Titel: Maschine zum Ausspannen und Oeffnen der Zeuge, welche sich James Slater, Bleicher zu Dunscar in Lancashire, am 28. Decbr. 1850 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XXI., S. 108
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XXI. Maschine zum Ausspannen und Oeffnen der Zeuge, welche sich James Slater, Bleicher zu Dunscar in Lancashire, am 28. Decbr. 1850 patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, Novbr. 1852, S. 350. Mit Abbildungen auf Tab. II. Slater, Maschine zum Ausspannen und Oeffnen der Zeuge. Die Erfindung betrifft das Aufdrehen, Spannen und Oeffnen der Gewebe während des Bleichens oder Färbens. Bei der alten Bleichmethode ging bekanntlich der Zeug Stück für Stück von der einen Procedur zu der andern über; nach der neueren Praxis aber werden die Zeuge mit ihren Enden an einander genäht, so daß sie eine bedeutende Länge bilden, und in diesem Zustande durch eine Maschine in einem ununterbrochenen Bande von einem Bleichproceß zum andern übergeführt. Durch dieses Verfahren wird zwar der mit der älteren Methode verbundene Aufwand an Kosten und Mühe bedeutend vermindert, dagegen werden die zusammenhängenden Zeuge während des Bleichens oder Färbens beständig nach der einen oder der andern Richtung gedreht, und dieß verursacht beim nachherigen Spannen oder Aufdrehen und Oeffnen des Zeuges, damit er nach dem Bleichen in geeigneter Form zusammengelegt oder zum Behuf des Mangens und Färbens aufgerollt werden kann, viele Mühe. Fig. 27 stellt den neuen Apparat zum Ausspannen und Oeffnen gewöhnlicher Kattune (beim Bleichen) im Seitenaufriß, Fig. 28 im Querschnitte dar. A, A sind zwei in einander greifende Stirnräder, deren eines von irgend einem Motor seine Bewegung erhält. An den Achsen dieser Räder befinden sich die Rollen a, a, welche an ihrer Rotation Theil nehmen. Zwischen diesen Rollen hängt eine kleine Rolle z von eigenthümlicher Construction, deren Achse in zwei schwingenden Hebeln B, B gelagert ist. Diese Rolle kann von dem Arbeiter durch Handhabung des an dem Ende der Achse C befindlichen Hebels b mit der einen oder der andern von den beiden Rollen a, a in Berührung gebracht und dadurch vermöge der Reibung nach der einen oder der andern Richtung in Rotation gesetzt werden. Hängen aber die Hebel B, B senkrecht herab, so bleibt die Rolle z in Ruhe. Fig. 29 stellt die Rolle z nach einem größeren Maaßstabe im Längendurchschnitt, Fig. 30 in der Endansicht dar. Sie besteht aus Messing, mit Ausnahme eines eisernen Reifes y, welcher mit einer der Rollen a, a in Berührung kommt, wenn der Arbeiter den Hebel b bewegt; sie ist hohl und innen mit vier kleinen Hebeln D versehen, welche um ihre Stützpunkte d drehbar sind. Rings um die Enden dieser vier Hebel ist ein Kautschukring e gelegt, welcher stets das Bestreben äußert, dieselben, wie die Punktirungen in Fig. 29 andeuten, gegen die Rotationsachse hin zu drücken. Das verdrehte Band o wird durch die Mitte der Rolle z und von da zwischen ein paar flache Schienen E geleitet, von denen es sich nach den Streckwalzen F bewegt. Der bei dem Hebel b stehende Arbeiter sieht auf das aus der Mitte der Rolle z hervorgezogene Band und bringt, je nach der Richtung der an demselben bemerkbaren Verdrehung, die Rolle mit der einen oder der andern der Rollen a, a in Berührung, wodurch die Rolle z augenblicklich eine Drehung nach der einen oder der andern Seite erhält. Durch den Druck der Hebel D wird der Zeug zurechtgedreht und geebnet. Die Schienen E breiten sodann das Band in seine ursprüngliche Form aus, indem sie durch eine an der Achse H befindliche Kurbel in stete auf- und niedergehende Bewegung gesetzt werden. Von den Schienen E aus läuft das Band über den Haspel G, dessen Leisten gegen dasselbe anschlagen und es in geebnetem Zustande den Streckwalzen F überliefern, welche die Operation vollenden. Zuletzt wird das Band durch den schwingenden Hebel X auf gewöhnliche Weise zusammengelegt. In Folge dieser Anordnung beherrscht der bei dem Hebel b stehende Arbeiter nicht nur die Rotation der Rolle z, sondern auch mittelst einer Reihe von Hebeln die Walzen F und M, so daß er in jedem Augenblick den Fortgang der Operation einstellen kann. Fig. 31 stellt eine andere Spann- und Aufdreh-Vorrichtung für den mit Bezug auf Fig. 27 und 28 beschriebenen Zweck im Frontaufriß und Fig. 32 in der Seitenansicht dar. Gleiche Buchstaben bezeichnen die entsprechenden Theile. Der Apparat ist in senkrechter Lage angeordnet, und bei dieser Lage fällt das Gewicht des Bandes in den Kegel z, und veranlaßt das Band sich mit dem letzteren zu drehen. Die Richtung der Rotation des Kegels z wird durch die Seitenbewegung des Hebels b, Fig. 32, beherrscht, welcher den Kegel bald mit der einen, bald mit der andern der Rollen a, a in Berührung bringt. Dadurch geht die Aufdrehung und Ausbreitung des Bandes auf die gewünschte Weise vor sich.

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