Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 126, Jahrgang 1852, Nr. , S. 427
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Miscellen. Miscellen. Verzeichniß der vom 3. Septbr. bis 23. October 1852 in England ertheilten Patente. Dem William Henry James, Civilingenieur in Charlotte-street, Grafschaft Surrey: auf verbesserte Apparate zum Erhitzen und Abkühlen. Dd. 3. September 1852. Dem P. Armand Grafen v. Fontainemoreau in South-street, Finsbury, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Leuchtgasbereitung, und in der Anwendung des Gases zum Heizen und Beleuchten. Dd. 7. September 1852. Dem John James, Fabrikant in Leadenhall-street, City von London: auf Verbesserungen an Wägemaschinen und an Krahnen zum Wägen. Dd. 9. Septbr. 1852. Dem Henri Toussaint in Paris: auf sein Verfahren ein Product von der Cactuswolle zu gewinnen. Dd. 10. Septbr. 1852. Dem Julian Bernard in Guilford-street, Russell-square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 10. Septbr. 1852. Dem John Theeby in Elizabethan Villa, St. John's Wood, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Reguliren des Stromes von Flüssigkeiten. Dd. 10. Septbr. 1852. Dem Stephen Taylor in New York: auf eine ihm mitgetheilte Construction der Feuergewehre und auf Patronen zum Laden derselben. Dd. 10. Septbr. 1852. Dem Alexander Stewart, Fabrikant in Glasgow: auf Verbesserungen in der Erzeugung ornamentaler Fabricate. Dd. 10. Septbr. 1852. Dem Frederick Sang, Künstler in Pall-mall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Bewegen der Schiffe auf dem Wasser. Dd. 16. Septbr. 1852. Dem Charles Preller, Kaufmann im Abchurch-lane, City von London, ferner John Eastwood, Wollkämmer und Samuel Gamble, Mechaniker, beide in Bradford, Yorkshire: auf eine verbesserte Maschinerie zum Kämmen, Strecken oder Vorbereiten der Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 16. Septbr. 1852. Dem John Macintosh, Civilingenieur in New-street, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Zuckerraffiniren. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem James Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in der Fabrication von Wollentuch. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem John Mitchell in Calench, Cornwall: auf Verbesserungen im Reinigen der Zinnerze. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem William Smith, Pächter in Little Woolstone, Grafschaft Bucks: auf eine verbesserte Kornschneidmaschine. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem George Hutchinson, Kaufmann in Glasgow: auf ein Verfahren die Oele zum Schmieren und Brennen vorzubereiten. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem James Warren an Montague-terrace, Mile End-road, und Bernard Walker in North-Street, Wolverhampton: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schrauben und Schraubenschlüsseln. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem Moses Poole am Patent Office, London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Verbinden des Kautschuks mit anderen Substanzen. Dd. 18. Septbr. 1852. Dem Francois Mathieu in Hatton-garden, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Apparate zum Aufbewahren von Flüssigkeiten, sowie zum Abkühlen, Filtriren und Abziehen derselben, deßgleichen zum Imprägniren derselben mit Kohlensäure. Dd. 23. Septbr. 1852. Dem John Law, Mechaniker in Leeds: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schwingen und Reinigen des Flachses. Dd. 23. Septbr. 1852. Dem Jacques Tardieu in Paris: auf Verbesserungen im Coloriren von Lichtbildern. Dd. 23. Septbr. 1852. Dem Robert Tennent, Kaufmann in Gracechurch-street, City von London: auf eine verbesserte Enthülsungsmaschine für Kaffeebohnen. Dd. 24. Sept. 1852. Dem Henry Medhurst, Ingenieur in Clerkenwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Wassermessern, sowie im Reguliren und Registriren des Wasserzuflusses. Dd. 27. Septbr. 1852. Dem Auguste Loradour Bellford in Castle-street, Holborn: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem Moses Poole am Patent Office, London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Kämmen. Dd. 30. Septbr. 