Titel: James White's neue Methode Abzugsgräben für irdene Röhrenleitungen (zum Trockenlegen der Felder) einzuschneiden.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XXI., S. 111
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XXI. James White's neue Methode Abzugsgräben für irdene Röhrenleitungen (zum Trockenlegen der Felder) einzuschneiden. Aus dem Mechanics' Magazine, 1848, Nr. 1310. Mit Abbildungen auf Tab. III. White's Methode Abzugsgräben für irdene Röhrenleitungen einzuschneiden. Beim Ziehen von Gräben für RöhrenleitungenMan vergleiche über die in England gebräuchlichen irdenen Röhrenleitungen zum Trockenlegen der Felder polytechn. Journal Bd. CVIII S. 319. ist es offenbar von großer Wichtigkeit, die Kosten so viel wie möglich zu vermindern. Zur Erreichung dieser Absicht muß man vor allem auf ein Mittel bedacht seyn, welches die Entfernung einer tiefen, aber dünnen Erdschichte gestattet, anstatt Gräben, breit genug um einen Mann aufzunehmen, zu ziehen. Wenn es möglich ist, mittelst Dampf- oder Pferdekraft Streifen Erdreichs auszuschneiden, die nicht breiter sind, als zur Aufnahme der Röhren erforderlich ist, dann hat die Entwässerung von Ländereien ihre höchste Vollkommenheit erreicht. Mein Apparat zum Einschneiden von Abzugsgräben ist auf alle Bodenarten, die steinichten ausgenommen, anwendbar. Fig. 24 zeigt denselben in der Seitenansicht; Fig. 25 im Grundriß. Fig. 26 ist eine Endansicht desselben nach einem größeren Maaßstabe; Fig. 27 ein Theil des Erdreichs im Durchschnitte, mit am Boden des Einschnittes drei Fuß unter der Erdoberfläche eingelegter Röhre. a, a, Fig. 24, 25 und 26, sind große 1/2 Zoll dicke Räder aus hämmerbarem Eisen, welche, wie Fig. 26 zeigt, in eine Schneide ausgehen. Um die Schneiden gegen Beschädigung durch Steine oder harten Boden zu schützen, wurde um die Räder, ehe das Ausschmieden der Schneiden erfolgte, ein Stahlring geschweißt und dieser dann gehärtet. Die Räder laufen, wie Fig. 26 zeigt, unten näher an einander als oben. Auf diese Weise geschnitten läßt sich nämlich die Erde leichter herausschaffen, als wenn die Seiten des Einschnittes parallel sind. Da die Räder besser schneiden, wenn sie von einem kleinen Wasserstrahl benetzt werden, als im trockenen Zustande, so kann man über dem Gestell b, b einen Wasserbehälter anbringen. Wenn der Reibungswiderstand des Apparates größer ist als die direct anzubringende Triebkraft, so kann man in der Zuglinie einen Anker c in den Erdboden eindrücken und von diesem Anker eine Kette über eine an dem Apparat befindliche Rolle leiten, wodurch die bei d angebrachte Triebkraft verdoppelt wird. Bei einem Boden jedoch, wo die Räder auf das erstemal nicht tief genug eindringen, muß der Apparat vor- und rückwärts bewegt werden, bis die erforderliche Schnitttiefe erreicht ist. Sollte dieses mit verdoppelter Kraft nöthig seyn, so würden zwei Anker dem Zwecke besser entsprechen als einer; man würde dann das Instrument zwischen beiden arbeiten lassen. Wird jedoch die Triebkraft direct am Apparate angebracht, so muß dieser längs des ganzen Grabens arbeiten, ehe er zurückgebracht wird; am Anfang des Grabens müssen die Räder bis an die an ihrer Achse befindlichen Walzen eingedrückt werden, ehe die Arbeit beginnt. Ist das Gewicht der Gerätschaft nicht hinreichend, um sie niederzuhalten, so steigt sie in Folge des Widerstandes des Bodens von selbst in die Höhe; ich erwarte jedoch, daß die Tiefe, auf die der Apparat eindringt, genügt, um ihn in verticaler Richtung zu erhalten. Um den Apparat von einem Orte zu einem andern zu transportiren, befestigt man ihn auf einen niedrigen Wagen, und zieht diesen nach der Grube, welche an dem Anfangspunkt jedes Grabens zur Aufnahme der Schneideräder gemacht wird. Angenommen, der Apparat arbeite mit einer Geschwindigkeit von 1 1/2 engl. Meilen per Stunde, er habe zur Erzielung der erforderlichen Tiefe dreimal über den Boden zu gehen, und der Abstand zwischen den Abzugsgräben betrage 30 Fuß, so würde er in 10 Stunden 18 Acres Landes schneiden. Angenommen ferner, diese Arbeit werde mit vier Pferden und zwei Mann bewerkstelligt, und das Herausheben der geschnittenen Erde mittelst Pflügen erfordere eine ähnliche Quantität der Arbeit, so würden sich doch die Kosten viel niedriger stellen, als die gegenwärtigen Kosten des Ziehens von Gräben.

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