Titel: Einfacher Apparat zum Auswaschen der Niederschläge; von E. C. Summers.
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. XCI., S. 431
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XCI. Einfacher Apparat zum Auswaschen der Niederschläge; von E. C. Summers. Aus dem Philosophical Magazine, August 1849, S. 96. Mit einer Abbildung auf Tab. VIII. Summer's Apparat zum Auswaschen der Niederschläge. Hr. Bloch hat unlängst einen neuen Apparat zum Auswaschen der Niederschläge mittelst eines selbstregulirenden Hebers (polytechnisches Journal Bd. CXII S. 437) veröffentlicht, welcher jedoch mehrere Mängel besitzt. Erstens, sobald dem Filter die erforderliche Menge Wasser geliefert worden ist, steigt das Wasser im äußeren Luftrohr auf bis zum Spiegel der Flüssigkeit in dem Gefäß, welches das Filter speist; ist nun der Niederschlag sehr leicht, so kann auch ein Theil von ihm in das Rohr gelangen und sich an dessen Seiten anhängen. Ferner, wenn der Spiegel des Wassers im Filter sinkt, wird die Wassersäule im Luftrohr nicht immer so sinken, daß die Luft freien Zutritt erhält; im Gegentheil wird das Wasser im Luftrohr häufig ganz oder theilweise durch den Druck der Luft aufwärts getrieben und gelangt (statt in das Filter) in das Reservoir; würde es hiebei von dem Niederschlag mitreißen, was gar nicht unwahrscheinlich ist, so wäre auf einmal eine chemische Analyse verloren. Von der Schwierigkeit, die zwei concentrischen Röhren zu biegen, sage ich nichts, weil sich alle Vortheile nebst größerer Bequemlichkeit für die Operation erzielen lassen, wenn man die Röhren gänzlich getrennt anwendet. Die in Fig. 23 abgebildete höchst einfache Vorrichtung erfüllt den beabsichtigten Zweck vollkommen und gewährt noch den Vortheil, daß sie in beliebig großem Maaßstab anwendbar ist. Sie besteht aus einem Wasserbehälter a, dessen Oeffnung an seiner Basis angebracht ist. Diese wird, nachdem das Gefäß mit Wasser gefüllt ist, mit einem Kork verschlossen, durch welchen ein gerades Rohr b schief abwärs gesteckt ist. Es ist nun klar, daß das Wasser im Rohr b so lange aufsteigen wird, als Luft in das Innere des Wasserbehälters zutreten kann; dieß ist jedoch verhindert, sobald das Wasser im Rohr hoch genug ist, um dessen unteres Ende ganz zu bedecken. Man steckt dann einen Heber durch dieses Rohr, so daß er ein wenig über dessen unterem Ende in den Wasserbehälter hineinreicht, wobei Raum genug bleiben muß, daß die Luft zwischen dem Heber und dem ihn umgebenden Rohr durchziehen kann. Der Trichter wird unter dem langen Schenkel des Hebers angebracht, so daß der Rand des Filters etwas über dem Wasserspiegel im geraden Rohr ist. In diesem Zustande ist der Apparat in Thätigkeit. So lange als der Wasserspiegel im Filter niedriger ist als der Wasserspiegel im Rohr b, wird die Wassersäule ce schwerer als die Säule cd seyn, und folglich wird der Heber einen Wasserzufluß unterhalten, indem Luftblasen zum Innern des Behälters Zutritt erlangen, sobald der Wasserspiegel im Rohr b durch die Wirkung des Hebers sinkt. Sowie jedoch das Wasser im Filter dasselbe Niveau erreicht mit demjenigen in dem Rohr, hat die Wassersäule cd gleichen Druck mit der Säule ce und folglich hört die Wirkung des Hebers auf, indem das Wasser im Rohr b gerade auf der erforderlichen Höhe bleibt, um die Luft vom Innern des Wasserbehälters auszuschließen.