1852. Der Sarah Lester im St. Peter's-square, Hammersmith, Grafschaft Middlesex: auf eine ihr mitgetheilte verbesserte Behandlung des Flachs- und Hanfsamens. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem Christopher Nickels, Fabrikant in York-road, Lambeth, und Benjamin Burrows in Leicester: auf Verbesserungen im Weben. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem Henry Gardner Jude in Lower Copenhagen-street, Barnsbury-road, Islington: auf Verbesserungen in der Fabrication von Buchdruckerlettern. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem Charles Billson und Caleb Bedells in Leicester: auf ihr Verfahren Posamentirerfabricate für Kleidungsstücke herzurichten. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem Edouard Moride in Nanzig, Frankreich: auf Verbesserungen im Gerben. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem William Hunt, Chemiker in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf neue Methoden Ammoniaksalze zu gewinnen. Dd. 30. Septbr. 1852. Dem P. Armand Grafen v. Fontainemoreau in South-street, Finsbury: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Waschen, Bleichen und Färben des Flachses und Hanfes und im Mischen desselben mit andern Faserstoffen. Dd. 7. October 1852. Dem Soloman Andrews, Ingenieur in Perth Amboy, Vereinigte Staaten von Amerika: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Fräsen, Lochen, Stanzen, Schmieden und Biegen der Metalle; dieselben sind auch zum Eintreiben von Pfählen und zum Pulverisiren von Erzen anwendbar. Dd. 7. Ocbr. 1852. Dem Alexander Shairp in Fleet-street, City von London: auf eine ihm mit getheilte verbesserte Fräsmaschine. Dd. 7. Octbr, 1852. Dem Richard Brooman in Fleet-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Strumpfstrickermaschine. Dd. 7. Octbr. 1852. Demselben: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Zuckerfabrication und an den dabei gebräuchlichen Apparaten. Dd. 7. Octbr. 1852. Dem John Randell, Pächter in Newtyn East, Cornwallis: auf Verbesserungen an Kornschneidmaschinen. Dd. 7. Octbr. 1852. Dem William Edward Newton, Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Dampfdruckmessern. Dd. 11. Octbr. 1852. Dem Richard Brooman in Fleet-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Mäh- und Kornschneidmaschinen. Dd. 14. Octbr. 1852. Dem Walter Ricardo in der City von London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Gasbrennern. Dd. 14. Octbr. 1852. Dem Thomas Carter, Schiffbauer in Padstow, Cornwallis: auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd. 14. Octbr. 1852. Dem John Field im Warnford-court, Throgmorton-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Uebertragen und Drucken. Dd. 14. Octbr. 1852. Dem William Brown, Mechaniker in Heaton bei Bradford, Yorkshire: auf verbesserte Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen von Wolle, Haar, Flachs, Seide etc. Dd. 18. Octbr. 1852. Dem Alfred Vincent Newton im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte Methode Eisenbahnstühlchen zu fabriciren. Dd. 19. Octbr. 1852. Dem Joseph Palin in Liverpool und Robert Sievier in Upper Holloway, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Vierbrauen. Dd. 19. Octbr. 1852. Dem William Edward Newton, Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte Maschinerie zum Nähen. Dd. 19. Octbr. 1852. Demselben: auf einen ihm mitgetheilten Apparat für öffentliche Fuhrwerke, um die Anzahl der Reisenden zu registriren, welche während einer gewissen Zeit darin fuhren, und die Entfernung auf welche jeder Reisende befördert wurde. Dd. 19. Octbr. 1852. Dem Edward Henry Jackson, Mechaniker in Litchfieldstreet, Soho, Grafschaft Middlesex: auf seine verbesserten Methoden künstliches Licht zu erzeugen und Triebkraft zu gewinnen. Dd. 21. Octbr. 1852. Den Edward Bright und Charles Bright, Telegraphen-Ingenieuren in Manchester: auf Verbesserungen im Telegraphiren und an den elektrischen Apparaten dazu. Dd. 21. Octbr. 1852. Dem William Reid, Telegraphen-Ingenieur in University-street: auf Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. Dd. 21. Octbr. 