Titel: Bemerkungen über Hochdruckdampfmaschinen, meine neueren Beobachtungen, Erfahrungen, Versuche, Erfindungen und Verbesserungen auf dem Felde derselben berührend; von Dr. Ernst Alban in Plau (Mecklenburg-Schwerin).
Autor: Dr. Ernst Alban [GND]
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. LXXIII., S. 321
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LXXIII. Bemerkungen über Hochdruckdampfmaschinen, meine neueren Beobachtungen, Erfahrungen, Versuche, Erfindungen und Verbesserungen auf dem Felde derselben berührend; von Dr. Ernst Alban in Plau (Mecklenburg-Schwerin). Mit Abbildungen auf Tab. V und VI. Alban, über Hochdruckdampfmaschinen. Dampfmaschine. (Fortsetzung von S. 261 des vorigen Heftes.) In Fig. 1 und 2, Tab. VI, ist eine Maschine der neuern Normalform und zwar im perpendiculären Quer- und Längsdurchschnitte vorgestellt. Die äußere Ansicht derselben habe ich weggelassen, weil selbige aus dem Hauptwerke bekannt ist, und keine weitere Aenderung erfährt, als daß das Gestell in der Seitenansicht schmäler erscheint. Wie viel? ist aus Fig. 2 zu sehen. Der Gouverneur ist auf beiden Figuren weggelassen. Ich will jetzt erst eine allgemeine Uebersicht der Maschine geben und nachher specieller in ihre Construction eingehen. Die Lager für die Schwingzapfen, die mit dem Cylinder, den Steuerungsapparaten, der Dampf- und Exhaustionsröhre, der Kurbel, Schwungradwelle und dem Schwungrade der mehrern Deutlichkeit wegen hier nicht durchschnitten vorgestellt sind, erscheinen bei a und b auf der obern Gestellplatte c. Sie stehen auf großen und starken Rippen, die an die obere Fläche der Gestellplatte c angegossen sind, und deren für jedes Lager zwei vorhanden sind. Die Lager sind so eingerichtet, wie ich sie oben beschrieben habe. Sie enthalten die hölzernen Backen für die Schwingzapfen. Die Schwingzapfen d und e sind hier an ein starkes cylindrisches Stück i angegossen, welches den Boden der Steuerungsbüchse f und zugleich den obern Deckel des Dampfcylinders g und die Dampfcanäle und den Exhaustionscanal enthält. Es hat den Durchmesser des Cylinders g und seiner Schraubenkränze zusammengenommen. Seine Höhe ist von der Anordnung und Stellung der Oeffnungen der Grundplatte der Steuerungsbüchse f abhängig, die hier, wie schon bemerkt ist, durch die obere Fläche des Stückes i gebildet wird, und der nöthigen Höhe desjenigen Punktes über der Schwingungsachse der Schwingzapfen entspricht, durch welchen die Größe des Schieberzuges bestimmt wird, und der von der Schwingzapfenachse um so viel entfernt seyn muß, daß bei der durch den Durchmesser der kreisenden Kurbel h bestimmten Größe der Schwingungen des Cylinders g, dieser Schieberzug genau herauskomme. Ist dieser nämlich einmal durch die Größe der Oeffnungen in der Grundplatte der Steuerungsbüchse gegeben, so muß, nach den Gesetzen des Hebels, die Entfernung jenes Punktes sich zu der Entfernung der Schwingzapfenachse von der Schwungradwellenachse, wie die Größe der Schwingungen des Cylinders (in der Entfernung der Kurbelachse von der Schwingzapfenachse gemessen) zu der Größe der Schwingungen des gesuchten Punktes, also des Schieberzuges, verhalten. Damit dieser Punkt nicht zu hoch falle, und deßhalb das Stück i keine unbequeme Ausdehnung nach oben gewinne, ist es anzurathen, den Steuerungsöffnungen in der Grundplatte der Steuerungsbüchse mehr Ausdehnung in die Länge als Breite zu geben, wobei die in meinem Hauptwerke angegebenen Regeln gelten. Auf dem Stücke i steht die Steuerungsbüchse f, die aus einem hohlen Cylinder oder einem starken Ringe besteht, der unten mit seinem untern Rande in eine der Form seines untern Randes entsprechende Vertiefung des Stückes i, oben aber in eine gleiche ihres obern Deckels k eingreift, und an beide durch eine Bleidichtung angedichtet wird. Der obere Deckel k springt so viel vor dem Ringe oder dem Körper der Steuerungsbüchse nach außen vor, daß er hier einen Schraubenkranz bildet. Durch diesen vorspringenden Theil kann er durch Schraubenbolzen dem Stücke i so genähert werden, daß der ringförmige Körper der Büchse in beide ringförmige Vertiefungen, der des Stückes i und der des obern Deckels, dampfdicht eingepreßt, und so also der von dem ringförmigen Körper der Büchse, ihrem Deckel und der obern Fläche des Stückes i gebildete innere Raum nach allen Seiten hin vollkommen abgeschlossen wird. Diejenige Fläche des Stückes i, auf welcher der Wechselschieber der Steuerung arbeiten soll, und die ich die Grundplatte der Büchse genannt habe, tritt bedeutend in die Büchse hinein. Nach einer der beiden Seiten enthält die Büchse in ihrer ringförmigen Seitenwand die horizontal liegende Stopfbüchse l für den Schieberstiel. Auf ihrem Deckel ist oben ebenfalls eine Stopfbüchse m angebracht, durch welche jener Stiel senkrecht nach außen tritt, der innerhalb der Büchse einen Mechanismus in Bewegung setzt, welcher die Expansion der Dämpfe im Cylinder variirt. Dieser Stiel trägt oben außerhalb der Büchse ein Rad n, an dessen Umfang Kerben oder Einschnitte eingefeilt sind, die diejenige Stellung bezeichnen, die der Mechanismus annehmen muß, um dem Dampfcylinder diese oder jene Dampffüllung zu geben, und in welche eine kleine senkrecht stehende sich federnde Vorrichtung o eingreift, wenn das Rad n und der durch dasselbe gestellte innere Mechanismus in seiner Stellung fixirt werden soll. Die Einrichtung ist bei dieser Maschine so getroffen, daß der zu derselben strömende Dampf in den hintern Schwingzapfen, und von da durch einen Canal zur Seite der Schieber in die Steuerungsbüchse tritt, während die Exhaustion durch den vordern Zapfen geschieht, dessen Canal zu diesem Zweck mit der Mittlern Oeffnung der Grundplatte der Steuerungsbüchse in Verbindung steht. Die dampfdicht bewegliche Verbindung des Dampfrohres p mit dem hintern Schwingzapfen wird durch eine Stopfbüchse innerhalb des Zapfens vermittelt; die ebenfalls dampfdicht bewegliche Verbindung des Exhaustionsrohres mit dem vordern Schwingzapfen hingegen durch einen Conus mit Liederung, ganz so wie ich sie in meinem Hauptwerke beschrieben und abgebildet habe. Das kupferne polirte Exhaustionsrohr q geht vorne vor dem Gestelle der Maschine abwärts und mündet in ein unter dem Fußboden liegendes weiteres Abzugsrohr, welches die abziehenden Dämpfe ins Freie oder sonst, wenn sie noch nützlich verwandt werden sollen, in die dahin gehörigen Apparate leitet. An