Titel: Ueber die Bestimmung der Leuchtkraft des Steinkohlengases und den verhältnißmäßigen Werth der Steinkohlen für den Beleuchtungszweck; von Dr. Andrew Fyfe, Prof. der Chemie zu Aberdeen.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. VIII., S. 45
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VIII. Ueber die Bestimmung der Leuchtkraft des Steinkohlengases und den verhältnißmäßigen Werth der Steinkohlen für den Beleuchtungszweck; von Dr. Andrew Fyfe, Prof. der Chemie zu Aberdeen. Aus dem Journal of Gaslighting, 1851 Nr. 28. Fyfe, über die Bestimmung der Leuchtkraft des Steinkohlengases. In einer frühern Abhandlung (polytechn. Journal Bd. CXI S. 31 und 124) veröffentlichte ich meine Versuche über die Leuchtkraft der Gase aus verschiedenen Steinkohlensorten und über den Werth dieser Kohlen für den Beleuchtungszweck. Ich bediente mich bei denselben ausschließlich der Chlorprobe, und wählte das aus der gemeinen englischen Backkohle gewonnene Newcastle-Gas zur Vergleichung, weil das Gas aus dieser Kohle in Quantität und Qualität den Gasen aus anderen Steinkohlen nachsteht. Die auf diese Weise erhaltenen Resultate waren: Steinkohlen Kubikfuß Gasvon 1 Tonne. Dauer des Brennens.5 Zoll langer Strahl. Verdichtungdurch Chlor. Werthdes Gases. Werthder Steinkohle. englische Backkohle 8,000 40' 4,3 1,00 1,0 englische Parrotkohle 9,500 42' 7,6 1,85 2,2 schottische Parrotkohle 9,500 60' 15,0 5,22 6,2 Seitdem hatte ich vielfache Gelegenheit, andere Steinkohlenarten aus England und Schottland zu untersuchen und den Werth ihrer Gase nicht nur mittelst der Chlorprobe, sondern auch mittelst des Bunsen'schen Photometers (polytechn. Journal Bd. CXI S. 185) zu prüfen. In die Chlorprobe setze ich, obwohl sie nur selten angewandt wird, noch immer dasselbe Vertrauen wie bisher, jene Fälle ausgenommen, wo das Gas reich an ölbildendem Kohlenwasserstoff ist. Bei der Photometer-Probe ergaben solche Gase keine so hohe Leuchtkraft wie mit der Chlorprobe; dieß ist aber nicht ein Mangel der Chlorprobe, sondern daran ist Schuld, daß wir das geeignete Verfahren noch nicht kennen, um diese Gase so zu verbrennen, daß sie so viel Licht geben, als es bei zweckmäßiger Verbrennung der Fall wäre. Durch die Chlorprobe erfahren wir es also, wenn ein Leuchtgas reich an ölbildendem Gas ist, wo es dann mit Vortheil ärmern Gasen beigemischt werden kann. Hinsichtlich der Steinkohlensorten, auf welche sich meine neueren Versuche beziehen, sind folgendes die Resultate, wie sie mittelst der Chlorprobe erhalten wurden. Steinkohlen Kubikfuß Gasper Tonne. Dauer des Brennens.5zöllig Strahl. Verdichtungdurch Chlor. Werthdes Gases. Werthder Steinkohle. englische Backkohle, Pelton   9,746 50'   6,5 1,00  1,00 englische Parrotkohle, Wigan 10,500 42   7,6 0,97  1,04     „                „          Ramsay   9,746 63 12,5 2,40  2,40 Midlothian, durchschnittlich 10,000 60 13,0 2,40  2,46 Lesmahago, deßgl 10,176 70 17,5 3,77  3,93 Wemyß,      deßgl 10,000 75 19,5 4,44  4,61 Kirkneß,      deßgl   9,620 80 20,7 5,08  4,51 Boghead,     deßgl 14,800 88 27,0 7,30 11,00 Einige dieser Steinkohlengase wurden nachher mit dem Bunsen'schen Photometer geprüft; ehe ich aber die