, welche bei den gewöhnlichen Locomotiven in der Regel stattfindet, hier wegfällt. Ferner können sich die Lager der Achse nicht leicht abnutzen, weil die directe Wirkung des Stoßes zum Herumdrehen des Rades angewandt wird. Bei der uns vorliegenden Zeichnung sind nur vier Laufräder benutzt, welche an jedem Ende der. Maschine angebracht sind, so daß ihre Anzahl im Ganzen nicht größer ist als bei Locomotiven von gewöhnlicher Construction. (Practical Mechanic and Engineer's Magazine, Febr. 1847, S. 117.) Vorwärmeapparat für das Speisewasser der Locomotiven. Aus der belgischen Eisenbahn wurde unlängst ein Versuch angestellt mit einem Apparat, welcher den Zweck hat, die aus den Heizröhren des Locomotivkessels entweichende Wärme zum Vorwärmen des zur Speisung des Kessels nöthigen Wassers zu benützen. Die Erfindung rührt von dem Chef des Maschinenwesens der belgischen Bahnen, Cabry, her, und besteht in einem kleinen Kessel, welcher in der Rauchkammer der Locomotive so angebracht ist, daß er, von der Ausmündung der Siederöhren etwas entfernt, gleichsam eine Fortsetzung des eigentlichen Locomotivekessels bildet und mit der gleichen Anzahl Röhren, wie dieser, durchbrochen ist. Dieser Vorwärmeapparat nun wird sowohl in seinem ganzen äußeren Umfang, so wie mittelst der Röhren, die durch denselben gehen, von den in den Kamin entweichenden Gasen erwärmt. Er steht mit dem Tender mittelst Röhren in Communication und die Speisepumpen der Maschine nehmen das Wasser aus dem Apparat ebenfalls mittelst einer unterhalb desselben angebrachten Röhre. Bei dem oben erwähnten Versuch fand man die Temperatur des Wassers im Vorwärmer zu 72° Reaumur, man glaubt jedoch, daß das Wasser siedend gewesen sey, da das Instrument zur Messung der Wärme nicht zweckmäßig angebracht werden konnte. Es unterliegt keinem Zweifel, daß es sich hier um eine sehr wichtige Verbesserung handelt, durch welche der Brennmaterial-Verbrauch der Locomotiven wesentlich vermindert werden müßte. Im Uebrigen aber ist die Idee nicht neu, indem schon vor 10 Jahren auf der Baltimore-Ohio Eisenbahn von Winans erbaute, für Heizung mit Anthracit eingerichtete Locomotiven im Gange waren, bei welchen das Wasser zur Speisung des Kessels durch die verlorene Wärme in einem besonderen Behälter vorgewärmt wurde. (Eisenbahn-Zeitung, 1847 Nr. 9.) Verbesserung des Geothermometers. Der tüchtige Mechaniker Ludwig Kapeller in Wien hat an dem bekannten Geothermometer von Magnus eine sinnreiche Verbesserung angebracht. Dieselbe besteht darin, daß durch ein die Oeffnung des Thermometerrohrs, aus welchem das Quecksilber ausfließt, nach unten zum Theile schließendes eisernes Schräubchen, das Zurückziehen eines bereits aus dem Rohre getretenen Quecksilbertropfens, wenn derselbe auch noch so klein ist, ganz vermieden wird. Σ. Ueber Verfälschung des Bleiweißes, von Louyet in Brüssel. Ich erhielt unlängst drei Muster von verschiedenen Sorten Bleiweiß, welches für die Ausfuhr bestimmt war. Wahrscheinlich brachte die entfernte Bestimmung dieser Producte den Fabrikant auf die Meinung, daß er sich in gar keinen Schranken mehr zu halten brauche und daß die Consumenten dieser Artikel zu unwissend seyen, um einzusehen, daß, was ihnen als Bleiweiß verabfolgt wird, eben so gut schwefelsaurer Baryt genannt werden könnte. 1 Gramm des Musters Nr. 1 im Platintiegel der Rothglühhitze ausgesetzt,      bis es vollständig in Bleiglätte verwandelt war, verlor 0,100 Wiederholtes Ausglühen veranlaßte keinen weiteren Verlust. 