Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 115, Jahrgang 1850, Nr. , S. 152
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Miscellen. Miscellen. Ueber mit Kupfervitriollösung imprägnirte Eisenbahnschwellen. Am 4. Mai 1849 wurden durch den technischen Dirigenten der Berlin-Hamburger Eisenbahn, Hrn. Baurath Neuhaus, den Ingenieur der Berlin-Stettiner Eisenbahn, Hrn. Busse, und den Bauinspector Hoffmann die in der Nähe der Station Neustadt auf der Berlin-Stettiner Bahn befindlichen kiefernen, mit einer Auflösung von schwefelsaurem Kupferoxyd (Kupfervitriol) präparirten Eisenbahnschwellen untersucht. Diese Schwellen befinden sich auf der Strecke der Stettiner Bahn von Station 6,85 bis Station 6,97; sie liegen daselbst im Abtrage und im Auftrage auf der mit Kies hergestellten Bettung in einem feinen Sande, und sind im Jahre 1841 bis 1842 verlegt worden. Die breitbasigen Schienen sind auf den Zwischenschwellen mit je 2 Haknägeln, auf den Stoßschwellen gegenwärtig mittelst Krempplatten mit je 4 Haknägeln befestigt. Bei den durchgängig ziemlich vollkantigen Schwellen sind für das Auflager der Schienen keine tiefern Einschnitte, sondern nur geringe Abarbeitungen in den Schwellen vorhanden. Die Zubereitung der präparirten Schwellen ist ohne wettere Hülfsmittel für das Eindringen der Imprägnirungssubstanz einfach dadurch bewirkt worden, daß die Schwellen einige Tage hindurch in eine Auflösung von Kupfervitriol gelegt waren. Diese imprägnirten Schwellen sind in Vermischung mit andern nicht präparirten kiesernen Schwellen, wie sie bei der Verlegung gerade vorhanden waren, verwendet, wobei namentlich fast die sämmtlichen Stoßschwellen aus nicht präparirtem Holze bestanden. Die Wirkung der Imprägnirung zeigte sich von vornherein sehr deutlich dadurch, daß fast die sämmtlichen nicht präparirten Stoßschwellen bereits wegen Fäulniß ausgeworfen und durch eichene Stoßschwellen ersetzt waren. Nur einzelne wenige kieferne Stoßschwellen, welche aus vorzugsweise von Harz gesättigtem Holze bestanden, waren noch vorhanden, doch zeigten auch diese mehrfach den Beginn der Fäulniß an den äußeren Theilen. Ebenso waren die nicht präparirten kiesernen Zwischen schwellen theils bereits ausgeworfen und durch eichene ersetzt, theils waren sie schon umgekehrt (mit der ursprünglichen Lagerfläche nach oben gewendet) und zeigten so starke Fäulniß, daß ihre Auswechselung binnen kurzem wird erfolgen müssen. Dagegen erschienen die imprägnirten Schwellen durchgängig wohl erhalten und zeigten im Wesentlichen keinen Beginn von Zerstörung. Bei näherer Untersuchung durch Anhauen der Schwellen fand sich bei den imprägnirten Hölzern auch der Splint und die Kanten noch vollkommen fest und gesund, so daß deren fernere Brauchbarkeit für mehrere Jahre hinaus nicht zweifelhaft erschien, während selbst die einzelnen besser erhaltenen, nicht imprägnirten kiefernen Schwellen in den nicht ganz harzigen Stellen sich angegangen und von baldiger Zerstörung bedroht zeigten. Mitgebrachte abgehauene Stücke beider Art lassen dieß deutlich erkennen. Der vortheilhafte Erfolg der Imprägnirung stellte sich hiernach bereits unzweifelhaft heraus, und es blieb vorbehalten, durch weitere Untersuchung der präparirten Schwellen in einigen Jahren über die wirkliche Dauer derselben eine nähere Erfahrung festzustellen. (Notizblatt des Architekten-Vereins zu Berlin, Nr. 7, S. 76.) Bericht über Claußens mechanischen Handwebestuhl. Der in Belgien von Dr. Porter erfundene mechanische Handwebestuhl, welcher durch Cession der Patente an die HHrn. Claußen und Comp. überging, wurde zuletzt nach den Mittheilungen des Mechanics' Magazine im polytechn. Journal Bd. CIII S. 259 besprochen. Die Abtheilung des niederösterreichischen Gewerbvereins für Druck und Weberei ist durch Hrn. E. Reithoffer, welcher als Bevollmächtigter