Resultate hiervon mittheile, muß ich die Methoden besprechen, welche man jetzt beim Gebrauch des Photometers anwendet, und welche alle, mit Ausnahme einer einzigen, nach meiner Meinung trüglich sind. Beim Gebrauch des Photometers muß man offenbar eine gleichförmige Lichtquelle haben, mit welcher das Gaslicht verglichen werden kann, über welche Lichtquelle man sich allgemein vereinigen sollte. Um eine solche zu ermitteln, habe ich zahlreiche Versuche angestellt mit Oelen, Talg und andern Substanzen, deren Verbrennung ich auf mehrfache Weise bewerkstelligte; aber ich erhielt mit denselben keine befriedigende Resultate; ich mußte also zu Kerzen meine Zuflucht nehmen, und wählte Wallrath- und Wachskerzen, als die am gleichsten fortbrennenden. Es ergaben sich bei diesen Versuchen Schwierigkeiten, welche mich zur Ermittelung der Leuchtkraft dieser Kerzen veranlaßten. Einige waren der Meinung, daß das Licht, welches die Kerzen geben, größtentheils von ihrer Dicke abhänge, daß je dicker die Kerze, desto stärker das Licht sey. Dieß ist aber nicht der Fall. Lindere nahmen an, daß, welche Dicke die Kerze auch haben möge, das Licht immer im Verhältniß stehe zur Konsumtion; je größer diese, desto stärker sey das Licht. Auch dieses ist unrichtig, wie aus folgenden Versuchen hervorgeht. Ich benutzte zu diesen Versuchen die verschiedenen Wachs- und Wallrathkerzen, welche gewöhnlich verkauft werden. Die Lichtquelle, mit welcher ich sie verglich, war die eines kleinen Gasstrahls, der unter gleichem Druck stätig brennend, also bei derselben Flammenlänge erhalten wurde, wodurch eine stets gleiche Lichtmenge erzielt wurde. Jeder Versuch dauerte eine Stunde. Der Gewichtsverlust wurde alle zehn Minuten notirt, wodurch man den Betrag der Consumtion und den Gesammtverlust per Stunde erfuhr. In den Tabellen ist sowohl das relative Licht von der Kerze, als das relative Licht durch Verbrennung von 100 Gran jeder Kerze angegeben. Das Licht des Gasstrahls ist überall als 1 angenommen. Wachs, 8 aufs Pfd.,0,8 Zoll Durchmesser. Wachs, 6 aufs Pfd.,0,85 Zoll Durchmesser. Wachs, 3 aufs Pfund,1 Zoll. Wachs, 4 aufs Pfund,0,9 Zoll. Wachs, Kutschenlicht.1,25 Zoll. 2h                    Verlust  6h                    Verlust  1h 40'                Verlust  1h 20'              Verlust  7h                    Verlust 2,10'                 20 Gr.  6,10'                 18 Gr.      50                 20 Gr.      30                 27 Gr.     10'                28 Gr.    20                  26     20                  20  2                       24      40                 29     20                 30    30                  25     30                  26  2  10                 25      50                 26     30                 28    40                  23     40                  22      20                 22  2                       24     40                 28    50                  26     50                  16      30                 24      10                 26     50                 29    60                  25     60                  21      40                 21      20                 26     60                 35 –––––––––––––––––– ––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––– –––––––––––––––––––    60'              145 Gr.     60'              123 Gr.      60'               136 Gr.      60'               158 Gr.      60'                178 Gr. Licht d. Kerze      1,39  Kerze                0,89  Kerze                 1,08  Kerze                 1,38  Kerze                 1,10 Licht v. 100 G.      0,95  100 Gr.              0,73  100 Gr.               0,80  100 Gr.               0,88  100 Gr.                0,62 Bei diesen Versuchen waren die Kerzen von 6 aufs Pfd. und die Kutschenlichter sehr unstätig im Brennen und folglich auch im Licht, welches sie gaben. Die von 8 und von 4 aufs Pfd. brannten viel stätiger. Die von 8 aufs Pfd. waren bei weitem die besten, nicht nur hinsichtlich der Lichtmenge, sondern auch hinsichtlich der Gleichheit des Lichts den ganzen Versuch hindurch. Wallrath, 8 aufs Pfd.0,8 Zoll Durchmesser. Wallrath, 6 aufs Pfd.0,85 Zoll Durchm. Wallrath, 4 aufs Pfd.0,9 Zoll. Wallrath, 2 aufs Pfd.1,15 Zoll. 5h                           Verlust  5h 20'                   Verlust  6h                        Verlust  7h 5'                     Verlust    10'                      27 Gr.      30                     24 Gr.     10'                   30 Gr.     15                      30 Gr.    20                       23      40                     24     20                    28     25                      27    30                       23      50                     22     30                    29     35                      33    40                       22  6    0                     24     40                    25     45                      35    50                       23      10                     27     50                    25     55                      35    60                       22      20                     26     60                    25  8   5                      34 ––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––– –––––––––––––––––––––    60'                    140 Gr.      60'                    147     60'                  162     60'                    194 Licht der Kerze       1,17  Kerze                      1,44  Kerze                      1,26  Kerze                      1,47 Licht von 100 Gr.     0,84  100 Gr.                    0,98  100 Gr.                    0,78  100 Gr.                    0,77 Bei diesen Versuchen gaben die Achter ein stätiges Licht, aber im Verhältniß der Konsumtion war das Licht schwach. Bei den Vierern und Zweiern war das Licht nicht nur schwach, sondern auch unstätig. Die Sechser waren bei weitem die besten; sie verhielten sich nahezu wie die Wachs-Achter, sowohl hinsichtlich der Lichtmenge als der Stätigkeit des Lichts. Allgemeine Resultate. – Das Licht verglichen mit dem Gasstrahl = 1, mit Weglassung des Kutschenlichts: Licht der Kerzen. Licht von 100 Gran. Relatives Licht. Wachs     6   aufs Pfund 0,89 0,73 1,00 Wallrath,  2      „            1,47 0,77 1,05 Wallrath,  4      „            1,26 0,78 1,06 Wachs,     3      „           1,08 0,80 1,09 Wallrath,  8      „            1,17 0,84 1,14 Wachs,     8      „           1,39 0,95 1,30 Wallrath,  6      „            1,44 0,98 1,33 Unterschied zwischen zwei Lichtern, deren eines man brennen ließ, ohne es zu putzen, das andere aber von Zeit zu Zeit putzte. Nicht geputzte Kerze 6h 0', Licht = 1.  