1 Gramm des Musters Nr. 2 verlor bei ähnlicher Behandlung 0,049 1 Gramm von Nr. 3 verlor 0,037 Das Product, welches Nr. 1 beim Glühen lieferte, wurde mit reiner Salpetersäure gekocht, die Flüssigkeit mit Wasser verdünnt und wieder gekocht. Es blieb ein gelblicher Rückstand, obgleich die Flüssigkeit stark sauer war; derselbe wurde auf einem Filter gesammelt, mit kochendem Wasser gut ausgewaschen, getrocknet und geglüht; er wog 0,305. Ich muß noch bemerken, daß der Rückstand, welchen man beim Glühen von Bleiweiß Nr. 1 erhielt, dunkler roth war als der von Nr. 2 und daß der Rückstand von Nr. 3 fast weiß war. Der Rückstand, welchen Nr. 1 nach der Behandlung mit Salpetersäure hinterließ, gab beim Erhitzen mit Soda auf Holzkohle vor dem Löthrohr einen geschmolzenen Rückstand, welcher auf ein blankes Silberblech gebracht und dann befeuchtet, einen bleibenden schwarzen Fleck hervorbrachte. Dieß ist eine charakteristische Eigenschaft der schwefelsauren Salze und ich habe mich durch weitere Versuche überzeugt, daß das dem kohlensauren Blei beigemengte schwefelsaure Salz in Schwerspath bestand. Die Auflösung, welche ich beim Digeriren des Bleiweiß Nr. 1 mit Salpetersäure erhielt, wurde mit Schwefelsäure gefällt; das niedergeschlagene schwefelsaure Blei wog nach dem Glühen 0,765 und entspricht also 0,563 Oxyd, welches mit 0,111 Kohlensäure 0,674 neutrales kohlensaures Blei bildet. Hienach hätten also 0,111 Kohlensäure gefunden werden sollen, während der Verlust des Bleiweiß beim Glühen nur 0,100 betrug. Dieser Unterschied rührt daher, daß nicht alles Bleioxyd mit Kohlensäure verbunden, sondern ein kleiner Theil desselben im Zustand von Hydrat ist; da aber das Aequivalent des Wassers viel kleiner als das der Kohlensäure ist, so erhielt ich eine zu hohe Zahl, als ich alles Oxyd als mit Kohlensäure verbunden berechnete; man muß daher 0,011 von 0,674 abziehen, wonach 0,663 bleibt. Das Bleiweiß Nr. 2 wurde auf dieselbe Art behandelt, der Antheil, welchen Salpetersäure nicht auflöste, wurde ausgewaschen, getrocknet und geglüht, und wog dann 0,660. Die salpetersaure Auflösung lieferte 0,360 schwefelsaures Blei, welches 0,264 Bleioxyd enthält, das mit 0,052 Kohlensäure verbunden 0,316 kohlensaures Blei bildet. In diesem Falle differirt die für die Kohlensäure berechnete Zahl sehr wenig von der gefundenen. 1 Gramm von Nr. 3 hinterließ bei der Behandlung mit Salpetersäure 0,718 Rückstand; diese Sorte lieferte 0,277 schwefelsaures Blei, welches 0,203 Oxyd enthält, das sich mit 0,040 Kohlensäure zu 0,243 kohlensaurem Blei verbindet. Nach diesen Analysen haben die Bleiweiße folgende Zusammensetzung: 1 Gramm von Nr. 1 enthält 0,695 Bleiweiß und 0,305 Schwerspath Nr. 2 0,340 0,660 Nr. 3 0,282 0,718 Man kann daher mit Recht sagen, daß diese Artikel eben so gut unter der Benennung Schwerspath verkauft werden könnten. (Bulletin du Musée de l'Industrie, 1846.) Lewellin's Anwendung der Galvanoplastik zum Anfertigen künstlicher Gebisse. Den Zahnärzten war immer sehr viel daran gelegen, ein vollkommenes Modell des Mundes zu erhalten, was nach dem gewöhnlichen Verfahren unmöglich ist. Letzteres besteht darin, von dem Wachs-Eindruck des Mundes einen Gypsabguß zu machen, der dann als Muster zum Formen in Sand und Thon dient, um einen metallenen Abguß zu