der HHrn. Claußen und Comp. einen solchen Webestuhl besitzt, in den Stand gesetzt worden, genauere Nachweisungen über den Werth dieser Erfindung zu geben. Dr. Porter's, oder wie er gewöhnlich genannt wird, der Claußen'sche Webestuhl ist der Hauptsache nach nichts anderes, als eine Anwendung des Bandmühlstuhles zur Erzeugung von breiten Stoffen. Er ist demgemäß je nach der Breite derselben, statt wie bei schmalem Band 10–40theilig, nur 1-, 2-, 3- oder 4theilig, so daß nämlich entweder ein Stück Zeug bis zur Breite von 3 1/2 Yards, oder gleichzeitig zwei Stücke von je zwei Yards Breite, oder drei Stücke von je Einem Yard, oder endlich vier Stücke von je 20 Zoll Breite erzeugt werden können. Der Arbeiter bewegt, wie bei dem Bandmühlstuhle, durch Auf- und Abwärtsführen einer Treibstange, eine quer durch den Stuhl laufende Hauptrolle, von welcher durch einfache Räderverbindung und excentrische Scheiben die Bewegung der Litzen, das Werfen der Schiffchen und das gleichzeitige Aufwickeln des fertig werdenden Gewebes bewirkt wird. In ganz ähnlicher Weise hat schon vor mehreren Jahren der Bandfabrikant Bischof (in Wien) zwei- und viertheilige Mühlstühle zur Erzeugung von 5/8 und 5/4 breiten Seidenstoffen angewendet, von welchen sich Claußens Webestuhl nur durch zweckmäßigere Construction einzelner Theile unterscheidet; namentlich ist dieß der Fall bei der Vorrichtung zum Aufwickeln des fertigen Zeuges auf den Zeugbaum (den Regulator, und der Führung des Schützenschlages, bei welchen überdieß die von den mechanischen Kraftstühlen (power loom) entlehnte höchst zweckmäßige Einrichtung getroffen ist, daß durch eine Störung oder Hemmung im Laufe des Schiffchens ein augenblickliches Stillstehen des ganzen Webstuhles bewirkt wird. Es dürfte demzufolge Claußens Webestuhl weniger als originelle Erfindung, sondern mehr als eine Vervollkommnung von etwas früher Bestandenem zu betrachten seyn, von der überdieß nicht die enormen Resultate zu gewärtigen sind, welche in den diesen Gegenstand besprechenden Zeitschriften als schon erzielt dargestellt wurden. Die uns vorliegenden praktischen Resultate verdanken wir Hrn. Johann Mayer, Chef des Hauses J. H. Stametz und Comp., welcher in seiner Fabrik in Thannwald mit dem im Besitze des Hrn. Reithoffer stehenden zweitheiligen Webestuhle mehrfache Versuche vornehmen ließ. Ueber diese Versuche gibt nun der dortige Fabriksdirector Hr. E. W. Redlhammer folgenden Bericht: Für Perkalin aus Nr. 80 Kette und Nr. 90 Schuß ist der Stuhl bei seiner gegenwärtigen Beschaffenheit nicht geeignet, er ist zu massiv, daher zu schwer, hat zu hohen Sprung, und strengt deßhalb das feine Garn unnöthiger Weise zu sehr an, wodurch es an Haltbarkeit verliert. Der Stuhl könnte mit Beibehaltung des Principes weit leichter, gefälliger und dennoch solider gebaut sehn, als es der Fall ist. Das Resultat für Perkalin war aus der angegebenen Ursache, und weil die Kette auf dem Stuhle geschlichtet werden mußte, sehr ungünstig, denn die Leistung blieb weit hinter jener eines gewöhnlichen Handwebestuhles zurück. Es wurde an 50 Wiener Ellen 11 Tage gearbeitet, während dem ein Handweber in 18 bis 19 Tagen 150 Wiener Ellen liefert; doch war das Gewebe ausgezeichnet schön und gleichförmig. Das Schlichten, der durch den hohen Sprung entstandene häufige Fadenbruch, verursachten zu viel Zeitverlust, so daß nur auf eintheilig gearbeitet werden konnte; denn wäre auch die zweite Kette aufgezogen worden, so wäre es gar nicht gegangen. Calicot aus Nr. 40 Kette und Nr. 50 Schuß, 7/8 breit, stellte sich besser; da aber hiezu ebenfalls keine geschlichtete Kette zu haben war, blieb der Versuch auch hinter der Leistung eines Handwebers zurück. Es wurden in 23 Tagen zwei Ketten à 130 Ellen abgearbeitet, während ein Handweber ein Stück von 130 Ellen, 7/8 breit, durchschnittlich