Geputzte Kerze, Licht  = 1,00                                    10 Kerze, das Licht an langem Docht     1,22                                    20 umgebogener Docht     1,32                                    30 deßgl.     1,10                                    40 so eben geputzt     1,00 Diese Versuche bestätigen, was ich oben sagte: daß nicht nur das Licht verschiedener Kerzen verschieden ist, sondern auch daß es nicht immer im Verhältniß steht mit der Consumtion der brennbaren Materie. Viel hängt vom Dochte ab. Daraus erhellt, daß wir uns, um eine möglichst gleichförmige Lichtquelle zu haben, an eine Kerzenart halten müssen, welche, vorausgehenden Versuchen zufolge, nicht nur gleichmäßig fortbrennt, sondern auch im Verhältniß zur Consumtion das größte Licht ausgibt. Ich habe gesagt daß ich von Wachs den Achtern, von Wallrath den Sechsern den Vorzug gebe. Bei Bestimmung der Leuchtkraft der Gase kann man dieselbe mit derjenigen von Kerzen vergleichen, oder was ich vorziehen würde, mit dem Licht welches durch Verbrennung einer gewissen Anzahl von Granen Wachs oder Wallrath erzeugt wird. Der letztere Weg ist der wissenschaftlichere; dem erstem werden die Ingenieure wahrscheinlich den Vorzug geben, weil er den Consumenten verständlicher ist. Hat man eine Kerzenart als Normallicht gewählt, so ist zunächst das Verfahren in Betracht zu ziehen, welches sich zur Bestimmung des Gaslichts im Vergleich mit dem Kerzenlicht am besten eignet. Es wurden hiefür von Mehreren verschiedene Methoden empfohlen, die mir aber alle, mit Ausnahme einer einzigen, unrichtig erscheinen. Einige schlugen vor, das Gas in der Art verbrennen zu lassen, daß es dasselbe Licht von sich gibt wie die Kerze, und dann die Menge des verbrauchten Gases zu bestimmen. Ich brauche kaum zu sagen, daß diese Methode sehr trügerisch ist. Da nur eine kleine Menge Gas hierzu erforderlich ist, so wird diese nicht zweckmäßig verzehrt; wenn man daher statt einer einzigen Kerze mehrere zu gleicher Zeit anwendet, und soviel Gas verbrennt als ebensoviel Licht liefert, so ist das für dieselbe Consumtion sich ergebende Licht viel größer; dagegen ist die Anwendung mehrerer Kerzen wieder aus dem Grunde verwerflich, weil sie zu nahe beisammen stehen, wodurch sie abschmelzen. Ein zweites Verfahren besteht darin, ein Gas mit einem andern zu vergleichen, entweder indem man sie gleiches Licht gehen läßt und dann die Consumtion mißt, oder indem man gleiche Mengen Gas verbrennen läßt und dann das dabei erzeugte Licht bestimmt. Auch diese Methode halte ich für sehr trügerisch. Da man sich ihrer bei streitenden Parteien oft bedient, so will ich ihre Unrichtigkeit genügend nachweisen, indem ich die Resultate zahlreicher auf diese Weise angestellter Versuche im Detail mittheile. Die erste Reihe von Versuchen wurde mit den Gasen der Pelton- und Wigan-Kohle angestellt. Die verwendeten Brenner waren ein Londoner zweiringiger Fischschwanzbrenner, ein gewöhnlicher breiter Fledermausflügel, ein Londoner Argand'scher Brenner mit einem Knopf zum Ausbreiten der Flamme, und ein Aberdeener Argand'scher Brenner von gleicher Construction. Diese ließ man nach Umständen verschiedene Quantitäten Gas verzehren. Die Brenner befanden sich acht Fuß weit auseinander. Der Bunsen'sche Schirm wurde manchmal in die Mitte, manchmal einem Brenner näher als dem andern gestellt, je nach dem Lichte. 