die untere Fläche des Stückes i ist der Dampfcylinder g mit seinem obern Schraubenkranze angeschroben. Die zu diesem Zwecke verwandten Bolzen sind dieselben, die oben den Deckel der Steuerungsbüchse anziehen, und dazu in der Weise eingerichtet, daß der Deckel k abgenommen werden kann, während der Cylinder g mit dem Stücke i fest verbunden bleibt. Zu diesem Ende haben die Bolzen in einiger Entfernung von ihrem untern Ende einen cylindrischen Ansatz, der von oben in eine Versenkung des Stückes eintritt, und dadurch fest in diese hineingezogen und festgehalten wird, daß die Muttern nach dem Ansetzen des Cylinders g an das Stück i, unten unter dem Schraubenkranze desselben vorgeschroben werden. Sie ziehen dann den Cylinder gleich mit an und befestigen ihn in seiner Lage gegen das Stück i. Da der Cylinder sehr selten vom Stücke abgenommen zu werden braucht, so bleiben die Bolzen immer in dieser Stellung und in ihrer Verbindung mit dem Cylinder fixirt, selbst wenn der Deckel k der Steuerungsbüchse oder sie selbst ganz von dem Stücke i abgenommen werden müßte. Die Steuerungsbüchse wird übrigens dadurch auf das Stück dampfdicht befestigt, daß nach Auflegung des ringförmigen Theils dieser Büchse auf das Stück, ihr Deckel durch die Muttern derjenigen Bolzen, welche auf den Seiten des Steuerungsbüchsenkörpers hinaufreichen, und durch die zu ihrer Aufnahme bestimmten Löcher desselben dringen, oberhalb des Deckels fest angezogen werden. Die Einrichtung ist demnach durchaus so, wie sie an den Herzen meiner Kessel vorkommt, um durch sie vordere und hintere Herzplatte in der Weise an die Seitenwände der Herzen anziehen zu können, daß die vordere Platte weggenommen werden kann, während die hintere fixirt bleibt. Die Steuerungsbüchse hätte füglich aus einem Stücke bestehen und an ihrem untern Rande mit einem Schraubenkranze versehen werden können. Dann hätte man aber nicht gut nach den Schiebern in der Büchse sehen, und diese in ihrer Stellung beobachten können. Ueberhaupt wäre es sehr schwierig gewesen, diese Schieber in die Büchse zu bringen, ohne jedesmal den Schieberstiel, der dabei immer im Wege ist, aus dem Schieberrahmen herauszuschrauben und ganz zu entfernen. Dieses jedesmalige Herausschrauben des Stiels hat aber oft große Schwierigkeiten, weil sein Gewinde beim längeren Beharren im Rahmen durch den Einfluß der Wärme und Feuchtigkeit nicht selten fest einrostet. Von nun an hat die Maschine durchaus nichts Eigenthümliches mehr vor der im Hauptwerke beschriebenen Normalmaschine voraus und verweise ich rücksichtlich ihrer übrigen Einrichtung auf dieses Hauptwerk. Der Schieberstiel wird durch denselben Mechanismus in Bewegung gesetzt, den ich dort beschrieb, jedoch mit dem kleinen Unterschiede, daß die Zugstangen r nicht an einer besondern Stütze, die an das Gouverneurgestell angeschroben ist, fixirt werden, sondern durch einen in die Schwingzapfenlager, und zwar in den Deckel derselben eingeschrobenenen Zapfen s. Weiter unten mehr davon. Man sieht, daß die Steuerungsbüchse mit dem Cylinder und den Schwingzapfen hier auf eine neue, sehr einfache und bequeme Weise vereinigt und alle Theile in cylindrischer Form gehalten sind, um sie auf der Drehbank, also um so schneller und leichter vollenden zu können. Die ganze Anordnung und Verbindung der verschiedenen Apparate hat selbst in der Form etwas Gefälligeres, indem die Steuerungsbüchse nun der Form des Cylinders sich besser und angenehmer anschließt, als in der früher beschriebenen Normalmaschine, wo der viereckige Steuerungskasten eine Art Deformität war, die nicht allein schlecht ins Auge fiel, sondern auch bedeutend mehr Arbeit bei der Anfertigung machte. Das Stück i bildet mit den beiden Schwingzapfen d und e ein höchst solides Ganzes, welches zugleich die Steuerungs-, Dampf- und Exhaustionscanäle auf eine bequem angeordnete Weise beherbergt, und diesen bunten und complicirten Theil der Maschine in so einfache Gränzen, in ein so schlichtes, unscheinbares und dauerhaftes Gewand einschließt, daß derjenige Mechaniker, der die Maschine von außen sieht, ohne nähere Einsicht in diesen Knäuel von Oeffnungen und Canälen, schwerlich glauben wird, daß ein so einfaches und kunstloses Stück sie alle so wohlgeordnet enthalten könne. Zudem ist das stück i so leicht zu formen und zu gießen, die Kerne für die Canäle sind alle so leicht zu befestigen, daß auch von dieser Seite alle Hindernisse einer leichten und bequemen Fabrication gehoben sind. Ich bezweifle, daß sich Mechaniker, finden dürften, die dieser Umgestaltung der frühern Normalmaschine ihren entschiedenen Beifall versagen, und meiner Annahme, daß in den neuen Anordnungen sich eine große und wichtige Verbesserung darstellt, widersprechen sollten. Um nun die innere Einrichtung dieses Stückes und sämmtlicher Steuerungsapparate und ihre Wirkung recht genau kennen zu lernen, nehme man Fig. 3 und 4, Tab. VI, die alle Theile der Steuerung, das Stück i und die Steuerungsbüchse in ihrer Stellung gegen einander besonders, und zwar Fig. 3 im perpendiculären Quer-, und Fig. 4 im perpendiculären Längsdurchschnitte darstellen, zur Hand. A ist hier das Stück, B ein Theil des von unten gegen dasselbe geschrobenen Cylinders, C die Steuerungsbüchse. Beide werden durch die oben beschriebenen Bolzen, von denen einer bei a in seinem Zusammenhange mit dem Stücke, dem Cylinder und der Steuerungsbüchse vorgestellt ist, an das Stück A festgeschroben erhalten. An diesen Bolzen ist b der in die obere Fläche des Stücks versenkte cylindrische Ansatz, c und d sind die vorgeschobenen Muttern. Wie schon gesagt, ragt das Stück A mit einem beträchtlichen Vorsprunge e, der mit seiner obern Fläche die Grundfläche der Schieberbüchse darstellt, in die Schieberbüchse hinein. Die Höhe dieses Vorsprungs wird zum Theil, wie oben ebenfalls bemerkt worden ist, durch die Größe der nöthigen Entfernung der Schwingzapfen von dem Punkte bestimmt, der als das Centrum der Hin- und Herbewegung des Wechselschiebers betrachtet werden kann, und der hier in einer Verlängerung der Achse des Schieberstiels bis zum Mittelpunkte der Steuerungsbüchse zu finden ist. f ist die Exhaustionsöffnung, g die die Dämpfe in den krummen Canal h führende, von diesen in den Seitencanal des Cylinders und von hier weiter unter den Kolben leitende Oeffnung, i die durch den Canal k die Dämpfe über den Kolben befördernde Oeffnung. Man sieht gleich, daß