in 11 bis 12 Tagen liefert. Zu 4/4 Domestiques aus Nr. 30 Kette und 20 Schuß wurde geschlichtete Kette genommen, und das Resultat war auffallend besser, obgleich das Garn auf den Bäumen schon etwas spröde geworden war. Bei 16 Faden Einschlag auf 1/4 Zoll wurden zwei Stücke à 42 Wiener Ellen in vier Tagen fertig, was die Leistung eines Handwebers um beiläufig 3/4 übersteigt. Das günstigste Resultat aller Versuche gaben 36 Zoll breite Orleans aus Baumwollzwirn von Nr. 60 Kette und Kammgarn Nr. 40 zum Schuß. Hievon wurden bei 20 Faden zu 1/4 Zoll Einschlag zwei Stücke à 36 Wiener Ellen in 4 1/4 Tagen abgearbeitet und dadurch mehr als das Doppelte von dem geleistet, was einem Handweber möglich ist, da letzterer zur Abarbeitung eines Stückes von 36 Ellen 4 1/2 Tage bedarf, der Claußen'sche Doppelstuhl aber in 4 1/4 Tagen 72 Ellen lieferte. Es ist jedoch zu bemerken, daß bei diesem Versuche sehr günstige Umstände Einfluß nahmen, denn sowohl Kette als Schuß waren von vorzüglicher Qualität, die Luft etwas feucht und der Weber ungewöhnlich fleißig; frühere und spätere Versuche in Orleans gaben ein minder günstiges Resultat. Es unterliegt kaum einem Zweifel daß dieser Webstuhl bei geeigneter Aufsicht, bei größerer Einübung der Arbeiter und guter Qualität der Garne nach und nach bessere Resultate geben dürfte, als es hier bei den einzelnen Versuchen möglich war; doch sind hiezu unbedingt Schlichtmaschinen nothwendig, ohne welche eine entsprechende Leistung nicht erwartet werden darf. Die Aussagen von drei Webern, welche auf diesem Stuhle gearbeitet haben, stimmen darin überein, daß sie die Arbeit auf diesem Stuhle mehr anstrenge als auf dem gewöhnlichen Handstuhle, wo sie doch mit Händen und Füßen arbeiten müssen. Doch ist dieß wohl nur Sache der Gewohnheit, denn der Kraftaufwand bei der Bewegung des Stuhles ist sehr gering, und wird nur durch die Einförmigkeit lästig. Selbst Nichtweber sind im Stande, 70 bis 80 Schläge in der Minute zu machen, wenn keine Störung eintritt. Einen verhältnißmäßig großen Aufenthalt verursacht der Umstand, daß die Arbeit bei beiden aufgelegten Ketten unterbrochen wird, wenn auch nur bei der einen Störung eingetreten ist. Die angestellten Versuche zeigen, daß dieser Stuhl bei seiner Anwendung manchen praktischen Nutzen und Vortheil gewähren dürfte; dessenungeachtet ist aber nicht zu erwarten, ihn für gewöhnliche Stoffe mit den bisher gebräuchlichen Handstühlen in nutzbringende Concurrenz setzen zu können, und zwar aus folgenden Gründen: 1) Erfordert er ein weit besseres Kettengarn, als der Handweber in der Regel zur Verarbeitung erhält, und ist in dieser Beziehung dem mechanischen Kraftstuhle ziemlich gleichzustellen. 2) Sind geschlichtete Ketten ein unumgängliches Erforderniß dafür. 3) Bedarf der Mechanismus des Stuhles, ungeachtet seiner Einfachheit, doch immer einiger Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Pflege, die dem einzelnen Weber nicht zugemuthet werden kann. Es können daher diese Stühle, abgesehen von dem größeren Raume den sie bedürfen, nicht leicht dem einzelnen Weber in die Wohnung gegeben werden. Hiedurch ginge jedoch ein sehr gewichtiger ökonomischer Vortheil verloren. 4) Sind die Anschaffungskosten von 80 bis 200 fl. C. M. viel bedeutender als die der Handstühle, so daß kaum zu erwarten steht, der einzelne Lohnweber werde je in die Lage kommen, sich einen solchen Stuhl ankaufen, oder auch nur successive abzahlen zu können. Für bedeutende Etablissements, wo eine größere Anzahl solcher Stühle beschäftigt werden könnte, die Verarbeitung durchaus geschlichteter Ketten möglich, und der Mechanismus einer steten Beaufsichtigung unterzogen wäre, dürften sich diese Stühle zur Erzeugung einfacher Gewebe besser eignen, und größere Vortheile gewähren, als die bisher bekannten mechanischen Webstühle; denn