erhalten. Dieses Verfahren ist mit vielen Fehlern behaftet; erstens dehnt sich der Gyps beim Festwerden bekanntlich aus; deßhalb muß er auch in alle kleine Höhlungen eingetrieben werden, wenn die Form fest genug ist, aber die Weichheit des Wachses (welches noch weicher wird, indem sich beim Erhärten des Gypses etwas Wärme entbindet) gestattet ihm der Ausdehnung des Gypses theilweise nachzugeben, so daß der erhaltene Abguß größer ausfällt als der abzubildende Mund. Die Zahnärzte pflegen diesem Uebelstand dadurch abzuhelfen, daß sie den Abguß durch Abschaben auf die entsprechende Größe zurückführen, ein Verfahren, welches zu Mangeln Veranlassung geben muß, wenn es auch mit der größten Genauigkeit ausgeführt wird; auch erfordert der metallene Abguß nachher immer ein Nachhelfen, eine Ausbesserung, was eine andere Fehlerquelle ist. Hr. Lewellin in London schlägt auf galvanischem Wege Kupfer auf den Wachseindruck nieder und erhält dadurch unmittelbar einen vollkommenen metallenen Abguß, von welchem eine ganz genaue Copie des Zahnfleisches etc. auf gewöhnliche Weise in Goldblech ausgeschlagen werden kann. (Practical Mechanic and Engineer's Magazine, Febr. 1847, S. 115.) v. Frankenstein's Erfindung im Beleuchtungswesen. Die deutsche Gewerbezeitung, 1847 Nr. 24 theilt hierüber folgendes Schreiben des Erfinders mit: „Schon durch längere Zeit mit vielseitigen Versuchen über die Vermehrung der Leuchtkraft der gewöhnlichen, der schwach oder gar nicht leuchtenden Lichtstammen (wie jene des Weingeistes, Kohlenoxyd- und Wasserstoffgases) beschäftigt, bin ich im Verfolge der theoretischen Principien über diesen Gegenstand, und gestützt auf Thatsachen, die eine nähere Kenntniß mit den physikalisch-chemischen Eigenschaften der Körper bei ihrer Wärme- und Lichtentwickelung voraussetzen, zu der für unser Beleuchtungswesen so höchst wichtigen Entdeckung gelangt, mit Anwendung eines Brenners von eigenthümlicher Construction, Form und Materie, ganz verschieden von allen bis jetzt bekannten Vorrichtungen bei Argand'schen, Sideral, Oelgas-, Terpenthin-, Spiritus-, Holzgeist- und Aether-Lampen mit einfachem oder doppeltem Luftzuge, oder allen andern wie immer Namen habenden Lampen, die Lichtintensität jeder gewöhnlichen Oel- oder Gasflamme in dem Grade zu steigern, daß mit Ersparung von 5 bis 6mal größere Lichteffecte, bei schwach leuchtenden oder gar nicht leuchtenden Flammen aber die 50 bis 100fache Leuchtkraft hervorgebracht wird. – Die für die praktische Anwendung dieser höchst erfreulichen Entdeckung sich herausstellenden Vortheile sind daher im wesentlichen folgende: 1) eine gewöhnliche Weingeistflamme mit einem Dochte von 4 bis 5 Linien Durchmesser spendet bei Aufsetzung meines Brenners und Leuchtstoffes (der gar keinen besonderen Apparat als einen einfachen Glascylinder von eigenthümlicher Form erfordert) ein höchst intensives glänzendes weißes Licht, so daß es den Raum eines gewöhnlichen Zimmers vollkommen erhellt, und dabei auch ein schwaches Auge vollkommen lesen und schreiben kann. Da die Weiße und Helligkeit dieses Lichtes dem des Vollmonds ähnlich ist, so habe ich dieser Art der Weingeistbeleuchtung den Namen Lunar-Licht beigelegt. Eine Quantität von 1/4 Seitel Weingeist per 2 kr. Conv.