Titel: Apparat zum Färben der Wolle in Strähnen, welchen sich V. E. Warmont zu Neuilly in Frankreich, am 2. Nov. 1850 für England patentiren ließ.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. LXXIV., S. 362
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LXXIV. Apparat zum Färben der Wolle in Strähnen, welchen sich V. E. Warmont zu Neuilly in Frankreich, am 2. Nov. 1850 für England patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1851, S. 143. Mit Abbildungen auf Tab. V. Warmont's Apparat zum Färben der Wolle in Strähnen. Mein Apparat um Wolle oder andere Faserstoffe in Strähnen verschiedenfarbig zu färben, besteht aus schmalen Schienen von Kiefernholz mit vier Flächen, deren Breite von der Ausdehnung der Farbe abhängt, die man durch jede Schiene erlangen will. An der Vorderseite der Schienen sind Tuch- oder Filzstücke befestigt. Die so vorbereiteten Schienen werden mit Hülfe durchgesteckter Stangen mit einander verbunden, welche so angeordnet sind, daß ein Zwischenraum zwischen ihnen bleibt. Die Anordnung und Größe dieser Zwischenräume kann, wie die Figuren 26 und 27 zeigen, nach Bedürfniß abgeändert werden. Die solchergestalt mit einander verbundenen Schienen bilden eine Reihe von Flächen, welche in bestimmten Abständen von einander angeordnet sind. Auf die so vorbereiteten Schienen kommt der Farbstoff; dann wird die zu färbende Strähne, nachdem sie vorher angefeuchtet worden ist, darüber gespannt; über die Strähne wird, wie der Durchschnitt Fig. 28 zeigt, ein zweites dem ersteren gleiches und mit einer Lage derselben Farbe versehenes Schienengestell gedeckt, so daß beide Flächen der Schienen, und die zwischen ihnen befindlichen Zwischenräume zusammenfallen. Bei Anwendung dieses einfachen Apparates befinden sich diejenigen Theile der Wolle, welche die Farbe des Bades, in das der Apparat getaucht wird, aufnehmen sollen, in den Zwischenräumen zwischen den Schienen, während die zwischen den oberen und unteren Schienen eingeklemmten Theile die auf den Schienen aufgetragene Farbe annehmen. Auf diese beiden Schienengestelle kann man eine beliebige Anzahl solcher Gestelle legen, wenn es sich darum handelt, eine größere Anzahl von Strähnen auf einmal zu färben. In diesem Falle müssen aber die Gestelle mit gehöriger Sorgfalt zusammengepreßt werden. Zu diesem Zweck bringe ich in ein anderes Gestell E, Fig. 29, eine Reihe Gestelle, über denen in kleinen Abständen von einander kleine Stücke C von hartem Holz angebracht sind. Diese Holzstücke sind mit Löchern versehen, durch welche die Stangen D treten und werden mit Hülfe von Muttern mit gehöriger Stärke gegen einander geschraubt, so daß eine Verschiebung der verschiedenen Theile unmöglich ist. Zur größeren Sicherheit bringe ich noch andere Holzstücke B, B an. In diesem Zustande taucht man die zusammengeschraubten Schienengestelle mit den zwischengeklemmten Strähnen in das Bad, und läßt sie je nach dem Grade der Fixirung der Farben eine halbe Stunde oder länger darin. Dann nimmt man den Apparat heraus, wendet ihn, und schüttet kaltes Wasser über das Ganze. Ist dieses geschehen, so nimmt man die Schienengestelle aus einander, nimmt die Strähnen heraus, wäscht sie in Wasser und läßt sie trocknen. Zuletzt werden sie aufgewickelt, und wenn das Garn beim Aufwickeln zusammenhängt, so setze ich die Strähne während dieser Operation der Einwirkung von Dämpfen aus.

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Tafel Tab.
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