1. – Pelton-Gas, Londoner Argand. Br. Photometer Pelton-Gas, Fledermausflügel 4,5 Kubikf. per Stunde in der Mitte 3 Kubikf. per Stunde 3 : 4,5 = 100 : 150 P. 100 P. 150. Daraus ersieht man den Unterschied in der Leuchtkraft desselben Gases, je nach der Art des Brenners und der consumirten Gasmenge. 2. – Pelton-Gas, Londoner Argand. Br. Wigan-Gas, Fischschwanzbrenner            6,5 Kubikfuß.         3 Kubikfuß 60,5 Zoll zum Photometer 35,5 Zoll Quadr. v. 35,5 : Quadr. v. 60,5 = 100 : 290 | 6,5 : 3 = 290 : 133.Für gleichen Gasverbrauch ergibt sich Wigan 100, Pelton 133. 3. – Pelton, Aberdeener Argand. Br., 5,2 Kubikf. Wigan-Kohle, Fischschwanz, 3 Fuß 58 Zoll zum Photometer 38 Zoll Quadr. v. 38 : Quadr. v. 58 = 100 : 232 | 5,2: 3 = 232 : 133 = W. 100, P. 133. 4. – P., Fischschwanzbrenner, 3 Fuß W., Fischschwanzbr., 3 Fuß   Photometer in der Mitte. Beim zweiten und dritten Versuch wurde das Wigan-Gas nicht gehörig verzehrt. Beim vierten Versuch gab das Wigan-Gas ein stärkeres Licht als im Vergleich mit dem Pelton-Gas bei den andern Versuchen. 5. – P., Aberd. Argand., 5,3 Fuß  W., Lond. Arg., 6 Fuß 43 Zoll  zum Photometer 53 Zoll Quadr. v. 43 : Quadr. v. 53 = 100 : 151 | 6 : 5,3 = 151 : 133 = P. 100, W. 133. Hierbei wurde das Wigan-Gas vortheilhaft consumirt. 6. – P., Lond. Arg., 6,5 Fuß  Wig., Aberd. Arg., 5 Fuß 49,2 Zoll  zum Photometer 46,8 Zoll Quadr. v. 46,8 : Quadr. v. 49,2 = 100 : 110 | 6,5 : 5 = 105 : 91 | 91 : 100 = 100 : 110 Hier, meine ich, verbrannten beide Gase vortheilhaft. In diesem Falle hat man P. 100: W. 110. 7. – P., Lond. Arg., 6 Fuß W., Aberd. Arg. 5 Fuß 45 Zoll  zum Photometer 51 Zoll Quadr. v. 45 : Quadr. v. 51 = 100 : 128 | 5 : 6 = 128 : 153 = P. 100, W. 153. Hier wurde das Pelton-Gas nicht so vortheihaft verbrannt als im vorigen Versuche; das Gas betrug für den Londoner Argand'schen Brenner zu wenig. Nimmt man nun die Leuchtkraft des Pelton-Gases = 100 an, so verhalt sich nach den vorhergehenden Versuchen das Wigan-Gas dazu wie 75 – 100 – 110 und 153, ein Beweis, daß bei diesem Verfahren die Resultate durchaus kein Vertrauen verdienen, da man nicht sagen kann, in welchem einzelnen Versuch beide Gase zweckmäßig consumirt wurden. Zu demselben Schluß führt die folgende Reihe von Versuchen. Das dabei befolgte Verfahren war dasselbe, nur wurde statt des Wigan-Gases das aus Ramsay's Newcastler Parrot-Kohle erzeugte Gas angewandt. 1. – Pelton-Gas, Fledermausfl. Photometer Ramsay-Gas, Fischschwanzbr. 4 Fuß per Stunde in der Mitte 3 Fuß 3 : 4 = 100 : 133 – Pelton 100, Ramsay 133. 2. – P., Fledermausfl. Photometer R., Fischschwanzbr. 3,7 Fuß in der Mitte 2,5 Fuß 2,5 : 3,7 = 100 : 148 – P. 100, R. 148. 3. – P., Fledermausfl., 6 Fuß  R., Fischschwanzbr., 3 Fuß 53 Zoll zum Photometer 43 Zoll Quadr. v. 43 : Quadr. v. 53 = 100 : 151 | 6 : 3 = 151 : 75,5 – 75,5 : 100 = 100: 133,4. 