-Münze ist hinreichend, diese Leuchtkraft 8 bis 10 Stunden lang zu unterhalten, ohne daß dabei der Brenner gewechselt werden darf. 2) Jede Argandische oder andere Oellampe, welche mit diesem Universal-Brenner versehen ist, leistet bei halber Consumtion wenigstens das Dreifache ihres sonstigen Lichtvermögens. (Die genauen Angaben nach vorzunehmenden Lichtmessungen werde ich nächstens nachzutragen nicht ermangeln.) Die Lichtintensität ist so groß, daß sie das Auge gleich dem Sonnenlichte kaum zu ertragen vermag, und der Effect übertrifft alle Erwartungen. Jeder, der nur einmal diese Lichtaffection empfunden hat, wird davon unwillkürlich zum Staunen hingerissen. 3) Für die Gasflammen gewährt dieser Brenner die namhaftesten Vortheile, da man bei Anwendung desselben jedes, auch aus der schlechtesten Qualität von Steinkohlen gewonnene, viel Kohlenoxyd und nur wenig Kohlenwasserstoff enthaltende Gas verwenden kann, wobei noch der 3 bis 5fache Lichteffect gegen das gleiche Quantum gut leuchtendes Gas erreicht wird. Die hiezu erforderliche Vorrichtung für derlei Brenner zu Gasflammen ist so höchst einfach und so wenig kostspielig, daß selbe besonders in letzterer Hinsicht gar nicht in Betracht zu stellen ist; denn 500 Gasflammen, mit diesen Brennern versehen, erfordern bloß eine tägliche Auslage von höchstens 1 fl. C.-M. Die Gasbeleuchtungsgesellschaften werden daher aus dieser Erfindung ohne Zweifel den größten Nutzen ziehen können. Außerdem unterliegt es keinem Zweifel, daß dieser Leuchtbrenner allenthalben in jeder Haushaltung so wie in öffentlichen Anstalten allgemein in Anwendung kommen werde. – Da diese Entdeckung zu den interessantesten und wichtigsten unserer Zeit gehört, so dürfte dieselbe, wenn gleich sie unter Einem durch den Schutz eines kaiserl. königl. österreichischen ausschließlichen Privilegiums gesichert wird, dennoch mit Grund auf eine Nationalanerkennung Anspruch machen können. – Ich ersuche daher alle geehrten Redactionen politischer und industrieller Journale, diese vorläufige Notiz in ihre Spalten aufzunehmen, und bin bereit, den hohen Regierungen oder einzelnen Gesellschaften, welche von meinem Privilegiumsrechte Gebrauch machen wollen, das Nähere über diesen Gegenstand unter Abführung der Proben gegen angemessene Bedingungen bekannt zu geben. C. v. Frankenstein.“ Boutigny's Untersuchungen über den sphäroidischen Zustand der Körper; Gefrieren des Wassers und Quecksilbers in einem weißglühenden Tiegel. Boutigny hat die bekannte Erscheinung, daß Wassertropfen, welche man auf eine weißglühende Fläche fallen läßt, dieselbe nicht befeuchten, sondern hin und her rollen und nur sehr langsam verdunsten, mit großer Ausdauer studirt und die Resultate seiner Untersuchungen über diesen eigenthümlichen Zustand der Körper, welchen er den „sphäroidischen“ nennt, in einem besondern Werke veröffentlicht, wovon kürzlich die zweite Auflage unter folgendem Titel erschien: Nouvelle branche de Physique, ou Etudes sur les corps à l'état sphéroidal; par P. H. Boutigny d' Evreux. 1 vol. in – 8°, avec figures. Prix: 4 Fr. 50 Cent. A Paris, chez Labé, libraire. Boutigny stellt als Resultat seiner Untersuchungen folgendes allgemeine Gesetz auf: die Temperatur der im sphäroidischen Zustand befindlichen Körper ist (unabhängig von derjenigen des sie enthaltenden Gefäßes) eine unwandelbare und immer geringer als diejenige ihres Siedepunkts; sie ist letzterm proportional und beträgt beim Wasser + 96°, 5 Cels. Durch Anwendung dieses Gesetzes gelang es B. im J. 1842Man vergleiche polytechn. Journal