die Exhaustionsöffnung f in der Grundplatte hier wenigstens um ein Drittel breiter ist als die beiden Dampföffnungen g und i, und daß die gefüllten Zwischenräume l und m ein sehr weniges (ungefähr 1/16 Zoll) breiter sind als die Oeffnungen g und i. n ist der Wechselschieber. Er hat eine andere Einrichtung wie in der frühern Normalmaschine. Außerhalb der halbrunden Aushöhlung o Viele Maschinenbauer construiren diese Aushöhlung noch immer mit scharfen Ecken, namentlich die englischen. Ich kann diese Einrichtung in keiner Weise billigen, weil der durch die scharfwinklige Aushöhlung dringende Dampf viel mehr Hindernisse und Brechungen in seiner Bewegung findet, als bei halbrunder Form derselben. Derselbe muß bei allen jetzt bekannten Steuerungen so schon manche krumme Wege machen, wird so schon so viel in seinem regelmäßigen Laufe gehindert und dadurch an Wirkung geschwächt, wie sollte man nicht verpflichtet seyn, die von ihm zu durchlaufenden Winkelkrümmungen durch eine bessere Form möglichst unschädlich zu machen. enthält er noch zwei Canäle p und q, die ganz durch denselben gehen, und sich nach oben auf die Hälfte ihrer untern Breite und circa auf 5/8 ihrer untern Länge zusammenziehen. Diese Canäle stehen, wenn der Schieber in der in Fig. 3 bezeichneten Stellung sich befindet, d.h. in der Mitte seiner Bahn, wo er alle Oeffnungen schließt, mit ihrem untern innern Rande gleich an dem Außenrande der Oeffnung g und i, mit denen sie übrigens völlig gleiche Dimensionen haben. Zu beiden Seiten über diese Oeffnungen hinaus verlängert sich der Schieber bei r und s um eine halbe Breite der Oeffnungen g und i. Man erkennt nun leicht, daß, sowie sich der Schieber von links nach rechts bewegt, allmählich die Aushöhlung o über die Oeffnung i tritt und diese mit f verbindet, während gleichzeitig die Oeffnung des Canals p vor die Oeffnung g sich schiebt. Die Folge hievon ist, daß die Dämpfe aus B und h durch i und o und von da in f treten, während auf der linken Seite die aus der Steuerungsbüchse C durch den Canal p in den Canal h und so weiter unter den Kolben gelangen. Die Bewegung wird nun, wenn die Maschine den Schieber in Thätigkeit setzt, so lange fortgehen, bis die untere Oeffnung der Canäle p und q über die Oeffnungen um ein Drittel der Breite der Exhaustionsöffnung weggegangen sind, wodurch nun zwar die Oeffnung g etwas verengert wird, f und i aber in solcher Verbindung bleiben, daß i völlig offen erscheint, und f nur um ein Drittel verengert wird, wobei f noch immer die Breite von i behält, der Exhaustion der Dämpfe also durch dieß Ueberschreiten des Schiebers über seine bei andern Maschinen übliche Bahn hinaus durchaus kein Eintrag geschieht, da beide Oeffnungen f und i zuletzt noch eine völlig gleiche Größe behalten. Die oben bemerkte Verengung der Oeffnung g hat aber durchaus keinen Nachtheil, weil während ihrer allmählichen Verengerung die obere Oeffnung des Canals p doch durch den Abschlußschieber t verschlossen ist. Bewegt sich nun der Schieber n wieder rückwärts, so wird nach und nach die Verbindung zwischen i und q wieder unterbrochen, und derselbe nimmt seine alte Stellung von neuem ein. In diesem Momente steht die Kurbel im todten Punkte. Bewegt sich der Schieber n noch weiter, und zwar nach und nach eben so weit nach links, als er nach rechts ging, so verbindet der Ausschnitt 0 nach und nach die Oeffnungen f und g, und q tritt vor i, und noch etwas weiter, wobei alle Vorgänge natürlich zwischen f und g und q und i eintreten, die ich vorher als zwischen f und i und p und g stattfindend er- und läutert habe. Bei diesem Wegschreiten des Schiebers über die in andern Dampfmaschinen übliche Bahn müssen die Oeffnungen g und i um so viel eher mit f verbunden werden, als dieses Ueberschreiten hinsichtlich seiner Größe beträgt; es ist hier also eine Beschleunigung der Exhaustion erreicht, ohne daß irgend einer jener Nachtheile eintritt, deren ich oben weitläuftig erwähnt habe. Ich habe beim Schlusse der Darstellung dieser bei der Bewegung des Wechselschiebers m stattfindenden Vorgänge in der Leitung der Dämpfe zum Cylinder und von ihm zur Exhaustionsöffnung hinaus, noch zu bemerken, daß bei der Schieberbewegung sowohl nach rechts als links, die angegebenen Gränzen seiner Bewegung nicht überschritten werden dürfen, weil sonst theils die Oeffnung f wieder zu weit geschlossen würde, weiter wenigstens als erforderlich ist, um ihr mit den Oeffnungen g und i gleiche Dimensionen zu geben, theils aber auch die geschlossenen Enden r und s des Schiebers über den äußern Rand der Oeffnungen g und i hinausgehen, und so eine sehr schädliche, die Expansion aufhebende Dampfverbindung zwischen Büchse und den Oeffnungen g und i herstellen würden. Um den Wechselschieber genau kennen zu lernen, habe ich ihn in Fig. 11 und 12 Tab. VI noch besonders und zwar in Fig. 11 von unten und Fig. 12 von oben abgebildet; Fig. 16 zeigt ihn im perpendiculären Längsdurchschnitte mit einer seiner Leisten und Druckfedern. Ich gehe nun zur Function des Abschlußschiebers über, deren genaue und faßliche Darstellung viel schwieriger als die des Wechselschiebers seyn dürfte, und die, um gehörig verstanden zu werden, wieder durch mehrere solcher Figuren erläutert werden muß, wie ich sie im Hauptwerke bei meinem dort beschriebenen Abschlußschieber geliefert habe. Diese Figuren werden verschiedene Stände des Abschlußschiebers bei den Hauptstellungen der Kurbel der Maschine versinnlichen. Der Abschlußschieber arbeitet hier auf dem Wechselschieber, und versieht den Abschluß dadurch, daß er die obern in die Canäle p und q des Wechselschiebers führenden Oeffnungen wechselsweise öffnet und schließt. Man sieht ihn in den beiden Figuren 3 und 4 bei t. Da die oben genannten obern Oeffnungen p und q hinsichtlich ihrer Länge kürzer als die untern derselben Canäle sind, so kann der Abschlußschieber eine geringere Breite haben, als der Wechselschieber. Um ihm bei seinen Bewegungen eine gehörige Führung zu geben, ist der Wechselschieber an den überstehenden Flächen erhöht. Diese erhöhten Leisten, Fig. 4, u, Fig. 6 und 7, g werden durch kleine Schrauben auf den Wechselschieber befestigt, so daß sie leicht weggenommen werden können. Dieß ist nöthig, damit man den Abschlußschieber nach Abnahme derselben beim Einschmirgeln auf seiner Fläche nicht bloß in die Länge, sondern auch in die Breite schleifen kann. Die Länge des