1852. Dem William Boggett im St. Martin's-lane, und George Pettit Gas-Ingenieur in Lisle-street, City von Westminster: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Wärme und Licht. Dd. 21. Octbr. 1852. Dem Civil-Ingenieur John Wilson in Thornton, bei Kircaldy, Grafschaft Fife: auf Verbesserungen an den Maschinerien und Processen zum Verarbeiten des Flachses. Dd. 21. Octbr. 1852. Dem Robert MacGarin, Kaufmann in Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication von Eisen für den Schiffbau. Dd. 23. Octbr. 1852. Dem Henry Needham Shrapnel in Gosport: auf Verbesserungen im Gewinnen des Goldes aus Erzen und Gesteinen. Dd. 23. Octbr. 1852. Dem James Lamb und Joseph Memday in Kingsland, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Construction der Oefen zum Brennen von Kalk und Cement. Dd. 23. Octbr. 1852. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Octbr. und Novbr. 1852) Die Grundlage des französischen Telegraphentarifs. Es ist vor einiger Zeit der für Frankreich bestehende Telegraphentarif von Straßburg ausgehend veröffentlicht worden, dessen Construction vielleicht auch andern Telegraphenbeamten, wie mir, als sehr sinnreich erscheinen und nicht allein für Bildung ähnlicher Preistabellen für Telegraphenvereine als Muster dienen dürfte, senden auch als Vorbild für viele ähnliche Berechnungen, wobei ich namentlich die Tarife für Transportwesen auf Eisenbahnen, Canälen und Postanstalten etc. im Auge habe. Die Grundlage der Berechnung des französischen Tarifes beruht nun auf folgenden Bestimmungen: Jeder, Tarifsatz besteht α' aus einer constanten Taxe und deckt die allgemeinen Verwaltungskosten der Anstalt, welche diese für Gehalte, Geschäftsräume, Anschaffung der Apparate etc., Capitalzinsen und Capital vorlegen muß; β' aus einem von der Entfernung der Aufgabestation bis zur Abgabestation abhängenden Satze, der diejenigen Kosten zu ersetzen bestimmt ist, die der Verwaltung auf zwischenliegenden Stationen zur Beförderung eines Schriftsatzes, durch Unterhaltung und Beaufsichtigung der Drahtleitung etc. entstehen; α'' aus einem Satze, der lediglich von der Anzahl der zu telegraphirenden Worte abhängt, und somit verhältnißmäßig die durch diese vergrößerte Anzahl der Worte entstehende größere Mühe für das Telegraphiren selbst, und die größeren Kosten für Unterhaltung der Apparate, Batterien, Beleuchtung etc. vergütet; β'' endlich aus einem Zusatz, der von dem Producte der Entfernung der Stationen und der Anzahl der Worte abhängt, weil die Schwierigkeit der Uebertragung der Worte und somit die Kosten für die Anstalt gleichzeitig mit der Entfernung und der größeren Anzahl der Worte wächst und eine vergrößerte Sorgfalt in beiderlei Beziehung, also im zusammengesetzten Verhältnisse aus beiden Elementen, erforderlich macht. Bezeichnet man mit y den Tarifsatz für eine gegebene Anzahl Worte zwischen zwei Stationen, mit x die Anzahl der Worte, mit l die Entfernung beider Stationen, so wird y = α' + β' b + (α'' + β'' l) x. Für Frankreich von Straßburg ab ist α'  = 1,5000 Franken, β'  = 0,0060     “ α'' = 0,0750     “ β'' = 0,0003     “ unter der Voraussetzung, daß alle in Kilometern angegebenen Entfernungen auf die nächstfolgenden zehn Kilometer abgerundet werden. Ganz nach denselben Sätzen ist auch der von der belgischen Gränze für Frankreich bestimmte Tarif berechnet, so daß wahrscheinlich für ganz Frankreich ein und dieselbe Norm gültig ist. Die Bestellgebühr an den Stationsorten ist hierbei für einzelne Tarife den Tarifsätzen inbegriffen, bei andern wird dieselbe noch abgesondert zugeschlagen und ändert sich nach dem Umfang der Orte. Darmstadt, den 15. December 1852. J. J. L. (Eisenbahn-Zeitung, 1852, Nr. 51.) Die vergleichsweisen Kosten des Transportes auf Canälen und Eisenbahnen. Ueber die vergleichsweisen Kosten des Transportes auf Canälen und Eisenbahnen wurden in England zwei Versuche und zwar auf der Great-Northern-Eisenbahn und dem Regent-Canale, beide Unternehmungen mit Steinkohlentransport concurrirend, ausgeführt; – wobei nach den wirklichen Ergebnissen die Selbstkosten einer Tonne Kohlen zu Wasser nach London geschafft um mehr als 25 Proc. sich