ihr Mechanismus ist einfacher, leichter zu handhaben, ferner einer geringeren Abnützung und Reparatur unterworfen. Sie liefern ein sehr schönes gleichförmiges Gewebe, besonders in schweren Stoffen, und haben vor gewöhnlichen Handstühlen doch den Vortheil voraus, daß man beinahe jeden Arbeiter dabei verwenden kann, wenn er auch kein gelernter Weber ist, da derselbe nur nöthig hat, einen gebrochenen Faden anknüpfen zu lernen, und die Treibstange richtig und gleichmäßig zu führen, um bei einiger Uebung, wenn nicht das Zweifache, doch um die Hälfte mehr leisten zu können, als ein gelernter fleißiger Handweber. (Verhandl. des niederösterr. Gewerbvereins, 1849, Heft 15.) Ueber den Werth des geflößten und ungeflößten Holzes als Brennstoff. Es gibt wohl wenig für die Hauswirthschaft und die Gewerbe so bedeutende Gegenstände, über die ganz unrichtige Ansichten so allgemein verbreitet wären, als über die Wirksamkeit des geflößten und ungeflößten Holzes als Brennstoff. Theilweise mag es daher kommen, daß ein nicht unbedeutender Unterschied unter Holz derselben Gattung nach der Verschiedenheit des Standorts und des Bodens, worin es erwachsen, nach seinem Alter und der Behandlung bei und nach der Fällung etc. stattfindet, weßwegen bei der Wahrnehmung verschiedener Wirkungen des geflößten und ungeflößten Holzes nicht sogleich gesagt werden kann, was hievon auf Rechnung des Flößens oder anderer Verhältnisse zu setzen sey. Im gewöhnlichen Verkehr stellte sich in Stuttgart bisher der Preis des geflößten Buchenholzes etwa 14–17 Proc. niedriger als der des ungeflößten. Es gibt jedoch Ansichten, nach welchen das Floßholz einen um 25 Proc. geringeren Werth haben sollte. Für den Einsender dieß war es längst eine Aufgabe, das richtige Verhältniß des Werths beider Holzsorten etwas genauer auszumitteln, weßwegen er schon im Jahr 1838 Versuche (unter Controle des Hrn. Bergraths Degen) in der polytechnischen Schule in Stuttgart vornahm. Dabei ging er von der Ansicht aus, daß Ergebnisse, welche auf die chemische Zerlegung des Holzes in seine Bestandtheile und deren Wirkung bei dem Verbrennen gegründet wären, oder überhaupt bei einer von dem gewöhnlichen Feuerungsverfahren abweichenden Behandlung erhalten würden, das Publicum nicht zu überzeugen vermöchten. Daher wurde ein Verfahren gewählt, das sich aus Gewöhnliche so nahe als möglich anschließt und doch die für den beabsichtigten Zweck hinlängliche Sicherheil gewährt. Es wurde nämlich ein auf die gewöhnliche Weise eingemauerter und mit Rost versehener Destillirapparat angewendet, um zu ermitteln, wie viel Wasser mit einem bestimmten Gewicht der einen oder anderen Holzsorte unter ganz gleichem Verfahren verdampft oder übergetrieben werden könne. Gegen den Schluß, daß die Wirkung des Brennstoffs dem Gewicht des Destillats proportional sey, wird, gleichförmige Behandlung vorausgesetzt, wenig einzuwenden seyn. Der mit Wasser gefüllte Apparat wurde langsam so weit angeheizt, bis die Destillation in vollem Gange war. Der Grad der Erhitzung des Apparats wurde nun durch Zählung der in gewisser Zeit übergehenden Tropfen ermittelt, sodann das übergegangene Wasser weggegossen und nunmehr mit dem gewogenen klein gespaltenen Holz die Destillation betrieben. Es war nöthig, daß die Erhitzung des Apparats bei der Beendigung des Versuchs auf dieselbe Temperatur zurückgebracht wurde, mit der er begonnen hatte, was sich durch Zählung der übergehenden Tropfen leicht bewirken ließ. Sofort wurde das Gewicht des verwendeten Holzes und des übergegangenen Wassers erhoben. Hiebei ist zu bemerken, daß zu den Versuchen kein künstlich getrocknetes, sondern nur solches Holz verwendet wurde, das sehr lang in freier Luft ganz trocken gestanden hatte. Die Ergebnisse der einzelnen Versuche sind in folgende Uebersicht gebracht: Holzgattung. Gewicht Gewicht des Auf 1 Pfd. Holzkommt Wasser. v. 1 Kubikf. specifisches. angewendetenHolzes. übergegangenenWassers. 