Abschlußschiebers ist so eingerichtet, daß er gerade zwischen beide in p und q führende obere Oeffnungen paßt, seine äußeren Ränder also die inneren dieser Oeffnungen berühren. Er wird, wenn der Wechselschieber von einer Rothgußmischung gearbeitet ist, von Gußeisen genommen. Daß seine Breite etwas größer seyn muß, als die Länge jener von ihm zu schließenden Oeffnungen, halte ich für überflüssig zu bemerken, auch muß ich hier anführen, daß trotz der Verengung dieser Oeffnung sie nach meinen Erfahrungen noch Durchschnittfläche genug für das Einströmen der Dämpfe behalten. Ich gebe jedem der Schieber besondere Druckfebern. Die des Wechselschiebers stützen sich gegen die erhabenen Leisten desselben, die in ihrer Mitte eine mit ihr fest verbundene, 1 Zoll lang hervorstehende väterliche Schraube enthalten, auf welche die Federn mit ihrem Mittelloche geschoben und gut befestigt werden. Die Federn reiben mit ihren beiden Schenkeln, an denen Rothgußplatten befestigt sind, gegen die Decke der Schieberbüchse. Sie drücken den Schieber bei seinen Bewegungen vermittelst der Leisten gegen die Grundplatte der Steuerungsbüchse an. Man sieht eine der Federn in Fig. 3 und 16 bei v von der Seite, in Fig. 4 bei v vor Ende. Der Abschlußschieber hat nur eine einzige Feder, die quer über ihm liegt, und deren Rücken auf dem Schieber reibt und ihn auf den Wechselschieber niederhält. Sie ist 1 1/2 Zoll breit, um hinreichend Reibungsfläche für den Abschlußschieber darzubieten, und wird auf jeder Seite mit einem entsprechenden Loche über die eben genannten väterlichen Schrauben der Leisten geschoben, und durch vorgeschobene Muttern niedergehalten, je nachdem man die Feder spannen und mit ihrem Rücken gegen den Abschlußschieber stemmen will. Ueber jede der vorgeschrobenen Muttern wird noch eine zweite Mutter geschroben, durch deren Anziehen die ersten Muttern in ihrer Stellung mehr befestigt, und bei der Bewegung des Schiebers vor dem Lösen bewahrt werden. Vielleicht mag manchem meiner Leser diese Anordnung besonderer Federn für den Wechsel- und Abschlußschieber überflüssig scheinen, aus meiner Erfahrung weiß ich aber, daß sie höchst nothwendig ist. Die erste Maschine mit einer solchen Edward'schen Schiebervorrichtung baute ich mit wenigen Veränderungen an den Dimensionen der Dampföffnungen, Schiebercanäle und Schieber, ganz in derjenigen Weise, wie ich sie abgebildet und beschrieben fand, mußte aber bei der ersten Ingangsetzung derselben erfahren, daß der Abschlußschieber nie richtig operirte. Er glitt ohne alle Haltung auf dem Wechselschieber hin und her, folgte bald dessen Bewegungen, bald nicht, und ich konnte die Maschine gar nicht regelmäßig in Gang setzen und erhalten. Ich sah nun ein, daß durchaus der Abschlußschieber auf den Wechselschieber durch irgend eine Vorrichtung niedergehalten, und zwischen beiden eine stärkere Reibung erzeugt werden müsse, damit ersterer dem letztem in seinen Bewegungen zu folgen mehr gezwungen sey, und hatte auch die Freude, durch die Anwendung der oben beschriebenen Feder radicale Hülfe zu erhalten.Man hat diese Steuerung für Locomotiven verschiedene Male in Vorschlag gebracht und ausgeführt, sie aber wieder aufgegeben, wahrscheinlich weil sie ähnliche Mängel zeigte. Merkwürdig, daß man immer so vorschnell im Verwerfen ist, ohne den Ursachen des Mißlingens gehörig nachzuspüren. Nach meiner Ueberzeugung ist diese Steuerung eine der besten für eine variable Expansion, wenigstens besser wie die Meier'sche in Frankreich patentirte, die nicht einmal neu ist, da Maudsley in London, bei dem ich sie im Jahre 1825 selbst in Wirksamkeit gesehen habe, dieselbe schon lange bei Niederdruckmaschinen anwandte. (Man vergleiche hier Pattington 's Account of the Steam Engine, plate VI.) Daß sie indessen wegen der rapiden Bewegung der Steuerungsorgane bei den Locomotiven einige Modificationen nöthig mache, will ich nicht abläugnen.Wenn ich einmal überzeugt bin, daß eine Construction, die bloß auf mechanischen Principien wie diese fußt, richtig sey, so bin ich für meinen Theil weit entfernt, sie gleich als Fehlgriff zu behandeln, wenn sie nicht beim ersten Versuche so günstige Resultate gibt als ich berechnete. Oft liegt die Schuld an einer unbedeutenden Kleinigkeit Dieser muß nachgespürt werden, bis sie gefunden ist. Wie manche wichtige Erfindung der neuesten Zeit ist schon vor vielen Jahren als mißlungen angesehen und verworfen worden, weil man kleine Hindernisse des Gelingens damals nicht aus dem Wege räumte, gleich den Muth sinken ließ, oder auch zu träge war der Sache ordentlich auf den Grund zukommen. Nicht der sechste Theil meiner Erfindungen wäre zu Stande gekommen, wenn ich immer so bald den Muth verloren hätte. Will man denn diese unvollkommene Welt zu einem Utopien machen, wo die gebratenen Tauben ihren Speisern von selbst in den Mund fliegen? Wie oft hat alles um mich her, haben alle meine Freunde, haben selbst Sachverständige die weitere Verfolgung meiner Idee, eines Planes, eine Thorheit, ihr Gelingen eine Unmöglichkeit gescholten, wo ich glücklich über alle Hindernisse und Schwierigkeiten siegte, immer meine Berechnungen, meine Ueberzeugung fest im Auge behaltend, und die Hindernisse und Schwierigkeiten für das nehmend, was sie sind, neckende Kobolde, Plagegeister, geschaffen, die Geduld zu prüfen und zu ermüden. Was ist auch die Durchführung einer Erfindung ohne diese? Ein glücklicher Fund, ohne Verdienst. Die Kämpfe, der nie zu beugende Muth, der nie ruhende Eifer, die feste nie zu ermüdende Beharrlichkeit, die sichere Haltung, die nie wankende einmal durch sichere Berechnung gewonnene Ueberzeugung, die nimmer verrauchende Begeisterung für eine Idee, der schöne heilige Glaube, die nie zu brechende Hoffnung, so sie zeigen den Erfinder in seiner Größe und Kraft. So ein Erfinder läßt die Todten, die längst begraben wurden, durch seinen schaffenden Geist verklärt aus dem Grabe der Vergessenheit, der Vernichtung hervorgehen, zieht den Phönix aus der Asche. Aber darum können Alltagsmenschen, wenn sie gleich zu Vielem taugen, keine Erfinder seyn. Wie unangenehm mir erst auch die durch diese Abhülfe entstandene Zögerung bei der Ingangsetzung der Maschine war, so wurde sie doch wieder Ursache, nicht allein meine Beobachtungsgabe und meinen Scharfsinn zu prüfen, sondern auch, was viel mehr Werth hatte, jene neuen, alle bisher an Bedeutung weit hinter sich lassenden Erfahrungen