Titel: Verbesserter Apparat zur Bestimmung des Dampfdrucks in Dampfkesseln und zur Regulirung der Ofenklappe, worauf sich Sydney Smith, Ingenieur in Nottingham, am 22. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXXV., S. 321
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LXXV. Verbesserter Apparat zur Bestimmung des Dampfdrucks in Dampfkesseln und zur Regulirung der Ofenklappe, worauf sich Sydney Smith, Ingenieur in Nottingham, am 22. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1848, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. V. Smith's Apparat zur Bestimmung des Dampfdrucks in Dampfkesseln. Meine Erfindung besteht 1) in der Anordnung eines Apparates zur Bestimmung des Dampfdrucks in einem Dampfkessel, wodurch der jedesmalige Druck auf einem kreisrunden Zifferblatte durch einen Zeiger angezeigt wird; 2) in der Anordnung eines ähnlichen Apparates zur Regulirung des Dämpfers oder der Klappe eines Dampfkessel-Ofens. Fig. 34 stellt den auf den ersten Theil der Erfindung bezüglichen Apparat im Verticaldurchschnitte, Fig. 35 im verticalen Querschnitte und Fig. 36 in der Frontansicht dar. In der mit dem Dampfkessel communicirenden Röhre befindet sich quer über der Oeffnung a eine Scheidewand b aus einem biegsamen Stoffe, vorzugsweise aus vulcanisirtem Kautschuk. Diese Scheidewand trägt die in der Röhre d gleitende Stange c, welche oben kurbelartig umgebogen ist. Die Stange c setzt vermittelst des Fischbeinstreifens die Rolle e in Bewegung; wenn also die Scheidewand b aufwärts gedrückt wird, so setzt sie die Stange c und somit auch die Achse der Rolle e in Bewegung. An der Achse der Rolle e ist das Gewicht befestigt; die nämliche Achse enthält noch ein zweites Gewicht , das nicht an die Achse befestigt ist, aber sich durch dieselbe bewegen läßt, sobald das Gewicht ungefähr 1/8 Umdrehung gemacht hat, worauf ein an der Achse befindlicher Vorsprung auf eine Hervorragung des zweiten Gewichtes wirkt und dasselbe hebt. Durch diese Anordnung, in Verbindung mit dem Räderwerk zwischen der Achse der Rolle und dem Zeiger, kann das Zifferblatt gleichmäßig graduirt werden. An der Achse der Rolle e sitzt ein Zahnrad f, welches in das an der Achse h befindliche Rad g greift. An dem Rade g befindet sich das Rad i und dieses greift in das an der hohlen Achse j befestigte Stirnrad. Die Achse j dreht sich frei auf der Achse der Rolle e. In Folge dieser Einrichtung wird der Zeiger k an der Achse j veranlaßt, auf ungefähr 1/4 Umdrehung der Achse der Rolle e eine Rotation zu vollenden. Wenn die Gewichte e, e² perpendiculär unter ihrer Achse hängen, so steht der Zeiger k auf Null. Die Gewichte e¹, e² sind hohle mit Blei ausgegossene Gefäße aus Zinn. Das dargestellte Instrument ist so graduirt, daß es einen Dampfdruck von 100 Pfunden auf den Quadratzoll anzeigt; durch Veränderung der Gewichte kann es jedoch auf einen größeren oder geringeren Dampfdruck eingerichtet werden. Das Gewicht ist ungefähr mit 2 Pfd. 4 Unzen und das Gewicht mit 1 Pfd. 6 Unzen Blei ausgegossen. Genau kann das angewendete Gewicht nicht angegeben werden, weil dasselbe bei jedem Instrumente ein wenig variirt; ich habe es daher für nöthig erachtet, die Gewichte bei jedem Instrumente nach Versuchen zu adjustiren, indem ich jeden Apparat dem durch ein belastetes Ventil angezeigten Dampfdrucke aussetze. Wenn nun bei Anwendung eines Dampfdruckes von 15, 20 und 50 Pfd. per Quadratzoll, der Zeiger über die auf dem Zifferblatte markirten und diesen Spannungen entsprechenden Punkte hinausläuft, so weiß ich, daß das Gewicht e¹ nicht schwer genug ist, ich füge daher weiteres Blei hinzu; erreicht dagegen der Zeiger jene Punkte nicht ganz, so weiß ich, daß das Gewicht zu groß ist; ich nehme daher einen Theil des Bleies hinweg. Auf gleiche Weise adjustire ich das Gewicht e² zwischen den Punkten 50 und 100 Pfd. auf den Quadratzoll; das zweite Gewicht kommt nur dann in Thätigkeit, wenn das andere Gewicht ungefähr 1/8 Umdrehung gemacht hat. Der Apparat wird an irgend einem geeigneten Theile des Kessels befestigt und zwar vorzugsweise über der Wasserlinie des Kessels, so daß die Röhre mit Dampf gefüllt ist, bis dieser die mit Wasser gefüllte Heberröhre erreicht. l ist eine metallene Scheidewand mit einem kleinen Loche; m ein kleines in der Röhre befindliches Loch. Sollte nun Wasser durch die Scheidewand b gehen, so bemerkt man dieses bald, indem alsdann das Wasser durch m ausfließt, zum Zeichen, daß der Apparat in Unordnung ist. Fig. 37 ist die äußere Ansicht eines ähnlichen Apparates mit der geeigneten Einrichtung, um den Dämpfer eines Dampfkessel-Ofens in Thätigkeit zu setzen. An der Achse der Rolle e ist der gezahnte Quadrant n befestigt, welcher in das mit einem Stifte p versehene Zahnrad o greift. An der Achse des Dämpfers q befindet sich ein Arm s, an welchen eine Stange t befestigt ist, deren anderes Ende den Stift p umfaßt. Der Dämpfer ist so belastet, daß er das Bestreben hat offen zu bleiben.

Tafeln

Tafel Tab. V
Tab. V