1) Ungeflößtes Buchenholz von  Schorndorf, ganz gesund   31,8–32,2 0,636–0,644        12 Pfd.  23 Pfd. 7 1/2 L.   1,936 Pfd. 2) Deßgleichen   31,4 0,628          4   „    7   „  28        „   1,945   „ 3) Dßgl. etwas stockicht, knallte  beim Verbren.   39,1 0,782        12   „  21   „    9 1/2  „   1,775   „ 4) Deßgl. Wie das  vorhergegangene   39,1 0,782          5   „    9   „  14 1/4  „   1,889   „ 5) Buchen Floßholz von der Enz   31,4–35,2 0,628–0,704        12   „  22   „  27 3/4  „   1,904   „ 6) Buchen Floßholz, etwas  angeloffen   31,8–32,2 0,636–0,644        12   „  19   „  17 1/2  „   1,628   „ 7) Buchen Floßholz   31,4–35,2 0,628–0,704          6   „  12   „    4        „   2,021   „ 8) Buchen Floßholz   31,8–32,2 0,636–0,644          6   „  11   „  20        „   1,941   „ 9) Tannen Floßholz   19,2 0,384        12   „  21   „  22        „   1,807   „ Mittel bei dem Buchenholz   32,98 0,670   1,880   „ Hienach ist das Mittel aus dem in den vorstehenden 8 Fällen mit 1 Pfd. Holz verdampften Wassers 1,88 Pfd., das aus 4 Fällen gezogene Mittel des mit 1 Pfd. Achsholz verdampften Wassers aber ist 1,886 Pfd und des mit Floßholz verdampften Wassers 1,873 Pfd. Dieser geringe Unterschied ist bei der allgemein verbreiteten Ansicht höchst unerwartet und so gering, daß er zwischen Achsholz und Floßholz nicht 1/10, Proc. beträgt. Es geht gleichfalls aus diesen Versuchen hervor, daß das angewendete Holz immer nahezu im Verhältniß seines Gewichts gewirkt hat. Selbst das Tannenholz macht hievon keine Ausnahme. Mit 1 Pfd. Tannen Floßholz von der Rems wurden 1,958 Pfd. Wasser, also 85/1000 mehr als bei dem Buchen-Floßholz, und 72/100, mehr als bei dem Achsholz übergetrieben. Nur dasjenige Holz blieb in seiner Wirkung zurück, das schon etwas verdorben war, wie die Fälle 3 und 6 beweisen, das Holz mochte geflößt oder nicht geflößt seyn. Ueberhaupt aber scheint es nach Vorstehendem keinem Zweifel zu unterliegen, daß sich der Werth des Holzes als Brennmaterials für den bürgerlichen Verkehr (bei gleicher Trockenheit) mit genügender Genauigkeit verhalte, wie das Gewicht. Hienach rührte auch die geringere, vielleicht hie und da wahrgenommene Wirksamkeit des Floßholzes nicht davon her, daß es geflößt, sondern daß es unrichtig behandelt und dem Verderben vor und nach dem Floß ausgesetzt worden war. Auch das etwas angegangene Achsholz Nr. 3 blieb in seiner Wirksamkeit zurück. In der Güte des Floßholzes liegt mithin kein Grund, wie sich ein geistreicher Mann ausgedrückt hat, „von der guten Eigenschaft des Holzes, zu schwimmen und ohne Vorspann auf seine bestimmte Stelle zu kommen, keinen Gebrauch zu machen“, aber eine für die Forstverwaltung hohe Aufforderung, dafür zu sorgen, daß das Floßholz nach seiner Fällung luftig aufgestellt werde, um schnell trocknen zu können, daß es bald geflößt und in den Holzgärten nicht zu hoch und zu eng aufgestellt und nicht wegen ihrer Ueberfüllung viele Jahre dicht ineinander gekeilt hingehalten werde. Der Einsender ist übrigens weit entfernt, seine Versuche für vollkommen genau zu erklären. Er hat sie mit Holz an der Luft getrocknet angestellt, weil solches Holz gewöhnlich gebraucht wird. Er weiß es wohl, daß das von ihm angewendete Holz im Zimmer aufbewahrt an seinem Gewicht, aber auch an seinem Volumen noch etwas verloren hätte. Die Wichtigkeit des Gegenstandes hat übrigens zur Anordnung genauerer Versuche Veranlassung gegeben, deren Ergebniß wahrscheinlich veröffentlicht werden wird. Auch diese Versuche sollen dem Vernehmen nach ein dem Vorstehenden nahekommendes Ergebniß gewähren. Es würde sich hienach Holz gleicher Trockenheit und von gleichem Volumen in seiner Wirkung nahezu verhalten, wie das specifische Gewicht oder das Gewicht der Klafter. Der Einsender erlaubt sich in dieser Beziehung einige weitere, neuere und ältere Erfahrungen über das Gewicht von lufttrockenem Holz beizufügen. Holzgattung. Auf 1 ZollJahresringe. Gewichtdes Kubikf. Spec. Gew. Pfunde.   