über die Vortrefflichkeit und großen Vortheile des Expansionsprincips bei Hochdruckmaschinen zu machen. Ich habe in Fig. 5, 6, 7 und 8 Tab. VI die Steuerungsbüchse in verschiedenen Ansichten von oben, und zwar geöffnet dargestellt, und man sieht in den verschiedenen Figuren die Oeffnungen in der Grundplatte derselben, die Schieber und die zu ihnen gehörigen Federn. Fig. 5 stellt die Büchse nach Hinwegnahme sämmtlicher Schieber dar. Man bemerkt auf dem Grunde derselben die Grundplatte mit drei länglich viereckigen Oeffnungen a, b und c, deren mittlere breitere c die Exhaustionsöffnung ist. Sie steht durch einen punktirt angegebenen Canal mit dem vordern Schwingzapfen e in Verbindung. Durch die runde Oeffnung d gelangen die Dämpfe in die Büchse. Sie communicirt mit dem hintern Schwingzapfencanal f. In Fig. 6 erscheint der Wechselschieber auf der Grundplatte mit seinen beiden erhabenen Leisten g und h, in Fig. 7 mit dem Abschlußschieber n in seiner Stellung über demselben und dessen Druckfeder o. Fig. 8 stellt ihn mit seinen beiden Druckfedern i und k, den Abschlußschieber n mit seiner quer liegenden Druckfeder o dar. Der Abschlußschieber steht so, daß er die Oeffnungen l und m des Wechselschiebers frei läßt, befindet sich also im Mittel seines Zuges. p und q sind die kleinen Muttern, die o auf die beiden Leisten g und h des Wechselschiebers niederhalten. An den Abschlußschieber sind zwei Knaggen angegossen, von denen an jedem seiner Enden einer und zwar quer über seiner obern Fläche aufgestellt ist. An diesen Knaggen wird derselbe in den nöthigen Zeitmomenten über die in die Canäle p und q führenden obern Oeffnungen gerückt, um diese zu verschließen, wenn der Dampf auf eine gewisse Strecke des Kolbenhubes vom Cylinder abgeschlossen werden soll. Die Füllungen des Cylinders mit Dampf hängen nämlich ihrem Grade nach davon ab, wie bald bei der Bewegung des Wechselschiebers vor dem Ende seines Zuges auf beiden Seiten die Knaggen des mit dem Wechselschieber sich fortbewegenden Abschlußschiebers ergriffen werden, und den Schieber über die Oeffnungen rücken. In Fig. 13, 14 und 15 sieht man den Abschlußschieber besonders, und zwar in Fig. 13 von oben ohne seine Druckfeder, in Fig. 15 mit derselben, und in Fig. 14 von der Seite abgebildet. a und b sind in diesen Figuren die Knaggen. Dieses zeitgemäße und in verschiedenen Graden auszuführende Rücken des Abschlußschiebers geschieht nun durch folgenden sinnreichen Apparat, auf den, wenn ich nicht irre, Cavé in Frankreich ein Patent erhalten hat. Man denke sich das Centrum des Deckels der Steuerungsbüchse durchbohrt, und eine cylindrische Stange durch denselben nach außen gehend, die oben auf demselben dampfdicht durch eine Stopfbüchse reicht. Diese Stange hat unten einen cylindrischen stärkern Ansatz von größerm Durchmesser, der von unten in den Deckel eingesenkt ist, und theils dazu dient, ein Herausschieben der Stange durch die Dämpfe zu verhüten, theils angeordnet ist, um die Stange gegen den Druck nach den Seiten durch eine breiter anliegende Fläche zu unterstützen. Diese Stange trägt nämlich ganz unten, noch unter jenem Ansatze, den Rücker, gegen den die Knaggen des Abschlußschiebers stoßen, wenn sie diesen Schieber bewegen, und der deßhalb bei jedem Anstoßen der Knaggen eine Erschütterung und ein Drängen zur Seite erleiden muß. Der Rücker reicht so tief hinunter, daß er zwischen die Knaggen tritt, und diesen die rückenden Flächen ihrer ganzen Höhe nach darbietet. Er besteht aus einer Fortsetzung jenes cylindrischen Ansatzes des Stiels oder der Stange, an die sich zwei Flügel anschließen, welche die in Fig. 8, Tab. VI, bei r, r bezeichnete Form haben. Durch die an denselben angebrachten nach und nach vom Centrum des Stiels sich entfernenden Curven treten die Angriffspunkte für das Rücken der Knaggen immer mehr von diesem Centrum ab, wenn die Vorrichtung links umgedreht wird. Je mehr diese Angriffspunkte sich aber vom Centrum entfernen, desto eher stoßen die Knaggen bei der Hin- und Herbewegung des Abschlußschiebers gegen dieselben, je eher also werden die Oeffnungen geschlossen. Sind die Flügel so gestellt, daß sie mit den Knaggenflächen parallel stehen, so wirken sie gar nicht auf die Knaggen ein, sondern diese stoßen höchstens gegen den cylindrischen Ansatz, und, ist die Berechnung richtig gemacht, so wird das Rücken in diesem Fall entweder gar nicht, oder doch so spät geschehen, daß die Dampföffnungen im Wechselschieber gar nicht geschlossen werden, folglich die Maschine mit ganzer Cylinderfüllung arbeitet. Diese Stellung der Flügel bildet das eine Extrem, ihre rechtwinkelige Stellung gegen die Knaggen das andere. Dieses letzte Extrem muß so berechnet werden, daß es 1/6 Füllung des Cylinders mit Dampf gibt, d.h. die Flügel müssen die Knaggen und diese die Schieber schon über die Oeffnung rücken, wenn der Kolben 1/6 seines Laufes vollendet hat. Zwischen diesem Extrem in der Flügelstellung und dem ersten sind eine Menge Stellungen möglich, die alle verschiedene Füllungen des Cylinders mit Dampf, aber immer innerhalb der beiden aufgestellten Gränzen geben. Es wird meinen Kunstgenossen nicht schwer werden, nach diesen Andeutungen richtige Maaßregeln beim Bau einer solchen Abschlußsteuerung zu treffen. Die Berechnung ist nicht schwierig, und die Construction und die Dimensionen der Flügel sind sehr leicht angeordnet, wenn man nur mit einigem Nachdenken verfährt. Die Curven an meinen Flügeln sind Kreisbogen, aus den Punkten a und b Fig. 10 Tab. VI geschlagen. Beide Punkte werden sich immer leicht finden lassen, um den Flügeln jeder Größe die richtige Form der Curven zu geben. In der eben genannten Figur habe ich den cylindrischen Ansatz mit beiden Flügeln einer Maschine von zehn Pferdekräften in natürlicher Größe vorgestellt. Die geraden Linien cd und ef liegen radial, und sind a und b die vorhin erwähnten Punkte, aus denen die Curven mit dem Zirkel geschlagen sind. Bei der Construction dieser Flügel ist vor allem dahin zu sehen, die Curven so zu zeichnen, daß wenn zwei Linien in der Weise, wie in der Figur die punktirten gh und ik gezogen sind, diese Linien bei l und m den cylindrischen Ansatz berühren, während das letzte Element der Curve bei c und f dieselben Linien trifft. Es ist nämlich durchaus erforderlich, daß die Curven diese Gränzen nicht überschreiten, weil sonst eine Annäherung der Knaggen an den cylindrischen