Titel: Ueber eine einfache und allgemein anwendbare Blechschere.
Fundstelle: Band 124, Jahrgang 1852, Nr. XXXVIII., S. 164
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XXXVIII. Ueber eine einfache und allgemein anwendbare Blechschere. Aus dem schweizerischen Gewerbeblatt, 1852, Nr. 1. Mit Abbildungen auf Tab. III. Ueber eine einfache Blechschere. Die Blechscheren mit rotirender Scheibe entsprechen trotz ihrer mannichfachen und anerkannten Vorzüge zu wenig der Anforderung der Wohlfeilheit, um in allgemeinern Gebrauch kommen zu können. Unter den sogenannten Stockscheren, d. h. jenen mit einer ruhenden und einer von einem Hebel bewegten Schneide, trifft die mechanischen, wo der Hebel Uebersetzungen hat, der gleiche Vorwurf. Die einfachen Blechscheren, die jedoch zum Schneiden auch stärkerer Bleche tauglich seyn, und z. B. die Bedingungen erfüllen sollen, welche man in einer Detailblechhandlung stellen mag, haben aber alle eine gemeinschaftliche schwache Seite, nämlich die: daß der Nagelkopf oder Knopf des Scharniers, welches den Drehungspunkt des einarmigen Hebels bildet, der beim Niederdrücken schneidend wirkt, dem Vorwärtsschieben des Bleches, wenn es in größerer Breite, als die Schneide lang ist, durchschnitten werden soll, und wenn es namentlich etwas dick und schwer biegsam ist, hindernd in den Weg tritt. Der eine Scherenbacken wird immer das Bestreben haben, weil er über den andern übergreift, die eine der durch den Schnitt getrennten Blechseiten abwärts zu drücken; diese trifft nun beim Vorwärtsgehen des Schnittes den Nagel und muß unter einem oft zu kleinen Winkel umgebogen werden. Diesem Uebelstand ist in der vorliegenden Schere abzuhelfen versucht. Hr. Stockar, Schmied von Buren im Kanton Luzern, hat dieselbe construirt, und sie dient in mehreren Geschäften seit längerer Zeit zur Zufriedenheit derer, die sie brauchen. Fig. 22 stellt die eine Seite dar, wo der feste Backen a nach vorn, der bewegliche b nach hinten liegt. Fig. 23 ist die entgegengesetzte Ansicht, auf welcher b voll sichtbar ist.Fig. 24 ist ein Grundriß und Fig. 25 eine Endansicht von der dem Hebel abgewandten Seite. Die Buchstaben bedeuten in allen Figuren das Nämliche. a ein Backen mit Zapfen, der beim Gebrauch nur in irgend eine Vertiefung, an einem Amboßgestell z. B. eingelassen wird. c die eingesetzte Stahlplatte, deren Form aus Fig. 23 und 24 sichtbar wird. Der Scharnierzapfen d liegt, und das ist die wesentliche Abänderung, über den Schneiden; das Blech schiebt sich beim Schneiden auf der einen Seite durch die horizontale Furche f, auf der andern unter dem verstärkten Theil g des Untergestelles, der nöthig ist, um diesem auf der einen Seite an Stärke zu geben, was ihm die Furche nimmt. Das übrige wird für sich deutlich seyn. Dr. Bolley.

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