1) Buchenholz vom Remsfloß 40 38,5 0,770   2) Deßgleichen 13   33,87 0,677   3) Buchenholz, nicht geflößt, weißfaul v. Schwarzwald 14,9 0,292   4) Tannenholz vom Remsfloß 14   22,68 0,453   5) Fichten Floßholz vom Altdorfer Wald         5 1/2 18,4 0,368   6) Deßgleichen 18,7 0,374   7) Fichtenholz, ungeflößt, ebendaher 11 19,7 0,394   8) Deßgleichen 10   20,58 0,412   9) Forchenholz, ungeflößt, vom Altdorfer Wald   8   21,80 0,436 10) Deßgleichen         7 1/2   22,61 0,452 Diese Zahlen beweisen abermals bei dem Fichtenholz den geringen Unterschied zwischen geflößtem und ungeflößtem Holz. Das Floßholz 5 und 6 würde dem ungeflößten 7 und 8 wohl gleich stehen, wenn es nicht so gar grobjährig wäre. Sie zeigen ferner bei 3, wie schlecht durch die Fäulniß auch ungeflößtes Buchenholz werden kann und von welcher Wichtigkeit es ist, das Verderben des Holzes auch in seinen leichteren Anfängen zu verhindern. Der Einsender fügt diesem nur noch bei, daß auch frühere Wägungen ganzer Klafter in den Holzgärten von den oben gegebenen Resultaten nicht abweichen. Er hatte immer gehofft, diese Erfahrungen weiter ausdehnen und vollständiger machen zu können, zweifelt aber nicht, daß auch das minder Vollkommene für Manchen Interesse haben dürfte und mit Nachsicht werde aufgenommen werden. Oberfinanzrath Nördlinger. (Riecke's Wochenblatt 1850, Nr. 2.) Ueber die Entdeckung eines gelben Farbstoffs in dem Buchweizenstroh, als Surrogat für Quercitron in der Baumwollfärberei. Von C. Nachtigal. Das Buchweizenstroh enthält nach vorgenommener Prüfung ungefähr den fünften Theil gelben Farbstoff von dem eines gleichen Gewichts Quercitron, deßgleichen Gerbstoff und noch einen bräunlichen Extractivstoff, welcher, wenn er nicht abgeschieden wird, der Klarheit der Farbe Eintrag thut. Demnach steht es dem Wau bedeutend nach; da jedoch letzterer keine Körnerfrucht trägt, und nur wegen seines Farbstoffgehalts eigens angebaut wird, das Buchweizenstroh jedoch ein ohne besondere Mühwaltung gewonnenes Nebenproduct ist, welches bis jetzt geringeren Werth als Heu zum Füttern hat, so ist es wohl zur Benutzung als Farbmaterial empfehlenswerth, namentlich für diejenigen Gegenden, wohin nur Landtransport besteht, deßhalb hat die Entdeckung dieses Farbmaterials für die Landwirthschaft eben so viel Werth als für du Färberei. Nach den damit angestellten Versuchen eignet sich dasselbe nur für die Baumwollenfärberei, und ist zur Ausfärbung von mit essigsaurer Thonerde imprägnirten Kattunen, welche gut gereinigt sind, am anwendbarsten. Kann man die Kosten daran wenden, sowohl den beigemischten braunen Farbstoff, als den Gerbstoff durch Zusatz von Leim abzuscheiden, so erhält man ein recht klares Gelb. Obgleich das große Volumen, welches das Buchweizenstroh einnimmt, und die große zum Abkochen erforderliche Menge Wassers, wozu natürlich eben so viel des theuern Brennmaterials verbraucht wird, den Werth des Materials verringert, so hat es doch in Ansehung seines heimathlichen Ursprungs gegen ausländisches Material den Vorzug, daß sein Preis nicht den Conjuncturen überseeischer Producte, zumal in Kriegszeiten, ausgesetzt ist. Hr. Stephan in Berlin hat in seiner Fabrik 60 Stück Kattune mit diesem Farbstoffe ausgefärbt, und hat sich derselbe zu diesem Zweck und zur Herstellung gemischter Farben, als grün, olive, modebraun u.s.w. bewährt. (Verhandl. des Vereins zur Beförd. des Gewerbfl. in Preußen, 1849, S. 123.) Grüne Tinte; von J. Schlickum. Eine halbe Unze doppelt-chromsaures Kali wird in 1 1/2 Unzen siedenden Wassers gelöst, die heiße Lösung mit 6 Drachmen starken