Ansatz unmöglich wird, und die Wirkung der Flügel auf die Knaggen, die hier durch die punktirten Linien in ihrem Zusammentreffen mit dem cylindrischen Ansatz vorgestellt sind, sonst in engere Gränzen zusammengezogen wird. Noch habe ich zu bemerken, daß die Flügel von Stahl, wenigstens die Curven derselben, als die Anschlagsflächen, mit Stahl belegt und gut gehärtet seyn müssen, damit sie sich nicht zu bald abnutzen. Auch an die Knaggen des Abschlußschiebers sind glasharte Stahlplatten anzuschrauben. Um hier einigermaßen ein Adjustiren anwenden zu können, lege ich gewöhnlich einige dünne Weißblechplatten zwischen die Stahlplatten und die gußeisernen Knaggen. Das Herausnehmen oder Hinzufügen solcher Blechplatten zu den schon bestehenden gibt denn ein gutes Mittel ab, die Anschlagmomente einigermaßen zu verändern und die Wirkung des ganzen Mechanismus zu berichtigen. In Fig. 13, 14 und 15 Tab. VI sieht man diese Stahlplatten an den Knaggen sehr deutlich abgebildet. Um nun die Rückerstange mit den Flügeln drehen und diesen jede beliebige Stellung geben zu können, dient ein Rad Fig. 3 und 4, x, welches außerhalb der auf den Deckel der Steuerungsbüchse befindlichen und zu ihr gehörigen Stopfbüchse, auf die Stange aufgezogen ist. In die Peripherie desselben ist bei jeder Hauptstellung der Flügel, z.B. bei solcher, wo sie 1/6, 1/5, 1/4, 1/3 und halbe und ganze Füllung des Cylinders mit Dampf bewirken, eine Kerbe gefeilt, in welche man einen aufrechtstehenden, auf die Steuerungsbüchse aufgeschrobenen, sich federnden Hebel l, w einschnappen läßt, um das Rad und die ganze Vorrichtung in dieser Stellung zu fixiren. Das Rad sowohl als dieser Hebel haben an ihrer äußern Peripherie eingeschrobene oder eingenietete Handgriffe mit hölzerner polirter Bekleidung, um sie daran handhaben zu können, ohne sich daran zu verbrennen; denn an beide theilt sich die Hitze der Steuerungsbüchse mit. Die verschiedenen oben berührten Hauptstellungen findet man sehr leicht durch Berechnung oder auch durch unmittelbare Versuche, und merkt sie bei den Kerben auf dem Rade mit 1/6, 1/5, 1/4 und so weiter. Will man eine variable Expansion durch diese Steuerung bewirken, so braucht man nur statt des Rades einen Hebel auf die Rückerstange zu befestigen und diese auf irgend eine Weise mit dem Gouverneur in Verbindung zu setzen. Dieß dürfte jedoch bei den Schwingungen der Steuerungsbüchse mit einigen Schwierigkeiten verbunden seyn, und sich nur mehr bei feststehenden Cylindern und Steuerungen anwenden lassen. Ich wiederhole hier aber diejenige Ansicht von der variablen Expansion, die ich in meinem Hauptwerke gegeben habe. Die dazu dienenden Mechanismen sind künstlich und complicirt, und bewirken in der Art der Meier'schen oder vielmehr Maudsley'schen ausgeführt, ein unangenehmes Geklapper. Die Schnecke am Gouverneur bietet der daran reibenden und durch eine Stange die Bewegung auf das Abschlußventil fortpflanzenden Rolle bei ihrem Angriffe und Abgleiten immer eine schiefe Fläche dar, weßhalb die Rolle in diesen Momenten nur in Einem Punkte aussetzt und so eine große Abnutzung an der Schnecke und sich selbst herbeiführt. Zudem vermehrt eine variable Expansion die Stöße in der Maschine, die schon jede Expansion in ihrem Gefolge hat, in denjenigen Momenten auf eine schädliche Weise, wo gerade eine geringere Kraft der Maschine erzielt wird, und ihr Gang gemäßigt werden soll, zumal bei größerem Abschluß der Dämpfe ihre Spannung im Kessel steigt, und dadurch der erste Moment ihrer Wirkung auf den Kolben unangenehm verstärkt wird; und dieß alles um eines Zweckes willen, dessen wirkliche praktische Vortheile noch problematisch sind. Ich spreche hier noch einmal meine Ueberzeugung aus, daß ich von der Mäßigung der Kraft und der Geschwindigkeit der Maschine durch die Drosselklappe mir eben so viel Wirkung verspreche, daß wenigstens der Vortheil in keinem Verhältnisse zu den Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten stehe, die jede variable Expansion herbeiführt, und daß es aus diesem Grunde kaum der Mühe lohne, an die Vervollkommnung des Mechanismus für die variable Expansion viele Zeit und Mühe zu verwenden. Will man sie durchaus aber einmal angewandt wissen, nun dann, dünkt mich, ist gerade die Meier'sche am wenigsten zweckmäßig zu nennen, dann hat die Maudsley'sche hinsichtlich der Fortpflanzung der Abschlußbewegung der Schnecke auf das Ventil entschiedene Vorzüge, vorzüglich wenn der gegen die Schnecke reibende Hebel mit Holz vor Hirn bekleidet würde – eine Einrichtung, die in jeder Hinsicht dauerhafter als die Frictionsrolle ist, keinen solchen Lärm macht wie diese, und sanfter und weniger stoßend ihre Function verrichtet. Ein solcher Hebel weicht auch, was wohl zu berücksichtigen ist, in einer Richtung, die der Richtung der einwirkenden Kraft entspricht, es entsteht also kein schädliches Drängen, wie bei der Meier'schen, bei der die Stange, welche die Bewegung der Rolle auf das Ventil fortpflanzt, immer mit großer Gewalt gegen die Führung gedrückt wird, und durch die entstehende große Reibung einen nicht unbedeutenden Theil der Kraft zerstört, zu geschweigen, daß die Abnutzung der Führung dadurch sehr beschleunigt wird. Die Edward'sche Abschlußsteuerung hat keine aller dieser Schattenseiten. Der Angriff der Knaggen gegen die Flügel findet erst gegen Ende der Wechselschieber-Bewegung statt, wo diese nach und nach immer mehr von ihrer Geschwindigkeit verliert. Dieser ist daher sanfter als in meiner frühern in meinem Hauptwerke beschriebenen Abschlußvorrichtung, wo der Angriff stets im todten Punkte der Kurbel, also gerade in dem Momente geschieht, wo das den Wechselschieber bewegende Excentricum diesem Schieber das Maximum in der Geschwindigkeit seiner Bewegung mittheilt. Deßhalb hört man bei der meinigen während des Uebergangs der Kurbel über die todten Punkte immer ein Klappen, welches bei der Edward'schen Steuerung kaum hörbar ist, ein Umstand, der auf den sanftern Angriff unwiderleglich hindeutet, und der bei den Locomotiven, wo die Wechsel in der Kolbenbewegung eine so rapide Geschwindigkeit haben, von unberechenbarem Gewichte ist. Eine Edward'sche Abschlußsteuerung halte ich ohne Bedenken bei einer Locomotive für statthaft, während mir die meinige aus den eben angeführten Gründen dazu nicht geeignet scheint. Bei Anwendung der Edward'schen würde ich aber zugleich die Gestalt der Oeffnungen