höher ergaben als auf der Eisenbahn. Ungeachtet die vorbenannte Eisenbahn die Fracht für Steinkohlen mit 0,5 Pence per Tonne und engl. Meile, oder nicht ganz 1/3 kr. für den österr. Centner und die österr. Meile rechnet, und die Gesellschaft die Kohlen in London zu dem Preise von 1 Lr. 0 Sh. 7 P. für die Tonne oder 34 kr. C. M. für den österr. Centner verkauft, beträgt ihr Reingewinn doch 46 Proc. der Bruttoeinnahme oder von der Tonne 4 Sh. 7 P., während bei dem Wassertransporte der Gewinn per Tonne nicht mehr als 4 Proc. beträgt; es beträgt nämlich: Beim Eisenbahntransport: Ankaufspreis der Kohle für die Tonne an den Gruben selbst    (12 kr. per österr. Centner) – L.   7 Sh. – P. Bahnfracht von Durham nach London 240 engl. Meilen    à 0,5 P –  „ 10   „ –  „ Zoll in London –  „   1   „ 1  „ Auf- und Abladen und Ablieferung ins Haus –  „   2   „ 6  „ Die Gesellschaft verkauft daher die Kohlen in London die ––––––––––––     Tonne zu dem Preise 1 L.   0 Sh. 7 P. Die Gesellschaft transportirt in ganzen Ladungen von 150 Tonnen, und dabei beträgt für jede Meile: Die Brutto-Einnahme 0 L. 6 Sh. 3 P. Die Gesammtauslagen dagegen –  „ 3  „ 6  „Soll das berechnete Resultat genau erreicht werden, so müßten die Gesammtauslagen bloß 3 Sh. 4 5/8 P. betragen. ––––––––––––––– mithin ihr Reingewinn 2 Sh. 9. P. daher per Tonne 4 Sh. 7 P. Beim Wassertransport: Kohlenankauf – L. 7 Sh. – P. Landtransport von der Grube nach Sunderland –  „ 1  „ –  „ Selbstkosten des Wassertransportes –  „ 6  „ –  „ Eingangszoll in London –  „ 1  „ 1  „ Leuchtthurmgebühr und Assecuranz –  „ –  „ 2  „ Ladung, Umladung und Transport in die Wohnung des    Consumenten, und Provision 0  „ 5  „ –  „ ––––––––––––– Mithin die Selbstkosten einer Tonne Kohlen 1 L. 0 Sh. 3 P. Der obige Verkaufspreis 1  „ 0  „ 7  „ –––––––––––––                                                             gibt Gewinn – L. – Sh. 4 P. (Eisenbahnzeitung, 1852, Nr. 5.) Ueber die Art der Wasseraufnahme der Drainröhren.Aus der Schrift: Sechs Gespräche über die Röhrendrainirung auf den Feldern und in der Ziegelei von Proskau. Mitgetheilt von Dr. phil. E. John, Versuchsdirigent und Lehrer der Landwirtschaft. Aufl. 2. Oppeln, 1851. In Commission bei Barth und Comp. in Breslau. Nach einer Reihe von Versuchen, welche Hr. Dr. Krocker angestellt hat, unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß die Röhren durch ihre Wandungen nur eine sehr kleine Menge Wasser aufzunehmen vermögen. Vier Röhren wurden vor dem Brennen auf der einen Seite durch Thon geschlossen; zwei bestanden aus gewöhnlicher Röhrenmasse und von diesen wurde die eine gewöhnlich, die zweite sehr scharf, die dritte schwach gebrannt; die vierte bestand aus Lehm, welcher mit Häcksel gemischt worden war; dieselbe wurde gewöhnlich gebrannt. Alle vier Röhren wurden, die geschlossene Seite nach unten, bis an den oberen Rand in Wasser getaucht und durch Beschwerungen 24 Stunden in dieser Lage erhalten. Nach dieser Zeit fanden sich in der schwach und in der gewöhnlich gebrannten 4 bis 6 Loth Wasser, in der aus Häckselthon gefertigten 3 bis 4 Loth Wasser, in der scharf gebrannten 1 bis 2 Loth Wasser. 55 Ruthen oder 660 Stück Röhren der ersten Sorte würden also unter gleichen Verhältnissen 110 Pfd. = 1 2/3 Kubikfuß Wasser aufgenommen haben. Nach directen Messungen gab aber ein Röhrenzug von 55 Ruthen Länge und 3 Fuß Tiefe im Monat Mai in 24 Stunden 60–80 Kubikfuß Wasser. Demnach muß die Aufnahme des Wassers vorzüglich den Stoßfugen zugeschrieben werden. Daß aber der undurchlassendste Boden durch das Drainiren so durchlassend wird, daß ein langer, starker Regen 48 Stunden nach seinem Falle den Boden schon wieder verlassen hat, erklärt sich nur durch die Betrachtung, daß der schwere Boden beim Austrocknen eine unendliche Verzweigung von Rissen bekommt; diese Riffe gehen von den Stoßfugen aus und leiten später das Regenwasser nach den Stoßfugen. Es steht damit die Erfahrung, daß auf schwerem Boden die Drainage ihre volle Wirkung erst nach Verlauf eines trocknen Sommers zeige, im innigsten Zusammenhange, denn dieser muß zunächst das erste Austrocknen des Bodens und die Bildung der