4. – P., Fischschwanzbr., 3 Fuß R., Fledermausfl., 3,6 Fuß 31,75 Zoll zum Photometer 64,25 Zoll Quadr. v. 31,75 : 64,25 = 100 : 409 | 3,6 : 3 = 409 : 340 = P. 100, R. 340. In den ersten dreien dieser Versuche schien das Ramsay-Gas vortheilhaft verbrannt worden zu seyn. Im ersten und dritten Versuch verbrannte auch das Pelton-Gas zweckmäßig, im zweiten aber unstreitig nicht; es schien von ihm zu wenig angewandt worden zu seyn. Im vierten Versuch verbrannte das Ramsay-Gas zweckmäßig, das Pelton-Gas aber nicht. Der Fischschwanz scheint für letzteres kein guter Brenner zu seyn. 5. – Pelton, Lond. Arg., 7,6 Fuß Ramsay, Aberd. Arg., 4,5 Fuß 50,25 Zoll  zum Photometer 45,75 Zoll. Quadr. v. 45,75 : Quadr. v. 50, 25 = 100 : 120,7 | 7,6 : 4,5 = 120,7 : 71,4 71,4 : 100 = 100 : 140                            |  P. 100, R. 140. 6. – P., Lond. Arg., 6,7 Fuß R., Aberd. Arg., 4,2 Fuß Photometer in der Mitte – 4,2 : 6,7 = 100 : 160 – P. 100, R. 160. 7. – P, Lond. Arg., 6,4 Fuß  R., Aberd. Arg., 3,8 Fuß Photometer in der Mitte – 3,2 : 6,4 = 100 : 168 – P. 100, R. 168. 8. – P., Lond. Arg., 5,8 Fuß  R., Aberd. Arg., 3,5 Fuß Photometer in der Mitte – 3,5 : 5,8 = 100 : 165 – P. 100, R. 165. 9. – P., Aberd. Arg., 6 Fuß  R., Lond. Arg., 5,8 Fuß 45 Zoll zum Photometer 51 Zoll Quadr. v. 45 : Quadr. v. 51 = 100 : 128 | 5,8 : 6 = 128: 132 – P. 100, R. 132. 10. – P., Aberd. Arg., 6 Fuß  R., Lond. Arg., 5,1 Fuß Photometer in der Mitte – 5,1:6 – 100 : 127 – P. 100, R. 127. 11. – P., Aberd. Arg., 5,6 Fuß  R., 4,4 Fuß Photometer in der Mitte – 4,4 : 5,6 – 100 : 127 – P. 100, R. 127. 12. – P., Aberd. Arg., 5,6 Fuß  R., Fischschwanz, 3 Fuß 52 Zoll zum Photometer 44 Zoll Quadr. v. 44 : Quadr. v. 52 = 120 : 139 | 5,6 : 3 = 139 : 74,4 |74,4 : 100 = 100 : 134 = P. 100, R. 134. Bei diesen letzten Versuchen wechselt, wenn man die Leuchtkraft des Pelton-Gases wieder = 100 annimmt, diejenige des Ramsay-Gases von 127 bis 168, ein weiterer Beweis der Ungenauigkeit der angewandten Methode. Das andere Verfahren die Leuchtkraft zu prüfen, welches, wenn dieß durch einen Photometer geschehen soll, nach meiner Meinung das einzige verlässige ist, besteht darin, das Licht des Gases mit demjenigen des Normallichts zu vergleichen, indem man verschiedene Brenner anwendet und verschiedene Gasmengen consumirt, um die vortheilhafteste Konsumtion zu erzielen. Die Durchschnittszahl der besten Resultate kann dann als die Leuchtkraft betrachtet werden, im Vergleich mit dem Licht einer der angewandten Kerzen, oder mit dem Licht welches durch Verbrennung einer Anzahl von Granen Wachs in derselben Zeit erzeugt wird. Folgendes sind die Resultate der mit den Gasen, welche zu den vorhergehenden Versuchen dienten, angestellten Versuche. Alle diese Versuche hatten den Zweck zu zeigen, wie nothwendig es ist, nicht nur verschiedene Brenner zu versuchen, sondern auch verschiedene Mengen desselben Gases in demselben Brenner zu consumiren. Die angewandten Brenner waren der erwähnte Londoner und Aberdeener Argand'sche. Die Kerze war eine Wallrathkerze, wovon 6 aufs Pfund gehen, und die per Stunde 140 Gran verbrennt. Steinkohlen. Brenner.Fuß per Stunde. Lichtvon Kerzenper Fuß Lichtvon