in der Grundplatte der Steuerungsbüchse so einrichten, daß ich mit dem möglich kleinsten Schieberzuge auskäme, wodurch natürlich die Geschwindigkeit der Bewegung des Schiebers vermindert und der Angriff der Knaggen an die Flügel sanfter gemacht würde.Auch müßte diejenige Feder, die den Abschlußschieber auf den Wechselschieber niederhält, hier besonders stark seyn. Die Drehung der Flügel durch den Gouverneur vermittelst des vorerwähnten Hebels statt des Rades, wird bei stationären Maschinen durchaus keinen Schwierigkeiten unterliegen. Die Reibung der Rückstange an ihrer Stopfbüchse ist nicht bedeutend, und von einem gewöhnlichen Gouverneur sehr wohl zu beschicken, vorzüglich wenn dieser nicht zu klein eingerichtet und mit gehörig schweren Kugeln versehen wird. Ueberhaupt sollte man, so bin ich jetzt überzeugt, die Gouverneure nie zu klein machen. Je größer sie sind, und je schwerer ihre Kugeln genommen werden, desto kräftiger wirken sie auf die zu regulirenden Organe und achten kleiner Hindernisse, z.B. ungewöhnliche Reibungen der Regulirstiele in ihrer Stopfbüchse nicht. Auch ist nicht zu verkennen, daß man bei größeren Gouverneuren die Bewegungshebel der Drosselklappen im Verhältniß zur Größe des Zuges mehr verkürzen kann, wodurch die Regulirung viel empfindlicher, und kleinern Abnormitäten in der Geschwindigkeit der Maschine, die sonst weniger bemerkbar vorübergingen, genauer abgeholfen wird.Ich habe mich schon einmal in meiner in diesem Journale enthaltenen Abhandlung über Dampfkornmühlen über diesen Gegenstand ausgesprochen. Siehe polytechn. Journal Bd. CVIII S. 169. Ich kehre nun zu der Steuerungsbüchse zurück, um noch über die Führung des Wechselschiebers in derselben zu sprechen. In den länglich viereckigen Steuerungsbüchsen meiner frühern Maschinen war eine solche Führung des Schiebers durch die Seitenwände der Büchse von selbst gegeben; diese fehlt aber bei der jetzigen runden Gestalt der Büchse. Ich ersetzte sie durch zwei Kreissegmente, die ich auf die Grundplatte der Steuerungsbüchse zu beiden Seiten als Führer aufschraube, und zwar von solcher Höhe, daß diese Höhe jener des Schiebers und des ihn bewegenden Rahmens zusammengenommen gleichkomme. Die Dampfeinströmungsöffnung Fig. 5, d setzt sich durch das Segment der betheiligten Seite in der Weise fort, daß sie dieses durchbohrt. Man sieht in Fig. 5, 6, 7 und 8 bei s, s die beiden Segmente von oben angesehen, und in Fig. 4 bei y im perpendiculären Querdurchschnitte. Sie sind in allen Figuren der mehreren Deutlichkeit wegen hell schraffirt vorgestellt. Der Rahmen für den Wechselschieber, sein Bewegungsstiel und dessen Stopfbüchse sind ganz so, wie ich sie in meinem Hauptwerk beschrieben habe, eingerichtet, nur daß am Rahmen die oben angeschrobene Platte mit ihren Knaggen zum Rücken des Abschlußschiebers fehlt. Um nun beim Scheiden von dieser interessanten Steuerung noch alle Vorgänge, die während eines Umlaufes der großen Kurbel der Dampfmaschine an den verschiedenen Organen derselben stattfinden, nach der Reihe überblicken zu können, habe ich die Steuerung, so wie im Hauptwerke in acht verschiedenen Stellungen mit jedesmaliger Beimerkung des Standes der Kurbel auf Tab. VI, Fig. 18 abgebildet. Man wird in allen verschiedenen Nummern die verschiedenen Haupttheile derselben sogleich erkennen. Nebendinge habe ich natürlich weggelassen. Gehe ich nun zuerst zur Betrachtung von Nr. 1, so sehen wir hier die Kurbel im todten Punkte, und zwar in ihrer untern Stellung. Der Wechselschieber a steht in der Mitte der von ihm zu durchlaufenden Bahn und deckt alle Oeffnungen in der Grundplatte. Der Abschlußschieber b ist rechts über die unter den Kolben des Dampfcylinders führende Oeffnung hinübergeschoben, denn da die Maschine nach der Richtung des Pfeiles umläuft, so war der Abschluß zuletzt auf dieser Seite geschehen. Rückt nun die Kurbel in die in Nr. 2 bezeichnete Stellung, so hat der Wechselschieber schon einen Theil seines Weges nach rechts zurückgelegt. Die halbrunde Aushöhlung des Wechselschiebers hat die Verbindung zwischen der Exhaustionsöffnung c und der rechten Dampföffnung e hergestellt, während der linke Dampfcanal des Wechselschiebers vor die linke Dampföffnung d der Grundplatte getreten ist. Der linke Knaggen des Abschlußschiebers berührt noch nicht den Flügel dieser Seite. Geht nun die Kurbel weiter in die Stellung Nr. 3 über, so hat der Wechselschieber um den dritten Theil der Breite von c die Oeffnungen c und e überschritten und ist an die Gränze seiner Bewegung nach rechts gekommen. Der linke Knaggen des Abschlußschiebers hat aber bereits den Flügel seiner Seite berührt, und dieser hat den Abschlußschieber über die rechte obere Oeffnung des Dampfcanals im Wechselschieber geschoben. Tritt ferner die große Kurbel in die Stellung Nr. 4, so hat der Wechselschieber seinen Rückweg wieder angetreten, der linke Knaggen des Abschlußschiebers hat den Flügel des Rückers wieder verlassen, und dieser Abschlußschieber bleibt auf dem Wechselschieber so lange fixirt, hält also die Oeffnung des linken Canals des Wechselschiebers so lange geschlossen, bis der rechte Knaggen wieder an den linken Flügel des Rückers stößt, und den Abschlußschieber in der entgegengesetzten Richtung in Bewegung setzt. Beim weitern Fortgehen tritt endlich die Kurbel in die Stellung Nr. 5 und zwar oben in den todten Punkt ein, der Wechselschieber nimmt die in Nr. 1 bezeichnete Stellung wieder ein, während jetzt der Abschlußschieber die linke in den Canal d führende Oeffnung geschlossen hält. Tritt endlich die Kurbel in die Stellung Nr. 6, so geht der Wechselschieber auf die linke Seite über, seine halbrunde Höhlung verbindet d und c, und sein rechter Dampfcanal tritt vor e. In der Stellung Nr. 7 ist der Wechselschieber auch auf dieser Seite an der Gränze seiner Bewegung angekommen, der rechte Knaggen des Abschlußschiebers hat bereits den Rücker berührt und dieser den Schieber über die Oeffnung des rechten Dampfcanals des Wechselschiebers herübergeschoben. In Nr. 8 erfolgen nun alle Vorgänge wie in Nr. 4, nur auf der entgegengesetzten Seite. Es ist nach dieser Versinnlichung und Erklärung der acht Stellungen beider Schieber bei den verschiedenen Ständen der Kurbel leicht einzusehen, daß die obern Oeffnungen der Dampfcanäle des Wechselschiebers durch den Abschlußschieber früher gedeckt werden, wenn der Rücker die Curven der Flügel mehr