Trocknungsriffe veranlassen. Schwarzer Anstrich zu hölzernen Schreibtafeln. Die Wandtafeln in den Schulen findet man gewöhnlich mit schwarzer Oelfarbe und Bernsteinfirniß angestrichen, worauf, da solche glatt und glänzend sind, mit weißer Kreide nicht gut sich schreiben und zeichnen läßt. Folgende Mischung gibt eine sanftrauhe Fläche, worauf die Kreide sehr leicht zeichnet: man nimmt gleiche Gewichtstheile fein gestoßenen Bimsstein und Mennige, reibt sie auf einem Reibsteine mit Terpenthinöl, gut gesottenem Leinöl und etwas Bernsteinfirniß recht fein, und setzt soviel Kienruß zu, bis die Farbe hinlänglich schwärz ist. Hiermit streicht man die Tafel (welche zuvor mit dunkelgrauer Oelfarbe angestrichen worden) an, und vertheilt den Anstrich mit einem Dachspinsel. Die schwarze Farbe muß mit dem Terpenthinöl so mager gemacht werden, daß sie nach der Trocknung nicht glänzt, sondern matt erscheint. Der Anstrich trocknet schnell und wird recht hart. (Polyt. Notizblatt, 1853, Nr. 1.) Die Verfälschungen des Zinnobers in Frankreich. A. Triccard und A. Pommier haben die in Frankreich im Handel vorkommenden Zinnober-Sorten analysirt, wobei es sich herausstellte, daß nur der chinesische Zinnober in der Regel rein ist; die anderen Sorten sind meistens mit basisch-chromsaurem Bleioxyd (sogenanntem künstlichem Zinnober) verfälscht, welchem selbst häufig eine ziemliche Menge Bleiweiß beigemengt ist. Beim Sublimiren des Zinnobers bleibt das basisch-chromsaure Blei (durch Behandlung mit Salzsäure leicht zu erkennen), sowie Talk, Schwerspath, Eisenoxyd etc., womit er verfälscht wurde, zurück. Sogenannter englischer Zinnober enthielt 95 Zinnober und 5 Eisenoxyd. Französischer Zinnober Nr. 1 enthielt 70 Zinnober und 30 basisch-chromsaures Blei; Nr. 2 enthielt 35 Zinnober und 65 basisch-chromsaures Blei; eine andere Sorte 70 Zinnober und 30 Mennige. Sogenannter deutscher Zinnober enthielt 85 Zinnober und 15 Talk; eine andere Sorte 90 Zinnober und 10 Ziegelsteinpulver. In keiner Zinnobersorte fand sich Realgar. – Man kann dem Zinnober eine gewisse Menge Salmiak zusetzen, ohne daß sich dieses Salz durch Sublimation erkennen ließe. Ein damit verfälschter Zinnober gibt bei der Behandlung mit destillirtem Wasser eine Flüssigkeit, welche das salpetersaure Silber fällt; mit gebranntem Kalk erhitzt, entwickelt er ammoniakalische Dämpfe. (Journal de Chimie médicale, Septbr. 1852, S. 556.) Chlorzink als Lösungsmittel für Kupfer. Das Chlorzink löst Kupfer auf, nicht Silber. Man kann demnach aus einem Gemenge von Kupfer- und Silberfeile durch Chlorzinkauflösung das Kupfer ausziehen. Auch kann man mittelst derselben Auflösung die Oberfläche von silberplattirtem Kupferblech reinigen, wenn diese, wie es nach einem starken Erhitzen (z.B. beim Verlöthen) der Fall ist, unscheinbar geworden. Es hat sich nämlich in diesem Falle das Silber in das Kupfer hineingezogen und wird erst wieder sichtbar, wenn die äußere Kupferoberfläche fortgenommen wird, was durch Eintauchen in die Chlorzinkauflösung geschieht. (Polytechn. Notizblatt, 1853, Nr. 1.) Vegetabilische Bronzefarben aus Rothholz und Blauholz. Wenn man in einem durch mehrtägige Ruhe geklärten Absud von Rothholz (St. Martins-, Japan- oder Bimasholz), Alaun mittelst Wärme auflöst, so entsteht beim Erkalten der Auflösung ein freiwilliger Niederschlag, der sich durch längeres Stehen der Flüssigkeit vermehrt und fast allen Farbstoff enthält. Wäscht man den abgeschiedenen Niederschlag einmal mit Wasser aus und streicht ihn etwas dick auf Papier, so trocknet er mit einer schön goldglänzenden, sich etwas ins Grüne ziehenden Farbe auf, welche den Flügeldecken der getrockneten spanischen Fliegen ziemlich ähnlich ist. Versetzt man den zur Breiform gebrachten Niederschlag mit etwas Leim und Satinstoff (Glanzstoff) – bestehend aus einer Auflösung von Wachs in Seife – und bestreicht dann mittelst eines Pinsels das Papier einigemale damit, so läßt er sich mit einem Achat oder mit einer Glaskugel glätten und nimmt einen schönen gelben Metallglanz, ganz ähnlich der Bronze, an. Es ist hierbei aber nöthig daß das Papier so dick damit überzogen wird, daß es vollkommen undurchscheinend