GranenWallrath.Diese Columne will sagen, daß ein Fuß Gas, der in einer Stunde verbrennt, das Licht von so vielen Granen Wallrath, welche in derselben Zeit consumirt werden, von sich gibt. Pelton Londoner Argand'scher 7,0 2,3   328,0 7,5 3,1   434,0 Aberdeener Argand'scher 5,5   3,09   432,6 5,5   3,18   445,2 5,5   3,79   530,6 5,5 3,5   490,0 6,0 3,4 476 –––– –––––––––– ––––––––––– Mittel der sechs besten Resultate 3,4   468,0 Wigan Londoner Argand'scher 6,0   2,52   352,8 6,0   2,66   372,4 Aberdeener Argand'scher 5,0   3,28   459,2   4,36   610,4 –––– ––––––––––– –––––––––––– Durchschnittsz. der zwei besten Resultate   3,82   534,8 Ramsay Londoner Argand'scher 6,0 4,1   574,0 Aberdeener Argand'scher 3,8 3,3   462,0 4,7 5,0   700,0 4,7 5,1   714,0 –––– ––––––––––– ––––––––––––   Durchschnittszahl der besten Resultate   5,05    707,0 Ich habe ähnliche Versuche auch mit andern Steinkohlengasen angestellt, mit Anwendung derselben Brenner und derselben Kerzen. Folgende Tabelle enthält die Resultate hinsichtlich der Leuchtkraft der Gase, und da das Ergebniß der Kohlen an Gas aufgeführt ist, ersieht man daraus auch den relativen Werth der Steinkohlen für den Beleuchtungszweck. Die drei obenerwähnten Gase sind mit eingeschlossen. Der Werth der übrigen Zersetzungsproducte der Kohlen ist nicht mit in Rechnung gezogen. Steinkohlen. Gas perTonne. 1 Fuß =Kerzen 1 Fuß =Granen Wallraths. Werthder Gase. Werth derSteinkohlen. englische Backkohle, Pelton   9,746 3,4  468 100 100 Wigan Parrot 10,500 3,8  435 114   122,8 Newcastle detto Ramsay's   9,746  5,05  707 151 151 durchschnittliche von Lesmahago 10,176 75 1050 224   233,8 Boghead Parrot 14,800 77 1078 230 349 Ehe ich diese Bemerkungen schließe, möchte ich Denjenigen, welche sich mit ähnlichen Untersuchungen beschäftigen, noch einmal die absolute Nothwendigkeit vorstellen, wenn sie die Leuchtkraft eines Steinkohlengases zu ermitteln wünschen, mehrerlei Brenner anzuwenden, um den für das fragliche Gas geeigneten zu ermitteln, sowie auch denselben mit verschiedenen Gasmengen anzuwenden, um die vortheilhafteste Consumtion zu finden. Ist dieß geschehen, so vergleiche man das mit dem Brenner erhaltene Licht mit demjenigen, welches die gewählte Normalkerze gibt, deren stündliche Consumtion man vorher ermittelte, so daß das Licht des Gasbrenners mit demjenigen einer gewissen Anzahl von Granen Wachs oder Wallrath verglichen werden kann. Man könnte gegen dieses Verfahren einwenden, daß, weil man sich der Argand'schen Brenner sehr selten bedient, die Consumenten, welche Fledermausflügel- oder Fischschwanzbrenner anwenden, von dem Gas das Licht nicht erhalten, welches es, wie ihnen gesagt wird, liefern soll. Es wäre daher vielleicht gut, Fledermausflügel-Brenner anzuwenden, sofern die Ingenieurs sich darüber zu vereinigen beliebten; oder, was besser ist, man gebe die Leuchtkraft eines Gases bei seiner Verbrennung mittelst verschiedener Brenner an, z.B. des Strahls mit fünfzölliger Flamme, des Fischschwanzes, des Fledermausflügel- und des Argand'schen Brenners, so würde der Konsument, den Werth des Gases kennend, finden, daß er wirklich die nach der Art des Brenners festgesetzte Lichtmenge erhält.