reinen Alkohols vermischt, wobei sich ein graugelber Niederschlag ausscheidet. Dem heißen Gemische wird nun vorsichtig tropfenweise so viel concentrirte Schwefelsäure zugesetzt, bis der Niederschlag wieder aufgelöst und die Flüssigkeit mit dunkelbrauner Farbe erscheint. Den Alkohol treibt man durch Erhitzen aus, dampft bis zu 1 Unze Rückstand ein, setzt 2 Unzen destillirtes Wasser hinzu und filtrirt. Dem Filtrate werden wiederum 2 Drachmen Alkohol und tropfenweise so viel concentrirte Schwefelsäure zugesetzt, bis die Mischung schwach sauer reagirt, der Alkohol durch Erhitzen entfernt und nach dem Erkalten so viel destillirtes Wasser zugesetzt, daß das Ganze 5 Unzen an Gewicht beträgt. Diese Flüssigkeit hat nun eine schmutzig gelbgrüne Farbe. Jetzt läßt man Schwefelwasserstoffgas so lange in diese Mischung strömen, bis dieselbe stark darnach riecht, worauf man den ausgeschiedenen Schwefel durch Filtriren absondert. Dem Filtrate setzt man nun tropfenweise so viel von einer Lösung von schwefelsaurem Indigo zu, bis die rein grüne Farbe zum Vorschein gekommen ist (d.h. bis das Gelb in reines Grün verwandelt ist), und löst dann darin 2 Drachmen gestoßenes feinstes arabisches Gummi und 1 1/2 Drachmen weißen Zucker auf. Das Ganze wird nun an 5 Unzen betragen. Sollte die Tinte zu viel freie Schwefelsäure enthalten, so kann man sie durch Potasche abstumpfen. (Pharm. Centralbl. 1849, S. 767.) Die belgischen Bleiweißsorten. Die belgischen Fabrikanten verkaufen die verschiedenen Bleiweißsorten unter Benennungen, welche ein bestimmtes Verhältniß von zugesetztem Schwerspath bezeichnen, so daß der Käufer keiner Täuschung ausgesetzt ist. Ihre Sorten sind folgende: 1) Kremserweiß: reines kohlensaures Blei (Bleikalk); 2) Venetianer-Weiß: Gemenge von gleichen Gewichtstheilen Schwerspath und Bleikalk; 3) Hamburger-Weiß: Gemenge von 2 Theilen Schwerspath mit 1 Theil Bleikalk; 4) Holländer-Weiß: Gemenge von 3 Theilen Schwerspath mit 1 Theil Bleikalk. Das ordinäre Bleiweiß wird oft mit ein wenig Kohle oder Indigo versetzt, um ihm den gelblichen Schein zu benehmen und einen bläulichen Ton zu ertheilen. (La Belgique industrielle.) Anfertigung von irisirendem PapierMan vergleiche das von de la Rue im polyechn. Journal Bd. CXIII S. 121 mitgetheilte Verfahren.; von Aug. Wagner in Aachen. Man koche 8 Theile Galläpfel, 5 Theile möglichst oxydfreien Eisenvitriol, 1 Theil Salmiak, 1 Theil sogenannten Blaupott (schwefelsauren Indigo) und 1/8 Theil arabisches Gummi mit Wasser und bewahre das Ganze in einem fest verschlossenen Gefäße auf. Bestreicht man mit diesem Decocte Papier und setzt dieses letztere dann rasch der Einwirkung von Ammoniakgas aus, so überzieht sich dasselbe mit Farben, ähnlich denen, welche der Stahl beim sogenannten Anlaufen zeigt. Nur Schade, daß manche Farbennüancen sich sehr leicht abreiben. Was den Zusatz von sogenanntem Blaupott und Salmiak zu obiger Composition betrifft, so scheint mir derselbe nur dahin zu wirken, das in dieser Tinte enthaltene Eisenoxydul vor einer höheren Oxydation zu schützen. (Polyt. Notizbl. 1850, Nr. 1) Ersatzmittel des Schwammplatins bei Weingeist-Glühlampen; von August Wagner in Aachen. Man vermische eine gesättigte Lösung von Kupfervitriol mit einer Lösung von doppelt-chromsaurem Kali, setze hierauf eine Auflösung von kohlensaurem Ammoniak hinzu und wasche den dadurch entstehenden gelbbraunen Niederschlag (von basischchromsaurem Kupferoxyd) gehörig mit Wasser aus. Im getrockneten Zustande ersetzt derselbe vollkommen die Platinspirale oder das Schwammplatin bei Weingeist-Glühlampen. – Will man größere Massen desselben durch verdampfenden Weingeist im Glühen erhalten, so vermische man denselben mit fein pulverisirter Holzkohle. (Polytechn. Centralblatt 1850, Nr. 1.) Auf dem Eise brennender Aether. Faraday hat in London einen Versuch