ist. Aehnlich wie dieser Farbstoff aus Rothholz verhält sich einer aus Blauholz, nur ist die Bereitung etwas verschieden und der Metallglanz zieht sich mehr ins Kupferfarbige, während jener sich mehr dem Messing nähert. Nimmt man eine frisch bereitete concentrirte Abkochung von Blauholz und versetzt sie, in einem kupfernen Kessel erhitzt, mit Zinnchlorür (Zinnsalz), so erhält man einen reichlichen dunkelbraunen Niederschlag, den man unausgewaschen läßt. Dieser Niederschlag eben so behandelt wie der vorige, ertheilt dem Papier eine Kupferbronze. Eine von letzterer verschiedene Nuance erhält man, wenn man die erwärmte Blauholzbrühe mit wenig Alaun und dann mit noch weniger rothem chromsaurem Kali versetzt; dieser Niederschlag ist dunkler und sein Glanz auf dem Papier zieht sich mehr ins Gelbliche, so daß er gleichsam zwischen beiden ersteren die Mitte hält. Diese Niederschläge eignen sich alle drei ganz vorzüglich zur Buntpapier- und Tapetenfabrication; denn, ist die Mischung von Leim, Glanzstoff und Farbe eine gut getroffene, so erscheint der Metallglanz schon durch bloßes Reiben mit einer mäßig steifen Bürste. Als Anhaltspunkt zur Fabrication dieser Farben gebe ich nachstehende Formeln: 1) 10 Pfd. gutes Rothholz oder Fernambuk werden durch viermaliges Auskochen mit Flußwasser von ihrem Farbstoff befreit und die gesammelten Brühen vier bis acht Tage in einem offenen hölzernen Bottich der Ruhe überlassen. Dann wird die klare Brühe vom Bodensatz abgezogen und in das vorher gereinigte Gefäß zurückgebracht. In einem Theil der klaren Brühe löst man jetzt mittelst Wärme 5 Pfd. Alaun auf und vermischt die Auflösung mit dem Ganzen. Nach acht Tagen wird sich der beabsichtigte Niederschlag gesammelt haben, den man mittelst Seihetücher zur Breiform bringt und als solchen aufbewahrt. 2) 10 Pfd. Blauholz kocht man zweimal mit Flußwasser aus und läßt die durchgeseihete Brühe in dem Kessel bis zur Hälfte abdampfen; dann setzt man 20 Loth Zinnsalz hinzu und bringt den Niederschlag auf Seihetücher. 3) Zu der wie vorher abgedampften Brühe setzt man zuvörderst 20 Loth Alaun und läßt ihn sich lösen; dann streut man so lange zerriebenes rothes chromsaures Kali nach und nach hinein, als eine herausgenommene auf Papier gestrichene Probe noch dunkelblau erscheint, wozu ungefähr 2 1/2 Loth erforderlich sind. Zuviel chromsaures Kali macht die Farbe schwarz und verdirbt sie. Man bringt sie ebenfalls sogleich auf Seihetücher. L. Denzer. Ein neuer Goldfirniß, dessen Farbe an Licht und Luft nicht verbleicht. Diejenigen Farbstoffe, welche man bisher zum Färben der Goldfirnisse verwendete, verschießen mehr oder weniger in ziemlich kurzer Zeit am Tageslichte, und das schöne Ansehen der damit überzogenen Metallarbeiten und Bronzen geht verloren, wie man dieß an den Schaufenstern der damit Handelnden, wo dergleichen Sachen längere Zeit dem Lichte ausgesetzt bleiben, oft genug beobachten kann. Keine von den gewöhnlich angewendeten Farben entsprach meinen Anforderungen, ich nenne davon: Orlean, Drachenblut, Gummigutt, Sandeltinctur, Saffran. Alle erbleichten in kürzerer oder längerer Zeit, nur der Saffran hielt sich noch am längsten. Die Reihe der harziggelben Farbstoffe, welche zu diesem Behuf anwendbar sind, ist ziemlich beschränkt, und deßhalb ist man auch vorläufig bei demselben stehen geblieben. Die außerordentliche Dauerhaftigkeit und Aechtheit des rothen Krapp-Pigments (Alizarins) veranlaßte mich Versuche zu machen, es zu obigem Zweck zu verwenden, und es ist mir auch gelungen, einen sehr haltbaren Goldfirniß auf folgende Weise damit herzustellen. 