Bd. LXXXIII. S. 157. das Wasser in einem weißglühenden Gefäß augenblicklich zum Gefrieren zu bringen, ein Versuch, welcher seitdem häufig wiederholt worden ist. In dem erwähnten Werk beschreibt Boutigny 106 Versuche, wovon viele sehr merkwürdig und auffallend sind; sie lassen sich alle leicht anstellen. Wir erwähnen davon noch folgenden: das salpetersaure Ammoniak verbrennt bekanntlich bei raschem heftigen Erhitzen, z.B. auf eine glühende Porzellanplatte geworfen, mit blassem gelbem Lichte und schwachem Geräusch unter Bildung von Wasser, salpetriger Säure und Stickgas. Wirft man nun von diesem Salz in einen weißglühenden Löffel, so verbrennt es nicht, sondern geht in den sphäroidischen Zustand über; läßt man aber die Temperatur des Löffels sinken, so breitet sich das Salz auf seiner Oberfläche aus, fängt Feuer und verbrennt wie gewöhnlich. In den Annales de Chimie et de Physique, März 1847, ist folgendes aus einem Brief von Faraday an Boutigny mitgetheilt: „.... Ich habe einen Versuch angestellt, welchen ich nicht in Ihrem Werke finde, obgleich ein sich ihm nähernder vorkommt. Es gelang mir mittelst des sphäroidischen Zustandes Quecksilber in einem rothglühenden Tiegel mit der größten Leichtigkeit zum Gefrieren zu bringen. Ich machte zuerst einen Platintiegel rothglühend und erhielt ihn einige Zeit auf dieser Temperatur; dann brachte ich Aether hinein, hierauf feste Kohlensäure und endlich tauchte ich in dieses Gemenge, welches sich im sphäroidischenspäroidischen Zustand befand, eine metallene Schale mit 31 Grammen Quecksilber, welches in zwei bis drei Secunden erstarrte. Die anwesenden Personen waren nicht wenig erstaunt, als ich das in den rothglühenden Tiegel gebrachte Quecksilber gefroren herausnahm.“ Teychenne's Verfahren poröse Steine von Wasser undurchdringlich zu machen und zu färben. Dieses (am 6. August 1846 in England patentirte) Verfahren besteht darin, daß man die weichen und porösen Steine in eine kochende Auflösung von 85 Th. Steinkohlentheer, 10 Th. Erdharz, 3 Th. Talg und ein wenig Leinöl taucht. Man legt den Stein auf einen Rahmen und läßt ihn in die kochende Auflösung hinab; er muß 8–48 Stunden, je nach seiner Größe, darin bleiben; will man nur seine Oberfläche undurchdringlich machen, so reichen 2 Stunden für jeden Zoll Tiefe hin. Einige sehr poröse Steine werden selbst durch lang fortgesetztes Kochen nicht ausgefüllt; für solche setzt man obiger Mischung Kreide oder Marmor, Eisenrost, Granit und Töpferthon in fein gepulvertem Zustande zu; diese Composition muß mit einem heißen Eisen auf die Oberfläche des Steins aufgetragen werden. Soll der Stein eine belle Farbe haben, so wendet man statt des Theers eine Mischung von 15 Th. blassem Harz und 80 Th. Terpenthin an; um ihm eine weiße Farbe zu ertheilen, setzt man Bleiweiß, Kreide etc. zu und für andere Farben benutzt man die gewöhnlichen Malerfarben. (Civil Engineer and Architects' Journal, März 1847.) Dowse's Präparirung der Baumwollzeuge um sie anstatt Papier anwenden zu können. Die Baumwollzeuge werden (nach diesem am 11. August 1846 in England patentirten Verfahren) zuerst gesengt, um ihnen den Flaum zu benehmen und dann gebleicht; sollen sie als Surrogate für farbiges Papier dienen, so muß man sie färben. Hierauf sättigt man die Zeuge mit einer Auflösung von 1 Pfd. Harz in 10 1/4 Pfd. Potasche- oder Sodaauflösung (welche 1/4 Pfd. Alkali