vom Centrum entfernt wirken läßt, denn dann treten die Knaggen eher an diese heran, und der Abschluß geschieht also früher, wobei zugleich der Weg, den der Schieber zur Deckung der Oeffnungen macht, größer wird. Damit der Abschlußschieber beim Ueberrücken über die obern Oeffnungen der Dampfcanäle des Wechselschiebers, über welche er bei größern Füllungen des Cylinders nur wenig hinweggeht, keinen Satz an die Fläche des Wechselschiebers außerhalb des äußern Randes der Oeffnungen schleife, wird es rathsam seyn, diese nur schmal, so zum Beispiel die einer Maschine von zehn Pferdekräften nur 1/8 Zoll breit zu machen. Bei solcher Vorsicht geht der Schieber beinahe bei allen verschiedenen Cylinderfüllungen darüber weg. Ist der Rücker so gestellt, daß die Knaggen die Flügel gar nicht mehr oder nur wenig berühren, so bleibt an der Gränze der Wechselschieberbewegung der Abschlußschieber soviel in seiner Bewegung zurück, daß er die Oeffnung nur zum Theil schließt. Diese Einrichtung ist nöthig, damit man beim Anlassen der Maschine dem Cylinder ganze Füllung zu geben vermöge. In meinem Hauptwerke habe ich die Gründe für diese nothwendige Bedingung sattsam entwickelt. An dieser Steuerung wird nun nicht allein eine besondere für sich bestehende Büchse für den Abschlußschieber, sondern auch der in meinem Hauptwerke angegebene Schieber für die Herstellung und Abschließung einer Communication zwischen beiden Schieberbüchsen mit seinem Stiele, dessen Stopfbüchse und seinem Bewegungshebel erspart. Gewiß eine Sache von Wichtigkeit. Vereinfachung hat doppelt Werth, wenn sie so einflußreiche Organe einer Maschine, als die Steuerung bei einer Dampfmaschine ist, von ihrer bisherigen künstlichen Construction befreit. Diese Steuerung hat nun aber vollends noch neben dem Vortheil einer größern Einfachheit den, daß zugleich die Füllung des Cylinders mit Dampf regulirt werden kann, was bei derjenigen meiner frühern Normalmaschine unausführbar war. Ich brauche wohl nicht darauf aufmerksam zu machen, daß der erste Erfinder dieser Steuerung Edwards, also ein Engländer war, wenn gleich mehrere andere Erfinder, vornehmlich Franzosen, nachher mitgewirkt haben sie zu verbessern, und auf variable Expansion anzuwenden, namentlich Halette, Cavé und andere mehr. Das Lob, welches ich hier einem Engländer zu reichlich gespendet habe, um der Gerechtigkeit zu genügen, wird hoffentlich zur Beruhigung derer, die mein Hauptwerk wegen des darin enthaltenen Tadels der Engländer auf die Seite warfen, dienen. Es soll jedoch keinesweges eine captatio benevolentiae seyn. Das Lob kommt mir nicht allein aus dem Kopfe, sondern auch aus dem Herzen, und ungern verwunde ich, wo ich meine Rüge nicht vertheidigen und ihre Wahrheit und Gerechtigkeit nicht beweisen kann. Der ungebührliche Stolz und Dünkel der Engländer verletzt uns Deutschen so oft, wo wir es nicht verdienen. Dieses Inselvolk erhebt sich gerne ohne alle Begründung über uns, wo wir dasselbe offenbar überragen. Ich bete den Britten nicht nach, krieche nicht vor ihnen im Staube, aber nie werde ich ihnen auch Gerechtigkeit versagen. Suum cuique. Ich habe oben schon erwähnt, daß der Bewegungsmechanismus für diese Steuerung derselbe ist, den ich bei meiner frühern Normalmaschine anwandte, daß ich jedoch die Zapfen, um welche die Hebel schwingen, an die beiden Lager mit hölzernen Büchsen, und zwar an die Deckel derselben anschraube. Damit selbige hier recht sicher und unverrückbar stehen, müssen diese Deckel mit ihrem untern Vorsprunge sehr fleißig zwischen die Seitenwände der Lager eingepaßt werden, so daß nach Anziehen der Deckelschrauben auch nicht die geringste Bewegung an ihnen möglich ist. Trocknen die hölzernen Büchsen ein oder nützen sich endlich ab, so lege man oben zwischen die obern hölzernen Büchsen und den Vorsprung des Deckels Scheiben von Weißblech in dem Maaße, daß der Zapfen, worauf die Hebel des Bewegungsmechanismus für die Steuerung sich drehen, immer in möglichst gleicher Entfernung von der Achse der Schwingzapfen des Cylinders bleiben, und so den Schiebern immer ein gleicher Zug erhalten werde. Zur bessern Befestigung des Zapfens am Deckel der Schwingzapfenlager ist eine Verstärkung und zwar auf dem Rücken desselben angegossen. Dieser Verstärkung wegen sind die Schmierlöcher für die Lager nach einer oder der andern Seite hin zu verlegen. Um das Querhaupt des Bewegungsmechanismus für die Steuerung von dem Bewegungshebel leicht abnehmen zu können, enthält dieser, wo er die Zapfen des Querhauptes umfaßt, ein gewöhnliches kleines Lager mit Schrauben, wie man in Fig. 1 und 2 Tab. I bei r und Fig. 8 bei x sieht. Da die Zapfen für die Bewegung der Steuerung an die Lagerböcke angeschroben sind, so erhalten sie sich leichter in ihrer wichtigen Stellung gegen die Steuerung, auch braucht nun das Gestell für den Gouverneur nicht so massiv, stark und schwer gegossen zu werden, als es an der frühern Normalmaschine wegen daran statthabender Befestigung der Stützen für die Steuerung nöthig war. Jede Steuerung einer Hochdruckmaschine geht im Verhältniß schwerer, als man nach der Größe der Schieberflächen vermuthen sollte, deßhalb müssen aber auch die Punkte, von welchen aus diese Bewegung geschieht, unverrückbar feststehen, nicht im mindesten dem Zittern unterliegen. Die Befestigung der Stützen an der frühern Normalmaschine war keine solche zu nennen. Das Gestell für den Gouverneur war dazu nicht stark und massiv genug, und seine Fixirung geschah zu weit von dem Befestigungspunkte der Stützen entfernt, an der gußeisernen Haube der Maschine, die sich leicht federt, und bei starken Stößen dröhnt, eine Art Resonanz gibt. Deßhalb kommt es denn auch, daß die große und schöne Maschine der hiesigen großherzoglichen Walkmühle und Tuchappretiranstalt beim Anschlag der Knaggen an den Rücker des Abschlußschiebers immer eine Art dröhnenden Geräusches hören läßt, welches bei einer sicheren Befestigung der Stützen vermieden wäre. Dieses Geräusch ist dem vollkommen gleich, welches die Hemmung an einer großen Thurmuhr verursacht, und was diese Maschine einer kollossalen Tischuhr noch ähnlicher als ihre sonstige Form und ihr pendulirender Cylinder macht. Bei Maschinen, wo der Steuerungsmechanismus von einem stark fixirten Punkte aus in Bewegung gesetzt wird, hört man dagegen nur ein dumpfes Klappen, welches weder stark noch unangenehm ist. (Der Beschluß folgt im nächsten Heft.)