4 Loth bestes französisches Garancin übergoß ich in einem Glase mit 12 Loth Alkohol von 90 Proc. Tralles und digerirte zwölf Stunden, dann preßte ich aus, filtrirte und erhielt so eine intensive klare Tinctur. Ferner löste ich hellen, orangefarbigen Schellack in eben solchem Alkohol auf kaltem Wege auf und filtrirte die Auflösung durch Fließpapier. Den filtrirten klaren Lack ließ ich so weit verdunsten, bis er die Consistenz eines sehr dünnen Syrups hatte; alsdann setzte ich von der Garancin-Tinctur soviel hinzu, bis durch eine aufgestrichene Probe auf einer polirten Metallfläche nach dem Trocknen die Goldfarbe erschien. Die mit diesem Goldfirniß bestrichenen Gegenstände haben sich Jahre lang in unveränderter Farbe erhalten, nur ließ die Aehnlichkeit mit der Goldfarbe noch etwas zu wünschen übrig, indem dieser Lack einen Stich ins Bräunliche hatte. Diesem Uebelstande half ich indessen dadurch ziemlich genügend ab, daß ich etwas von einer intensiven Saffrantinctur, welche mit demselben Alkohol bereitet war, hinzufügte. – z – Gewürzschwefel zum Einbrennen der Weinfässer. Gewürzschwefel zum Einbrennen erhält man, nach der Angabe Schubert's, wenn man 3 Pfd. arsenikfreien Stangenschwefel bei mäßiger Hitze schmelzt, und 2 Loth Zimmet, ebensoviel Muskatnuß und 3 Loth Gewürznelken, sämmtlich aufs feinste gepulvert, unter Umrühren dazu setzt und Papierstreifen darin eintaucht. Zu starkes Erhitzen macht den Schwefel braun. Das ganze Gemeng wendet man auf einmal zur Anfertigung der Schwefelschnitte an, indem durch wiederholtes Aufwärmen oder Umschmelzen der Masse dieselbe an Wohlgeruch verlieren würde. (Gem. Wochenschr. des polyt. Vereins zu Würzburg, 1852, S. 524.) Lilionese, ein Schönheitsmittel. Unter diesem Namen begreift man ein Schönheitsmittel, welches in Krystallflacons aufbewahrt und mit sehr prunkhaften goldenen Etiquetten versehen, ein schmutzig weißes, etwas dickflüssiges Fluidum bildet, aus welchem sich ein krystallinischer Körper von ähnlicher Farbe abgelagert hat. Die stark alkalisch reagirende, laugenhaft schmeckende Flüssigkeit besitzt einen angenehmen Geruch nach Rosen- und Zimmetöl. Nach Dr. Hartung-Schwarzkopf ist dieses Schönheitsmittel eine vollkommen gesättigte Lösung von kohlensaurem Kali mit etwas Rosen- und Zimmetöl versetzt, und aus welcher sich der großen Concentration halber ein Theil des Salzes in fester Gestalt abgelagert hat. Der reelle Werth eines Fläschchens beträgt höchstens 3 Silbergroschen, doch lassen sich die Fabrikanten den bescheidenen Preis von 25 Silbergroschen dafür bezahlen. (Wittstein's Vierteljahrsschrift Bd. I Heft 3.) Ueber Stärkeglanz und Glanzstärke. Wenn man erwägt, daß in den Färbereien von leinenen und baumwollenen Stoffen beim Appretiren und Glätten derselben schon seit langer Zeit Talg, Wachs und dergleichen Materialien der Stärke und dem Leim zugesetzt werden, um einestheils die Sprödigkeit zu mildern, anderntheils den Glanz zu befördern, so muß es befremden, daß dieses Verfahren nicht auch schon in den Haushaltungen beim Plätten und Glänzen der Wäsche eingeführt wurde. Den HHrn. Klotten und Comp. in Köln war es aufbehalten, erst in der neuesten Zeit mit einem Fabricat unter dem Namen Stärkeglanz hier in Berlin aufzutreten, welches sie als Zusatz zur Stärke als Glanzmittel empfahlen, wonach die Wäsche nicht allein zarter, sondern auch glänzender nach dem Plätten erscheinen sollte. Obgleich das Mittel kein neues war, so war es doch jedenfalls ein zweckentsprechendes und hat sich auch bereits Eingang und Anerkennung verschafft. Jedermann erkannte sofort diesen Stärkeglanz als in Tafeln gebrachtes Stearin (Stearinsäure); nur war der Preis etwas theuer. Zweckmäßiger schien es mir daher, die Stärke vorher im gröblich-gepulverten Zustande mit geriebenem Stearin zu vermengen und dann anzuwenden, wodurch die Vereinigung beim Kochen der Stärke erleichtert wurde. Auf ein Pfund Stärke schienen zwei Loth Stearin das beste Verhältniß zu seyn (am leichtesten pulvert man das Stearin, indem man es auf einem gewöhnlichen Reibeisen reibt). In dieser Vermengung wird auch jetzt schon in Berlin ein Präparat unter dem Namen „Glanzstärke“ verkauft, welches sich bei dem betreffenden Publikum alles Lobes erfreut; die damit behandelte Wäsche wird nicht nur weißer und glänzender als mit gewöhnlicher Stärke, sondern das Plätten der Wäsche wird bedeutend erleichtert und befördert, indem das Plätteisen schneller und leichter darüber hingleitet. Insofern ist die Anwendung des Stearins als Glanzmittel immerhin ein industrieller Fortschritt bei Behandlung der Wäsche. Man nannte dieses Mittel zuerst amerikanischen Stärkeglanz, weil es zuerst in Amerika angewandt wurde (nach einer Mittheilung im