Titel: Maschine zum Falzen von Weißblech.
Fundstelle: Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LXXI., S. 348
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LXXI. Maschine zum Falzen von Weißblech. Aus dem Practical Mechanic and Engineer's Magazine, Jun. 1847, S. 210. Mit Abbildungen. Maschine zum Falzen von Weißblech. Die Maschine, von welcher hier die Rede seyn soll, übergab Hr. George Moore zu Philadelphia den Mitgliedern des Franklin-Instituts zur Beurtheilung, und diese bezeichneten sie als ein Instrument von großer Wichtigkeit für die Klempner. In einem Gestell liegen zwei Achsen a und b, welche durch Zahnräder von einander abhängig sind, und durch eine Kurbel c gedreht werden. Zwei Scheiben d und e sind auf den Enden der erwähnten Achsen befestigt, und zwischen denselben geht das Falzen vor sich. Durch punktirte Linien ist ein Blechgefäß p dargestellt, wie es über die Scheibe d an der unteren Achse gesteckt ist, und zwar in der Lage, welche dasselbe haben muß, um den Rand aufzubiegen, der dann zwischen der Scheibe e und einer kleinen Rolle f, von welcher später die Rede ist, zusammengedrückt wird. Die Gestalt der Scheibe e ist besonders ins Auge zu fassen. Diese Scheibe besteht aus einem Rand 1, welcher über eine cylindrische Oberfläche 2 vorsteht, wie dieß bei manchen anderen gebräuchlichen Maschinen der Fall ist. Das Ende der cylindrischen Oberfläche bildet einen Absatz 3, der in einen Kegel 4 übergeht. Die schräge Fläche der Scheibe e biegt zuerst den Rand an dem Gefäße um, das durch die Scheibe d gehalten wird. Der oben erwähnte Absatz 3 legt sich unten an den Boden an, und der Rand ist gezwungen der conischen Fläche an der Scheibe e nachzugeben, da diese durch die Schraube g abwärts gedrückt wird. Sollte ein Theil des Randes das Bestreben haben auszuweichen (da er immer aus drei Dicken besteht), so wird er durch die kleine Rolle t daran gehindert, welche in dem Lager k liegt, das die Achse b nahe an der Scheibe e umgibt. Textabbildung Bd. 106, S. 349 Bei dieser Operation wird die Kurbel c gedreht, und das Gefäß läuft durch die Maschine, wobei der Rand so weit aufgebogen wird, als es der conische Theil 4 von e thun kann, während der Ansaß 3 verhütet daß der Rand zu breit wird, der Falz also der Mitte des Gefäßes zu nahe kommt. Hierauf muß die Scheibe e etwas in die Höhe gehoben werden, was durch Drehen der Schraube g geschieht, die an dem Lager, in welchem sich die Achse b dreht, angebracht ist. Der Hebel h wird alsdann in Thätigkeit gesetzt, um die Achse b einwärts zu verschieben, wodurch der cylindrische Theil 2 der Scheibe e, der parallel zur Oberfläche von d liegt, über die Scheibe d gebracht wird. Wird nun die Schraube g wieder angezogen, und die Kurbel abermals gedreht, so ist das Falzen vollendet. Der vorstehende Rand 1 an der Scheibe e drückt dabei den Boden des Gefäßes dicht an die Stirnfläche der Scheibe d. Der Hebel h geht durch einen Schlitz in dem Gestell und kann darin vor- und rückwärts bewegt werden. Um ihn in der nöthigen Stellung zu erhalten, springt entweder eine Feder ein, oder derselbe kann selbst so elastisch seyn, daß er zugleich als Feder wirkt. Die Verschiebung der Achse h geht dadurch vor sich, daß sich der Hebel an zwei Ansähe der Achse anlegt, während das untere Hebelende sich um einen Zapfen dreht, welcher an dem Gestell angebracht ist; sein Zweck wurde bereits erwähnt. i ist eine verschiebbare Führung, welche den Zweck hat, besondere Artikel, bei welchen der Boden nicht senkrecht zur Achse stehen soll, in derselben Richtung zu erhalten. Diese Führung wird durch eine Stellschraube an dem Gestell befestigt, und endigt mit zwei Armen, an welche die innere Bodenfläche des Gefäßes angelegt wird. Die Enden der Führung müssen weiche oder glatte Oberflächen haben, um die Verzinnung nicht zu beschädigen. Braucht man die Führung nicht, so liegt der zu falzende Gegenstand an der Scheibe d an, welche gegen das Eck zu mit Leder oder einem anderen passenden Material überzogen ist, welches das Abreiben des Zinns verhütet. Die kleine Rolle f kann durch einen Hebel der Scheibe c nach Bedürfniß näher gebracht, oder von derselben entfernt werden. Die Schraube g wirkt aufwärts wie abwärts auf die Achse b. (Die Zeichnung dieser Vorrichtung ist im Original so undeutlich gegeben, daß wohl niemand die genauen Details der Maschinerie daraus dürfte entnehmen können. Einzelnheiten, welche gar nicht, oder höchst mangelhaft in der Zeichnung vorkommen, wurden deßhalb in der Beschreibung übergangen, welche nur dazu dienen kann, einen allgemeinen Begriff von der Maschine und ihrer Wirkungsart zu geben. Die Redact. d. p. J.)