angestellt, welcher Aehnlichkeit mit denjenigen von Boutigny hat, aber in umgekehrtem Sinne. Ein Eisblock wurde in Form einer Tasse ausgehöhlt, auf eine isolirte Tafel gestellt und mit einer Elektrisirmaschine verbunden, so daß das Eis einen Theil der Kette bildete. Nachdem die Höhlung mit Aether gefüllt war, setzte man die Maschine in Wirksamkeit. Faraday nahm nun ein Eisstück, welches sich in eine Spitze endigte, und näherte es dem Aether; hiebei schlug ein Funke über und entzündete den Aether. Bekanntlich hat Davy auf dieselbe Art das Kalium auf einem Eisblock verbrannt. (Journal de Pharmacie) Novbr. 1849.) Gorrie's Verfahren Eis zu erzeugen. Dr. John Gorrie in Florida hat, wie eine amerikanische Zeitschrift berichtet, ein einfaches Verfahren erfunden, um das Wasser sehr schnell zum Gefrieren zu bringen. Dasselbe besteht in der Hauptsache aus zwei Mechanismen: 1) mittelst einer sehr kräftigen Druckpumpe comprimirt man die Luft und entzieht ihr folglich ihre latente Wärme; 2) diese comprimirte Luft wird mittelst einer zweiten Maschine in Berührung mit Wasser gebracht, welches sie plötzlich abkühlt, indem sie ihm die zu ihrer Ausdehnung erforderliche Wärme benimmt. Um diese doppelte Operation ökonomisch zu machen, befestigte Hr. Gorrie die Druckpumpe und den Mechanismus für die Ausdehnung der Luft an den zwei Enden eines gemeinschaftlichen Hebels: so wird die zum Comprimiren der Luft verwendete mechanische Kraft durch die Ausdehnung der Luft fast gänzlich wiedererstattet. Die durch die Compression der Luft entbundene Wärme wird durch einen Dampfstrahl absorbirt, welchen eine kleine Pumpe in das Stiefelrohr der Compressionsmaschine treibt, während die Wärme, welche erforderlich ist, um der Luft im Augenblick ihrer Ausdehnung ihre Elasticität und die ihrer Menge und ihrem Volum proportionale mechanische Kraft zurückzuerstatten, durch eine andere ähnliche kleine Pumpe geliefert wird, welche aus einer Cisterne Wasser ansaugt, um es in die sich ausdehnende Luft zu spritzen und dann in die Cisterne zurückzuführen. Diese Cisterne wird so ein Kältemagazin; wenn man in dieselbe Gefäße mit Wasser taucht, so gefriert es darin nach einer gewissen Anzahl von Kolbenstößen. Sir John Herschel hat schon vor Jahren dieselbe Idee mehreren seiner Freunde mitgetheilt, nämlich daß man im Großen und auf ökonomische Weise das Wasser in Eis verwandeln könnte, indem man es zwingt der comprimirten Luft im Augenblick ihrer Ausdehnung von seiner Wärme abzugeben. Er bemerkt zu einem Artikel über Gorrie's Verfahren im Athenaeum: man könnte sich auf dem Lande das für den Bedarf einer Familie erforderliche Eis verschaffen, indem man einen alten Dampfkessel 20 bis 30 Fuß tief in den Boden eingrabt, mittelst einer Druckpumpe von der Oberfläche des Bodens aus in denselben Luft einpreßt und dieselbe durch ein Rohr daraus abziehen läßt, welches mit einem Schlangenrohr in Verbindung ist und die Luft im Wasser durch eine Brause hindurch entweichen läßt. (Moniteur industriel, 1850 Nro. 1413.) Ueber ein verfälschtes Palmöl; von Braconnot. Der Präsident des Handelsgerichts zu Nancy veranlaßte Hrn. Braconnot eine Substanz zu analysiren, welche von Paris unter der Benennung „Palmöl erster Qualität“ bezogen worden war und 1000 Kilogr. betrug. Diese Substanz hat eine viel blassere gelbe Farbe und eine festere Consistenz als das natürliche Palmöl; ihr Geruch ist letzterem ähnlich, aber bei weitem nicht so stark. In Wasser läßt sie sich zu einer rahm- oder milchartigen Flüssigkeit erweichen, welche das rothe Lackmuspapier wieder blau macht. Dieses verfälschte Product ergab folgende Zusammensetzung: Wasser   65,92 dem Talg analoge fette Substanz   13,12 natürliches Palmöl und Stearinsäure   19,68 Natron     0,84 Magnesia     0,44 –––––– 100,00. (Journal de Chimie médicale, Januar 1850, S. 28.)