polytechn. Journal, 1846, Bd. CI S. 328). L. Denzer. Salpetersaures Quecksilberoxydul zur Vertreibung des Ungeziefers bei dem Vieh. In der Umgegend von Hookfiel wird von einem Thierarzte an Landleute zur Vertreibung des Ungeziefers bei dem Viehe ein Pulver verkauft, das sich zu seinem Zwecke sehr bewährt erwies. Dasselbe zeigte sich bei der vom Apotheker Ingenohl zu Hooksiel vorgenommenen chemischen Untersuchung aus schwefelsaurem Quecksilberoxydul und Alantwurzelpulver zusammengesetzt. Da aber das schwefelsaure Quecksilberoxydul in Wasser schwer löslich ist, so bereitet Ingenohl zu gleichem Zweck ein Pulver aus 2 Scrupel krystallisirtem salpetersaurem Quecksilberoxydul und 1/2 Unze irgend eines vegetabilischen Pulvers, welches zur Verhütung seiner Zersetzung bei der Lösung in Wasser mit 10 bis 15 Tropfen reiner Salpetersäure, und des Wohlgeruchs halber noch mit einigen Tropfen eines stark riechenden ätherischen Oeles versetzt wird. Die Landleute brauchen das Pulver mit den günstigsten Erfolgen, indem sie dasselbe mit einer halben Kanne Regenwasser übergießen und ihr Vieh damit waschen. Da nun in einigen Gegenden der Gebrauch besteht, das Ungeziefer beim Vieh mit arseniger Säure zu vertreiben, die doch nie zu empfehlen ist, so dürfte man wohl auf die Wirkung des salpetersauren Quecksilberoxyduls in dieser Beziehung aufmerksam machen (Landwirthsch. Dorfzeit.) Wirkung des Salzes auf Verbesserung der Futterstoffe.Aus der neu erschienenen, empfehlenswerthen Schrift:Ueber den vielseitigen Nutzen des Salzes in der Landwirthschaft. Ein guter Rath für Landwirthe, bei nassen Jahren ihr Vieh vor den nachtheiligen Folgen des durch Regen ausgewaschenen und verdorbenen Heues und Grummetfutters zu schützen. Nach der französischen Preisschrift des Dr. M. Desaive, deutsch bearbeitet von Wilhelm Protz. Nordhausen, Verlag von A. Büchting, 1852. Der berühmte Grogniez, den der Tod den tierärztlichen Wissenschaften zu früh geraubt hat, beschreibt die Wirkungen des Salzes auf Futterstoffe folgendermaßen: 1) Es nützt zur Verhütung der Währung und Erhitzung des auf große Schober gebanseten Heues, welches bei feuchter Witterung eingebracht wird (15 Pfund auf 40 Centner). 2) Diese Wirkung ist noch sicherer bei feuchtem Stroh, und wenn Futterstroh mit Salzwasser benetzt wird, so kann es in Bunden lange Zeit aufbewahrt werden; man kann es dann den Ochsen anstatt des Heues geben. (Praxis des Alterthums.) 4) Baumblätter, mit ein wenig Salz in Gruben gebracht, können lange vor der fauligen Gährung geschützt werden und bekommen gute Fütterungseigenschaften. Auf diese Weise conserviren die guten Landwirthe des Mont d'Orlyonnais ihr Weinlaub zum Ziegenfutter. 4) Futterstoffe von geringerer Qualität, z.B. Stroh, von Regen und Sonne ausgeblaßtes, zu spät geerntetes, holzig gewordenes Futter macht man durchs Einsalzen schmackhaft und leichter verdaulich (ein Pfund Salz in 5 bis 6 Kannen Wasser auf einen Centner schlechten Heues). 5) Wenn man das Siedefutter von Rüben, Turnips und Weißkraut salzt, so beseitigt man den beißenden Geschmack, welchen die Kuhmilch bei fortgesetzter Futterung desselben zu bekommen pflegt. 6) In Flandern streuet man Salz auf den neuen, noch feuchten Haber, welchen man den Pferden gibt, und dann ist er ihnen unschädlich. Man kann dasselbe Mittel auch bei neuem Heu anwenden, um dessen Nachtheile zu beseitigen, wenn man zuweilen solches füttern muß, welches seine Feuchtigkeit noch nicht ausgedunstet hat. 7) Wenn man staubiges, schlammiges, schimmeliges Futter nach vorhergegangenem Auswaschen und Dreschen mit Salzwasser besprengt, so verbessert man die schlechten Eigenschaften allerdings nicht vollständig, aber man vermindert sie, und dieß ist ein großer Nutzen, wenn ein totaler Mangel an besserem Futter vorhanden ist. Mittelst des Salzes macht man Wasser trinkbar, welches ohne Salz zum Tränken des Viehes unbrauchbar seyn würde. In landwirtschaftlicher Beziehung füge ich hinzu, daß der Dünger von Vieh, welches gesalzenes Futter bekommt, von vorzüglicher Güte ist, und daß Moose, Läusekräuter und andere schlechte Schmarotzergewächse durch Salzdüngung von den Wiesen vertrieben werden.