Titel: Dampfkessel mit Circulation; von Conrad Meyer.
Fundstelle: Band 120, Jahrgang 1851, Nr. LIII., S. 259
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LIII. Dampfkessel mit Circulation; von Conrad Meyer. Aus dem Génie industriel par Armengaud, 1851 Nr. 1. Meyer's Dampfkessel mit Circulation. Am 8. März 1850 nahm Hr. C. Meyer in Frankreich ein Patent auf Verbesserungen an den Dampfkesseln, welche vorzüglich zum Zwecke haben, im Inneren des Kessels eine ununterbrochene Circulation des Wassers hervorzubringen, um die Dampfbildung und-Entwickelung zu befördern. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß die zwei Verbindungsröhren, durch welche der Kessel mit den Siederöhren vereinigt ist, nicht gleich lang gemacht werden, sondern daß eine derselben bis nahe unter den Wasserspiegel im Kessel hinaufreicht. Das heißeste Wasser steigt in Folge seines geringeren specifischen Gewichtes in der längeren Röhre in die Höhe, und kommt so auf die Oberfläche des Wassers im Kessel, während das austretende Wasser durch kälteres vom Boden des Kessels her ersetzt wird. Es bildet sich auf diese Weise ein Zug wie in einem Schornsteine, welcher das Ansetzen des Kesselsteines erschweren, wo nicht ganz verhüten soll, und durch welchen die in den Siederöhren sich bildenden Dampfblasen leichter in den Dampfraum gelangen können. Es ist nicht nöthig, daß jede einzelne Verbindungsröhre für sich allein in den Kessel hinein verlängert wird, sondern es kann eine gemeinschaftliche weite Röhre oder ein oben und unten offener Kasten in den Kessel befestigt werden, in welchen dann alle Verbindungsröhren der einen Seite einmünden, wie mehrere Rauchröhren in einen Schornstein. Nach Angabe des Erfinders gewährt die Anwendung seines Systems bei den Dampfkesseln: 1) eine Brennmaterialersparniß von mindestens 15 Proc.; 2) eine Verhinderung der Krustenbildung sowohl im Kessel als in den Siederöhren; 3) können weder die Kesselböden noch die Sieberöhren durch Feuer beschädigt werden, und 4) bietet die Ausführung keine Schwierigkeit dar, verspricht alle Dauer und erfordert nur wenig Zeit.