enthält). Dann taucht man die Zeuge in eine Auflösung von 1 Pfd. Alaun in 10 Pfd. Wasser; hierauf kommen sie in eine Auflösung von Stärke, Mehl oder Gummi, um ihnen die erforderliche Steifheit zu ertheilen und ihre Zwischenräume auszufüllen; ehe man sie von einer Auflösung in die andere bringt, muß man sie jedesmal durch Auspreßwalzen passiren. Die Zeuge werden nun getrocknet und hernach zwischen Walzen oder in Bögen zwischen Platten gepreßt, um ihre Oberflächen zu glätten. Statt der Harzauflösung kann man auch eine Auflösung von weißer Seife in Alkali anwenden; zum Steifen kann man anstatt der Stärke oder mit ihr auch Leim anwenden. So präparirte Zeuge können mit gewöhnlicher Dinte beschrieben, bedruckt und zu vielen Zwecken wie Papier angewandt werden. (London Journal of arts, März 1847, S. 114.) Fabrication von Malz-Hopfen-Extract oder concentrirter Bierwürze in England. Nach dem Mechanics' Magazine hat sich in London eine Compagnie (National Malt-extract Company) zur Fabrication von Malz-Hopfen-Extract oder concentrirter Bierwürze gebildet; dieses Product braucht man nur in warmem Wasser aufzulösen und in Gährung zu versetzen, um in den Haushaltungen ein wohlschmeckendes und gesundes Bier zu erzeugen. Zwei wissenschaftliche Autoritäten sprechen sich entschieden günstig für das neue Unternehmen aus. Dr. Ure sagt: „Die Leichtigkeit womit man sich mittelst dieses Extracts zu mäßigen Kosten ein reines und wohlschmeckendes Getränk bereiten kann, welches ganz frei von den schädlichen Ingredienzien ist, die (in England) nur zu häufig in den käuflichen Bieren enthalten sind, macht dieses Unternehmen zu einem viel versprechenden.“ Professor Brande äußert sich über dieses Unternehmen: „Ich halte die Anwendung dieses Extracts zum Bierbrauen in den Haushaltungen für sehr wichtig; denn obgleich das direct aus unseren großen Brauereien (in London) hervorgehende Bier immer vortrefflich ist, so wird es doch nach meiner Meinung unter den Händen der Ausschänker in der Regel verfälscht; der Plunder, welcher unter dem Namen Tischbier (small beer) verkauft wird, ist wie Jedermann weiß, weder angenehm noch gesund.“ Anwendung der Queckenwurzel zum Brodbacken. Oeffentliche Blätter melden, daß es einem Zimmermann in Württemberg gelungen sey, aus den Quecken- oder Graswurzeln (Hundsgras, Triticum repens), die gemahlen und mit 1/3 oder 1/4 Getreidemehl vermengt werden, ein sehr gutes Brod zu bereiten. In den Comptes rendus (1847 1. Sem. No. 6) wird diese Entdeckung dem Prof. A. Leroy zu Paris, und dem Apotheker Valet vindicirt, die in ihrer am 17. Mai 1812 der Ackerbau-Gesellschaft eingereichten Abhandlung sagen, daß von 400 Morgen Land 2000 Kil. Quecken gewonnen werden können, welche zwölf Säcke Mehl oder 500 Kil. Syrup, oder 400 Liter Branntwein geben. Nur sey zu der Bereitung des Brodes ein viel kräftigerer Sauerteig erforderlich, als der gewöhnliche; sie schlugen vor, etwas Branntwein und eine gewisse Menge Salz zuzusetzen. Das dazumal von ihnen vorgelegte Brod hatte nach Hrn. Sonini den Geruch des gewöhnlichen, einen nicht unangenehmen Geschmack, war aber schwer und dicht. Nach letzterm soll das Queckenwurzelpulver mit 1/3, oder 1/4 Weizenmehl vermengt ein gutes und wohlfeiles Brod geben. – Uebrigens findet man die Anwendbarkeit der Queckenwurzel zum Brod, namentlich in theuern Zeiten, in allen Handbüchern der angewandten Pflanzenkunde erwähnt.